From 8ae681d1845924514ef929c637a67806b26ea729 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Wed, 4 Mar 2020 17:07:24 +0100 Subject: initial commit --- .../der-aufbruch/02-stationen/0-stationen.html | 16 ++++++++ .../der-aufbruch/02-stationen/17-lovers-seat.html | 30 +++++++++++++++ .../02-stationen/18-fuelle-des-lebens.html | 30 +++++++++++++++ .../Text/der-aufbruch/02-stationen/19-fernen.html | 37 ++++++++++++++++++ .../der-aufbruch/02-stationen/20-entsuehnung.html | 44 ++++++++++++++++++++++ .../Text/der-aufbruch/02-stationen/21-in-dir.html | 25 ++++++++++++ .../02-stationen/22-gang-in-der-nacht.html | 33 ++++++++++++++++ .../der-aufbruch/02-stationen/23-winteranfang.html | 27 +++++++++++++ .../02-stationen/24-in-der-fruehe.html | 29 ++++++++++++++ .../02-stationen/25-kleine-schauspielerin.html | 44 ++++++++++++++++++++++ .../Text/der-aufbruch/02-stationen/26-glueck.html | 28 ++++++++++++++ .../02-stationen/27-in-diesen-naechten.html | 32 ++++++++++++++++ 12 files changed, 375 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/0-stationen.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/17-lovers-seat.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/18-fuelle-des-lebens.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/19-fernen.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/20-entsuehnung.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/21-in-dir.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/22-gang-in-der-nacht.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/23-winteranfang.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/24-in-der-fruehe.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/25-kleine-schauspielerin.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/26-glueck.html create mode 100644 OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/27-in-diesen-naechten.html (limited to 'OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen') diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/0-stationen.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/0-stationen.html new file mode 100644 index 0000000..cc94e97 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/0-stationen.html @@ -0,0 +1,16 @@ + + + + + + + + Stationen + + + +

Stationen

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/17-lovers-seat.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/17-lovers-seat.html new file mode 100644 index 0000000..ea92c5f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/17-lovers-seat.html @@ -0,0 +1,30 @@ + + + + + + + + Lover's Seat + + + +

Lover's Seat

+ +

+ Im Abend sind wir steile grünbebuschte Dünenwege hingeschritten.
+ Du ruhst an mich gedrängt. Die Kreideklippe schwingt ihr schimmerndes Gefieder über tiefem Meere.
+ Hier, wo der Fels in jäher Todesgier ins Leere
+ Hinüberlehnt, sind einst zwei Liebende ins weiche blaue Bett geglitten. +

+ +

+ Fern tönt die Brandung. Zwischen Küssen lausch ich der Legende,
+ Die lachend mir dein Mund in den erglühten Sommerabend spricht.
+ Doch tief mich beugend seh' ich wie im Glück erstarren dein Gesicht
+ Und dumpfe Schwermut hinter deinen Wimpern warten und das nahe Ende. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/18-fuelle-des-lebens.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/18-fuelle-des-lebens.html new file mode 100644 index 0000000..054052b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/18-fuelle-des-lebens.html @@ -0,0 +1,30 @@ + + + + + + + + Fülle des Lebens + + + +

Fülle des Lebens

+ +

+ Dein Stern erglänzt in Auferstehungsfrühen,
+ Dein Schicksal treibt, als Opfer sich zu spenden,
+ Durstige Flamme, kühn, sich zu verschwenden,
+ Wie Laubgerinnsel, die im Herbstwald sich verglühen. +

+ +

+ In Fernen sind die Hölzer schon geschichtet,
+ Den Leib zu neuer Weihe zu empfangen –
+ Und schwellend ist, um das die Wimpel deiner Träume hangen,
+ Das Brautbett deiner letzten Sehnsucht aufgerichtet. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/19-fernen.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/19-fernen.html new file mode 100644 index 0000000..f908c4a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/19-fernen.html @@ -0,0 +1,37 @@ + + + + + + + + Fernen + + + +

Fernen

+ +

+ In Schmerzen heilig allem Leid Gefeite,
+ Da immer schwächer dir die hellen Stimmen klangen
+ Des Tages, stumm dein Schicksal dich und hart den Scharen weihte
+ Der Hungernden, die über öde Fluren wunde Sehnsuchtsfinger falten – +

