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author | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 17:22:02 +0100 |
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committer | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 17:22:02 +0100 |
commit | 7afecb4682eec4a03596ef2e2ea804cd9d89fd35 (patch) | |
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diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/0-nichts.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/0-nichts.html new file mode 100644 index 0000000..2b65ec7 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/0-nichts.html @@ -0,0 +1,16 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Nichts</title> +</head> +<body> + + <h2 class="section">NICHTS</h2> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/21-aufwachen.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/21-aufwachen.html new file mode 100644 index 0000000..0ed2d8f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/21-aufwachen.html @@ -0,0 +1,51 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Aufwachen</title> +</head> +<body> + +<h3>AUFWACHEN</h3> + +<p> + Blau geglättetes Licht glitzert durch Eis und Glas<br /> + In mein Auge, entträumt, welches nach fernem Schlaf<br /> + Aufgedeckt nun und zitternd<br /> + Wieder Leben sieht und sein Sehn. +</p> + +<p> + O mein grelles Gehirn, Wache und Krampf und Stoß,<br /> + Wie entließest du dich, ließest so schön dich weg,<br /> + Wurdest Kissen und Stille<br /> + Und befreundet dem weichen Mond. +</p> + +<p> + Und indessen du schwiegst, wirkte für dich mein Herz,<br /> + Schneller, aufatmender, füllender, ja wie voll<br /> + Wuchs ich träumrisch mit Hügeln,<br /> + Mit Gebirgen erwünschter Lust. +</p> + +<p> + Nicht mehr mußten Gesicht, Zunge und Finger tun.<br /> + Was tyrannischere Waffe des Kopfs befiehlt,<br /> + Und die fühllosen Ziele<br /> + Tags entreißen dem guten Blut, +</p> + +<p> + – Was nun wieder ans Bett glitzert durch weißes Glas . .<br /> + Wie ein Schneemann so starr unmenschlich sitz ich auf,<br /> + Und die gläubigen Stimmen<br /> + Spitz versammelt ein Ruf ins Hirn. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/22-im-finstern.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/22-im-finstern.html new file mode 100644 index 0000000..8c54fe7 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/22-im-finstern.html @@ -0,0 +1,40 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Im Finstern</title> +</head> +<body> + +<h3>IM FINSTERN</h3> + +<p> + Er denkt durch eine rohe Dunkelheit<br /> + . . Und merkt sein aufgehobenes Gesicht<br /> + Blaß wie ein Glas, in das nichts rinnen will . . +</p> + +<p> + Nur was er horcht, erscheint nicht alles still<br /> + . . Ein Sausen da . . noch weich, doch nicht mehr weit<br /> + . . Schon wie der Ton am Telefon, wenn dicht +</p> + +<p> + (Noch grüßt kein Anschluß, doch er steht bevor)<br /> + Die Drähte das Gehör wie Haar bewachsen<br /> + . . Es knackt und summt und kitzelt scharf im Ohr. +</p> + +<p> + Doch betend um Verbindung, Ferne, . . Spur<br /> + – Erlebt er bloß ein immer näher wachsen<br /> + – Bekannt und nah und klein . . sein Herz saust nur. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/23-schlafen.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/23-schlafen.html new file mode 100644 index 0000000..a207dc9 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/23-schlafen.html @@ -0,0 +1,44 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Schlafen</title> +</head> +<body> + +<h3>SCHLAFEN</h3> + +<p> + Stube, die auch meinen <span class="spaced">Schlummer</span> sieht,<br /> + Den aus sich irgendhinaus gesunknen,<br /> + Wenn Vergessen weiß in mein Gesicht flieht:<br /> + Wie betrachtest du mich Ausgetrunknen?<br /> + . . Wände, habt ihr festen euch beständig,<br /> + Oder seid auch ihr dann irgendwo auswendig?