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  <title>Karnevalstraum</title>
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<h4>Karnevalstraum</h4>

<p class="dedication">
(Zu einem Bilde)</p>

<p>
Ich mach den Karneval sobald nicht wieder mit.<br />
So schlimm ist mir mein Lebtag nicht gewesen,<br />
Und solche Träume hab ich nie geträumt:</p>

<p>
Auf einem harten, kahlen Wege, der der Stadt,<br />
Die ihn nicht halten konnte, fast entlaufen ist<br />
Und nun, ein Bettler, in den Himmel wandert, schreiten<br />
Ein Mann, ein Weib &hellip; Der Mann: Robust, gemein,<br />
Ein Raubtier, das sich auf das Fressen freut.<br />
Das Weib: Graziös und schlank, halbnackt, im Domino.<br />
Herzlose Blicke stechen aus verbrauchten Augen&hellip;<br />
Kein Laster, kein Verbrechen ist ihr neu<br />
Und jedes hält wie ein Paket in einem Arm<br />
Ein Bein von mir. Mein Körper schleift am Boden.</p>

<p>
Und immer, wenn ich stöhnend meinen Kopf<br />
Versuche zu erheben oder mit den Händen mich<br />
Verzweifelt an die Erde klammern will &hellip;<br />
Fühl ich des Mannes starke Knochen fester<br />
Um meinen Fuß sich legen&hellip; Fühle, wie des Weibes<br />
Grausames, kühles Fleisch sich plötzlich enger preßt,<br />
Und mutlos, hoffnungslos sink ich zusammen &ndash;</p>

<p>
Die beiden aber schreiten schweigend weiter,<br />
Zu jeder Greueltat mit Lust bereit&hellip;</p>

</body>
</html>