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diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/00.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/00.html new file mode 100644 index 0000000..593925c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/00.html @@ -0,0 +1,17 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Junge Leiden.</title> +</head> + +<body> +<h3 class="section center">Junge Leiden.</h3> +<h5 class="center">1817-1821</h5> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html new file mode 100644 index 0000000..e40cebe --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html @@ -0,0 +1,37 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Traumbilder I.</title> +</head> +<body> + +<h3 class="section center">Traumbilder</h3> + +<h4>I.</h4> + +<p> +<span class="initial">M</span>ir träumte einst von wildem Liebesglühen,<br /> +Von hübschen Locken, Myrthen und Resede,<br /> +Von süßen Lippen und von bittrer Rede,<br /> +Von düstrer Lieder düstern Melodien. +</p> +<p> +Verblichen und verweht sind längst die Träume,<br /> +Verweht ist gar mein liebstes Traumgebild!<br /> +Geblieben ist mir nur, was glutherfüllt<br /> +Ich einst gegossen hab' in weiche Reime. +</p> +<p> +Du bleibst, verwaistes Lied! Verweh' jetzt auch,<br /> +Und such' das Traumbild, das mir längst entschwunden,<br /> +Und grüß' es mir, wenn du es aufgefunden – <br /> +Dem luft'gen Schatten send' ich luft'gen Hauch. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/02.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/02.html new file mode 100644 index 0000000..e7a5a8e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/02.html @@ -0,0 +1,149 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>II.</title> +</head> + +<body> +<h4>II.</h4> + +<p> +Ein Traum, gar seltsam schauerlich,<br /> +Ergötzte und erschreckte mich.<br /> +Noch schwebt mir vor manch grausig Bild,<br /> +Und in dem Herzen wogt's mir wild. +</p> +<p> +Da war ein Garten, wunderschön,<br /> +Da wollt' ich lustig mich ergehn;<br /> +Viel schöne Blumen sahn mich an,<br /> +Ich hatte meine Freude dran. +</p> +<p> +Es zwitscherten die Vögelein<br /> +Viel muntre Liebesmelodei'n;<br /> +Die Sonne war von Gold umstrahlt,<br /> +Die Blumen lustig bunt bemalt. +</p> +<p> +Viel Balsamduft aus Kräutern rinnt,<br /> +Die Lüfte wehen lieb und lind;<br /> +Und Alles schimmert, Alles lacht,<br /> +Und zeigt mir freundlich seine Pracht. +</p> +<p> +Inmitten in dem Blumenland<br /> +Ein klarer Marmorbrunnen stand;<br /> +Da schaut' ich eine schöne Maid,<br /> +Die emsig wusch ein weißes Kleid. +</p> +<p> +Die Wänglein süß, die Aeuglein mild,<br /> +Ein blondgelocktes Heil'genbild;<br /> +Und wie ich schau, die Maid ich fand<br /> +So fremd und doch so wohl bekannt. +</p> +<p> +Die schöne Maid, die sputet sich,<br /> +Sie summt ein Lied gar wunderlich:<br /> +»Rinne, rinne, Wässerlein,<br /> +»Wasche, wasche Hemde rein.«; +</p> +<p> +Ich ging und nahete mich ihr,<br /> +Und flüsterte: O sage mir,<br /> +Du wunderschöne, süße Maid!<br /> +Für wen ist dieses weiße Kleid? +</p> +<p> +Da sprach sie schnell: Sey bald bereit,<br /> +Ich wasche dir dein Todtenkleid!<br /> +Und als sie dieß gesprochen kaum,<br /> +Zerfloß das ganze Bild, wie Schaum. – +</p> +<p> +Schnell fortgezaubert stand ich bald<br /> +In einem düstern, wilden Wald.<br /> +Die Bäume ragten himmelan;<br /> +Ich stand erstaunt und sann und sann. +</p> +<p> +Und horch! welch dumpfer Wiederhall!<br /> +Wie ferner Aextenschläge Schall;<br /> +Ich eil' durch Busch und Wildniß fort,<br /> +Und komm' an einen freien Ort. +</p> +<p> +Inmitten in dem grünen Raum,<br /> +Da stand ein großer Eichenbaum;<br /> +Und sieh! mein Mägdlein wundersam<br /> +Haut mit dem Beil den Eichenstamm. +</p> +<p> +Und Schlag auf Schlag, und sonder Weil',<br /> +Summt sie ein Lied und schwingt das Beil:<br /> +»Eisen blink, Eisen blank,<br /> +»Zimmre hurtig Eichenschrank.«; +</p> +<p> +Ich ging und nahete mich ihr,<br /> +Und flüsterte: O sage mir,<br /> +Du wundersüßes Mägdelein,<br /> +Wem zimmerst du den Eichenschrein? +</p> +<p> +Da sprach sie schnell: Die Zeit ist karg,<br /> +Ich zimmre deinen Todtensarg!<br /> +Und als sie dieß gesprochen kaum,<br /> +Zerfloß das ganze Bild, wie Schaum. – +</p> +<p> +Es lag so bleich, es lag so weit<br /> +Ringsum nur kahle, kahle Heid;<br /> +Ich wußte nicht wie mir geschah,<br /> +Und heimlich schauernd stand ich da. +</p> +<p> +Und nun ich eben fürder schweif',<br /> +Gewahr' ich einen weißen Streif;<br /> +Ich eilt' drauf zu, und eilt' und stand,<br /> +Und sieh! die schöne Maid ich fand. +</p> +<p> +Auf weiter Heid stand weiße Maid,<br /> +Grub tief die Erd' mit Grabescheit.<br /> +Kaum wagt ich noch sie anzuschau'n,<br /> +Sie war so schön und doch ein Grau'n. +</p> +<p> +Die schöne Maid, die sputet sich,<br /> +Sie summt ein Lied gar wunderlich:<br /> +»Spaten, Spaten, scharf und breit,<br /> +»Schaufle Grube tief und weit.«; +</p> +<p> +Ich ging und nahete mich ihr<br /> +Und flüsterte: O sage mir,<br /> +Du wunderschöne, süße Maid,<br /> +Was diese Grube hier bedeut't? +</p> +<p> +Da sprach sie schnell: Sey still, mein Knab',<br /> +Ich schaufle dir ein kühles Grab.<br /> +Und als so sprach die schöne Maid,<br /> +Da öffnet sich die Grube weit; +</p> +<p> +Und als ich in die Grube schaut',<br /> +Ein kalter Schauer mich durchgraut;<br /> +Und in die dunkle Grabesnacht<br /> +Stürzt' ich hinein, – und bin erwacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/03.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/03.html new file mode 100644 index 0000000..4a6075e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/03.html @@ -0,0 +1,33 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> + +<p> +Im nächt'gen Traum hab' ich mich selbst geschaut,<br /> +Im schwarzen Gallafrack und seidner Weste,<br /> +Manschetten an der Hand, als ging's zum Feste,<br /> +Und vor mir stand mein Liebchen, süß und traut.<br /> +Ich beugte mich und sagte: »Sind Sie Braut?<br /> +Ei! ei! so gratulir' ich, meine Beste!«;<br /> +Doch fast die Kehle mir zusammenpreste<br /> +Der langgezog'ne, vornehm kalte Laut.<br /> +Und bitt're Thränen plötzlich sich ergossen<br /> +Aus Liebchens Augen, und in Thränenwogen<br /> +Ist mir das holde Bildniß fast zerflossen.<br /> +O süße Augen, fromme Liebessterne,<br /> +Obschon ihr mir im Wachen oft gelogen,<br /> +Und auch im Traum, glaub' ich euch dennoch gerne! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/04.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/04.html new file mode 100644 index 0000000..f98b532 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/04.html @@ -0,0 +1,33 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> + +<p> +Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig,<br /> +Das ging auf Stelzen, Schritte ellenweit,<br /> +Trug weiße Wäsche und ein feines Kleid,<br /> +Inwendig aber war es grob und schmutzig.<br /> +Inwendig war es jämmerlich, nichtsnutzig,<br /> +Jedoch von außen voller Würdigkeit;<br /> +Von der Courage sprach es lang und breit,<br /> +Und that sogar recht trotzig und recht stutzig.<br /> +»Und weißt du, wer das ist? Komm her und schau'!«;<br /> +So sprach der Traumgott, und er zeigt mir schlau<br /> +Die Bilderfluth in eines Spiegels Rahmen.<br /> +Vor einem Altar stand das Männchen da,<br /> +Mein Lieb daneben, Beide sprachen: Ja!<br /> +Und tausend Teufel riefen lachend: Amen! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/05.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/05.html new file mode 100644 index 0000000..53eb22e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/05.html @@ -0,0 +1,83 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>V.</title> +</head> + +<body> +<h4>V.</h4> + +<p> +Was treibt und tobt mein tolles Blut?<br /> +Was flammt mein Herz in wilder Gluth?<br /> +Es kocht mein Blut und zischt und gährt,<br /> +Und grimme Gluth mein Herz verzehrt. +</p> +<p> +Das Blut ist toll, die Flamme wild,<br /> +Weil zu mir kam ein Traumgebild;<br /> +Es kam der finstre Sohn der Nacht,<br /> +Und hat mich keuchend fortgebracht. +</p> +<p> +Er bracht' mich in ein helles Haus,<br /> +Wo Harfenklang und Saus und Braus,<br /> +Und Fackelglanz und Kerzenschein;<br /> +Ich kam zum Saal, ich trat hinein. +</p> +<p> +Das war ein lustig Hochzeitfest;<br /> +Zu Tafel saßen froh die Gäst'.<br /> +Und wie ich nach dem Brautpaar schaut', –<br /> +O weh! mein Liebchen war die Braut. +</p> +<p> +Das war mein Liebchen wunnesam,<br /> +Ein fremder Mann war Bräutigam;<br /> +Dicht hinter'm Ehrenstuhl der Braut,<br /> +Da blieb ich stehn, gab keinen Laut. +</p> +<p> +Es rauscht Musik, – gar still stand ich;<br /> +Der Freudenlärm betrübte mich.<br /> +Der Bräutgam oft gar zärtlich blickt,<br /> +Die Braut erwiedert's hold und nickt. +</p> +<p> +Der Bräutgam füllt den Becher sein,<br /> +Und trinkt daraus, und reicht gar fein<br /> +Der Braut ihn hin; sie lächelt Dank, –<br /> +O Weh! mein rothes Blut sie trank. +</p> +<p> +Die Braut ein hübsches Nepflein nahm,<br /> +Und reicht es hin dem Bräutigam.<br /> +Der nahm sein Messer, schnitt hinein, –<br /> +O Weh! das war das Herze mein. +</p> +<p> +Sie äugeln süß, sie äugeln lang,<br /> +Der Bräut'gam kühn die Braut umschlang,<br /> +Und küßt sie auf die Wangen roth, –<br /> +O Weh! mich küßt der kalte Tod. +</p> +<p> +Wie Blei lag meine Zung' im Mund',<br /> +Daß ich kein Wörtlein sprechen kunt.<br /> +Da rauscht es auf, der Tanz begann;<br /> +Das schmucke Brautpaar tanzt voran. +</p> +<p> +Und wie ich stand so leichenstumm,<br /> +Die Tänzer schweben flink herum; –<br /> +Ein leises Wort der Bräut'gam spricht,<br /> +Die Braut wird roth, doch zürnt sie nicht. – – +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/06.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/06.html new file mode 100644 index 0000000..7e0b7c0 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/06.html @@ -0,0 +1,107 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> + +<p> +Im süßen Traum bei stiller Nacht,<br /> +Da kam zu mir, mit Zauberpracht,<br /> +Die lang ersehnte Liebste mein,<br /> +Und goß mir Gluth in's Herz hinein. +</p> +<p> +Und wie ich schau', erglüh ich wild<br /> +Und wie ich schau, sie lächelt mild,<br /> +Und lächelt bis das Herz mir schwoll,<br /> +Und stürmisch kühn das Wort entquoll: +</p> +<p> +»Nimm hin, nimm alles was da mein,<br /> +Mein Liebstes will ich gern dir weih'n,<br /> +Dürft' ich dafür dein Buhle seyn,<br /> +Von Mitternacht bis Hahnenschrei'n.«; +</p> +<p> +Da staunt' mich an gar seltsamlich,<br /> +So lieb, so weh, und inniglich,<br /> +Und sprach zu mir die schöne Maid:<br /> +So gieb mir deine Seligkeit. +</p> +<p> +»Mein Leben süß, mein junges Blut,<br /> +Gäb' ich, mit Freud und wohlgemuth,<br /> +Für dich, o Mädchen, engelgleich, –<br /> +Doch nimmermehr das Himmelreich.«; +</p> +<p> +Wohl braust hervor mein rasches Wort,<br /> +Doch blühet schöner immerfort,<br /> +Und immer spricht die schöne Maid:<br /> +O gieb mir deine Seligkeit! +</p> +<p> +Dumpf dröhnt dieß Wort mir in's Gehör,<br /> +Und schleudert mir ein Gluthenmeer<br /> +Wohl in den tiefsten Seelenraum;<br /> +Ich athme schwer, ich athme kaum. – +</p> +<p> +Da waren weiße Engelein,<br /> +Die glänzten hell im Rosenschein;<br /> +Nun aber stürmte wild herauf<br /> +Ein gräulich schwarzer Koboldhauf'. +</p> +<p> +Die rangen mit den Engelein,<br /> +Und drängten fort die Engelein;<br /> +Und endlich auch die schwarze Schaar<br /> +In Nebelduft zerronnen war. – +</p> +<p> +Ich aber wollt' in Lust vergehn,<br /> +Ich hielt im Arm mein Liebchen schön;<br /> +Wie'n Rehlein süß umschmiegt sie mich,<br /> +Doch weint sie auch recht bitterlich. +</p> +<p> +Feins Liebchen weint; ich weiß warum,<br /> +Und küß' ihr Rosenmündlein stumm. –<br /> +»O still', feins Lieb, die Thränenfluth,<br /> +Gieb her, feins Lieb, nur Minnegluth.«; +</p> +<p> +»Ergieb dich meiner Minnegluth – «;<br /> +Da plötzlich starr't zu Eis mein Blut;<br /> +Laut bebet auf der Erde Grund,<br /> +Und öffnet gähnend seinen Schlund. +</p> +<p> +Und aus dem Abgrund schwarz und graus<br /> +Stieg wild die schwarze Schaar heraus.<br /> +Aus meinen Armen schwand feins Lieb;<br /> +Ich ganz alleine stehen blieb. +</p> +<p> +Da tanzt im Kreise wunderbar,<br /> +Um mich herum, die schwarze Schaar,<br /> +Und drängt heran, erfaßt mich bald,<br /> +Und gellend Hohngelächter schallt. +</p> +<p> +Und immer enger wird der Kreis,<br /> +Und immer summt die Schauerweis':<br /> +Du gabest hin die Seligkeit,<br /> +Gehörst uns nun in Ewigkeit! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/07.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/07.html new file mode 100644 index 0000000..7ab7059 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/07.html @@ -0,0 +1,145 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> + +<p> +Nun hast du das Kaufgeld, nun zögerst du doch?<br /> +Blutfinstrer Gesell, was zögerst du noch?<br /> +Schon sitze ich harrend im Kämmerlein traut,<br /> +Und Mitternacht nah't schon, – es fehlt nur die Braut. +</p> +<p> +Viel schauernde Lüftchen vom Kirchhofe wehn;<br /> +Ihr Lüftchen! habt ihr mein Bräutchen gesehn?<br /> +Viel blasse Larven gestalten sich da,<br /> +Umknixen mich grinsend, und nicken: O ja! +</p> +<p> +Pack' aus, was bringst du für Bothschafterei,<br /> +Du schwarzer Schlingel in Feuerlivrei?<br /> +»Die gnädige Herrschaft meldet sich an,<br /> +Gleich kommt sie gefahren im Drachengespann.«; +</p> +<p> +Du lieb grau Männchen, was ist dein Begehr?<br /> +Mein todter Magister, was treibt dich her?<br /> +Er schaut mich mit schweigend trübseligem Blick,<br /> +Und schüttelt das Haupt, und wandelt zurück. +</p> +<p> +Was winselt und wedelt mein zott'ger Gesell?<br /> +Was glimmert schwarz Katers Auge so hell?<br /> +Was heulen die Weiber mit fliegendem Haar?