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<title>Der Spruch</title>
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<body>
<h3>Der Spruch</h3>
<p>
<span class="indent">In einem alten Buche stieß ich auf ein Wort,</span><br />
<span class="indent">Das traf mich wie ein Schlag und brennt durch meine Tage fort:</span><br />
<span class="indent">Und wenn ich mich an trübe Lust vergebe,</span><br />
<span class="indent">Schein, Lug und Spiel zu mir anstatt des Wesens hebe,</span><br />
<span class="indent">Wenn ich gefällig mich mit raschem Sinn belüge,</span><br />
<span class="indent">Als wäre Dunkles klar, als wenn nicht Leben tausend wild verschlossne Tore trüge,</span><br />
<span class="indent">Und Worte wiederspreche, deren Weite nie ich ausgefühlt,</span><br />
<span class="indent">Und Dinge fasse, deren Sein mich niemals aufgewühlt,</span><br />
<span class="indent">Wenn mich willkommner Traum mit Sammethänden streicht,</span><br />
<span class="indent">Und Tag und Wirklichkeit von mir entweicht,</span><br />
<span class="indent">Der Welt entfremdet, fremd dem tiefsten Ich,</span><br />
<span class="indent">Dann steht das Wort mir auf: Mensch, werde wesentlich!</span>
</p>
</body>
</html>
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