<br /> + Wenn die Stille sich bis in das Stillste mordet,<br /> + Eine Höhle ihre Hohlheit bis zum Ende bordet:<br /> + Liegen leibhaft, wie sie mich des Morgens wecken,<br /> + Meine Glieder da und drüber diese Decken,<br /> + . . Oder bin ich von der Faust des Schlafes umgewendet<br /> + Und mein Innres, ausgegossen, wird ins Nichts gesendet<br /> + Und ihr triumphiert vor meiner hohlen Mienen Spasma?<br /> + . . Oder seid auch ihr nicht da? +</p> + +<p> + Jetzt im lichten runden Himmel gehend<br /> + Fühl ich Angst um jenes halbe Leben<br /> + . . Wenn von mir getretne Tritte sich erheben,<br /> + Meinen Schlaf mit totem Sand verwehend,<br /> + Bilder, tags von meinem Blick erschaffen,<br /> + Meine Ohnmacht saugen und genießen,<br /> + Etwas werden . . mich ersetzen . . mich erraffen<br /> + . . Oder mir, dem Menschen, gleich ins gleiche Nichts zerfließen . . +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/24-solitudo.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/24-solitudo.html new file mode 100644 index 0000000..c961b24 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/24-solitudo.html @@ -0,0 +1,88 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Solitudo</title> +</head> +<body> + +<h3>SOLITUDO</h3> + +<p> + Zerdrückt von dicken Wolkenmassen<br /> + Versickert auch der matte Mond.<br /> + Ein Herr geht durch die leeren Straßen<br /> + Und denkt: . . Wo jetzt die Sonne thront?<br /> + + <span class="indent">Er kommt von einem fernen Teiche,</span><br /> + Darein er tags die Angel hielt,<br /> + Obwohl des Wassers stille Bleiche<br /> + Nicht einen einzigen Fisch enthielt.<br /> + + <span class="indent"> So war es, wie es sollte, einsam . .</span><br /> + Man saß . . und fand sich restlos da . .<br /> + Man hatte diese Welt gemeinsam<br /> + Nur mit dem Auge, das sie sah.<br /> + + <span class="indent"> Dann kam ihm Sehnsucht nach sich selber</span><br /> + (Nicht spiegelte der trübe Teich)<br /> + Er zog sich aus und trat in gelber<br /> + Behaarter Haut hinein . . Sogleich<br /> + + <span class="indent"> Im Geist, darans so vielen mangelt,</span><br /> + Am Ufer angelnd sah er sich,<br /> + Und fühlte sich von sich geangelt<br /> + Und zuckte um sein spitzes Ich.<br /> + + <span class="indent"> Der Unken stolperndes Gemecker</span><br /> + Belebte ihn; der Sonne Glut<br /> + Erhielt so wie ein lauter Wecker<br /> + Der lieblos müden Stirn den Mut.<br /> + + <span class="indent"> Indessen Sonne ist ein Wandern.</span><br /> + O weh, wie dunkel wird es schon!<br /> + Jetzt wieder rückwärts zu den andern . .<br /> + Das Herz gibt einen kranken Ton.<br /> + + <span class="indent"> Er tröstet sich mit weichem Rate:</span><br /> + Man kann erwarten, still im Wald,<br /> + Bis sich die Stadt mit allem Staate<br /> + Ins Schlafgemach beiseite ballt.<br /> + + <span class="indent">– Nun Mitternacht . . entseelte Straßen</span><br /> + Verläßt der tödlich matte Mond<br /> + Wie alle Sterne sie verlassen.<br /> + Er denkt . . Wo jetzt die Sonne thront?<br /> + + <span class="indent">Geht auf den schallend öden Steinen,</span><br /> + Verheimlicht seltsam seinen Lauf.<br /> + Sieht plötzlich zu dem dichten Scheinen<br /> + Der sanft verhängten Fenster auf.<br /> + + <span class="indent">Was willst du? Rührt dich diese Kette,</span><br /> + Die all die Schlafenden umschlingt?<br /> + . . Wie sie in warmem Licht, als rette<br /> + Sie Träume vor dem Nichts, erblinkt?<br /> + + <span class="indent">Doch da . . wie zwischen Feen Gespenster</span><br /> + – In jenem Hause, rings verlacht,<br /> + Einsame Löcher, stehn zwei Fenster<br /> + Vorhanglos, arm, durchbohrt von Nacht.<br /> + + <span class="indent">Er steigt mit überhorchtem Tritte</span><br /> + An dem Geländer lang hinan.<br /> + Und steht in seiner Stube Mitte.<br /> + Und starrt die leeren Höhlen an.<br /> + + <span class="indent">Es setzt ihn heute so in Schrecken…. </span><br /> + Macht ihm den Kopf so schwach und krumm….<br /> + Er nimmt von seinem Bette Decken<br /> + Und hängt sie rasch den Fenstern um. