Ich weiß dich leiden, sitz' die wachen Nächte
Mit weitem Auge und gepressten Zähnen,
Das Herz erfüllt von deinen heiligen Tränen,
Und dir vereint durch gleiche Schmerzensmächte.
Doch ob ich keines Opfers mich bedächte,
Könnt' ich dir helfen mit verwegnen Plänen,
Und ob ich glücklich stürbe, dürft' ich wähnen,
Daß dir mein Tod erwünschte Tröstung brächte.
Ich hab's erfahren, seit ich dich vermisse:
Es gibt ein Leid, für das kein Arzt geboren.
Kein Pflaster heilt der Seele blutige Risse.
Uns, die zur tiefsten Qual wir auserkoren,
Hilft nur die Hoffnung auf das Ungewisse
Zum Wahn des Glückes, das wir längst verloren.