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<title>Wüste</title>
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<body>
<h3>WÜSTE</h3>
<p>
Eng umwohnt von kalkig glatten Bauten<br />
Doch mit reich geschwollenen Mobiliaren,<br />
. . Von Gesichtern, kärglich übergrauten,<br />
Die ein buntbewegtes Hirn verwahren,<br />
. . Angeblickt von knochenstarren Augen,<br />
Die in weichster Glut nach Geld zerspringen,<br />
. . Dicht behaucht von Lippen, die mich saugen,<br />
Dann mit meiner Stimme stärker singen,<br />
. . Mitgerissen im vermengten großen<br />
Steinern schallenden und tauben Gange<br />
Zwischen jähen Händen und dem Stoßen<br />
Plumper Ellenbogen ohne Bangen,<br />
. . Atmend Luft, nach tiefer Arbeit Bäumen<br />
Riechend, nach dem Puffen heißer Wagen,<br />
Nach den riesenhaft durchpulsten Räumen<br />
Und den faulen Seelen ohne Ragen . .:
</p>
<p>
Da, in Haufen, welchen mitzuleben<br />
Leicht fällt, mitzulieben fruchtlos schwierig<br />
– Trockn' ich ein und kann ich nicht mehr schweben,<br />
Allzu arm gespeist, und allzu gierig!
</p>
</body>
</html>
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