Das Wetter mancher Schlacht hat um unsre Nasen gepfiffen,
Wir haben die Säbel zum Stoß für manchen Feindesnacken geschliffen
Und unser Blut aufkochen hören, wenn Hieb und Kugelmusik uns umsausten.
Dann waren Nächte, die wir friedsamer durchbrausten,
Im Feldlager, wenn die Becher überliefen, Kessel schmorten und die Würfel rollten –
Das waren Stunden, die wir für alle Seligkeit Mariae nicht tauschen wollten.
Der Rauch von Höfen und Dörfern hat in unsern Augen gehangen,
Um manchen Galgen sind wir behutsam herumgegangen.
Oft hat uns der Tod schon an der Gurgel gesessen,
Dann haben wir uns geschüttelt, unsern Schimmel vorgezogen und sind aufgesessen.
Wir sind in allen Ländern herumgefahren, blutige Kesseltreiber,
Frankreich lehrte uns die Wollust feiner Betten und das weiße Fleisch der Weiber –
Aber immer mußte Leben überschäumen, um sich zu fühlen,
Und keine Schlacht und keine Umarmung wollte den Brand in unserm Leibe kühlen.
Nun rinnt das Blut gemacher in den Adern innen,
Mein Herz läuft durch die alten Bilder nur, um sich zur Einkehr zu besinnen.
Vor meinem Fenster die grünen Schwarzwaldtannen rauschen, als wollten sie von neuen Fahrten sprechen.
Die Holzplanken meiner Hütte krachen in den Novemberstürmen und drohen in Stücke zu brechen –
Aber ich sitze in Frieden, unbewegt, so wie in Engelsrüstung eingeschlossen.
Nicht Reue und nicht Sehnsucht sollen mir schmälern, was einst war und nun vorbei ist und verflossen.
Um mich her, auf dem Tisch, sind meine lieben Bücher aufgebaut,
Und mein Herz voll ruhiger Freude in den klaren Himmel hinüberschaut.
Früher hab ich meinem Gott gedient mit Hieb und Narben so wie heute mit Gebeten,
Ich brauche nicht zu zittern, wenn er einst mich ruft, vor seinen Stuhl zu treten.