<br /> +Was lullt mir Frau Amme mein Wiegenlied gar? +</p> +<p> +Frau Amme bleib heut mit dem Singsang zu Haus,<br /> +Das Eiapopeia ist lange schon aus;<br /> +Ich fey're gar heute mein Hochzeitfest, –<br /> +Da schau' mal, dort kommen schon zierliche Gäst'. +</p> +<p> +Da schau' mal! Ihr Herren, das nenn' ich galant!<br /> +Ihr tragt, statt der Hüte, die Köpf' in der Hand!<br /> +Ihr Zappelbein-Leutchen im Galgen-Ornat,<br /> +Der Wind ist still, was kommt Ihr so spat? +</p> +<p> +Da kommt auch alt Besenstielmütterchen schon,<br /> +Ach segne mich, Mütterchen, bin ja dein Sohn;<br /> +Da zittert der Mund im weißen Gesicht:<br /> +»In Ewigkeit Amen!«; alt Mütterchen spricht. +</p> +<p> +Zwölf winddürre Musiker schlendern herein;<br /> +Blind Fidelweib holpert wohl hintendrein.<br /> +Da schleppt der Hanswurst, in buntscheckiger Jack',<br /> +Den Todtengräber huckepack. +</p> +<p> +Da tanzen zwölf Klosterjungfrauen herein;<br /> +Die schielende Kupplerin führet den Reih'n.<br /> +Da folgen zwölf lüsterne Pfäffelein schon,<br /> +Und pfeifen ein Schandlied im Kirchenton'. +</p> +<p> +Herr Trödler, o schrei dir nicht blau das Gesicht.<br /> +Im Fegfeuer nützt mir dein Pelzröckel nicht;<br /> +Dort heizet man gratis jahraus, jahrein,<br /> +Statt mit Holz, mit Fürsten- und Bettlergebein. +</p> +<p> +Die Blumenmädchen sind bucklicht und krumm,<br /> +Und purzeln kopfüber im Zimmer herum.<br /> +Ihr Eulengesichter mit Heuschreckenbein,<br /> +Hei! laßt mir das Rippengeklapper nur seyn! +</p> +<p> +Die sämmtliche Höll' ist los fürwahr!<br /> +Und lärmet und schwärmet in wachsender Schaar;<br /> +Sogar der Verdammniß-Walzer erschallt, –<br /> +Still, still! nun kommt mein feins Liebchen auch bald. +</p> +<p> +Gesindel sey still, oder trolle dich fort!<br /> +Ich höre kaum selber mein leibliches Wort, –<br /> +Ei, rasselt nicht eben ein Wagen vor?<br /> +Frau Köchin! wo bist du? schnell öffne das Thor. +</p> +<p> +Willkommen, feins Liebchen, wie geht's dir, mein<br /> +Schatz?<br /> +Willkommen Herr Pastor, ach nehmen Sie Platz!<br /> +Herr Pastor mit Pferdefuß und Schwanz,<br /> +Ich bin Eu'r Hochwürden Diensteigener ganz! +</p> +<p> +Lieb Bräutchen, was stehst du so stumm und bleich?<br /> +Der Herr Pastor schreitet zur Trauung sogleich;<br /> +Wohl zahl ich ihm theure, bluttheure Gebühr,<br /> +Doch dich zu besitzen gilt's Kinderspiel mir. +</p> +<p> +Knie' nieder, süß Bräutchen, knie' hin mir zur<br /> +Seit'! –<br /> +Da kniet sie, da sinkt sie, – o selige Freud! –<br /> +Sie sinkt mir an's Herz, an die schwellende Brust,<br /> +Ich halt' sie umschlungen mit schauernder Lust. +</p> +<p> +Die Goldlockenwellen umspielen uns beid';<br /> +An mein Herze pocht das Herze der Maid.<br /> +Sie pochen wohl beide vor Lust und vor Weh,<br /> +Und schweben hinauf in die Himmelshöh'. +</p> +<p> +Die Herzlein schwammen im Freudensee,<br /> +Dort oben in Gottes heil'ger Höh';<br /> +Doch über den Häuptern viel Grausen sich regt,<br /> +Da hat die Hölle die Hand gelegt, +</p> +<p> +Das ist der finstre Sohn der Nacht,<br /> +Der hier den segnenden Priester macht;<br /> +Er murmelt die Formel aus blutigem Buch,<br /> +Sein Beten ist Lästern, sein Segnen ist Fluch. +</p> +<p> +Und es krächzet und zischet und heulet toll,<br /> +Wie Wogengebrause, wie Donnergeroll;<br /> +Da blitzet auf einmal ein bläuliches Licht, –<br /> +»In Ewigkeit Amen!«; alt Mütterchen spricht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/08.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/08.html new file mode 100644 index 0000000..fc58893 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/08.html @@ -0,0 +1,271 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> + +<p> +Ich kam von meiner Herrin Haus,<br /> +Und wandelt' in Wahnsinn und Mitternachtgraus.<br /> +Und wie ich am Kirchhof vorüber gehn will,<br /> +Da winken die Gräber ernst und still. +</p> +<p> +Da winkt's von des Spielmanns Leichenstein;<br /> +Das war der flimmernde Mondesschein.<br /> +Da lispelt's: Lieb Bruder, ich komme gleich!<br /> +Da steigt's aus dem Grabe nebelbleich. +</p> +<p> +Der Spielmann war's, der entstiegen jetzt,<br /> +Und hoch auf den Leichenstein sich setzt.<br /> +In die Saiten der Zither greift er schnell,<br /> +Und singt dabei recht hohl und grell: +</p> +<p> +Ei! kennt Ihr noch das alte Lied,<br /> +Das einst so wild die Brust durchglüht,<br /> +Ihr Saiten dumpf und trübe?<br /> +Die Engel, die nennen es Himmelsfreud, +</p> +<p> +Die Teufel, die nennen es Höllenleid,<br /> +Die Menschen, die nennen es: Liebe! +</p> +<p> +Kaum tönte des letzten Wortes Schall,<br /> +Da thaten sich auf die Gräber all';<br /> +Viel Luftgestalten dringen hervor,<br /> +Und umschweben den Spielmann und schrillen im Chor: +</p> +<p> +Liebe! Liebe! deine Macht<br /> +Hat uns hier zu Bett gebracht,<br /> +Und die Augen zugemacht, –<br /> +Ei, was rufst du in der Nacht? +</p> +<p> +So heult es verworren, und ächzet und girrt,<br /> +Und brauset und sauset, und krächzet und klirrt;<br /> +Und der tolle Schwarm den Spielmann umschweift,<br /> +Und der Spielmann wild in die Saiten greift: +</p> +<p> +Bravo! bravo! immer toll!<br /> +Seyd willkommen!<br /> +Habt vernommen<br /> +Daß mein Zauberwort erscholl, +</p> +<p> +Liegt man doch jahraus, jahrein,<br /> +Mäuschenstill im Kämmerlein;<br /> +Laßt uns heute lustig seyn!<br /> +Mit Vergunst, –<br /> +Seht erst zu, sind wir allein? –<br /> +Narren waren wir im Leben,<br /> +Und mit toller Wuth ergeben<br /> +Einer tollen Liebesbrunst.<br /> +Kurzweil soll uns heut nicht fehlen,<br /> +Jeder soll hier treu erzählen,<br /> +Was ihn weiland hergebracht,<br /> +Wie gehetzt,<br /> +Wie zerfetzt<br /> +Ihn die tolle Liebesjagd. +</p> +<p> +Da hüpft aus dem Kreise, so leicht, wie der Wind,<br /> +Ein mageres Wesen, das summend beginnt: +</p> +<p> +Ich war ein Schneidergeselle,<br /> +Mit Nadel und mit Scheer';<br /> +Ich war so flink und schnelle<br /> +Mit Nadel und mit Scheer'.<br /> +Da kam die Meisterstochter<br /> +Mit Nadel und mit Scheer';<br /> +Und hat mir in's Herz gestochen<br /> +Mit Nadel und mit Scheer'. +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor;<br /> +Ein Zweiter trat still und ernst hervor: +</p> +<p> +Den Rinaldo Rinaldini,<br /> +Schinderhanno, Orlandini,<br /> +Und besonders Carlo Moor<br /> +Nahm ich mir als Muster vor. +</p> +<p> +Auch verliebt – mit Ehr' zu melden –<br /> +Hab' ich mich, wie jene Helden,<br /> +Und das schönste Frauenbild<br /> +Spukte mir im Kopfe wild. +</p> +<p> +Und ich seufzte auch und girrte;<br /> +Und wenn Liebe mich verwirrte,<br /> +Steckt' ich meine Finger rasch<br /> +In des Herren Nachbars Tasch'. +</p> +<p> +Doch der Gassenvogt mir grollte,<br /> +Daß ich Sehnsuchtsthränen wollte<br /> +Trocknen mit dem Taschentuch,<br /> +Das mein Nachbar bei sich trug. +</p> +<p> +Und nach frommer Häschersitte<br /> +Nahm man still mich in die Mitte,<br /> +Und das Zuchthaus, heilig groß,<br /> +Schloß mir auf den Mutterschooß. +</p> +<p> +Schwelgend süß in Liebessinnen,<br /> +Saß ich dort beim Wollespinnen,<br /> +Bis Rinaldos Schatten kam,<br /> +Und die Seele mit sich nahm. +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor;<br /> +Geschminkt und geputzt trat ein Dritter hervor: +</p> +<p> +Ich war ein König der Bretter,<br /> +Und spielte das Liebhaberfach,<br /> +Ich brüllte manch wildes: Ihr Götter!<br /> +Ich seufzte manch zärtliches: Ach! +</p> +<p> +Den Mortimer spielt' ich am besten,<br /> +Maria war immer so schön!<br /> +Doch trotz der natürlichsten Gesten<br /> +Sie wollte mich nimmer versteh'n. – +</p> +<p> +Einst als ich verzweifelnd am Ende<br /> +»Maria, du Heilige!«; rief,<br /> +Da nahm ich den Dolch behende –<br /> +Und stach mich ein bischen zu tief. +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor;<br /> +Im weißen Flausch trat ein Vierter hervor: +</p> +<p> +Vom Katheder schwatzte herab der Professor,<br /> +Er schwatzt', und ich schlief oft gut dabei ein;<br /> +Doch hätt' mir's behagt noch tausendmal besser<br /> +Bei seinem holdseligen Töchterlein. +</p> +<p> +Sie hatt' mir oft zärtlich am Fenster genicket,<br /> +Die Blume der Blumen, mein Lebenslicht!<br /> +Doch die Blume der Blumen ward endlich gepflücket<br /> +Vom dürren Philister, dem reichen Wicht. +</p> +<p> +Da flucht ich den Weibern und reichen Halunken,<br /> +Und mischte mir Teufelskraut in den Wein, –<br /> +Und hab' mit dem Tode Smollis getrunken,<br /> +Der sprach: Fiduzit, ich heiße Freund Hein! +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor,<br /> +Einen Strick um den Hals trat ein Fünfter hervor: +</p> +<p> +Es prunkte und prahlte der Graf beim Wein<br /> +Mit dem Töchterchen sein und dem Edelgestein.<br /> +Was scheert mich, du Gräflein, dein Edelgestein,<br /> +Mir mundet weit besser dein Töchterlein. +</p> +<p> +Sie lagen wohl beid' unter Riegel und Schloß,<br /> +Und der Graf besold'te viel Dienergetroß. +</p> +<p> +Was scheeren mich Diener und Riegel und Schloß, –<br /> +Ich stieg getrost auf die Leitersproß. +</p> +<p> +An Liebchens Fensterlein klettr' ich getrost,<br /> +Da hör' ich es unten fluchen erbost:<br /> +»Fein sachte, mein Bübchen, muß auch dabei seyn,<br /> +Ich liebe ja auch die Edelgestein.«; +</p> +<p> +So spöttelt der Graf und erfaßt mich gar,<br /> +Und jauchzend umringt mich die Dienerschaar.<br /> +»Zum Teufel, Gesindel! Ich bin ja kein Dieb;<br /> +Ich wollte nur stehlen mein trautes Lieb!«; +</p> +<p> +Da half kein Gerede, da half kein Rath,<br /> +Da machte man hurtig die Stricke parat;<br /> +Wie die Sonne kam, da wundert sie sich,<br /> +Am hellen Galgen fand sie mich. +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor;<br /> +Den Kopf in der Hand trat ein Sechster hervor. +</p> +<p> +Zum Waidwerk trieb mich Liebesharm;<br /> +Ich schlich umher, die Büchs' im Arm.<br /> +Da schnarret's hohl vom Baum herab,<br /> +Der Rabe rief: Kopf – ab! Kopf – ab! +</p> +<p> +O, spürt' ich doch ein Täubchen aus,<br /> +Ich brächt' es meinem Lieb nach Haus!<br /> +So dacht' ich, und in Busch und Strauch<br /> +Späh't rings umher mein Jägeraug'. +</p> +<p> +Was koset dort? was schnäbelt fein?<br /> +Zwei Turteltäubchen mögen's seyn.<br /> +Ich schleich herbei, – den Hahn gespannt, –<br /> +Sieh' da! mein eignes Lieb ich fand. +</p> +<p> +Das war mein Täubchen, meine Braut,<br /> +Ein fremder Mann umarmt sie traut, –<br /> +Nun, alter Schütze, treffe gut!<br /> +Da lag der fremde Mann im Blut'. +</p> +<p> +Bald drauf ein Zug mit Henkersfrohn –<br /> +Ich selbst dabei als Hauptperson –<br /> +Den Wald durchzog. Vom Baum herab<br /> +Der Rabe rief: Kopf – ab! Kopf – ab! +</p> +<p> +Da lachten die Geister im lustigen Chor;<br /> +Da trat der Spielmann selber hervor: +</p> +<p> +Ich hab' mal ein Liedchen gesungen,<br /> +Das schöne Lied ist aus; +</p> +<p> +Wenn das Herz im Leibe zersprungen,<br /> +Dann gehen die Lieder nach Haus! +</p> +<p> +Und das tolle Gelächter sich doppelt erhebt,<br /> +Und die bleiche Schaar im Kreise schwebt.<br /> +Da scholl vom Kirchthurm' »Eins«; herab,<br /> +Da stürzten die Geister sich heulend in's Grab. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/09.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/09.html new file mode 100644 index 0000000..56ec3eb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/09.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> + +<p> +Ich lag und schlief, und schlief recht mild,<br /> +Verscheucht war Gram und Leid;<br /> +Da kam zu mir ein Traumgebild,<br /> +Die allerschönste Maid. +</p> +<p> +Sie war wie Marmelstein so bleich,<br /> +Und heimlich wunderbar;<br /> +Im Auge schwamm es perlengleich,<br /> +Gar seltsam wallt' ihr Haar. +</p> +<p> +Und leise, leise sich bewegt<br /> +Die marmorblasse Maid,<br /> +Und an mein Herz sich niederlegt<br /> +Die marmorblasse Maid. +</p> +<p> +Wie bebt und pocht vor Weh und Lust,<br /> +Mein Herz, und brennet heiß!<br /> +Nicht bebt, nicht pocht der Schönen Brust,<br /> +Die ist so kalt wie Eis. +</p> +<p> +»Nicht bebt, nicht pocht wohl meine Brust,<br /> +Die ist wie Eis so kalt;<br /> +Doch kenn' auch ich der Liebe Lust,<br /> +Der Liebe Allgewalt. +</p> +<p> +Mir blüht kein Roth auf Mund und Wang,<br /> +Mein Herz durchströmt kein Blut;<br /> +Doch sträube dich nicht schauernd bang,<br /> +Ich bin dir hold und gut.«; +</p> +<p> +Und wilder noch umschlang sie mich,<br /> +Und that mir bald ein Leid;<br /> +Da kräht der Hahn – und stumm entwich<br /> +Die marmorblasse Maid. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/10.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/10.html new file mode 100644 index 0000000..5749372 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/01_traumbilder/10.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> + +<p> +Da hab' ich viel blasse Leichen<br /> +Beschworen mit Wortesmacht;<br /> +Die wollen nun nicht mehr weichen<br /> +Zurück in die alte Nacht. +</p> +<p> +Das zähmende Sprüchlein vom Meister<br /> +Vergaß ich vor Schauer und Graus,<br /> +Nun zieh'n die eig'nen Geister<br /> +Mich selber in's neblichte Haus. +</p> +<p> +Laßt ab, ihr finstren Dämonen!<br /> +Laßt ab, und drängt mich nicht!<br /> +Noch manche Freude mag wohnen<br /> +Hier oben im Rosenlicht. +</p> +<p> +Ich muß ja immer streben<br /> +Nach der Blume wunderhold;<br /> +Was bedeutet' mein ganzes Leben,<br /> +Wenn ich Sie nicht lieben gesollt? +</p> +<p> +Ich möcht sie nur einmal umfangen,<br /> +Und pressen an's glühende Herz!<br /> +Nur einmal die Lippen und Wangen<br /> +Küssen mit sel'gem Schmerz. +</p> +<p> +Nur einmal aus ihrem Munde<br /> +Möcht' ich hören ein liebendes Wort, –<br /> +Alsdann wollt' ich folgen zur Stunde<br /> +Euch, Geister, zum finstern Ort. +</p> +<p> +Die Geister haben's vernommen,<br /> +Und nicken grausiglich.<br /> +Feins Liebchen, nun bin ich gekommen;<br /> +Feins Liebchen, liebst du mich? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/00.