DER DICHTER

Hol der Teufel die ganze Schweinerei,
Den Weltschmerz, die Liebe und mich dabei!
Ich sehne mich nach Höllenbrand,
Nach einem turkelnden Sündenland!
Fräulein Julie, — Likör-Chartreuse!
Ein Hitzbad fürs kalte Gekröse!

Fi donc! diese fröstelnde Sittenwelt!
Kein heißer Schrei, der den Frost durchgellt!
Ich hasse das klingelnde Sehnsuchtsgereim, —
Den feuchten, fröschernen Seelenschleim!
Fräulein Julie — ein Kognak, vom alten, —
Daß die Därme nicht wieder erkalten!

Altjungfernfeixender Sonnentag!
Versüß' nur dem Volk seine Werkelplag'!
Mich friert, wenn die Sonne so höflich scheint,
Nicht minder, als wenn mich der Mond angreint!
Fräulein Julie, — mein Magen, der Lümmel,
Scheißt auf Sonne und Mond! — Einen Kümmel!

Fräulein Julie, — hol' sie die Flasche nach vorn,
Und ein größeres Glas! — Prost Kümmel und Korn!
Prost, mein Leib, du Sehnsuchtstonne!
Prost Liebe! Prost Welt! Prost Sonne!
Fräulein Julie, dämliche Ziege, prost!
Hier sucht ein verliebter Dichter Trost!

Fräulein Julie, — glotz' sie mich nicht so an!
Hier tröstet sich ein Dichtersmann! — —
Fräulein Julie! — Höre sie doch! — Weib hör! —
Wo ist mein Herz? — Versäuft in Likör! — —
Wo ist meine Sehnsucht? — — Verdammt! — Ich Schuft! — —
Fräulein Julie! — — schnell! — ein Glas Wasser! — — — Luft! — —