(An Felix Dörmann)
Ich hasse die farblose Feinheit
Erklügelter Nervenkultur.
Ich liebe die bunte Gemeinheit
Der schamlosen, nackten Natur.
Ich liebe die wulstigen Falten
Um Augen mit brandrotem Rand
Ich liebe die feisten Gestalten
Der Dirnen in geilgrellem Tand.
Ich liebe die buckligen Schreiber,
Die schielend zum Erdboden sehn.
Ich liebe die kugligen Leiber
Der Schwangeren in ihren Wehn.
Ich liebe die Burschen mit wirrem
Versoffnen, vertierten Gesicht,
Wenn heiser sie johlen bei irrem
Oft schon sich verlierenden Licht.
Ich liebe die dicken Athleten
Mit bulldoggenstarkem Popo.
Ich liebe, die fluchen, nicht beten
Und bin vielleicht selbst etwas roh.
Ich liebe die gräßliche Sünde
So sehr wie das schuldlose Kind,
Weil wir ja doch alle nur blinde
Unselige Blödlinge sind.