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  <title>Allerseelen</title>
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<div class="poem">

<h3>ALLERSEELEN</h3>

<p>
<span class="vers">Geht ein Tag ferne aus, kommt der Abend,</span><br />
<span class="vers">Brennt ein Stern in der Höhe zur Nacht,</span><br />
<span class="vers">Wehet das Gras, und die Wege alle</span><br />
<span class="vers">Werden in Dämmrung zusammengebracht.</span></p>

<p>
<span class="vers">Viele sind über die Steige gegangen,</span><br />
<span class="vers">Ihre Schatten sind ferne zu sehen,</span><br />
<span class="vers">Und sie tragen die Kreuze und Stangen,</span><br />
<span class="vers">Rote Fackeln, die wandern und wehen.</span></p>

<p>
<span class="vers">Mauern sind hinten und Gräber und wenige Bäume,</span><br />
<span class="vers">Manche Tore darin, wo der Lorbeer trauert.</span><br />
<span class="vers">Viele sitzen in Haufen über den Steinen,</span><br />
<span class="vers">Ihre Lichter behütend, wenn der Regen schauert.</span></p>

<p>
<span class="vers">Und ein Rot steckt im Walde, dürr wie ein Finger,</span><br />
<span class="vers">Wo der Abend hänget in wolkiger Zeit</span><br />
<span class="vers">Mit dem wenig Licht. Und geringer</span><br />
<span class="vers">Rings ist die Nähe. Und Weite, so weit.</span></p>

<p>
<span class="vers">Doch ewig weht der Wind, der nimmer schweiget,</span><br />
<span class="vers">Im dunklen Lande, herbstlich schon gebraunet,</span><br />
<span class="vers">Der dunkle Bilder viel vorüber zeiget</span><br />
<span class="vers">Und dunkle Worte flüchtig trübe raunet.</span></p>

</div>

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