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/25-einblick.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/25-einblick.html new file mode 100644 index 0000000..6bd0d1b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/25-einblick.html @@ -0,0 +1,34 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Einblick</title> +</head> +<body> + +<h3>EINBLICK</h3> + +<p> + Dieser taube Abgrund zwischen<br /> + Herz und Hirn . . . fast wie ich so breit . .<br /> + Auch von besten Tränen nie hinweggeweint . . +</p> + +<p> + Auch nicht zu verwischen<br /> + Durch den breitesten Strom der Zeit<br /> + . . Nichts mehr tu und denke ich vereint . . +</p> + +<p> + Immer weiter auseinander zischen<br /> + Meine Ränder . . kaum noch überschreit,<br /> + Was ich blieb, den spähenden Feind. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/26-entzwei.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/26-entzwei.html new file mode 100644 index 0000000..27dabb5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/26-entzwei.html @@ -0,0 +1,44 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Entzwei</title> +</head> +<body> + +<h3>ENTZWEI</h3> + +<p> + O drück auf mich, du Zimmerdecke,<br /> + Ihr grauen Möbel, preßt recht fest!<br /> + Daß ich mich nur ins Sofa strecke<br /> + Mit dieser Seele scheuem Rest. +</p> + +<p> + Sie kann sich nicht so groß bewegen<br /> + Wie mein gewaltvoll Fleisch und Bein,<br /> + Wie meine Wünsche, deren Degen<br /> + In alle Körper fahren ein. +</p> + +<p> + Die Arme werfen ihre Hände<br /> + Durchs Fenster in die breite Luft,<br /> + Sie aber will recht nahe Wände,<br /> + Vom Weltall eisern abgepufft. +</p> + +<p> + – Ein leises Ruhn auf wildem Fegen –<br /> + Ich bin so irr als ginge wer<br /> + Im D-Zugkorridor entgegen<br /> + Dem Hinsturm auf dem Rädermeer – +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/27-fort.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/27-fort.html new file mode 100644 index 0000000..60f2399 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/27-fort.html @@ -0,0 +1,48 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Fort</title> +</head> +<body> + +<h3>FORT</h3> + +<p> + Verlasse deiner Wohnung böses Schweigen,<br /> + Die Möbel, die mit stummer Kindheit schreien,<br /> + Der Bücher wie von Toten rohe Reihen,<br /> + Und die Geliebte, deren Herz nicht weiß,<br /> + Um wen sich ihre lauen Arme neigen. +</p> + +<p> + Verlasse auch das Schweigen dieser Straßen,<br /> + Gestampft mit gleichen steinigen Gesichtern,<br /> + Auch deine Freunde, die sich Gifte trichtern<br /> + In ihrer engen Hälse Gier und Geiz.<br /> + Es bleiben leer, die nur einander fraßen. +</p> + +<p> + Das schweigende Gebüsch . . verlaß die Bäume,<br /> + Vermute nicht, daß dich die Blätter lieben,<br /> + So unverbunden wie der Lüfte Stieben,<br /> + So unbegreiflich unverwandt und kalt,<br /> + So unbewohnt von dir auch diese Räume. +</p> + +<p> + Den Haß und dich Gehaßten, dich verlassen:<br /> + Das steigt nun auf die Gipfel deiner Seelen,<br /> + Und mochte auch der Berg darunter fehlen –<br /> + Es schwebt die Spitze, die dein Wunsch ersteigt,<br /> + Die Schweigen zu verlassen, die dich hassen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/28-mund.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/28-mund.html new file mode 100644 index 0000000..a54d221 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/28-mund.html @@ -0,0 +1,30 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Mund</title> +</head> +<body> + +<h3>MUND</h3> + +<p> + Im Wege ist mein Mund mir, wenn ich sprechen will,<br /> + Er liegt so sicher und aufdringlich still,<br /> + In des Gesichtes Reize ist er zu verstrickt,<br /> + Er blickt zu sehr hinaus und wird erblickt,<br /> + Ein Fremder ist er, welcher mich genießt,<br /> + Mühlos von meinen Worten überfließt,<br /> + Und fast nur hört – er spricht fast gar nicht was er spricht<br /> + Und macht doch den, der alles tut – und ist fast nicht,<br /> + Ist nicht einmal das Tor, – ein Loch, durchschrien<br /> + Vom Geist voll Scheu, – ein Zufall, – ja ich hasse ihn –<br /> + Der ich mich liebe. