From b3fcd319115914c9579b752f668364293918221b Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Wed, 4 Mar 2020 15:12:45 +0100 Subject: initial commit --- OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml | 79 +++++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 79 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml (limited to 'OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml') diff --git a/OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml b/OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml new file mode 100644 index 0000000..6a01166 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/umbra-vitae/02-der-krieg.xhtml @@ -0,0 +1,79 @@ + + + + + + + + Der Krieg + + + +
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DER KRIEG

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+Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
+Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
+In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
+Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

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+In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
+Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit.
+Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
+Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

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+In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
+Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
+In der Ferne zittert ein Geläute dünn,
+Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

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+Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an,
+Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an!
+Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
+Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

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+Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
+Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
+Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
+Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

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+In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein,
+Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
+Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
+Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

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+Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit
+Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
+Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht,
+Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

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+Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
+Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt,
+Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
+In die Bäume, daß das Feuer brause recht.

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+Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
+Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
+Aber riesig über glühnden Trümmern steht,
+Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht

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+Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
+In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
+Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
+Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.

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+ + + -- cgit v1.2.3