+ +

+ Ist nun dein Leben Zwiesprach mit verwunschnen Dingen,
+ Sturm, Geist und Dunkel deiner Seele nahe und geliebt?
+ Ich fühle deinen Leib den Händen, die ihn klammern, sich entringen
+ In Länder, deren Erde dürr wie Zunder meinem Tritt entstiebt. +

+ +

+ Nun denkt mir's durch die brennenden versehnten
+ Traumaugen deiner Frohsinnsstunden, die wie kaum erst flügge Vögel nur
+ Schüchterne Flügel schlagend überm schwanken Bord des Lebens lehnten,
+ Und mich beströmt wie Herzblut deiner Marter alle Qual der Kreatur. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/20-entsuehnung.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/20-entsuehnung.html new file mode 100644 index 0000000..3398868 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/20-entsuehnung.html @@ -0,0 +1,44 @@ + + + + + + + + Entsühnung + + + +

Entsühnung

+ +

+ Ich stand in Nacht. Ich rang versteinert. Fand in Wüsten irrend deine Seele nicht.
+ Die Wege lagen endlos mir verschüttet, die zu deiner Schwelle liefen.
+ Ich war ganz fern. Du sprachst zu mir. Ich stand mit abgewandtem Herzen und Gesicht.
+ Wie Sterbeglocken rauschten mir die Worte, die mich zu dir riefen.
+ Ich lauschte dumpf der Stimme. Wie erstarrt. Sie kam
+ Aus Fernen: still; demütig, aber fest; nachtwandelnd und im Glanze ihres Schicksals, und sie drang in meinen Traum.
+ Da war's, daß in mein Herz das Wunder brach. Ich wachte auf. In jäher Scham
+ Sah ich mich selbst. Sah deine Seele, wie sie stumm, mit schweren Lidern, vor mir stand,
+ Nackend. Sah ihre lange Qual, und wie sie durch die vielen, vielen Nächte
+ Mich so gesucht, die Augen still in mich gekehrt, und mich doch nimmer fand,
+ Indes ich blind in wilden Zonen irrte
+ Und meines Herzens Heimwehruf verbannte.
+ Sah, wie ihr reiner Spiegel sich mit Dunkel wirrte,
+ Und jäh gereckt die Gier, wie sie sich selbst zum Opfer brächte,
+ Grausam, im eignen Blut die Qualen löschend, und mit Weh ihr Weh ertöte,
+ Im Opfer ihres Leibes. Und ich sah dich bleich, mit nackten Füßen auf dem Büßerberg und über deiner Brust die Röte
+ Der Wunden, die ich dir geschlagen. Sah dich matt und bloß
+ Und schwach. Doch über Nacht und Leid
+ Strahlte dein heiliges Herz. Ich sah den Glorienschein, der jählings über deinem Scheitel brannte
+ Und mich begoß. Oh, immer will ich stehn und schauen, schauen
+ Und warten, du Geliebte, daß dein Antlitz mir ein Lächeln schenke.
+ Ich weiß, ich hab an dir gesündigt. Sieh, ich will dein Kleid
+ Bloß fassen, so wie Mütter tun mit kranken Kindern vor dem Bild der lieben Frauen –
+ Nur lächle wieder, du, in deren Schoß
+ Ich wie in klares Wasser meines Lebens dunkles Opfer senke. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/21-in-dir.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/21-in-dir.html new file mode 100644 index 0000000..ea33caa --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/21-in-dir.html @@ -0,0 +1,25 @@ + + + + + + + + In Dir + + + +

In Dir

+ +

+ Du wolltest dir entfliehn, an Fremdes dich fortschenken,
+ Vergangenheit auslöschen, neue Ströme in dich lenken –
+ Und fandest tiefer in dich selbst zurück.
+ Befleckung glitt von dir und ward zu Glück.
+ Nun fühlst du Schicksal deinem Herzen dienen,
+ Ganz nah bei dir, leidend von allen treuen Sternen überschienen. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/22-gang-in-der-nacht.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/22-gang-in-der-nacht.html new file mode 100644 index 0000000..86e901f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/22-gang-in-der-nacht.html @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + + Gang in der Nacht + + + +

