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author | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 16:18:38 +0100 |
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committer | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 16:18:38 +0100 |
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-rw-r--r-- | OEBPS/Text/52.html | 56 |
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diff --git a/OEBPS/Text/52.html b/OEBPS/Text/52.html new file mode 100644 index 0000000..c54755b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/52.html @@ -0,0 +1,56 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Seiner Mutter zum zwei und siebenzigsten Geburts-Tag.</title> +</head> + +<body> + +<h4>Seiner Mutter zum zwei und siebenzigsten Geburts-Tag.</h4> + + + +<p>Vieles hast Du erlebt, Du theure Mutter! und ruhst nun<br /> +Glücklich, von Fernen und Nah'n liebend beim Namen genannt,<br /> +Mir auch herzlich geehrt in des Alters silberner Krone,<br /> +Unter den Kindern, die Dir reifen und wachsen und blüh'n.<br /> +Langes Leben hat Dir die sanfte Seele gewonnen,<br /> +Und die Hoffnung, die Dich freundlich im Leiden geführt.<br /> +Denn zufrieden bist Du und fromm, wie die Mutter, die einst den<br /> +Besten der Menschen, den Freund unserer Erde, gebar.<br /> +Ach! sie wissen es nicht, wie der Hohe wandelt' im Volke,<br /> +Und vergessen ist fast, was der Lebendige war.<br /> +Wenige kennen ihn doch, und oft erscheint erheiternd<br /> +Mitten in stürmischer Zeit ihnen das himmlische Bild.<br /> +Allversöhnend und still, mit armen Sterblichen gieng er,<br /> +Dieser einzige Mann, göttlich im Geiste, dahin.<br /> +Keins der Lebenden war aus seiner Seele geschlossen,<br /> +Und die Leiden der Welt trug er an liebender Brust.<br /> +Mit dem Tode befreundet' er sich, im Namen der Andern<br /> +Gieng er aus Schmerzen und Müh'n, siegend, zum Vater zurück.<br /> +Und Du kennest ihn auch, Du theuere Mutter, und wandelst<br /> +Glaubend und duldend und still ihm dem Erhabenen nach.<br /> +Sieh! es haben mich selbst verjüngt die kindlichen Worte,<br /> +Und es rinnen, wie einst, Thränen vom Auge mir noch;<br /> +Und ich denke zurück an längst vergangene Tage,<br /> +Und die Heimath erfreut wieder mein einsam Gemüth,<br /> +Und das Haus, wo ich einst bei deinen Segnungen aufwuchs,<br /> +Wo, von Liebe genährt, schneller der Knabe gedieh.<br /> +Ach! wie dacht' ich dann oft, Du solltest meiner Dich freuen,<br /> +Wenn ich ferne mich sah wirkend in offener Welt.<br /> +Manches hab' ich versucht und geträumt und habe die Brust mir<br /> +Wund gerungen indeß, aber ihr heilet sie mir<br /> +O ihr Lieben; und lange, wie Du, o Mutter! zu leben,<br /> +Will ich lernen; es ist ruhig das Alter und fromm.<br /> +Kommen will ich zu Dir, dann segne den Enkel noch einmal,<br /> +Daß Dir halte der Mann, was er, als Knabe, gelobt.</p> + + + +</body> +</html> |