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/00.html new file mode 100644 index 0000000..757c80d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/00.html @@ -0,0 +1,16 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> + +<p> +Ich wandelte unter den Bäumen<br /> +Mit meinem Gram allein;<br /> +Da kam das alte Träumen,<br /> +Und schlich mir in's Herz hinein. +</p> +<p> +Wer hat Euch dieß Wörtlein gelehret,<br /> +Ihr Vöglein in luftiger Höh?<br /> +Schweigt still, wenn mein Herz es höret,<br /> +Dann thut es noch einmal so weh. +</p> +<p> +»Es kam ein Jungfräulein gegangen,<br /> +Die sang es immerfort,<br /> +Da haben wir Vöglein gefangen<br /> +Das hübsche, goldne Wort.«; +</p> +<p> +Das sollt Ihr mir nicht mehr erzählen,<br /> +Ihr Vöglein wunderschlau;<br /> +Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,<br /> +Ich aber Niemanden trau'. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/04.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/04.html new file mode 100644 index 0000000..3173d30 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/04.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> + +<p> +Lieb Liebchen, leg's Händchen auf's Herze mein;<br /> +Ach, hörst du, wie's pochet im Kämmerlein?<br /> +Da hauset ein Zimmermann schlimm und arg,<br /> +Der zimmert mir einen Todtensarg. +</p> +<p> +Es hämmert und klopfet bei Tag und bei Nacht;<br /> +Es hat mich schon längst um den Schlaf gebracht.<br /> +Ach! sputet Euch, Meister Zimmermann,<br /> +Damit ich balde schlafen kann. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/05.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/05.html new file mode 100644 index 0000000..edf1ff7 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/05.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> + +<p> +Warte, warte, wilder Schiffmann,<br /> +Gleich folg' ich zum Hafen dir;<br /> +Von zwei Jungfraun nehm' ich Abschied,<br /> +Von Europa und von Ihr. +</p> +<p> +Blutquell, rinn' aus meinen Augen,<br /> +Blutquell, brich aus meinem Leib,<br /> +Daß ich mit dem heißen Blute<br /> +Meine Schmerzen niederschreib'. +</p> +<p> +Ei, mein Lieb, warum just heute<br /> +Schauderst du, mein Blut zu sehn?<br /> +Sahst mich bleich und herzeblutend<br /> +Lange Jahre vor dir stehn! +</p> +<p> +Kennst du noch das alte Liedchen<br /> +Von der Schlang im Paradies,<br /> +Die durch schlimme Apfelgabe<br /> +Unsern Ahn in's Elend stieß? +</p> +<p> +Alles Unheil brachten Aepfel!<br /> +Eva bracht' damit den Tod,<br /> +Eris brachte Trojas Flammen,<br /> +Du bracht'st beides, Flamm' und Tod. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/07.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/07.html new file mode 100644 index 0000000..e7a4174 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/07.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> + +<p> +Berg' und Burgen schau'n herunter<br /> +In den spiegelhellen Rhein,<br /> +Und mein Schiffchen segelt munter,<br /> +Rings umglänzt von Sonnenschein. +</p> +<p> +Ruhig seh' ich zu dem Spiele<br /> +Goldner Wellen, kraus bewegt;<br /> +Still erwachen die Gefühle,<br /> +Die ich tief im Busen hegt'. +</p> +<p> +Freundlich grüßend und verheißend<br /> +Lockt hinab des Stromes Pracht;<br /> +Doch ich kenn' ihn, oben gleißend,<br /> +Bringt sein Inn'res Tod und Nacht. +</p> +<p> +Oben Lust, im Busen Tücken,<br /> +Strom, du bist der Liebsten Bild!<br /> +Die kann auch so freundlich nicken,<br /> +Lächelt auch so fromm und mild. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/08.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/08.html new file mode 100644 index 0000000..c6bc244 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/08.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> + +<p> +Anfangs wollt ich fast verzagen,<br /> +Und ich glaubt' ich trüg' es nie,<br /> +Und ich hab' es doch getragen, –<br /> +Aber fragt mich nur nicht, wie? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/09.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/09.html new file mode 100644 index 0000000..dc7a608 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/02_lieder/09.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> + +<p> +Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold,<br /> +Mit duft'gen Zypressen und Flittergold,<br /> +Möcht' ich zieren dieß Buch wie 'nen Todtenschrein,<br /> +Und sargen meine Lieder hinein. +</p> +<p> +O könnt' ich die Liebe sargen hinzu!<br /> +Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh,<br /> +Da blüht es hervor, da pflückt man es ab, –<br /> +Doch mir blüht's nur, wenn ich selber im Grab. +</p> +<p> +Hier sind nun die Lieder, die einst so wild,<br /> +Wie ein Lavastrom, der dem Aetna entquillt,<br /> +Hervorgestürzt aus dem tiefsten Gemüth,<br /> +Und rings viel blitzende Funken versprüh't! +</p> +<p> +Nun liegen sie stumm und todtengleich,<br /> +Nun starren sie kalt und nebelbleich.<br /> +Doch auf's neu' die alte Gluth sie belebt,<br /> +Wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. +</p> +<p> +Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut:<br /> +Der Liebe Geist einst über sie thaut;<br /> +Einst kommt dieß Buch in deine Hand,<br /> +Du süßes Lieb im fernen Land. +</p> +<p> +Dann löst sich des Liedes Zauberbann,<br /> +Die blassen Buchstaben schaun dich an,<br /> +Sie schauen dir stehend in's schöne Aug',<br /> +Und flüstern mit Wehmuth und Liebeshauch. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/00.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/00.html new file mode 100644 index 0000000..b1d4e8f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/00.html @@ -0,0 +1,16 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Romanzen.</title> +</head> + +<body> +<h3 class="section center">Romanzen.</h3> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/01.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/01.html new file mode 100644 index 0000000..3c46601 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/01.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>I. Der Traurige.</title> +</head> + +<body> +<h4>I.</h4> +<h5>Der Traurige.</h5> + +<p> +Allen thut es weh im Herzen,<br /> +Die den bleichen Knaben sehn,<br /> +Dem die Leiden, dem die Schmerzen<br /> +Auf's Gesicht geschrieben stehn. +</p> +<p> +Mitleidvolle Lüfte fächeln<br /> +Kühlung seiner heißen Stirn;<br /> +Labung möcht' ins Herz ihm lächeln<br /> +Manche sonst so spröde Dirn'. +</p> +<p> +Aus dem wilden Lärm der Städter<br /> +Flüchtet er sich nach dem Wald.<br /> +Lustig rauschen dort die Blätter,<br /> +Lust'ger Vogelsang erschallt. +</p> +<p> +Doch der Sang verstummet balde,<br /> +Traurig rauschet Baum und Blatt,<br /> +Wenn der Traurige dem Walde<br /> +Langsam sich genähert hat. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/02.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/02.html new file mode 100644 index 0000000..3845a4d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/02.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Il. Die Bergstimme.</title> +</head> + +<body> +<h4>Il.</h4> +<h5>Die Bergstimme.</h5> + +<p> +Ein Reiter durch das Bergthal zieht,<br /> +Im traurig stillen Trab':<br /> +Ach! zieh' ich jetzt wohl in Liebchens Arm,<br /> +Oder zieh' ich in's dunkle Grab?<br /> +Die Bergstimm Antwort gab:<br /> +In's dunkle Grab! +</p> +<p> +Und weiter reitet der Reitersmann,<br /> +Und seufzet schwer dazu:<br /> +So zieh' ich denn hin in's Grab so früh, –<br /> +Wohlan im Grab ist Ruh.<br /> +Die Stimme sprach dazu:<br /> +Im Grab ist Ruh! +</p> +<p> +Dem Reitersmann eine Thräne rollt<br /> +Von der Wange bleich und kummervoll:<br /> +Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich, –<br /> +So ist mir im Grabe wohl.<br /> +Die Stimm' erwiedert hohl:<br /> +Im Grabe wohl! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/03.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/03.html new file mode 100644 index 0000000..d88b46a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/03.html @@ -0,0 +1,66 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III. Zwei Brüder.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> +<h5>Zwei Brüder.</h5> + +<p> +Oben auf der Bergesspitze<br /> +Liegt das Schloß in Nacht gehüllt;<br /> +Doch im Thale leuchten Blitze,<br /> +Helle Schwerter klirren wild. +</p> +<p> +Das sind Brüder, die dort fechten<br /> +Grimmen Zweikampf, wuthentbrannt.<br /> +Sprich, warum die Brüder rechten<br /> +Mit dem Schwerte in der Hand? +</p> +<p> +Gräfin Laura's Augenfunken<br /> +Zündeten den Brüderstreit;<br /> +Beide glühen liebestrunken<br /> +Für die adlig holde Maid. +</p> +<p> +Welchem aber von den beiden<br /> +Wendet sich ihr Herze zu?<br /> +Kein Ergrübeln kann's entscheiden, –<br /> +Schwert heraus, entscheide du! +</p> +<p> +Und sie fechten kühn verwegen,<br /> +Hieb auf Hiebe niederkracht's.<br /> +Hütet euch, Ihr wilden Degen,<br /> +Grausig Blendwerk schleichet Nachts. +</p> +<p> +Wehe! Wehe! blut'ge Brüder!<br /> +Wehe! Wehe! blut'ges Thal!<br /> +Beide Kämpfer stürzen nieder,<br /> +Einer in des andern Stahl. – +</p> +<p> +Viel Jahrhunderte verwehen,<br /> +Viel Geschlechter deckt das Grab;<br /> +Traurig von des Berges Höhen<br /> +Schaut das öde Schloß herab. +</p> +<p> +Aber Nachts, im Thalesgrunde,<br /> +Wandelt's heimlich, wunderbar,<br /> +Wenn da kommt die zwölfte Stunde,<br /> +Kämpfet dort das Brüderpaar. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/04.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/04.html new file mode 100644 index 0000000..082f52e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/04.html @@ -0,0 +1,80 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV. Der arme Peter.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> +<h5>Der arme Peter.</h5> + +<h6>1.</h6> + +<p> +Der Hans und die Grete tanzen herum,<br /> +Und jauchzen vor lauter Freude.<br /> +Der Peter steht so still und stumm,<br /> +Und ist so blaß wie Kreide. +</p> +<p> +Der Hans und die Grete sind Bräut'gam und Braut,<br /> +Und blitzen im Hochzeitgeschmeide.<br /> +Der arme Peter die Nägel kau't<br /> +Und geht im Werkeltagskleide. +</p> +<p> +Der Peter spricht leise vor sich her,<br /> +Und schaut betrübet auf beide:<br /> +Ach! wenn ich nicht gar zu vernünftig wär',<br /> +Ich thät' mir was zu leide. +</p> + +<h6>2.</h6> + +<p> +»In meiner Brust, da sitzt ein Weh,<br /> +Das will die Brust zersprengen;<br /> +Und wo ich steh' und wo ich geh',<br /> +Will's mich von hinnen drängen. +</p> +<p> +Es treibt mich nach der Liebsten Näh',<br /> +Als könnt's die Grete heilen;<br /> +Doch wenn ich der in's Auge seh',<br /> +Muß ich von hinnen eilen. +</p> +<p> +Ich steig' hinauf des Berges Höh',<br /> +Dort ist man doch alleine;<br /> +Und wenn ich still dort oben steh',<br /> +Dann steh' ich still und weine.«; +</p> + +<h6>3.</h6> + +<p> +Der arme Peter wankt vorbei,<br /> +Gar langsam, leichenblaß und scheu.<br /> +Es bleiben fast, wenn sie ihn sehn,<br /> +Die Leute auf der Straße stehn. +</p> +<p> +Die Mädchen flüstern sich in's Ohr:<br /> +»Der stieg wohl aus dem Grab' hervor.«;<br /> +Ach nein, Ihr lieben Jungfräulein,<br /> +Der legt sich erst in's Grab hinein. +</p> +<p> +Er hat verloren seinen Schatz,<br /> +Drum ist das Grab der beste Platz<br /> +Wo er am besten liegen mag,<br /> +Und schlafen bis zum jüngsten Tag. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/05.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/05.html new file mode 100644 index 0000000..ab11fcb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/05.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>V. Lied des Gefangenen.</title> +</head> + +<body> +<h4>V.</h4> +<h5>Lied des Gefangenen.</h5> + +<p> +Als meine Großmutter die Lise behext,<br /> +Da wollten die Leut sie verbrennen.<br /> +Schon hatte der Amtmann viel Dinte verklext,<br /> +Doch wollte sie nicht bekennen. +</p> +<p> +Und als man sie in den Kessel schob,<br /> +Da schrie sie Mord und Wehe;<br /> +Und als sich der schwarze Qualm erhob,<br /> +Da flog sie als Rab' in die Höhe. +</p> +<p> +Mein schwarzes, gefiedertes Großmütterlein!<br /> +O komm' mich im Thurme besuchen,<br /> +Komm'! fliege geschwinde durch's Gitter herein,<br /> +Und bringe mir Käse und Kuchen. +</p> +<p> +Mein schwarzes, gefiedertes Großmütterlein!<br /> +O möchtest du nur sorgen,<br /> +Daß die Muhme nicht auspickt die Augen mein,<br /> +Wenn ich luftig schwebe morgen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/06.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/06.html new file mode 100644 index 0000000..0ec5e3d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/06.html @@ -0,0 +1,72 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI. Die Grenadiere.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> +<h5>Die Grenadiere.</h5> + +<p> +Nach Frankreich zogen zwei Grenadier',<br /> +Die waren in Rußland gefangen.<br /> +Und als sie kamen in's deutsche Quartier,<br /> +Sie ließen die Köpfe hangen. +</p> +<p> +Da hörten sie beide die traurige Mähr:<br /> +Daß Frankreich verloren gegangen,<br /> +Besiegt und zerschlagen das tapfere Heer, –<br /> +Und der Kaiser, der Kaiser gefangen. +</p> +<p> +Da weinten zusammen die Grenadier'<br /> +Wohl ob der kläglichen Kunde.