From b3fcd319115914c9579b752f668364293918221b Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Wed, 4 Mar 2020 15:12:45 +0100 Subject: initial commit --- OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml | 73 +++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 73 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml (limited to 'OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml') diff --git a/OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml b/OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml new file mode 100644 index 0000000..936760b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/umbra-vitae/01-umbra-vitae.xhtml @@ -0,0 +1,73 @@ + + + + + + + + Umbra Vitae + + + +
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UMBRA VITAE

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+Die Menschen stehen vorwärts in den Straßen
+Und sehen auf die großen Himmelszeichen,
+Wo die Kometen mit den Feuernasen
+Um die gezackten Türme drohend schleichen.

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+Und alle Dächer sind voll Sternedeuter,
+Die in den Himmel stecken große Röhren,
+Und Zauberer, wachsend aus den Bodenlöchern,
+Im Dunkel schräg, die ein Gestirn beschwören.

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+Selbstmörder gehen nachts in großen Horden,
+Die suchen vor sich ihr verlornes Wesen,
+Gebückt in Süd und West, und Ost und Norden,
+Den Staub zerfegend mit den Armen-Besen.

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+Sie sind wie Staub, der hält noch eine Weile.
+Die Haare fallen schon auf ihren Wegen.
+Sie springen, daß sie sterben, und in Eile,
+Und sind mit totem Haupt im Feld gelegen,

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+Noch manchmal zappelnd. Und der Felder Tiere
+Stehn um sie blind und stoßen mit dem Horne
+In ihren Bauch. Sie strecken alle Viere,
+Begraben unter Salbei und dem Dorne.

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+Die Meere aber stocken. In den Wogen
+Die Schiffe hängen modernd und verdrossen,
+Zerstreut, und keine Strömung wird gezogen,
+Und aller Himmel Höfe sind verschlossen.

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+Die Bäume wechseln nicht die Zeiten
+Und bleiben ewig tot in ihrem Ende,
+Und über die verfallnen Wege spreiten
+Sie hölzern ihre langen Finger-Hände.

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+Wer stirbt, der setzt sich auf, sich zu erheben,
+Und eben hat er noch ein Wort gesprochen,
+Auf einmal ist er fort. Wo ist sein Leben?
+Und seine Augen sind wie Glas zerbrochen.

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+Schatten sind viele. Trübe und verborgen.
+Und Träume, die an stummen Türen schleifen,
+Und der erwacht, bedrückt vom Licht der Morgen,
+Muß schweren Schlaf von grauen Lidern streifen.

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+ + + -- cgit v1.2.3