TAGGESANG II

Musik erhob sich, Cello und die Geigen,
Als ich nachmittags saß dumpf vor mich hin,
Der Töne sichrer Abrutsch und ihr Steigen
Traf perlend laut meinen erregten Sinn.

Suchend und findend, fieberhafte Grüße
Traumiger Räume, die wir nie noch schauten,
Sie drangen tief und mit gezognen Lauten
Und mit bei uns schon lang geborstner Süße,

Rankend und klar, den Atemzug beflügelnd,
Sie kratzten greifend an erhitzten Nerven,
Ich bebte, meinen Körper nimmer zügelnd,
In nicht durchlebte Welten mich zu werfen …

So war im Haschen, Gleiten, Vorgenießen
Ein wirres Glücke nah und beinah mein,
Die Töne suchte ich, den sie dann ließen,
Ob seines Irrtums jämmerlich, allein.