<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> <!DOCTYPE html> <html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> <head> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> <title>In solcher Nacht muß sich mein Schicksal ändern</title> </head> <body> <div class="poem"> <p> <span class="vers">In solcher Nacht muß sich mein Schicksal ändern.</span><br /> <span class="vers">Ein lauer, kranker Wind fegt frostigen Regen.</span><br /> <span class="vers">Die Pfützen rieseln in den Straßenrändern,</span><br /> <span class="vers">Und jeder Schritt stapft müder Angst entgegen.</span><br /> <span class="vers">Wie trostlos grau die Nacht! Wie faul die Luft!</span><br /> <span class="vers">Ist's denn der Qual noch immer nicht genug?</span><br /> <span class="vers">Ihr Mächte, die ihr Lust und Leiden schuft,</span><br /> <span class="vers">Was trachtet ihr, das ich noch nicht ertrug?</span><br /> <span class="vers">Zu lange schon frißt Not und Nächstenhaß</span><br /> <span class="vers">An meiner Seele, die verlangend ist, —</span><br /> <span class="vers">So wie des Regens schweres, kaltes Naß</span><br /> <span class="vers">Sich peinigend in meine Kleider frißt.</span><br /> <span class="vers">Und doch soll dieses Naß das Erdreich düngen,</span><br /> <span class="vers">Daß es die Sonnenfrucht gebären kann.</span><br /> <span class="vers">Nacht weicht dem Tag. Auch mir gebeugtem Mann</span><br /> <span class="vers">Muß einmal doch das Schicksal sich verjüngen.</span> </p> </div> </body> </html>