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<title>Parzival vor der Gralsburg</title>
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<body>
<h3>Parzival vor der Gralsburg</h3>
<p>
<span class="indent">Da ihm die erznen Flügel dröhnend vor die Füße klirrten,</span><br />
<span class="indent">Fernhin der Gral entwich und Brodem feuchter Herbstnachtwälder aus dem Dunkel sprang,</span><br />
<span class="indent">Sein Mund in Scham und Schmerz verirrt, indessen die Septemberwinde ihn umschwirrten,</span><br />
<span class="indent">Mit Kindesstammeln jenes Traums entrückte Gegenwart umrang,</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Da sprach zu ihm die Stimme: Törichter, schweige!</span><br />
<span class="indent">Was sucht dein Hadern Gott? Noch bist du unversühnt und fern vom Ziele deiner Fahrt –</span><br />
<span class="indent">Wirf deine Sehnsucht in die Welt! Dein warten Städte, Menschen, Meere: Geh und neige</span><br />
<span class="indent">Dich deinem Gotte, der dich gütig neuen Nöten aufbewahrt.</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Auf! Fort! Hinaus! Ins Weite! Lebe, diene, dulde!</span><br />
<span class="indent">Noch ist dein Tiefstes stumm – brich Furchen in den Fels mit härtrer Schmerzen Stahl!</span><br />
<span class="indent">Dem Ungeprüften schweigt der Gott! Wie Blut und Schicksal dunkel dich verschulde,</span><br />
<span class="indent">Dich glüht dein Irrtum rein, und erst den Schmerzgekrönten grüßt der heilige Gral.</span>
</p>
</body>
</html>
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