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<title>Abschied</title>
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<h3>ABSCHIED</h3>
<p>
Die sonderbarste meiner Trennungen . .<br />
Wir hatten immer uns nur fremd geliebt,<br />
Nur das von uns in uns gesiebt,<br />
Was nackten Stoff gab unsern Brennungen.
</p>
<p>
Und küßte meine Brust an deinen zwein,<br />
Dein Mund an meinem von Gelüst und Geiste doppelten –:<br />
Die Scham, daß sie so uneins sich verkoppelten,<br />
War schwächer als die Lust, sich nichts zu sein.
</p>
<p>
Ach . . Liebe . ., dachten wir, umarmt . . und hinter Mauern,<br />
Verworrner Wunsch, sich füreinander hinzutöten,<br />
Der guten Grenzen plumpe Überschreiterin!
</p>
<p>
Und nun, als hätten wir uns doch betreten,<br />
Als sei Genuß auch tief, . . erfaßt uns Trauern<br />
. . Wär nicht der Zug da, dehnten wirs vielleicht noch ewig weiter hin …
</p>
</body>
</html>
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