<br /> +Der Eine sprach: Wie weh wird mir,<br /> +Wie brennt meine alte Wunde. +</p> +<p> +Der Andre sprach: das Lied ist aus,<br /> +Auch ich möcht mit dir sterben,<br /> +Doch hab' ich Weib und Kind zu Haus,<br /> +Die ohne mich verderben. +</p> +<p> +Was scheert mich Weib, was scheert mich Kind,<br /> +Ich trage weit bess'res Verlangen;<br /> +Laß sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind, –<br /> +Mein Kaiser, mein Kaiser gefangen! +</p> +<p> +Gewähr' mir Bruder eine Bitt':<br /> +Wenn ich jetzt sterben werde,<br /> +So nimm meine Leiche nach Frankreich mit,<br /> +Begrab' mich in Frankreichs Erde. +</p> +<p> +Das Ehrenkreuz am rothen Band<br /> +Sollst du auf's Herz mir legen;<br /> +Die Flinte gieb mir in die Hand,<br /> +Und gürt' mir um den Degen. +</p> +<p> +So will ich liegen und horchen still,<br /> +Wie eine Schildwach, im Grabe,<br /> +Bis einst ich höre Kanonengebrüll,<br /> +Und wiehernder Rosse Getrabe. +</p> +<p> +Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,<br /> +Viel Schwerter klirren und blitzen;<br /> +Dann steig' ich gewaffnet hervor aus dem Grab', –<br /> +Den Kaiser, den Kaiser zu schützen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/07.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/07.html new file mode 100644 index 0000000..58bb0ad --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/07.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII. Die Botschaft.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> +<h5>Die Botschaft.</h5> + +<p> +Mein Knecht! steh auf und sattle schnell,<br /> +Und wirf dich auf dein Roß,<br /> +Und jage rasch, durch Wald und Feld,<br /> +Nach König Dunkans Schloß. +</p> +<p> +Dort schleiche in den Stall, und wart',<br /> +Bis dich der Stallbub schaut.<br /> +Den forsch' mir aus: Sprich, welche ist<br /> +Von Dunkans Töchtern Braut? +</p> +<p> +Und spricht der Bub: »Die Braune ist's«;,<br /> +So bring mir schnell die Mähr.<br /> +Doch spricht der Bub: »Die Blonde ist's«;,<br /> +So eile nicht so sehr. +</p> +<p> +Dann geh' zum Meister Seiler hin,<br /> +Und kauf' mir einen Strick,<br /> +Und reite langsam, sprich kein Wort,<br /> +Und bring mir den zurück. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/08.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/08.html new file mode 100644 index 0000000..d588670 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/08.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII. Die Heimführung.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> +<h5>Die Heimführung.</h5> + +<p> +Ich geh' nicht allein, mein feines Lieb,<br /> +Du mußt mit mir wandern<br /> +Nach der lieben, alten, schaurigen Klause,<br /> +In dem trüben, kalten, traurigen Hause,<br /> +Wo meine Mutter am Eingang kau'rt,<br /> +Und auf des Sohnes Heimkehr lau'rt. +</p> +<p> +»Laß ab von mir, du finstrer Mann!<br /> +Wer hat dich gerufen?<br /> +Dein Odem glüht, deine Hand ist Eis,<br /> +Dein Auge sprüht, deine Wang' ist weiß;<br /> +Ich aber will mich lustig freu'n<br /> +An Rosenduft und Sonnenschein.«; +</p> +<p> +Laß duften die Rosen, laß scheinen die Sonn',<br /> +Mein süßes Liebchen!<br /> +Hüll' ein dich im weiten, weißwallenden Schleier,<br /> +Spiel fein auf den Saiten der schallenden Leyer,<br /> +Und singe ein Hochzeitlied dabei;<br /> +Der Nachtwind pfeift die Melodei. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/09.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/09.html new file mode 100644 index 0000000..efa2dd0 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/09.html @@ -0,0 +1,258 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX. Don Ramiro.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> +<h5>Don Ramiro.</h5> + +<p> +»Donna Clara! Donna Clara!<br /> +Heißgeliebte langer Jahre,<br /> +Hast beschlossen mein Verderben,<br /> +Hast beschlossen ohn' Erbarmen. +</p> +<p> +Donna Clara! Donna Clara!<br /> +Ist doch süß die Lebensgabe!<br /> +Aber unten ist es grausig,<br /> +In dem dunkeln, kalten Grabe. +</p> +<p> +Donna Clara! Freu' dich, morgen<br /> +Wird Fernando, am Altare,<br /> +Dich als Ehgemahl begrüßen.<br /> +Wirst du mich zur Hochzeit laden?«; +</p> +<p> +»Don Ramiro! Don Ramiro!<br /> +Deine Worte treffen bitter,<br /> +Bitt'rer als der Spruch der Sterne,<br /> +Die da spotten meines Willens. +</p> +<p> +Don Ramiro! Don Ramiro!<br /> +Rüttle ab den dumpfen Trübsinn;<br /> +Mädchen giebt es viel auf Erden,<br /> +Aber uns hat Gott geschieden. +</p> +<p> +Don Ramiro! Ueberwinder<br /> +Vieler tausend Mohrenritter!<br /> +Ueberwinde nun dich selber, –<br /> +Komm' auf meine Hochzeit, Lieber.«; +</p> +<p> +»Donna Clara! Donna Clara!<br /> +Ja, ich schwör' es, ja ich komme!<br /> +Will mit dir den Reihen tanzen;<br /> +Gute Nacht, ich komme morgen.«; +</p> +<p> +»Gute Nacht!«; – Das Fenster klirrte.<br /> +Seufzend stand Ramiro unten,<br /> +Stand noch lange wie versteinert;<br /> +Endlich schwand er fort im Dunkeln. – +</p> +<p> +Endlich auch nach langem Ringen,<br /> +Muß die Nacht dem Tage weichen;<br /> +Wie ein bunter Blumengarten<br /> +Liegt Toledo ausgebreitet. +</p> +<p> +Prachtgebäude und Paläste<br /> +Schimmern hell im Glanz der Sonne;<br /> +Und der Kirchen hohe Kuppeln<br /> +Leuchten stattlich wie vergoldet. +</p> +<p> +Dumpfig und wie Bienensummen<br /> +Klingt der Glocken Festgeläute,<br /> +Lieblich steigen Betgesänge<br /> +Aus den frommen Gotteshäusern. +</p> +<p> +Aber dorten, siehe! siehe!<br /> +Dorten aus der Marktkapelle<br /> +Strömt die bunte Volkesmenge,<br /> +Im Gewimmel und Gedränge. +</p> +<p> +Blanke Ritter, schmucke Frauen,<br /> +Hofgesinde festlich blinkend,<br /> +Und die hellen Glocken läuten,<br /> +Und die Orgel rauscht dazwischen. +</p> +<p> +Doch mit Ehrfurcht ausgewichen<br /> +Schreitet stolz das junge Ehpaar;<br /> +Donna Clara schwarz verschleiert,<br /> +Don Fernando, waffenglänzend. +</p> +<p> +Tausend Augen schaun nach ihnen,<br /> +Tausend frohe Stimmen rufen:<br /> +Heil Kastiliens Mädchensonne!<br /> +Heil Kastiliens Ritterblume! +</p> +<p> +Bis an Bräutigams Palastthor<br /> +Wälzet sich das Volksgewühle;<br /> +Dort beginnt die Hochzeitfeier,<br /> +Prunkhaft und nach alter Sitte. +</p> +<p> +Ritterspiel und frohe Tafel<br /> +Wechseln unter lautem Jubel;<br /> +Rauschend schnell entfliehn die Stunden<br /> +Bis die Nacht herabgesunken. +</p> +<p> +Und zum Tanze sich versammeln<br /> +Dort im Saal die Hochzeitgäste;<br /> +Alle funkeln buntbeleuchtet<br /> +Von dem Lichterheer der Kerzen. +</p> +<p> +Don Fernando stralt wie'n König<br /> +In dem güldnen Purpurmantel;<br /> +Clara wie die junge Rose,<br /> +Blüht im weißen Brautgewande. +</p> +<p> +Auf erhobne Ehrensitze<br /> +Rings von Dienerschaft umwoget,<br /> +Ließen sich die beiden nieder,<br /> +Und sie tauschten süße Worte. +</p> +<p> +Und im Saale braust es dumpfig,<br /> +Wie ein Meer von Sturm beweget!<br /> +Und die lauten Pauken wirbeln,<br /> +Und es schmettern die Trommeten. +</p> +<p> +»Doch warum, o schöne Herrin,<br /> +Sind gerichtet deine Blicke<br /> +Dorthin nach der Saalesecke?«;<br /> +So verwundert sprach der Ritter. +</p> +<p> +»Siehst du denn nicht, Don Fernando,<br /> +Dort den Mann im schwarzen Mantel?«;<br /> +Und der Ritter lächelt freundlich:<br /> +»Ach! das ist ja nur ein Schatten.«; +</p> +<p> +Doch es nähert sich der Schatten,<br /> +Und es war ein Mann im Mantel;<br /> +Und Ramiro schnell erkennend,<br /> +Grüßt ihn Clara, gluthbefangen. +</p> +<p> +Und der Tanz hat schon begonnen,<br /> +Munter drehen sich die Tänzer;<br /> +Und der Boden dröhnt und zittert<br /> +Von dem rauschenden Getöse. +</p> +<p> +»Wahrlich gerne, Don Ramiro,<br /> +Will ich dir zum Tanze folgen,<br /> +Doch im nächtlich schwarzen Mantel<br /> +Hättest du nicht kommen sollen.«; +</p> +<p> +Mit durchbohrend stieren Augen<br /> +Schaut Ramiro auf die Holde,<br /> +Sie umschlingend spricht er düster:<br /> +»Sprachest ja ich sollte kommen!«; +</p> +<p> +Und in's wilde Tanzgetümmel<br /> +Drängen sich die beiden Tänzer;<br /> +Und die lauten Pauken wirbeln,<br /> +Und es schmettern die Trommeten. +</p> +<p> +»Sind ja schneeweiß deine Wangen!«;<br /> +Flüstert Clara heimlich schauernd.<br /> +»Sprachest ja ich sollte kommen!«;<br /> +Schallet dumpf Ramiros Stimme. +</p> +<p> +Und im Saal die Kerzen blinzeln<br /> +Durch das flutende Gedränge;<br /> +Und die lauten Pauken wirbeln,<br /> +Und es schmettern die Trommeten. +</p> +<p> +»Sind ja eiskalt deine Hände!«;<br /> +Flüstert Clara, schauerzuckend.<br /> +»Sprachest ja ich sollte kommen!«;<br /> +Und sie treiben fort im Strudel. +</p> +<p> +»Laß mich, laß mich! Don Ramiro!<br /> +Leichenduft ist ja dein Odem!«;<br /> +Wie als Echo schallen heiser<br /> +Don Ramiros grause Worte. +</p> +<p> +Und der Boden raucht und glühet,<br /> +Lustig fiedelen die Geiger;<br /> +Wie ein tolles Zauberweben,<br /> +Schwindelt alles im Gekreisel. +</p> +<p> +»Laß mich, laß mich! Don Ramiro!«;<br /> +Wimmert's immer im Gewoge.<br /> +Immer schnarret hohl die Antwort:<br /> +»Sprachest ja ich sollte kommmen!«; +</p> +<p> +»Nun so geh in Gottes Namen!«;<br /> +Clara rief's mit fester Stimme,<br /> +Und dies Wort war kaum entfahren,<br /> +Und verschwunden war Ramiro. +</p> +<p> +Clara starret, Tod im Antlitz,<br /> +Kaltumflirret, nachtumwoben;<br /> +Ohnmacht hat das lichte Bildniß<br /> +In ihr dunkles Reich gezogen. +</p> +<p> +Endlich weicht der Nebelschlummer,<br /> +Endlich schlägt sie auf die Wimper;<br /> +Aber Staunen will auf's neue<br /> +Ihre holden Augen schließen. +</p> +<p> +Denn derweil der Tanz begonnen<br /> +War sie nicht vom Sitz gewichen,<br /> +Und sie sitzt noch bei dem Bräut'gam;<br /> +Und der Ritter sorgsam bittet: +</p> +<p> +»Sprich, was bleichen deine Wangen?<br /> +Sprich, was wird dein Aug so dunkel? – «;<br /> +»Und Ramiro? – – –«; schaudert Clara,<br /> +Und Entsetzen lähmt die Zunge. +</p> +<p> +Doch mit tiefen, ernsten Falten<br /> +Furch't sich jetzt des Bräut'gams Stirne:<br /> +»Herrin, forsch' nicht blut'ge Kunde, –<br /> +Heute Mittag starb Ramiro.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/10.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/10.html new file mode 100644 index 0000000..89c3daf --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/10.html @@ -0,0 +1,102 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X. Belsatzar.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> +<h5>Belsatzar.</h5> + +<p> +Die Mitternacht zog näher schon;<br /> +In stummer Ruh lag Babylon. +</p> +<p> +Nur oben, in des Königs Schloß,<br /> +Da flackert's, da lärmt des Königs Troß, +</p> +<p> +Dort oben, in dem Königssaal,<br /> +Belsatzar hielt sein Königsmahl. +</p> +<p> +Die Knechte saßen in schimmernden Reih'n,<br /> +Und leerten die Becher mit funkelndem Wein. +</p> +<p> +Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';<br /> +So klang es dem störrigen Könige recht. +</p> +<p> +Des Königs Wangen leuchten Glut;<br /> +Im Wein erwuchs ihm kecker Muth. +</p> +<p> +Und blindlings reißt der Muth ihn fort;<br /> +Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. +</p> +<p> +Und er brüstet sich frech, und lästert wild;<br /> +Die Knechtenschaar ihm Beifall brüllt. +</p> +<p> +Der König rief mit stolzem Blick;<br /> +Der Diener eilt und kehrt zurück. +</p> +<p> +Er trug viel gülden Geräth auf dem Haupt;<br /> +Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt. +</p> +<p> +Und der König ergriff mit frevler Hand<br /> +Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand'. +</p> +<p> +Und er leert ihn hastig bis auf den Grund,<br /> +Und rufet laut mit schäumendem Mund: +</p> +<p> +Jehovah! dir künd' ich auf ewig Hohn, –<br /> +Ich bin der König von Babylon! +</p> +<p> +Doch kaum das grause Wort verklang,<br /> +Dem König ward's heimlich im Busen bang. +</p> +<p> +Das gellende Lachen verstummte zumal;<br /> +Es wurde leichenstill im Saal. +</p> +<p> +Und sieh! und sieh! an weißer Wand<br /> +Da kam's hervor wie Menschenhand; +</p> +<p> +Und schrieb, und schrieb an weißer Wand<br /> +Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand. +</p> +<p> +Der König stieren Blicks da saß,<br /> +Mit schlotternden Knien und todtenblaß. +</p> +<p> +Die Knechtenschaar saß kalt durchgraut,<br /> +Und saß gar still, gab keinen Laut. +</p> +<p> +Die Magier kamen, doch keiner verstand<br /> +Zu deuten die Flammenschrift an der Wand. +</p> +<p> +Belsatzar ward aber in selbiger Nacht<br /> +Von seinen Knechten umgebracht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/11.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/11.html new file mode 100644 index 0000000..0528566 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/11.html @@ -0,0 +1,48 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XI. Die Minnesänger.</title> +</head> + +<body> +<h4>XI.</h4> +<h5>Die Minnesänger.</h5> + +<p> +Zu dem Wettgesange schreiten<br /> +Minnesänger jetzt herbei;<br /> +Ei, das giebt ein seltsam Streiten,<br /> +Ein gar seltsames Turnei! +</p> +<p> +Phantasie, die schäumend wilde,<br /> +Ist des Minnesängers Pferd,<br /> +Und die Kunst dient ihm zum Schilde,<br /> +Und das Wort, das ist sein Schwert. +</p> +<p> +Hübsche Damen schauen munter<br /> +Vom beteppichten Balkon',<br /> +Doch die rechte ist nicht drunter<br /> +Mit des Sieges Myrthenkron'. +</p> +<p> +Andre Leute, wenn sie springen<br /> +In die Schranken, sind gesund;<br /> +Aber Minnesänger bringen<br /> +Dort schon mit die Todeswund'. +</p> +<p> +Und wem dort am besten dringen<br /> +Liedes Blutström' aus der Brust,<br /> +Der wird's beste Lob erringen,<br /> +Und sein Weh giebt Andern Lust. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/12.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/12.html new file mode 100644 index 0000000..376498e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/12.html @@ -0,0 +1,36 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XII. Die Fensterschau.</title> +</head> + +<body> +<h4>XII.</h4> +<h5>Die Fensterschau.</h5> + +<p> +Der bleiche Heinrich ging vorbei,<br /> +Schön Hedwig lag am Fenster.<br /> +Sie sprach halblaut: Gott steh mir bei,<br /> +Der unten schaut bleich wie Gespenster! +</p> +<p> +Der unten erhub sein Aug in die Höh',<br /> +Hinschmachtend nach Hedewigs Fenster.<br /> +Schön Hedwig ergriff es wie Liebesweh,<br /> +Auch sie ward bleich wie Gespenster. +</p> +<p> +Schön Hedwig stand nun mit Liebesharm<br /> +Alltäglich lauernd am Fenster.