NACHT IN DER SOMMERFRISCHE

Vor der verschlungnen Finsternis stöhnt
Stöhnt mein Mund,
Ich, an Lärmen unruhig gewöhnt,
Starre suchend rund:

Berge, von Bäumen behaart, ruhn
Schwarz wüst herein,
Was ihre Straßen nun tun
Äußert kein Schein, kein Schrein.

Aber ein wenig sich zu irrn
Wünscht, wünscht mein Ohr!
Schwänge nur eines Käfers Schwirrn
Mir ein Auto vor.

Wäre nur ein Fenster drüben bewohnt,
Doch im gewölbten Haus
Nichts als Sterne und hohlen Mond
– Halt ich nicht aus –

Halt ich nicht aus, meinem Schlaf allmächtig umstellt!
Fremd, fremd und nah –
Durch den See noch näher geschwellt,
Liegt es lautlos da.

Aber glaubt mich nicht schwach,
Daß ich, – soeben die Stadt noch gehaßt –
Nun das Land flieh –: es ist nur die Nacht –
Nur auf dich, diese Nacht, war ich nicht gefaßt!

Wie du tot oder tausendfach unbekannt
Mein schwarzes Bett umlangst,
Nirgends durchbrochen von menschlicher Hand,
Tötet mich die Angst.