Der Mensch.

Fragment.

Kaum sproßten aus den Wassern, o Erde, dir
Der alten Berge Gipfel; und dufteten,
Voll junger Wälder, durch die Mailuft,
Ueber den Ocean hin, lustathmend,

Die ersten grünen Inseln; und freudig sah
Des Sonnengottes Auge die Erstlinge,
Die Bäum und Blumen, seiner Jugend
Lächelnde Kinder, aus Dir geboren.

Da auf den Inseln schönsten,
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lag unter Trauben einst, nach lauer
Nacht, in der dämmernden Morgenstunde,

Geboren dir, o Erde, dein schönstes Kind;
Und auf zum Vater Helios sieht bekannt
Der Knab' und weiht und wählt, die süssen
Beere versuchend, die heil'ge Rebe

Zur Amme sich. Und bald ist er groß; ihn scheun
Die Thiere, denn ein Anderer ist, wie sie,
Der Mensch; nicht dir und nicht dem Vater
Gleicht er . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ach! darum treibt ihn, Erde! vom Herzen dir
Sein Uebermuth, und deine Geschenke sind
Umsonst, die zärtlichen, zu hoch schlägt
Immer und immer der stolze Busen.

Von seines Ufers duftender Wiese muß
Ins blüthenlose Wasser hinaus der Mensch,
Und glänzte auch, wie die Sternennacht, von
Goldenen Früchten sein Hain, doch gräbt er

Sich Höhlen in den Bergen und späht im Schacht,
Von seines Vaters heiligem Strale fern,
Dem Sonnengott auch ungetreu, der
Knechte nicht liebt und der Sorgen spottet.

Ach! freier athmen Vögel des Walds, wenn schon
Des Menschen Brust sich wilder und stolzer hebt,
Sein Trotz wird Angst, und seines Friedens
Blume, die zärtliche, blüht nicht lange.