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/29-unten.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/29-unten.html new file mode 100644 index 0000000..786d70e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/29-unten.html @@ -0,0 +1,40 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Unten</title> +</head> +<body> + +<h3>UNTEN</h3> + +<p> + Treppen steigen lang in mich hinein,<br /> + Wenig Stufen fangen an, die grau<br /> + Schimmern und verdämmern, wie ein Schein<br /> + Auch die schwer entlegnen Keller<br /> + Durch das dicke Glas berührt, noch etwas lau. +</p> + +<p> + Aber Stufen sinken abwärts wo es friert.<br /> + Rasch und zwingend abwärts, wo ein Mond<br /> + Leer von Sternen gelb und hohl stiert<br /> + In der Trübheit halben Unterganges<br /> + . . Wo die Lichtscheu einer Seele wohnt . . +</p> + +<p> + Und der kleine Schein vom draußen steigt<br /> + Eilend höher . . Lieber will sein Duft<br /> + Jedem zu, der sein Gesicht recht offen zeigt<br /> + . . Tastend, wo die letzte Stufe modert,<br /> + Lieg ich wie ein Tier in meines Seufzens Luft. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/30-jetzt.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/30-jetzt.html new file mode 100644 index 0000000..98246c4 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/30-jetzt.html @@ -0,0 +1,34 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Jetzt</title> +</head> +<body> + +<h3>JETZT</h3> + +<p> + Wie erscheinen jetzt oft solche Stunden,<br /> + Da ich keines anderen Gesicht<br /> + Zu sehen ertrüge . . +</p> + +<p> + So lange hat sich keiner gefunden,<br /> + Mengte ich mich auch dicht<br /> + In alle Schwärme, alle Kreise, alle Züge . . +</p> + +<p> + Auch mein eignes Gesicht ist mir oft entwunden,<br /> + Will mich nicht,<br /> + Hält mich . . und sich für lieblose Lüge . . +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/31-im-zimmer.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/31-im-zimmer.html new file mode 100644 index 0000000..a631a95 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/31-im-zimmer.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Im Zimmer</title> +</head> +<body> + +<h3>IM ZIMMER</h3> + +<p> + Dieser schwarzen Wanduhr rechnerisches<br /> + Ticken . . dieses Haun mit spitzen Beilen<br /> + . . Blutlos Atmen wie des kalten Fisches<br /> + . . Dieses unmenschlich unmüde Eilen . . +</p> + +<p> + Hör es nicht! Das soll dir nicht zerteilen<br /> + Deiner Freude zeitenloses frisches<br /> + In den Himmeln um die Erde Weilen,<br /> + Unzerteilbar fließenden Gemisches! +</p> + +<p> + – Da – der giftig langen schwarzen Uhr<br /> + Hauen – hakend zäher Räder Tour<br /> + – Findet wieder meine leichte Spur – +</p> + +<p> + Und es rötet wie von einem Schuß<br /> + Sich mein wellenvoller reiner Fluß<br /> + Und die Zeit reißt mich hinweg zum Schluß. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/32-nach-dem-tag.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/32-nach-dem-tag.html new file mode 100644 index 0000000..85026db --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/32-nach-dem-tag.html @@ -0,0 +1,51 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Nach dem Tag</title> +</head> +<body> + +<h3>NACH DEM TAG</h3> + +<p> + Die Kissen sind wie Messer weiß und spitz,<br /> + Mich preßt mein Bett als läge es auf mir,<br /> + Aus finstren Wänden spritzen Blitz nach Blitz,<br /> + Breit dröhnt mein Herz und stößt mich wie ein Tier. +</p> + +<p> + Das ist, der über seine Zeit hinaus<br /> + Mich starr verfolgt und überwacht – der Tag,<br /> + Weil bei dem langen Leuchten seines Blaus<br /> + Mein Blick der Dämmrung zugewendet lag. +</p> + +<p> + Genuß, der mich so gütig halb erhält,<br /> + Entätzend des Gehirnes Allzusehr,<br /> + In Frau'n und Kinos abgeschwächte Welt,<br /> + In Worte, Weine, Spiel versüßtes Meer: +</p> + +<p> + Nun steht ihr ganz und hart und riesig auf.