From 7090a54beef98ac34b42301ac95e96dd930081b8 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Wed, 4 Mar 2020 17:30:28 +0100 Subject: initial commit --- OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml | 49 ++++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 49 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml (limited to 'OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml') diff --git a/OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml b/OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml new file mode 100644 index 0000000..9ad48d4 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/wolken/036-mein-fraeulein.xhtml @@ -0,0 +1,49 @@ + + + + + + + + Mein Fräulein, oh, daß Sie mich doch erhörten! + + + +
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+Mein Fräulein, oh, daß Sie mich doch erhörten!
+Ich sterbe fast vor Sehnsucht und vor Gram,
+Seit rechnende Vernunft aus dem verstörten
+Gemüt mir ganz und gar abhanden kam.
+Als ich Sie neulich um die Taille faßte,
+Da schlugen Sie mich mitten ins Gefrieß,
+Mit einem Auge, das mich tödlich haßte,
+Mit einem, das noch Hoffnung übrig ließ.
+Und diese Hoffnung füllt seither mein Dasein,
+Von dieser Hoffnung ist mein Träumen voll:
+Dürft Ihnen ich, mein Fräulein, ständig nah sein,
+Und Ihrer Hand, von der mein Zahnfleisch schwoll!
+Verdrossen jüngst Sie meine Umgangsformen,
+Womit ich Ihnen an den Körper drang,
+Entschuldigen Sie dies mit der enormen
+Erregung und dem Herzensüberschwang.
+Denn greifen andre nicht gleich um die Taille
+Und hüten ängstlich sich vor meinem Pech, —
+Die sind nichts wert. Mit schimmernder Emaille
+Verkleidet man, mein Fräulein, stets nur Blech.
+So fließe denn die Tinte dieses Schreibens
+Aus meiner Feder in Ihr Herz hinein, —
+Wo nicht, so kann auf Erden meines Bleibens
+Nicht eine Viertelstunde länger sein.
+Ich küsse ehrerbietig Ihre Finger.
+Sie wälzen jetzt mein Glück sowie mein Leid.
+Tod oder Seligkeit? — Der Überbringer,
+Der Dienstmann Jaspe, wartet auf Bescheid.
+(Anni.) +

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+ + + -- cgit v1.2.3