<br /> +Bald aber lag sie in Heinrichs Arm,<br /> +Allnächtlich zur Zeit der Gespenster. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/13.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/13.html new file mode 100644 index 0000000..21dc85a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/13.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIII. Der wunde Ritter.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIII.</h4> +<h5>Der wunde Ritter.</h5> + +<p> +Ich weiß eine alte Kunde,<br /> +Die hallet dumpf und trüb';<br /> +Ein Ritter lag liebeswunde,<br /> +Doch treulos ist sein Lieb. +</p> +<p> +Als treulos muß er verachten<br /> +Die eigne Herzliebste sein,<br /> +Als schimpflich muß er betrachten<br /> +Die eigne Liebespein. +</p> +<p> +Er möcht' in die Schranken reiten,<br /> +Und rufen die Ritter zum Streit:<br /> +Der mag sich zum Kampfe bereiten,<br /> +Wer mein Lieb eines Makels zeih't! +</p> +<p> +Da würden wohl Alle schweigen,<br /> +Nur nicht sein eigener Schmerz;<br /> +Da müßt' er die Lanze neigen<br /> +Wider's eigne klagende Herz. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/14.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/14.html new file mode 100644 index 0000000..bccb69d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/14.html @@ -0,0 +1,36 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIV. Wasserfahrt.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIV.</h4> +<h5>Wasserfahrt.</h5> + +<p> +Ich stand gelehnet an den Mast,<br /> +Und zählte jede Welle.<br /> +Ade! mein schönes Vaterland<br /> +Mein Schiff, das segelt schnelle! +</p> +<p> +Ich kam schön Liebchens Haus vorbei,<br /> +Die Fensterscheiben blinken;<br /> +Ich guck' mir fast die Augen aus,<br /> +Doch will mir niemand winken. +</p> +<p> +Ihr Thränen, bleibt mir aus dem Aug',<br /> +Daß ich nicht dunkel sehe.<br /> +Mein krankes Herze, brich mir nicht<br /> +Vor allzugroßem Wehe. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/15.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/15.html new file mode 100644 index 0000000..d68e114 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/15.html @@ -0,0 +1,96 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XV. Das Liedchen von der Reue.</title> +</head> + +<body> +<h4>XV.</h4> +<h5>Das Liedchen von der Reue.</h5> + +<p> +Herr Ulrich reitet im grünen Wald,<br /> +Die Blätter lustig rauschen.<br /> +Er sieht eine holde Mädchengestalt<br /> +Durch Baumeszweige lauschen. +</p> +<p> +Der Junker spricht: Wohl kenne ich<br /> +Dies blühende, glühende Bildniß,<br /> +Verlockend stets umschwebt es mich<br /> +In Volksgewühl und Wildniß. +</p> +<p> +Zwei Röslein sind die Lippen dort,<br /> +Die lieblichen, die frischen;<br /> +Doch manches häßlich bitt're Wort<br /> +Schleicht tückisch oft dazwischen. +</p> +<p> +Drum gleicht dies Mündlein gar genau<br /> +Den hübschen Rosenbüschen,<br /> +Wo gift'ge Schlangen wunderschlau<br /> +Im dunkeln Laube zischen. +</p> +<p> +Dort jenes Grübchen wunderlieb<br /> +In wunderlieben Wangen,<br /> +Das ist die Grube, worein mich trieb<br /> +Wahnsinniges Verlangen. +</p> +<p> +Dort seh' ich ein schönes Lockenhaar<br /> +Vom schönsten Köpfchen hangen;<br /> +Das sind die Netze wunderbar,<br /> +Womit mich der Böse gefangen. +</p> +<p> +Und jenes blaue Auge dort,<br /> +So klar, wie stille Welle,<br /> +Das hielt ich für des Himmels Pfort',<br /> +Doch war's die Pforte der Hölle. – +</p> +<p> +Herr Ulrich reitet weiter im Wald,<br /> +Die Blätter rauschen schaurig.<br /> +Da sieht er von fern eine zweite Gestalt,<br /> +Die ist so bleich, so traurig. +</p> +<p> +Der Junker spricht: O Mutter dort,<br /> +Die mich so mütterlich liebte,<br /> +Der ich mit bösem Thun und Wort<br /> +Das Leben bitterlich trübte! +</p> +<p> +O, könnt ich dir trocknen die Augen naß,<br /> +Mit der Gluth von meinen Schmerzen!<br /> +O, könnt ich dir röthen die Wangen blaß<br /> +Mit dem Blut aus meinem Herzen! +</p> +<p> +Und weiter reitet Herr Ulerich,<br /> +Im Wald beginnt es zu düstern,<br /> +Viel seltsame Stimmen regen sich,<br /> +Die Abendwinde flüstern. +</p> +<p> +Der Junker hört die Worte sein<br /> +Gar vielfach wiederklingen.<br /> +Das thaten die spöttischen Waldvöglein,<br /> +Die zwitschern laut und singen: +</p> +<p> +Herr Ulrich singt ein hübsches Lied,<br /> +Das Liedchen von der Reue,<br /> +Und hat er zu Ende gesungen das Lied,<br /> +So singt er es wieder auf's Neue. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/16.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/16.html new file mode 100644 index 0000000..811aa4b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/16.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVI. An eine Sängerin.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVI.</h4> +<h5>An eine Sängerin.</h5> +<div class="subtitle">Als sie eine alte Romanze sang.</div> + +<p> +Ich denke noch der Zaubervollen,<br /> +Wie sie zuerst mein Auge sah!<br /> +Wie ihre Töne lieblich klangen,<br /> +Und heimlich süß in's Herze drangen,<br /> +Entrollten Thränen meinen Wangen, –<br /> +Ich wußte nicht wie mir geschah. +</p> +<p> +Ein Traum war über mich gekommen:<br /> +Als sey ich noch ein frommes Kind,<br /> +Und säße still, beim Lämpchenscheine,<br /> +In Mutters warmem Kämmerleine,<br /> +Und läse Mährchen wunderfeine,<br /> +Derweilen draußen Nacht und Wind. +</p> +<p> +Die Mährchen fangen an zu leben,<br /> +Die Ritter steigen aus der Gruft;<br /> +Bei Ronzisvall da giebt's ein Streiten,<br /> +Da kommt Herr Roland herzureiten,<br /> +Viel kühne Degen ihn begleiten,<br /> +Auch leider Ganelon, der Schuft. +</p> +<p> +Durch den wird Roland schlimm gebettet;<br /> +Er schwimmt in Blut, und athmet kaum;<br /> +Kaum mochte fern sein Jagdhornzeichen<br /> +Das Ohr des großen Carls erreichen, –<br /> +Da muß der Ritter schon erbleichen, –<br /> +Und mit ihm stirbt zugleich mein Traum. +</p> +<p> +Das war ein laut verworr'nes Schallen,<br /> +Das mich aus meinem Träumen rief.<br /> +Verklungen war jetzt die Legende,<br /> +Die Leute schlugen in die Hände,<br /> +Und riefen »Bravo«; ohne Ende;<br /> +Die Sängerin verneigt sich tief. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/17.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/17.html new file mode 100644 index 0000000..faba50a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/17.html @@ -0,0 +1,51 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVII. Das Lied von den Dukaten.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVII.</h4> +<h5>Das Lied von den Dukaten.</h5> + +<p> +Meine güldenen Dukaten,<br /> +Sagt wo seyd Ihr hingerathen? +</p> +<p> +Seyd Ihr bei den güldnen Fischlein,<br /> +Die im Bache froh und munter<br /> +Tauchen auf und tauchen unter? +</p> +<p> +Seyd Ihr bei den güldnen Blümlein,<br /> +Die auf lieblich grüner Aue<br /> +Funkeln hell vom Morgenthaue? +</p> +<p> +Seyd Ihr bei den güldnen Vöglein,<br /> +Die da schweifen glanzumwoben<br /> +In den blauen Lüften oben? +</p> +<p> +Seyd Ihr bei den güldnen Sternlein,<br /> +Die im leuchtenden Gewimmel<br /> +Lächeln jede Nacht am Himmel? +</p> +<p> +Ach! Ihr güldenen Dukaten<br /> +Schwimmt nicht in des Baches Well',<br /> +Funkelt nicht auf grüner Au',<br /> +Schwebet nicht in Lüften blau,<br /> +Lächelt nicht am Himmel hell, –<br /> +Meine Manichäer, traun!<br /> +Halten Euch in ihren Klau'n. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/18.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/18.html new file mode 100644 index 0000000..f5dbc64 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/18.html @@ -0,0 +1,84 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVIII. Gespräch auf der Paderborner Haide.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVIII.</h4> +<h5>Gespräch auf der Paderborner Haide.</h5> + +<p> +Hörst du nicht die fernen Töne,<br /> +Wie von Brummbaß und von Geigen?<br /> +Dorten tanzt wohl manche Schöne<br /> +Den geflügelt leichten Reigen. +</p> +<p> +»Ei, mein Freund, das nenn' ich irren,<br /> +Von den Geigen hör' ich keine,<br /> +Nur die Ferklein hör' ich quirren,<br /> +Grunzen nur hör' ich die Schweine.«; +</p> +<p> +Hörst du nicht das Waldhorn blasen?<br /> +Jäger sich des Waidwerks freuen;<br /> +Fromme Lämmer seh ich grasen,<br /> +Schäfer spielen auf Schallmeien. +</p> +<p> +»Ei, mein Freund, was du vernommen<br /> +Ist kein Waldhorn, noch Schallmeie;<br /> +Nur den Sauhirt seh' ich kommen,<br /> +Heimwärts treibt er seine Säue.«; +</p> +<p> +Hörst du nicht das ferne Singen,<br /> +Wie von süßen Wettgesängen?<br /> +Englein schlagen mit den Schwingen<br /> +Lauten Beifall solchen Klängen. +</p> +<p> +»Ei, was dort so hübsch geklungen,<br /> +Ist kein Wettgesang, mein Lieber!<br /> +Singend treiben Gänsejungen<br /> +Ihre Gänselein vorüber.«; +</p> +<p> +Hörst du nicht die Glocken läuten,<br /> +Wunderlieblich, wunderhelle?<br /> +Fromme Kirchengänger schreiten<br /> +Andachtsvoll zur Dorfkapelle. +</p> +<p> +»Ei, mein Freund, das sind die Schellen<br /> +Von den Ochsen, von den Kühen,<br /> +Die nach ihren dunkeln Ställen<br /> +Mit gesenktem Kopfe ziehen.«; +</p> +<p> +Siehst du nicht den Schleier wehen?<br /> +Siehst du nicht das leise Nicken?<br /> +Dort seh' ich die Liebste stehen,<br /> +Feuchte Wehmuth in den Blicken. +</p> +<p> +»Ei! mein Freund, dort seh' ich nicken<br /> +Nur das Waldweib, nur die Lise;<br /> +Blaß und hager an den Krücken<br /> +Hinkt sie weiter nach der Wiese.«; +</p> +<p> +Nun, mein Freund, so magst du lachen<br /> +Ueber des Phantasten Frage;<br /> +Kannst doch nicht zur Täuschung machen,<br /> +Was ich fest im Busen trage. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/19.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/19.html new file mode 100644 index 0000000..f3e6c6f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/19.html @@ -0,0 +1,37 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIX. Lebensgruß.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIX.</h4> +<h5>Lebensgruß.</h5> +<div class="subtitle">(Stammbuchblatt.)</div> + +<p> +Eine große Landstraß' ist unsre Erd',<br /> +Wir Menschen sind Passagiere;<br /> +Man rennet und jaget, zu Fuß und zu Pferd,<br /> +Wie Läufer oder Couriere. +</p> +<p> +Man fährt sich vorüber, man nicket, man grüßt<br /> +Mit dem Taschentuch' aus der Carosse;<br /> +Man hätte sich gerne geherzt und geküßt, –<br /> +Doch jagen von hinnen die Rosse. +</p> +<p> +Kaum trafen wir uns auf derselben Station,<br /> +Herzliebster Prinz Alexander,<br /> +Da bläst schon zur Abfahrt der Postillon<br /> +Und bläst uns schon auseinander. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/20.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/20.html new file mode 100644 index 0000000..7b8c19d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/03_romanzen/20.html @@ -0,0 +1,30 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XX. Wahrhaftig.</title> +</head> + +<body> +<h4>XX.</h4> +<h5>Wahrhaftig.</h5> + +<p> +Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenschein,<br /> +Dann knospen und blühen die Blümlein auf;<br /> +Wenn der Mond beginnt seinen Stralenlauf,<br /> +Dann schwimmen die Sternlein hintendrein;<br /> +Wenn der Sänger zwei süße Aeuglein sieht,<br /> +Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüth; –<br /> +Doch Lieder und Sterne und Blümelein,<br /> +Und Aeuglein und Mondglanz und Sonnenschein,<br /> +Wie sehr das Zeug auch gefällt,<br /> +So macht's doch noch lang keine Welt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/00.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/00.html new file mode 100644 index 0000000..a367924 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/00.html @@ -0,0 +1,16 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Sonette.</title> +</head> + +<body> +<h3 class="section center">Sonette.</h3> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/01.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/01.html new file mode 100644 index 0000000..3318929 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/01.html @@ -0,0 +1,33 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>An A. W. v. Schlegel.</title> +</head> + +<body> +<h4>An A. W. v. Schlegel.</h4> + +<p> +Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret,<br /> +Schönpflästerchen auf den geschminkten Wangen,<br /> +Mit Schnabelschuh'n, mit Stickerei'n behangen,<br /> +Mit Thurmfrisur, und wespengleich geschnüret;<br /> +So war die Aftermuse ausstaffiret,<br /> +Als sie einst kam, dich liebend zu umfangen.<br /> +Du bist ihr aber aus dem Weg gegangen,<br /> +Und irrtest fort von dunkelm Trieb geführet.<br /> +Da fandest du ein Schloß in alter Wildniß,<br /> +Und drinnen lag, wie'n holdes Marmorbildniß,<br /> +Die schönste Maid in Zauberschlaf versunken.<br /> +Doch wich der Zauber bald, bei deinem Gruße<br /> +Aufwachte lächelnd Deutschlands ächte Muse,<br /> +Und sank in deine Arme liebestrunken. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/02.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/02.html new file mode 100644 index 0000000..352893d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/02.html @@ -0,0 +1,55 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>An meine Mutter, B. Heine, geborne v. Geldern.</title> +</head> + +<body> +<h4>An meine Mutter, B. Heine,<br /> +geborne v. Geldern.</h4> + +<h4>I.</h4> + +<p> +Ich bin's gewohnt den Kopf recht hoch zu tragen,<br /> +Mein Sinn ist auch ein bischen starr und zähe;<br /> +Wenn selbst der König mir in's Antlitz sähe,<br /> +Ich würde nicht die Augen niederschlagen.<br /> +Doch, liebe Mutter, offen will ich's sagen:<br /> +Wie mächtig auch mein stolzer Muth sich blähe,<br /> +In deiner selig süßen, trauten Nähe<br /> +Ergreift mich oft ein demuthvolles Zagen.