Dichtermuth.

Sind denn Dir nicht verwandt alle Lebendigen?
Nährt zum Dienste denn nicht selber die Parze Dich?
Drum! so wandle nur wehrlos
Fort durch's Leben und sorge nicht!

Was geschiehet, es sey alles gesegnet Dir,
Sey zur Freude gewandt! oder was könnte denn
Dich beleidigen, Herz! was
Da begegnen, wohin du sollst?

Dann, wie still am Gestad, oder in silberner
Fernhintönender Flut, oder auf schweigenden
Wassertiefen der leichte
Schwimmer wandelt, so sind auch wir,

Wir, die Dichter des Volks, gerne wo Lebendes
Um uns athmet und wallt, freudig, und Jedem hold,
Jedoch trauend, wie sängen
Sonst wir Jedem den eignen Gott?

Wenn die Woge denn auch Einen der Muthigen,
Wo er treulich getraut, schmeichlend hinunter zieht,
Und die Stimmen des Sängers
Nun in blauender Halle schweigt;

Freudig starb er und noch klagen die Einsamen,
Seine Haine, den Fall ihres Geliebtesten;
Oefters tönet der Jungfrau
Vom Gezweige sein freundlich Lied.

Wenn des Abends vorbei Einer der Unsern kömmt,
Wo der Bruder ihm sank, denket er Manches wohl
An der warnenden Stelle,
Schweigt und gehet getrösteter.