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<title>Die Nacht.</title>
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<h4>Die Nacht.</h4>
<div class="spaced">Fragment.</div>
<p>Rings um ruhet die Stadt, still wird die erleuchtete Gasse,<br />
Und mit Fackeln geschmückt rauschen die Wagen hinweg.<br />
Satt gehen heim, von Freuden des Tags zu ruhen, die Menschen,<br />
Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt<br />
Wohl zufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen,<br />
Und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt.<br />
Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vielleicht, daß<br />
Dort ein Liebender spielt, oder ein einsamer Mann<br />
Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen,<br />
Immerquillend und frisch, rauschen an duftendem Beet.<br />
Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Glocken,<br />
Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl.<br />
Jetzt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf,<br />
Sieh! und das Ebenbild unserer Erde, der Mond<br />
Kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt,<br />
Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns,<br />
Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen,<br />
Ueber Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf.</p>
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</html>
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