<br /> + Seid Sonne in der Nacht und höhnisch Glück,<br /> + Und macht mich so lebendig – – O hört auf,<br /> + Schafft, den ihr blindlings schufet, mich zurück! +</p> + +<p> + Ja ließet ihr – und sänke ich hinein<br /> + – Ganz rasch in jenes zwischen jetzt und jetzt –<br /> + – Zwischen die Ufer zweier harter Reihn –<br /> + – Von keiner harten Brücke übersetzt – +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/33-der-see.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/33-der-see.html new file mode 100644 index 0000000..725667d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/33-der-see.html @@ -0,0 +1,30 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Der See</title> +</head> +<body> + +<h3>DER SEE</h3> + +<p> + Zitternd nur aus spiegelnden leeren<br /> + Schatten zu sein . . der Zweige, der schwarzen<br /> + Blumen, der Kähne, der schattenschwarzen<br /> + Lichter von Bläuen und Wolkenschweren . . +</p> + +<p> + Auge voll weinender Gier nach Sehen,<br /> + Sich nicht verspürend, nur Schatten<br /> + Und gesichtlose Tiefe, darüber in matten<br /> + Ringeln kalte Regungen wehen . . +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/34-pferd.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/34-pferd.html new file mode 100644 index 0000000..9c4db03 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/34-pferd.html @@ -0,0 +1,30 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Pferd</title> +</head> +<body> + +<h3>PFERD</h3> + +<p> + Hüglig gehöhlt und gehöht liegt ein Rücken<br /> + Leblos drückend auf steilen Gliedern<br /> + Wie auf stummem Stuhl . . bloße Fleische bücken<br /> + Sich zu Steinen, die die dumpfe Last erwidern . . +</p> + +<p> + . . Plötzlich bewegt vor sich vorwärts hasten<br /> + Stärken, daran die fremden Willen laut saugen<br /> + . . Vorn eingesperrt in den knochigen Kasten<br /> + Summt sein armes Hirn an die Löcher der Augen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/35-nichts.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/35-nichts.html new file mode 100644 index 0000000..f22542b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/35-nichts.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Nichts</title> +</head> +<body> + +<h3>NICHTS</h3> + +<p> + Endlich kroch die zwingende Nähe der Nacht fort,<br /> + Schlossen die flatternden Träume ihr Nahen und Fliehen,<br /> + Die ihn, wie Stangen die steigenden Drähte, zerstückten . .<br /> + Und er ging, sein stetiges Gehn zu fühlen,<br /> + Als ein Kommen Gott verschenkender Gipfel.<br /> + Aber wie Wände eng lagen Lüfte und Flächen<br /> + Und sein Haar stieß niedrig klebenden Dunst an.<br /> + Dann zwar langsam weitete Hitze den Himmel,<br /> + Raum geschah, Raum wartete, daß er sich fülle:<br /> + – Und auch diesmal wurde nur höhlendes Lügen,<br /> + Nicht das krumme, kleine des Traumes in Häusern,<br /> + – Leichter, versüßter, göttlicher – hohler, gelogner – –<br /> + Und wie immer stand seine Gier ohne Gruß da.<br /> + Bis ein Chor von runden enthaupteten Wolken<br /> + – Zwischen dem Nichts darüber, dem Nichts darunter –<br /> + Sich erhob, weiß, – und wie verkörpertes Nichts schwieg. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/36-dostojewski.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/36-dostojewski.html new file mode 100644 index 0000000..9e4f24f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/36-dostojewski.html @@ -0,0 +1,34 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Dostojewski</title> +</head> +<body> + +<h3>DOSTOJEWSKI</h3> + +<p> + Wir können nicht sehen was er ist . .<br /> + Ob Angesicht der Sonne . . oder das<br /> + In ihrem Rücken, böses Düstern . . +</p> + +<p> + Die Fernen bis in der Seelen Mitte durchmißt<br /> + Sein ruhloses Wort und entzündet sie wie Gas<br /> + Zu weißen Nächten . . nach Dunkel wie nach Licht lüstern . . +</p> + +<p> + Und zwischen der steigenden heiligen Form frißt<br /> + Brückenloser Tiefen Loch, modriger Haß . .