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<title>Trübe Stunde</title>
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<body>
<h3>Trübe Stunde</h3>
<p>
<span class="indent">Im sinkenden Abend, wenn die Fischer in den Meerhäfen ihre Kähne rüsten,</span><br />
<span class="indent">In der austreibenden Flut, die braunen Masten zitternd vor dem Wind –</span><br />
<span class="indent">Seele, wirfst du zitternd dich ins Segel, gierig nach entlegnen Küsten,</span><br />
<span class="indent">Dahin die Wunder deiner Nächte dir entglitten sind?</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Oder bist du so wehrlos deiner Sterne Zwang verfallen,</span><br />
<span class="indent">Daß dich ein irrer Wille nur ins Ferne, Uferlose drängt –</span><br />
<span class="indent">Auf wilden Wassern schweifend, wenn die Stürme sich in deines Schiffes Rippen krallen,</span><br />
<span class="indent">Und Nacht und Wolke endlos graues Meer und grauen Himmel mengt?</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Und wütest du im Dunkel gegen dein Geliebtes und erwachst mit strömend tiefen Wunden,</span><br />
<span class="indent">Das Auge matt, dein Blut verbrannt und deiner Sehnsucht Schwingen leer,</span><br />
<span class="indent">Und siehst, mit stierem Blick, und unbewegt an deines Schicksals Mast gebunden</span><br />
<span class="indent">Den Morgen glanzlos schauern überm Meer?</span>
</p>
</body>
</html>
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