<br /> +Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,<br /> +Dein hoher Geist, der Alles kühn durchdringet,<br /> +Und blitzend sich zum Himmelslichte schwinget?<br /> +Quält mich Erinnerung, daß ich verübet<br /> +So manche That, die dir das Herz betrübet,<br /> +Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet? +</p> + +<h4>II.</h4> + +<p> +Im tollen Wahn hatt' ich dich einst verlassen,<br /> +Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,<br /> +Und wollte sehn ob ich die Liebe fände,<br /> +Um liebevoll die Liebe zu umfassen.<br /> +Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,<br /> +Vor jeder Thüre streckt' ich aus die Hände,<br /> +Und bettelte um gringe Liebesspende, –<br /> +Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.<br /> +Und immer irrte ich nach Liebe, immer<br /> +Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer,<br /> +Und kehrte um nach Hause, krank und trübe.<br /> +Doch da bist du entgegen mir gekommen,<br /> +Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,<br /> +Das war die süße, langgesuchte Liebe. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/03.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/03.html new file mode 100644 index 0000000..bc23e38 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/03.html @@ -0,0 +1,33 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>An H. S.</title> +</head> + +<body> +<h4>An H. S.</h4> + +<p> +Wie ich dein Büchlein hastig aufgeschlagen,<br /> +Da grüßen mir entgegen viel vertraute,<br /> +Viel goldne Bilder, die ich weiland schaute<br /> +Im Knabentraum und in den Kindertagen.<br /> +Ich sehe wieder stolz gen Himmel ragen<br /> +Den frommen Dom, den deutscher Glaube baute,<br /> +Ich hör' der Glocken und der Orgel Laute,<br /> +Dazwischen klingt's wie süße Liebesklagen.<br /> +Wohl seh' ich auch wie sie den Dom umklettern,<br /> +Die flinken Zwerglein, die sich dort erfrechen<br /> +Das hübsche Blum- und Schnitzwerk abzubrechen.<br /> +Doch mag man immerhin die Eich' entblättern.<br /> +Und sie des grünen Schmuckes rings berauben, –<br /> +Kommt neuer Lenz, wird sie sich neu belauben. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/04.html b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/04.html new file mode 100644 index 0000000..9c272bd --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01_junge_leiden/04_sonette/04.html @@ -0,0 +1,179 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Fresko-Sonette an Christian S.</title> +</head> + +<body> +<h4>Fresko-Sonette an Christian S.</h4> +<h4>I.</h4> + +<p> +Ich tanz' nicht mit, ich räuchre nicht den Klötzen,<br /> +Die außen goldig sind, inwendig Sand,<br /> +Ich schlag' nicht ein, reicht mir ein Bub die Hand,<br /> +Der heimlich mir den Namen will zerfetzen.<br /> +Ich beug' mich nicht vor jenen hübschen Metzen,<br /> +Die schamlos prunken mit der eignen Schand,<br /> +Ich zieh' nicht mit, wenn sich der Pöbel spannt<br /> +Vor'n Siegeswagen seiner eiteln Götzen.<br /> +Ich weiß es wohl, die Eiche muß erliegen,<br /> +Derweil das Rohr am Bach, durch schwankes Biegen,<br /> +In Wind und Wetter stehn bleibt, nach wie vor.<br /> +Doch sprich, wie weit bringt's wohl am End' solch Rohr?<br /> +Welch Glück! als ein Spazierstock dient's dem Stutzer,<br /> +Als Kleiderklopfer dient's dem Stiefelputzer. +</p> +<h4>II.</h4> + +<p> +Gieb her die Larv', ich will mich jetzt maskieren<br /> +In einen Lumpenkerl, damit Halunken,<br /> +Die prächtig in Charaktermasken prunken,<br /> +Nicht wähnen Ich sey einer von den Ihren.<br /> +Gieb her gemeine Worte und Manieren,<br /> +Ich zeige mich in Pöbelart versunken,<br /> +Verläugne all die schönen Geistesfunken,<br /> +Womit jetzt fade Schlingel kokettiren.<br /> +So tanz' ich auf dem großen Maskenballe,<br /> +Umschwärmt von deutschen Rittern, Mönchen, Kön'gen,<br /> +Von Harlekin gegrüßt, erkannt von wen'gen.<br /> +Mit ihrem Holzschwert prügeln sie mich alle.<br /> +Das ist der Spaß. Denn wollt' ich mich entmummen,<br /> +So müßte all das Galgenpack verstummen. +</p> +<h4>III.</h4> + +<p> +Ich lache ob den abgeschmackten Laffen,<br /> +Die mich anglotzen mit den Bocksgesichtern;<br /> +Ich lache ob den Füchsen, die so nüchtern<br /> +Und hämisch mich beschnüffeln und begaffen.<br /> +Ich lache ob den hochgelahrten Affen,<br /> +Die sich aufblähn zu stolzen Geistesrichtern;<br /> +Ich lache ob den feigen Bösewichtern,<br /> +Die mich umdrohn mit giftgetränkten Waffen.<br /> +Denn wenn des Glückes hübsche sieben Sachen<br /> +Uns von des Schicksals Händen sind zerbrochen,<br /> +Und so zu unsern Füßen hingeschmissen;<br /> +Und wenn das Herz im Leibe ist zerrissen,<br /> +Zerrissen, und zerschnitten, und zerstochen, –<br /> +Dann bleibt uns doch das schöne gelle Lachen. +</p> +<h4>IV.</h4> + +<p> +Im Hirn spukt mir ein Mährchen wunderfein,<br /> +Und in dem Mährchen klingt ein feines Lied,<br /> +Und in dem Liede lebt und webt und blüht<br /> +Ein wunderschönes, zartes Mägdelein.<br /> +Und in dem Mägdlein wohnt ein Herzchen klein,<br /> +Doch in dem Herzchen keine Liebe glüht;<br /> +In dieses lieblos frostige Gemüth<br /> +Kam Hochmuth nur und Uebermuth hinein.<br /> +Hörst du wie mir im Kopf' das Mährchen klinget?<br /> +Und wie das Liedchen summet ernst und schaurig?<br /> +Und wie das Mägdlein kichert leise, leise?<br /> +Ich fürchte nur, daß mir der Kopf zerspringet:<br /> +Und, ach! da wär's doch gar entsetzlich traurig,<br /> +Käm' der Verstand mir aus dem alten Gleise. +</p> +<h4>V.</h4> + +<p> +In stiller, wehmuthweicher Abendstunde,<br /> +Umklingen mich die längst verscholl'nen Lieder,<br /> +Und Thränen rollen von der Wange nieder,<br /> +Und Blut entquillt der alten Herzenswunde.<br /> +Und wie in eines Zauberspiegels Grunde<br /> +Seh' ich das Bildniß meiner Liebsten wieder;<br /> +Sie sitzt am Arbeitstisch', im rothen Mieder,<br /> +Und Stille herrscht in ihrer heilgen Runde.<br /> +Doch plötzlich springt sie auf vom Stuhl und schneidet<br /> +Von ihrem Haupt die schönste aller Locken,<br /> +Und gibt sie mir, – vor Freud bin ich erschrocken<br /> +Mephisto hat die Freude mir verleidet.<br /> +Er spann ein festes Seil von jenen Haaren,<br /> +Und schleift mich dran herum seit vielen Jahren. +</p> +<h4>VI.</h4> + +<p> +»Du gabst, als ich vor'm Jahr dich wiederblickte,<br /> +Mir keinen Kuß in jener Willkommstund'.«;<br /> +So sprach ich, und der Liebsten rother Mund<br /> +Den schönsten Kuß auf meine Lippen drückte.<br /> +Und lächelnd süß ein Myrthenreis sie pflückte<br /> +Vom Myrthenstrauche, der am Fenster stund:<br /> +»Nimm hin, und pflanz' dies Reis in frischen Grund,<br /> +Und stell' ein Glas darauf,«; sprach sie und nickte. –<br /> +Schon lang ist's her. Es starb das Reis im Topf'.<br /> +Sie selbst hab' ich seit Jahren nicht gesehn;<br /> +Doch brennt der Kuß mir immer noch im Kopf'.<br /> +Und aus der Ferne trieb's mich jüngst zum Ort,<br /> +Wo Liebchen wohnt. Vor'm Hause blieb ich stehn<br /> +Die ganze Nacht, ging erst am Morgen fort. +</p> +<h4>VII.</h4> + +<p> +Hüt' dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen,<br /> +Doch schlimmer sind die sanften Engelsfrätzchen.<br /> +Ein solches bot mir einst ein süßes Schmätzchen,<br /> +Doch wie ich kam, da fühlt' ich scharfe Tatzen.<br /> +Hüt' dich, mein Freund, vor schwarzen, alten Katzen,<br /> +Doch schlimmer sind die weißen, jungen Kätzchen.<br /> +Ein solches macht' ich einst zu meinem Schätzchen,<br /> +Doch thät mein Schätzchen mir das Herz zerkratzen.<br /> +O süßes Frätzchen, wundersüßes Mädchen!<br /> +Wie konnte mich dein klares Aeuglein täuschen?<br /> +Wie konnt' dein Pfötchen mir das Herz zerfleischen?<br /> +O meines Kätzchens wunderzartes Pfötchen!<br /> +Könnt' ich dich an die glüh'nden Lippen pressen,<br /> +Und könnt' mein Herz verbluten unterdessen! +</p> +<h4>VIII.</h4> + +<p> +Du sah'st mich oft im Kampf mit jenen Schlingeln,<br /> +Geschminkten Katzen und gebrillten Pudeln,<br /> +Die mir den blanken Namen gern besudeln,<br /> +Und mich so gerne in's Verderben züngeln.<br /> +Du sahest oft, wie mich Pedanten hudeln,<br /> +Wie Schellenkappenträger mich umklingeln,<br /> +Wie gift'ge Schlangen um mein Herz sich ringeln;<br /> +Du sahst mein Blut aus tausend Wunden sprudeln.<br /> +Du aber standest fest gleich einem Thurme;<br /> +Ein Leuchtthurm war dein Kopf mir in dem Sturme,<br /> +Dein treues Herz war mir ein guter Hafen.<br /> +Wohl wogt um jenen Hafen wilde Brandung,<br /> +Nur wen'ge Schiff' erringen dort die Landung,<br /> +Doch ist man dort, so kann man sicher schlafen. +</p> +<h4>IX.</h4> + +<p> +Ich möchte weinen, doch ich kann es nicht;<br /> +Ich möcht' mich rüstig in die Höhe heben,<br /> +Doch kann ich's nicht; am Boden muß ich kleben,<br /> +Umkrächzt, umzischt von ekelm Wurmgezücht.<br /> +Ich möchte gern mein heitres Lebenslicht,<br /> +Mein schönes Lieb, allüberall umschweben,<br /> +In ihrem selig süßen Hauche leben, –<br /> +Doch kann ich's nicht, mein krankes Herze bricht.<br /> +Aus dem gebrochnen Herzen fühl' ich fließen<br /> +Mein heißes Blut, ich fühle mich ermatten,<br /> +Und vor den Augen wird's mir trüb und trüber.<br /> +Und heimlich schauernd sehn' ich mich hinüber<br /> +Nach jenem Nebelreich, wo stille Schatten<br /> +Mit weichen Armen liebend mich umschließen. +</p> + + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/00.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/00.html new file mode 100644 index 0000000..912500c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/00.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Lyrisches Intermezzo.</title> +</head> + +<body> +<h2 class="section center">Lyrisches Intermezzo.</h2> +<h4 class="center">1822 – 1823.</h4> +<div class="dedication"> +<div class="spaced">Salomon Heine</div> +empfange diese Blätter auf's neue als ein Zeichen<br /> +der Verehrung und Zuneigung +<div class="spaced">des Verfassers.</div> +</div> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/01.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/01.html new file mode 100644 index 0000000..26e7ca5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/01.html @@ -0,0 +1,71 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Prolog.</title> +</head> + +<body> +<h4>Prolog.</h4> + +<p> +<span class="initial">E</span>s war mal ein Ritter, trübselig und stumm,<br /> +Mit hohlen, schneeweißen Wangen;<br /> +Er schwankte und schlenderte schlotternd herum,<br /> +In dumpfen Träumen befangen.<br /> +Er war so hölzern, so täppisch, so links,<br /> +Die Blümlein und Mägdlein, die kicherten rings,<br /> +Wenn er stolpernd vorbeigegangen. +</p> +<p> +Oft saß er im finstersten Winkel zu Haus;<br /> +Er hatt' sich vor Menschen verkrochen.<br /> +Da streckte er sehnend die Arme aus,<br /> +Doch hat er kein Wörtlein gesprochen.<br /> +Kam aber die Mitternachtstunde heran,<br /> +Ein seltsames Singen und Klingen begann.<br /> +An die Thüre da hört er es pochen. +</p> +<p> +Da kommt seine Liebste geschlichen herein,<br /> +Im rauschenden Wellenschaumkleide.<br /> +Sie blüht und glüht, wie ein Röselein,<br /> +Ihr Schleier ist eitel Geschmeide.<br /> +Goldlocken umspielen die schlanke Gestalt,<br /> +Die Aeugelein grüßen mit süßer Gewalt –<br /> +In die Arme sinken sich beide. +</p> +<p> +Der Ritter umschlingt sie mit Liebesmacht,<br /> +Der Hölzerne steht jetzt in Feuer,<br /> +Der Blasse erröthet, der Träumer erwacht,<br /> +Der Blöde wird freier und freier.<br /> +Sie aber, sie hat ihn gar schalkhaft geneckt,<br /> +Sie hat ihm ganz leise den Kopf bedeckt<br /> +Mit dem weißen, demantenen Schleier. +</p> +<p> +In einen kristallenen Wasserpalast<br /> +Ist plötzlich gezaubert der Ritter.<br /> +Er staunt, und die Augen erblinden ihm fast,<br /> +Vor alle dem Glanz und Geflitter.<br /> +Doch hält ihn die Nixe umarmet gar traut,<br /> +Der Ritter ist Bräut'gam, die Nixe ist Braut,<br /> +Ihre Jungfraun spielen die Zither. +</p> +<p> +Sie spielen und singen; es tanzen herein<br /> +Viel winzige Mädchen und Bübchen.<br /> +Der Ritter, der will sich zu Tode freu'n,<br /> +Und fester umschlingt er sein Liebchen –<br /> +Da löschen auf einmal die Lichter aus,<br /> +Der Ritter sitzt wieder ganz einsam zu Haus,<br /> +In dem dustern Poetenstübchen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/02.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/02.html new file mode 100644 index 0000000..cacdf55 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/02.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>l.</title> +</head> + +<body> +<h4>l.</h4> + +<p> +Im wunderschönen Monat Mai,<br /> +Als alle Knospen sprangen,<br /> +Da ist in meinem Herzen<br /> +Die Liebe aufgegangen. +</p> +<p> +Im wunderschönen Monat Mai,<br /> +Als alle Vögel sangen,<br /> +Da hab ich ihr gestanden<br /> +Mein Sehnen und Verlangen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/03.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/03.html new file mode 100644 index 0000000..f435682 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/03.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>II.</title> +</head> + +<body> +<h4>II.</h4> + +<p> +Aus meinen Thränen sprießen<br /> +Viel blühende Blumen hervor,<br /> +Und meine Seufzer werden<br /> +Ein Nachtigallenchor. +</p> +<p> +Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,<br /> +Schenk' ich dir die Blumen all',<br /> +Und vor deinem Fenster soll klingen<br /> +Das Lied der Nachtigall. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/04.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/04.html new file mode 100644 index 0000000..7cb5766 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/04.html @@ -0,0 +1,25 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> + +<p> +Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne,<br /> +Die liebt' ich einst alle in Liebeswonne.