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<title>Kinder vor einem Londoner Armenspeisehaus</title>
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<body>
<h3>Kinder vor einem Londoner Armenspeisehaus</h3>
<p>
<span class="indent">Ich sah Kinder in langem Zug, paarweis geordnet, vor einem Armenspeisehaus stehen.</span><br />
<span class="indent">Sie warteten, wortkarg und müde, bis die Reihe an sie käme, zur Abendmahlzeit zu gehen.</span><br />
<span class="indent">Sie waren verdreckt und zerlumpt und drückten sich an die Häuserwände.</span><br />
<span class="indent">Kleine Mädchen preßten um blasse Säuglinge die versagenden Hände.</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Sie standen hungrig und verschüchtert zwischen den aufgehenden Lichtern,</span><br />
<span class="indent">Manche trugen dunkle Mäler auf den schmächtigen Gesichtern.</span><br />
<span class="indent">Ihr Anzug roch nach Keller, lichtscheuen Stuben, Schelten und Darben,</span><br />
<span class="indent">Ihre Körper trugen von Entbehrung und früher Arbeitsfrohn die Narben.</span>
</p>
<p>
<span class="indent">Sie warteten: gleich wären die andern fertig, dann würde man sie in den großen Saal treten lassen,</span><br />
<span class="indent">Ihnen Brot und Gemüse vorsetzen und die Abendsuppe in den blechernen Tassen.</span><br />
<span class="indent">Oh, und dann würde Müdigkeit kommen und ihre verkrümmten Glieder aufschnüren,</span><br />
<span class="indent">Und Nacht und guter Schlaf sie zu Schaukelpferden und Zinnsoldaten und in wundersame Puppenstuben führen.</span>
</p>
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