Gang in der Nacht

+ +

+ Die Alleen der Lichter, die der Fluß ins Dunkel schwemmt, sind schon erblindet
+ In den streifenden Nebeln. Bald sind die Staden eingedeckt. Schon findet
+ Kein Laut den Weg mehr aus dem trägen Sumpf, der alles Feste in sich schluckt.
+ Die Stille lastet. Manchmal bläst ein Wind die Gaslaternen auf. Dann zuckt
+ Über die untern Fensterreihen eine Welle dünnen Lichts und schießt zurück. Im Schreiten
+ Springen die Häuser aus dem Schatten vor wie Rümpfe wilder Schiffe auf entferntem Meer und gleiten
+ Wieder in Nacht. O diese Straße, die ich so viel Monde nicht gegangen –
+ Nun streckt Erinnerung hundert Schmeichlerarme aus, mich einzufangen,
+ Legt sich zu mir, ganz still, nur schattenhaft, nur wie die letzte Welle Dufts von Schlehdornsträuchern abgeweht,
+ Nur wie ein Spalt von Licht, davon doch meine Seele wie ein Frühlingsbeet in Blüten steht –
+ Ich schreite wie durch Gärten. Bin auf einem großen Platz. Nebel hängt dünn und flimmernd wie durch Silbernetz gesiebt –
+ Und plötzlich weiß ich: hinter diesen Fenstern dort schläft eine Frau, die mich einmal geliebt,
+ Und die ich liebte. Hüllen fallen. Eine Spannung bricht. Ich steh' bestrahlt, besternt in einem güldnen Regen,
+ Alle meine Gedanken laufen wie verklärt durchs Dunkel einer magisch tönenden Musik entgegen. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/23-winteranfang.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/23-winteranfang.html new file mode 100644 index 0000000..c8e18f4 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/23-winteranfang.html @@ -0,0 +1,27 @@ + + + + + + + + Winteranfang + + + +

Winteranfang

+ +

+ Die Platanen sind schon entlaubt. Nebel fließen. Wenn die Sonne einmal durch den Panzer grauer Wolken sticht,
+ Spiegeln ihr die tausend Pfützen ein gebleichtes runzliges Gesicht.
+ Alle Geräusche sind schärfer. Den ganzen Tag über hört man in den Fabriken die Maschinen gehn –
+ So tönt durch die Ebenen der langen Stunden mein Herz und mag nicht stille stehn
+ Und treibt die Gedanken wie surrende Räder hin und her,
+ Und ist wie eine Mühle mit windgedrehten Flügeln, aber ihre Kammern sind leer:
+ Sie redet irre Worte in den Abend und schlägt das Kreuz. Schon schlafen die Winde ein. Bald wird es schnei'n,
+ Dann fällt wie Sternenregen weißer Friede aus den Wolken und wickelt alles ein. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/24-in-der-fruehe.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/24-in-der-fruehe.html new file mode 100644 index 0000000..b6f1134 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/24-in-der-fruehe.html @@ -0,0 +1,29 @@ + + + + + + + + In der Frühe + + + +

In der Frühe

+ +

+ Die Silhouette deines Leibs steht in der Frühe dunkel vor dem trüben Licht
+ Der zugehangnen Jalousien. Ich fühl, im Bette liegend, hostiengleich mir zugewendet dein Gesicht.
+ Da du aus meinen Armen dich gelöst, hat dein geflüstert »Ich muß fort« nur an die fernsten Tore meines Traums gereicht –
+ Nun seh ich, wie durch Schleier, deine Hand, wie sie mit leichtem Griff das weiße Hemd die Brüste niederstreicht . .
+ Die Strümpfe . . nun den Rock . . das Haar gerafft . . schon bist du fremd, für Tag und Welt geschmückt . .
+ Ich öffne leis die Türe . . küsse dich . . du nickst, schon fern, ein Lebewohl . . und bist entrückt.
+ Ich höre, schon im Bette wieder, wie dein sachter Schritt im Treppenhaus verklingt,
+ Bin wieder im Geruche deines Körpers eingesperrt, der aus den Kissen strömend warm in meine Sinne dringt.
+ Morgen wird heller. Vorhang bläht sich. Junger Wind und erste Sonne will herein.
+ Lärmen quillt auf . . Musik der Frühe . . sanft in Morgenträume eingesungen schlaf ich ein. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/25-kleine-schauspielerin.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/25-kleine-schauspielerin.html new file mode 100644 index 0000000..779a744 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/25-kleine-schauspielerin.html @@ -0,0 +1,44 @@ + + + + + + + + Kleine Schauspielerin + + + +

