<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> <html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> <head> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> <title>Der Morgen</title> </head> <body> <h3>Der Morgen</h3> <p> <span class="indent">Dein morgentiefes Auge ist in mir, Marie.</span><br /> <span class="indent">Ich fühle, wie es durch die Dämmerung mich umfängt</span><br /> <span class="indent">Der weiten Kirche. Stille will ich knien und warten, wie</span><br /> <span class="indent">Dein Tag aus den erblühten Heiligenfenstern zu mir drängt.</span> </p> <p> <span class="indent">Wie kommt er sanft und gut und wie mit väterlicher Hand</span><br /> <span class="indent">Umschwichtigend. Wann wars, daß er mit grellen Fratzen mich genarrt,</span><br /> <span class="indent">Auf Vorstadtgassen, wenn mein Hunger nirgends sich ein Obdach fand –</span><br /> <span class="indent">Oder in grauen Stuben mich aus fremden Blicken angestarrt?</span> </p> <p> <span class="indent">Nun strömt er warm wie Sommerregen über mein Gesicht</span><br /> <span class="indent">Und wie dein Atem voller Rosenduft, Marie,</span><br /> <span class="indent">Und meiner Seele dumpf verwirrt Getön hebt sanft sein Licht</span><br /> <span class="indent">In deines Lebens morgenreine Melodie.</span> </p> </body> </html>