Am schwülen Tage, den kein Windhauch kühlte,
Da lechzt' ich nach dem milden Kuß der Nacht,
Wie nach den Zärtlichkeiten deines Mundes,
Geliebteste, und meine Sehnsucht fühlte,
Wie, wenn der Abend käme, all mein wundes
Zerquältes Glückverlangen lächeln müßte,
Dem Kranken gleich, der ausgeruht erwacht,
Da ihn seit langem keine Hoffnung küßte.
Wo bleibt der Gruß der Nacht, der mich erquickte
Mit dumpfem Atem geht ein müder Wind.
Glanzlose Sterne glimmen träg hernieder
Und böse schweigst du. Mit geducktem Blicke
Betracht' ich dich, wie das ertappte Kind,
Das selbst sich haßt für die entschlüpfte Lüge.
Schlaf wohl! Ich steh allein und dehn'die Glieder ....
Wo bleibt der Wind, der endlich Kühlung trüge?
(Lu.)