<br /> +Ich lieb' sie nicht mehr, ich liebe alleine<br /> +Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;<br /> +Sie selber, aller Liebe Bronne,<br /> +Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/05.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/05.html new file mode 100644 index 0000000..4286f28 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/05.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> + +<p> +Wenn ich in deine Augen seh',<br /> +So schwindet all mein Leid und Weh;<br /> +Doch wenn ich küsse deinen Mund,<br /> +So werd' ich ganz und gar gesund. +</p> +<p> +Wenn ich mich lehn' an deine Brust,<br /> +Kommt's über mich wie Himmelslust;<br /> +Doch wenn du sprichst: ich liebe dich!<br /> +So muß ich weinen bitterlich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/06.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/06.html new file mode 100644 index 0000000..51154e5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/06.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>V.</title> +</head> + +<body> +<h4>V.</h4> + +<p> +Dein Angesicht so lieb und schön,<br /> +Das hab' ich jüngst im Traum gesehn;<br /> +Es ist so mild und engelgleich,<br /> +Und doch so bleich, so schmerzenbleich. +</p> +<p> +Und nur die Lippen, die sind roth;<br /> +Bald aber küßt sie bleich der Tod.<br /> +Erlöschen wird das Himmelslicht,<br /> +Das aus den frommen Augen bricht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/07.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/07.html new file mode 100644 index 0000000..88fec6b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/07.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> + +<p> +Lehn' deine Wang' an meine Wang',<br /> +Dann fließen die Thränen zusammen;<br /> +Und an mein Herz drück' fest dein Herz,<br /> +Dann schlagen zusammen die Flammen! +</p> +<p> +Und wenn in die große Flamme fließt<br /> +Der Strom von unsern Thränen,<br /> +Und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt –<br /> +Sterb' ich vor Liebessehnen! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/08.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/08.html new file mode 100644 index 0000000..b8efa79 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/08.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> + +<p> +Auf Flügeln des Gesanges,<br /> +Herzliebchen trag' ich dich fort,<br /> +Fort nach den Fluren des Ganges,<br /> +Dort weiß ich den schönsten Ort. +</p> +<p> +Dort liegt ein rothblühender Garten<br /> +Im stillen Mondenschein;<br /> +Die Lotosblumen erwarten<br /> +Ihr trautes Schwesterlein. +</p> +<p> +Die Veilchen kichern und kosen,<br /> +Und schau'n nach den Sternen empor;<br /> +Heimlich erzählen die Rosen<br /> +Sich duftende Mährchen in's Ohr. +</p> +<p> +Es hüpfen herbei und lauschen<br /> +Die frommen, klugen Gazell'n;<br /> +Und in der Ferne rauschen<br /> +Des heiligen Stromes Well'n. +</p> +<p> +Dort wollen wir niedersinken<br /> +Unter dem Palmenbaum,<br /> +Und Liebe und Ruhe trinken,<br /> +Und träumen seligen Traum. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/11.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/11.html new file mode 100644 index 0000000..37d2f0c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/11.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> + +<p> +Die Lotosblume ängstigt<br /> +Sich vor der Sonne Pracht,<br /> +Und mit gesenktem Haupte<br /> +Erwartet sie träumend die Nacht. +</p> +<p> +Der Mond, der ist ihr Buhle.<br /> +Er weckt sie mit seinem Licht',<br /> +Und ihm entschleiert sie freundlich<br /> +Ihr frommes Blumengesicht. +</p> +<p> +Sie blüht und glüht und leuchtet,<br /> +Und starret stumm in die Höh';<br /> +Sie duftet und weinet und zittert<br /> +Vor Liebe und Liebesweh'. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/12.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/12.html new file mode 100644 index 0000000..8e449ae --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/12.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XII.</h4> + +<p> +Du liebst mich nicht, du liebst mich nicht,<br /> +Das kümmert mich gar wenig;<br /> +Schau' ich dir nur in's Angesicht,<br /> +So bin ich froh wie'n König. +</p> +<p> +Du hassest, hassest mich sogar,<br /> +So spricht dein rothes Mündchen;<br /> +Reich' mir es nur zum Küssen dar,<br /> +So tröst' ich mich, mein Kindchen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/14.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/14.html new file mode 100644 index 0000000..4e87347 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/14.html @@ -0,0 +1,34 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIII.</h4> + +<p> +O schwöre nicht und küsse nur,<br /> +Ich glaube keinem Weiberschwur!<br /> +Dein Wort ist süß, doch süßer ist<br /> +Der Kuß, den ich dir abgeküßt;<br /> +Den hab' ich, und dran glaub' ich auch,<br /> +Das Wort ist eitel Dunst und Hauch. +</p> + +<p> +O schwöre, Liebchen, immerfort,<br /> +Ich glaube dir auf's bloße Wort!<br /> +An deinen Busen sink' ich hin,<br /> +Und glaube, daß ich selig bin;<br /> +Ich glaube, Liebchen, ewiglich,<br /> +Und noch viel länger, liebst du mich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/15.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/15.html new file mode 100644 index 0000000..9531d43 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/15.html @@ -0,0 +1,27 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIV.</h4> + +<p> +Auf meiner Herzliebsten Aeugelein<br /> +Mach' ich die schönsten Canzonen.<br /> +Auf meiner Herzliebsten Mündchen klein<br /> +Mach' ich die besten Terzinen.<br /> +Auf meiner Herzliebsten Wängelein<br /> +Mach' ich die herrlichsten Stanzen.<br /> +Und wenn meine Liebste ein Herzchen hätt',<br /> +So wollt' ich drauf machen ein hübsches Sonett. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/16.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/16.html new file mode 100644 index 0000000..2a2e22c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/16.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XV.</h4> + +<p> +Die Welt ist dumm, die Welt ist blind,<br /> +Wird täglich abgeschmackter;<br /> +Sie spricht von dir, mein schönes Kind,<br /> +Du hast keinen guten Charakter. +</p> +<p> +Die Welt ist dumm, die Welt ist blind,<br /> +Und dich wird sie immer verkennen;<br /> +Sie weiß nicht wie weich deine Arme sind,<br /> +Und wie deine Küsse brennen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/17.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/17.html new file mode 100644 index 0000000..67232f6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/17.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVII.</h4> + +<p> +Wie die Wellenschaumgeborene<br /> +Stralt mein Lieb in Schönheitsglanz,<br /> +Denn sie ist das auserkorene<br /> +Bräutchen eines fremden Manns. +</p> +<p> +Herz, mein Herz, du vielgeduldiges,<br /> +Grolle nicht ob dem Verrath;<br /> +Trag es, trag es, und entschuldig' es,<br /> +Was die holde Thörin that. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/19.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/19.html new file mode 100644 index 0000000..4e2a18e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/19.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVIII.</h4> + +<p> +Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,<br /> +Ewig verlor'nes Lieb! ich grolle nicht.<br /> +Wie du auch strahlst in Diamantenpracht,<br /> +Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht. +</p> +<p> +Das weiß ich längst. Ich sah dich ja im Traume,<br /> +Und sah die Nacht in deines Herzens Raume,<br /> +Und sah die Schlang', die dir am Herzen frißt,<br /> +Ich sah mein Lieb, wie sehr du elend bist. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/20.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/20.html new file mode 100644 index 0000000..aceb1bd --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/20.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIX.</h4> + +<p> +Ja, du bist elend, und ich grolle nicht;<br /> +Mein Lieb, wir sollen beide elend seyn!<br /> +Bis uns der Tod das kranke Herze bricht,<br /> +Mein Lieb, wir sollen beide elend seyn. +</p> +<p> +Wohl seh ich Spott, der deinen Mund umschwebt,<br /> +Und seh dein Auge blitzen trotziglich,<br /> +Und seh den Stolz, der deinen Busen hebt, –<br /> +Und elend bist du doch, elend wie ich. +</p> +<p> +Unsichtbar zuckt auch Schmerz um deinen Mund,<br /> +Verborgne Thräne trübt des Auges Schein,<br /> +Der stolze Busen hegt geheime Wund', –<br /> +Mein Lieb, wir sollen beide elend seyn. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/21.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/21.html new file mode 100644 index 0000000..a7ab8b9 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/21.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XX.</h4> + +<p> +Das ist ein Flöten und Geigen,<br /> +Trompeten schmettern drein;<br /> +Da tanzt den Hochzeitreigen<br /> +Die Herzallerliebste mein. +</p> +<p> +Das ist ein Klingen und Dröhnen<br /> +Von Pauken und Schallmei'n;<br /> +Dazwischen schluchzen und stöhnen<br /> +Die guten Engelein. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/22.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/22.html new file mode 100644 index 0000000..7c5d37e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/22.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXI.</h4> + +<p> +So hast du ganz und gar vergessen,<br /> +Daß ich so lang dein Herz besessen,<br /> +Dein Herzchen so süß und so falsch und so klein,<br /> +'s kann nirgend was süß'res und falscheres seyn. +</p> +<p> +So hast du die Lieb' und das Leid vergessen,<br /> +Die's Herz mir thäten zusammen pressen.<br /> +Ich weiß nicht war Liebe größer als Leid?<br /> +Ich weiß nur sie waren groß allebeid'! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/23.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/23.html new file mode 100644 index 0000000..d4aac26 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/23.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXII.</h4> + +<p> +Und wüßten's die Blumen, die kleinen,<br /> +Wie tief verwundet mein Herz,<br /> +Sie würden mit mir weinen,<br /> +Zu heilen meinen Schmerz. +</p> +<p> +Und wüßten's die Nachtigallen<br /> +Wie ich so traurig und krank,<br /> +Sie ließen fröhlich erschallen<br /> +Erquickenden Gesang. +</p> +<p> +Und wüßten sie mein Wehe,<br /> +Die goldnen Sternelein,<br /> +Sie kämen aus ihrer Höhe,<br /> +Und sprächen Trost mir ein. +</p> +<p> +Die alle können's nicht wissen,<br /> +Nur Eine kennt meinen Schmerz;<br /> +Sie hat ja selbst zerrissen,<br /> +Zerrissen mir das Herz. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/24.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/24.html new file mode 100644 index 0000000..9f7f58a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/24.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIII.</h4> + +<p> +Warum sind denn die Rosen so blaß,<br /> +O sprich, mein Lieb, warum?<br /> +Warum sind denn im grünen Gras<br /> +Die blauen Veilchen so stumm? +</p> +<p> +Warum singt denn mit so kläglichem Laut<br /> +Die Lerche in der Luft?<br /> +Warum steigt denn aus dem Balsamkraut<br /> +Hervor ein Leichenduft? +</p> +<p> +Warum scheint denn die Sonn' auf die Au'<br /> +So kalt und verdrießlich herab?<br /> +Warum ist denn die Erde so grau<br /> +Und öde wie ein Grab? +</p> +<p> +Warum bin ich selbst so krank und so trüb',<br /> +Mein liebes Liebchen, sprich?<br /> +O sprich, mein herzallerliebstes Lieb,<br /> +Warum verließest du mich? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/25.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/25.html new file mode 100644 index 0000000..4e47def --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/25.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIV.</h4> + +<p> +Sie haben dir viel erzählet,<br /> +Und haben viel geklagt;<br /> +Doch was meine Seele gequälet,<br /> +Das haben sie nicht gesagt. +</p> +<p> +Sie machten ein großes Wesen,<br /> +Und schüttelten kläglich das Haupt;<br /> +Sie nannten mich den Bösen,<br /> +Und du hast alles geglaubt. +</p> +<p> +Jedoch das Allerschlimmste,<br /> +Das haben sie nicht gewußt;<br /> +Das Schlimmste und das Dümmste,<br /> +Das trug ich geheim in der Brust. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/26.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/26.html new file mode 100644 index 0000000..8c26408 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/26.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXVIII.</h4> + +<p> +Die Erde war so lange geizig,<br /> +Da kam der Mai, und sie ward spendabel,<br /> +Und alles lacht, und jauchzt, und freut sich,<br /> +Ich aber bin nicht zu lachen kapabel. +</p> +<p> +Die Blumen sprießen, die Glöcklein schallen,<br /> +Die Vögel sprechen wie in der Fabel;<br /> +Mir aber will das Gespräch nicht gefallen,<br /> +Ich finde Alles miserabel. +</p> +<p> +Das Menschenvolk mich ennuyiret,<br /> +Sogar der Freund, der sonst passabel; –<br /> +Das kömmt, weil man Madame tituliret<br /> +Mein süßes Liebchen, so süß und aimabel. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/30.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/30.html new file mode 100644 index 0000000..516952b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/30.html @@ -0,0 +1,33 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIX.</h4> + +<p> +Und als ich so lange, so lange gesäumt,<br /> +In fremden Landen geschwärmt und geträumt;<br /> +Da ward meiner Liebsten zu lang die Zeit,<br /> +Und sie nähete sich ein Hochzeitkleid,<br /> +Und hat mit zärtlichen Armen umschlungen,<br /> +Als Bräut'gam, den dümmsten der dummen Jungen. +</p> +<p> +Mein Liebchen ist so schön und mild,<br /> +Noch schwebt mir vor ihr süßes Bild;<br /> +Die Veilchenaugen, die Rosenwänglein,<br /> +Die glühen und blühen, jahraus jahrein.