<br /> + Seinen Priesterton übermischt ein Flüstern . . +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/37-bewusstheit.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/37-bewusstheit.html new file mode 100644 index 0000000..b944f35 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/37-bewusstheit.html @@ -0,0 +1,25 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Bewusstheit</title> +</head> +<body> + +<h3>BEWUSSTHEIT</h3> + +<p> + Du erhabne hoffnungslose Schwere<br /> + Des Bewußtseins . . gleich dem Meere . .<br /> + Dich bestürmen, dich besonnen lassen<br /> + Mußt du, aber niemals fassen<br /> + Lustvoll draußen drängende Gefühle<br /> + Deine hoffnungslos erhabne Kühle. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/38-spaet-im-jahr.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/38-spaet-im-jahr.html new file mode 100644 index 0000000..0763f53 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/38-spaet-im-jahr.html @@ -0,0 +1,37 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Spät im Jahr</title> +</head> +<body> + +<h3>SPÄT IM JAHR</h3> + +<p> + Alter Tag, der wie ein Frühling tut!<br /> + In die Luft verkriechen sich die leeren<br /> + Zweige, Vögel bieten ihr Entbehren,<br /> + Unfrei kurz verweilt die Sonne hier – +</p> + +<p> + Dennoch zeigt sie eine leichte Glut,<br /> + Einen Duft von Zuversichtlichkeiten,<br /> + So als sei ihr Haupt im Höherschreiten,<br /> + So als wüchsen Ruhm und Jugend ihr – +</p> + +<p> + Doch die Zeit, die alles überruht,<br /> + Lächelt böse durch das süße Lächeln,<br /> + Durch das schief dem Tag geschminkte Lächeln<br /> + Schreit es auf die irre Erde: Frier! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/39-die-zeit.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/39-die-zeit.html new file mode 100644 index 0000000..efae80e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/39-die-zeit.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Die Zeit</title> +</head> +<body> + +<h3>DIE ZEIT</h3> + +<p> + Daß ich nur jetzt bin! . . nicht mehr gestern nacht,<br /> + Und Worte, die so drängend in mir staken,<br /> + Wie fremde Zungen draußen nach mir blaken.<br /> + . . Daß ich nur jetzt der bin, der etwas macht! +</p> + +<p> + Und, liebe, bist auch du so umgebracht?<br /> + Der Wind, vor dem wir beide nicht erschraken,<br /> + Zerreißt sein Schrei am Tag wie Widerhaken<br /> + Auch dich, gleichwie von dir noch nicht gedacht? +</p> + +<p> + Ich war voll Gier, nur endlich einmal so<br /> + Gelebtes zu bewahren, wie's gewesen,<br /> + . . Es alles jeden Augenblick zu sein . . +</p> + +<p> + Ich wollte Haltung haben irgendwo,<br /> + Kein Schicksal haben! . . Doch mit quickem Besen<br /> + Kratzt mich die Zeit von treuer Dauer rein. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/40-auf-die-spitze.html b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/40-auf-die-spitze.html new file mode 100644 index 0000000..ef06bb6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/die-gottlosen-jahre/02-nichts/40-auf-die-spitze.html @@ -0,0 +1,32 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Auf die Spitze</title> +</head> +<body> + +<h3>AUF DIE SPITZE</h3> + +<p> + Der du einen Berg wie Wind hinaufrennst,<br /> + Nicht im Lande mehr hölzern brennst,<br /> + Steilen Sprungs auf und aufer, bis der letzte Fuß<br /> + Auf die kühle spitze Höhe muß<br /> + –: Gleich wieder ruhest du dir<br /> + Noch auf allzu dickem Raum,<br /> + Greifst in weinender Begier<br /> + Um den einsamen Baum,<br /> + Klimmst hinauf zum Wipfel,<br /> + Stellst den Fuß auf diesen fernsten Erdenzipfel,<br /> + Und den feinsten Druck in Aug und Ohr<br /> + Schleuderst du noch aus dem feinsten<br /> + Dich hinaus – in dich empor – +</p> + +</body> +</html> |