Kleine Schauspielerin

+ +

+ War man glücklich eingestaubten Bänken,
+ Lehrerquengeln und den Zeichen an der Tafel, die man nicht verstand, entzogen,
+ Abends im Theater, auf die Brüstung hingebogen,
+ Fühlte man sich Himmel köstlich niedersenken. +

+ +

+ Nur im Spiele wollte Glück sich geben,
+ Wo sich Traum ein ungeheures Sein erfand,
+ Und den Händen, die zum ersten Mal nach Leben
+ Griffen, rollte Wirklichkeit dahin wie loser Sand. +

+ +

+ Aber wenn du vor den Bühnenlichtern schrittest,
+ Lächeltest und eingelernte Worte sprachst, war Wunder aufgehellt,
+ Mit Musik und Beifall und geputzter Menge glittest
+ Du ins Herz, warst Weib und Ruhm und Welt. +

+ +

+ Herrlich lag beisammen, was sich dann zerstückte,
+ In beseelte Stummheit waren tausend Liebesworte eingedrängt,
+ Wenn man Abends scheu und heiß an deinen Fenstern sich vorüberdrückte,
+ War Erfüllung schimmernd wie ein Rosenregen ausgesprengt. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/26-glueck.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/26-glueck.html new file mode 100644 index 0000000..e071b22 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/26-glueck.html @@ -0,0 +1,28 @@ + + + + + + + + Glück + + + +

Glück

+ +

+ Nun sind vor meines Glückes Stimme alle Sehnsuchtsvögel weggeflogen.
+ Ich schaue still den Wolken zu, die über meinem Fenster in die Bläue jagen –
+ Sie locken nicht mehr, mich zu fernen Küsten fortzutragen,
+ Wie einst, da Sterne, Wind und Sonne wehrlos mich ins Weite zogen.
+ In deine Liebe bin ich wie in einen Mantel eingeschlagen.
+ Ich fühle deines Herzens Schlag, der über meinem Herzen zuckt.
+ Ich steige selig in die Kammer meines Glückes nieder,
+ Ganz tief in mir, so wie ein Vogel, der ins flaumige Gefieder
+ Zu sommerdunklem Traum das Köpfchen niederduckt. +

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/27-in-diesen-naechten.html b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/27-in-diesen-naechten.html new file mode 100644 index 0000000..9a3c900 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-aufbruch/02-stationen/27-in-diesen-naechten.html @@ -0,0 +1,32 @@ + + + + + + + + In diesen Nächten + + + +

In diesen Nächten

+ +

+ In diesen Nächten friert mein Blut nach deinem Leib, Geliebte.
+ O, meine Sehnsucht ist wie dunkles Wasser aufgestaut vor Schleusentoren,
+ In Mittagsstille hingelagert, reglos lauernd,
+ Begierig, auszubrechen. Sommersturm,
+ Der schwer im Hinterhalt geladner Wolken hält. Wann kommst du, Blitz,
+ Der ihn entfacht, mit Lust befrachtet, Fähre,
+ Die weit der Wehre starre Schenkel von sich sperrt? Ich will
+ Dich zu mir in die Kissen tragen so wie Garben jungen Klees
+ In aufgelockert Land. Ich bin der Gärtner,
+ Der weich dich niederbettet. Wolke, die
+ Dich übersprengt, und Luft, die dich umschließt.
+ In deine Erde will ich meine irre Glut vergraben und
+ Sehnsüchtig blühend über deinem Leibe auferstehn. +

+ + + -- cgit v1.2.3