<br /> +Daß ich von solchem Lieb konnt weichen,<br /> +War der dümmste von meinen dummen Streichen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/31.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/31.html new file mode 100644 index 0000000..f1b2741 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/31.html @@ -0,0 +1,24 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXX.</h4> + +<p> +Die blauen Veilchen der Aeugelein,<br /> +Die rothen Rosen der Wängelein,<br /> +Die weißen Lilien der Händchen klein,<br /> +Die blühen und blühen noch immerfort,<br /> +Und nur das Herzchen ist verdorrt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/32.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/32.html new file mode 100644 index 0000000..1e7112d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/32.html @@ -0,0 +1,26 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXI.</h4> + +<p> +Die Welt ist so schön und der Himmel so blau,<br /> +Und die Lüfte die wehen so lind und so lau,<br /> +Und die Blumen winken auf blühender Au',<br /> +Und funkeln und glitzern im Morgenthau,<br /> +Und die Menschen jubeln, wohin ich schau', –<br /> +Und doch möcht' ich im Grabe liegen,<br /> +Und mich an ein todtes Liebchen schmiegen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/33.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/33.html new file mode 100644 index 0000000..1fd5df1 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/33.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXV.</h4> + +<p> +Seit die Liebste war entfernt,<br /> +Hatt' ich's Lachen ganz verlernt.<br /> +Schlechten Witz riß mancher Wicht,<br /> +Aber lachen konnt' ich nicht. +</p> +<p> +Seit ich sie verloren hab',<br /> +Schafft' ich auch das Weinen ab,<br /> +Fast vor Weh' das Herz mir bricht,<br /> +Aber weinen kann ich nicht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/37.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/37.html new file mode 100644 index 0000000..74304c1 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/37.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXVI.</h4> + +<p> +Aus meinen großen Schmerzen<br /> +Mach' ich die kleinen Lieder;<br /> +Die heben ihr klingend Gefieder<br /> +Und flattern nach ihrem Herzen. +</p> +<p> +Sie fanden den Weg zur Trauten,<br /> +Doch kommen sie wieder und klagen,<br /> +Und klagen, und wollen nicht sagen,<br /> +Was sie im Herzen schauten. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/38.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/38.html new file mode 100644 index 0000000..0883ef9 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/38.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXVIII.</h4> + +<p> +Philister in Sonntagsröcklein<br /> +Spazieren durch Wald und Flur;<br /> +Sie jauchzen, sie hüpfen wie Böcklein,<br /> +Begrüßen die schöne Natur. +</p> +<p> +Betrachten mit blinzelnden Augen,<br /> +Wie Alles romantisch blüht;<br /> +Mit langen Ohren saugen<br /> +Sie ein der Spatzen Lied. +</p> +<p> +Ich aber verhänge die Fenster<br /> +Des Zimmmers mit schwarzem Tuch;<br /> +Es machen mir meine Gespenster<br /> +Sogar einen Tagesbesuch. +</p> +<p> +Die alte Liebe erscheinet,<br /> +Sie stieg aus dem Todtenreich,<br /> +Sie setzt sich zu mir und weinet,<br /> +Und macht das Herz mir weich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/40.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/40.html new file mode 100644 index 0000000..2a1e1ca --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/40.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXIX.</h4> + +<p> +Manch Bild vergessener Zeiten<br /> +Steigt auf aus seinem Grab,<br /> +Und zeigt wie in deiner Nähe<br /> +Ich einst gelebet hab'. +</p> +<p> +Am Tage schwankte ich träumend<br /> +Durch alle Straßen herum;<br /> +Die Leute verwundert mich ansah'n,<br /> +Ich war so traurig und stumm. +</p> +<p> +Des Nachts da war es besser,<br /> +Da waren die Straßen leer;<br /> +Ich und mein Schatten selbander,<br /> +Wir wandelten schweigend einher. +</p> +<p> +Mit wiederhallendem Fußtritt<br /> +Wandelt ich über die Brück';<br /> +Der Mond brach aus den Wolken,<br /> +Und grüßte mit ernstem Blick'. +</p> +<p> +Steh'n blieb ich vor deinem Hause<br /> +Und starrte in die Höh',<br /> +Und starrte nach deinem Fenster, –<br /> +Das Herz that mir so weh'. +</p> +<p> +Ich weiß du hast aus dem Fenster<br /> +Gar oft herab geseh'n,<br /> +Und sah'st mich im Mondenlichte<br /> +Wie eine Säule steh'n. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/41.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/41.html new file mode 100644 index 0000000..717db6c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/41.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XL.</title> +</head> + +<body> +<h4>XL.</h4> + +<p> +Ein Jüngling liebt ein Mädchen,<br /> +Die hat einen Andern erwählt;<br /> +Der Andre liebt eine Andre,<br /> +Und hat sich mit dieser vermählt. +</p> +<p> +Das Mädchen heurathet aus Aerger<br /> +Den ersten besten Mann,<br /> +Der ihr in den Weg gelaufen;<br /> +Der Jüngling ist übel dran. +</p> +<p> +Es ist eine alte Geschichte,<br /> +Doch bleibt sie immer neu;<br /> +Und wem sie just passiret,<br /> +Dem bricht das Herz entzwei. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/42.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/42.html new file mode 100644 index 0000000..d39b6bd --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/42.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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+</p> +<p> +Das kann nicht seyn, sprach sie zu mir,<br /> +Ich liege ja im Grabe,<br /> +Und nur des Nachts komm' ich zu dir,<br /> +Weil ich so lieb dich habe. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/44.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/44.html new file mode 100644 index 0000000..2797b19 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/44.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLIIl.</h4> + +<p> +Mein Liebchen, wir saßen beisammen,<br /> +Traulich im leichten Kahn.<br /> +Die Nacht war still, und wir schwammen<br /> +Auf weiter Wasserbahn. +</p> +<p> +Die Geisterinsel, die schöne,<br /> +Lag dämm'rig im Mondenglanz;<br /> +Dort klangen liebe Töne,<br /> +Und wogte der Nebeltanz. +</p> +<p> +Dort klang es lieb und lieber,<br /> +Und wogt' es hin und her;<br /> +Wir aber schwammen vorüber,<br /> +Trostlos auf weitem Meer. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/45.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/45.html new file mode 100644 index 0000000..df62017 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/45.html @@ -0,0 +1,65 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLV.</h4> + +<p> +Ich hab' dich geliebet und liebe dich noch!<br /> +Und fiele die Welt zusammen,<br /> +Aus ihren Trümmern stiegen doch<br /> +Hervor meiner Liebe Flammen. +</p> + +<p> +Und wenn ich dich geliebet hab',<br /> +Bis in meiner Todesstunde,<br /> +So nehm' ich mit in's ew'ge Grab<br /> +Die große Liebeswunde. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/47.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/47.html new file mode 100644 index 0000000..15fd0ab --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/47.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVI.</h4> + +<p> +Am leuchtenden Sommermorgen<br /> +Geh' ich im Garten herum.<br /> +Es flüstern und sprechen die Blumen,<br /> +Ich aber wandle stumm. +</p> +<p> +Es flüstern und sprechen die Blumen,<br /> +Und schau'n mitleidig mich an:<br /> +Sey unserer Schwester nicht böse,<br /> +Du trauriger, blasser Mann. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/48.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/48.html new file mode 100644 index 0000000..82a5a0e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/48.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVII.</h4> + +<p> +Es leuchtet meine Liebe,<br /> +In ihrer dunkeln Pracht,<br /> +Wie'n Mährchen traurig und trübe,<br /> +Erzählt in der Sommernacht. +</p> +<p> +Im Zaubergarten wallen<br /> +Zwei Buhlen, stumm und allein;<br /> +Es singen die Nachtigallen,<br /> +Es flimmert der Mondenschein. +</p> +<p> +Die Jungfrau steht still wie ein Bildniß,<br /> +Der Ritter vor ihr kniet.<br /> +Da kommt der Riese der Wildniß,<br /> +Die bange Jungfrau flieht. +</p> +<p> +Der Ritter sinkt blutend zur Erde,<br /> +Es stolpert der Riese nach Haus;<br /> +Wenn ich begraben werde,<br /> +Dann ist das Mährchen aus. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/49.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/49.html new file mode 100644 index 0000000..a5869c6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/49.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVIII.</h4> + +<p> +Sie haben mich gequälet,<br /> +Geärgert blau und blaß,<br /> +Die Einen mit ihrer Liebe,<br /> +Die Andern mit ihrem Haß. +</p> +<p> +Sie haben das Brod mir vergiftet,<br /> +Sie gossen mir Gift in's Glas,<br /> +Die Einen mit ihrer Liebe,<br /> +Die Andern mit ihrem Haß. +</p> +<p> +Doch die mich am meisten gequälet,<br /> +Geärgert und betrübt,<br /> +Die hat mich nie gehasset,<br /> +Und hat mich nie geliebt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/50.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/50.html new file mode 100644 index 0000000..7f0528c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/50.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LIV.</h4> + +<p> +Ich steh' auf des Berges Spitze,<br /> +Und werde sentimental.<br /> +»Wenn ich ein Vöglein wäre!«;<br /> +Seufz' ich viel tausendmal. +</p> +<p> +Wenn ich eine Schwalbe wäre,<br /> +So flög' ich zu dir, mein Kind,<br /> +Und baute mir mein Nestchen<br /> +Wo deine Fenster sind. +</p> +<p> +Wenn ich eine Nachtigall wäre,<br /> +So flög' ich zu dir, mein Kind,<br /> +Und sänge dir Nachts meine Lieder<br /> +Herab von der grünen Lind'. +</p> +<p> +Wenn ich ein Gimpel wäre,<br /> +So flög' ich gleich an dein Herz;<br /> +Du bist ja hold den Gimpeln,<br /> +Und heilest Gimpelschmerz. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/56.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/56.html new file mode 100644 index 0000000..e43db00 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/56.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LV.</h4> + +<p> +Mein Wagen rollet langsam<br /> +Durch lustiges Waldesgrün,<br /> +Durch blumige Thäler, die zaubrisch<br /> +Im Sonnenglanze blüh'n. +</p> +<p> +Ich sitze und sinne und träume,<br /> +Und denk' an die Liebste mein;<br /> +Da grüßen drei Schattengestalten<br /> +Kopfnickend zum Wagen herein. +</p> +<p> +Sie hüpfen und schneiden Gesichter,<br /> +So spöttisch und doch so scheu,<br /> +Und quirlen wie Nebel zusammen,<br /> +Und kichern und huschen vorbei. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/57.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/57.html new file mode 100644 index 0000000..436e1eb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/57.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LVI.</h4> + +<p> +Ich hab' im Traum' geweinet,<br /> +Mir träumte du lägest im Grab'.<br /> +Ich wachte auf und die Thräne<br /> +Floß noch von der Wange herab. +</p> +<p> +Ich hab' im Traum' geweinet,<br /> +Mir träumt' du verließest mich.<br /> +Ich wachte auf, und ich weinte<br /> +Noch lange bitterlich. +</p> +<p> +Ich hab' im Traum' geweinet,<br /> +Mir träumte du wärst mir noch gut.<br /> +Ich wachte auf, und noch immer<br /> +Strömt meine Thränenfluth. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/58.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/58.html new file mode 100644 index 0000000..c60f4ff --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/58.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LVIII.</h4> + +<p> +Das ist ein Brausen und Heulen,<br /> +Herbstnacht und Regen und Wind;<br /> +Wo mag wohl jetzo weilen<br /> +Mein armes, banges Kind? +</p> +<p> +Ich seh' sie am Fenster lehnen,<br /> +Im einsamen Kämmerlein;<br /> +Das Auge gefüllt mit Thränen<br /> +Starrt sie in die Nacht hinein. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/60.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/60.html new file mode 100644 index 0000000..9ba3130 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/60.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LIX.</h4> + +<p> +Der Herbstwind rüttelt die Bäume,<br /> +Die Nacht ist feucht und kalt;<br /> +Gehüllt im grauen Mantel,<br /> +Reite ich einsam im Wald! +</p> +<p> +Und wie ich reite, so reiten<br /> +Mir die Gedanken voraus;<br /> +Sie tragen mich leicht und luftig<br /> +Nach meiner Liebsten Haus. +</p> +<p> +Die Hunde bellen, die Diener<br /> +Erscheinen mit Kerzengeflirr;<br /> +Die Wendeltreppe stürm' ich<br /> +Hinauf mit Sporengeklirr. +</p> +<p> +Im leuchtenden Teppichgemache,<br /> +Da ist es so duftig und warm,<br /> +Da harret meiner die Holde –<br /> +Ich fliege in ihren Arm. +</p> +<p> +Es säuselt der Wind in den Blättern,<br /> +Es spricht der Eichenbaum:<br /> +Was willst du, thörichter Reiter,<br /> +Mit deinem thörichten Traum? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/61.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/61.html new file mode 100644 index 0000000..30df7ed --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/61.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LX.</h4> + +<p> +Es fällt ein Stern herunter<br /> +Aus seiner funkelnden Höh';<br /> +Das ist der Stern der Liebe,<br /> +Den ich dort fallen seh'. +</p> +<p> +Es fallen vom Apfelbaume<br /> +Der weißen Blätter viel;<br /> +Es kommen die neckenden Lüfte,<br /> +Und treiben damit ihr Spiel. +</p> +<p> +Es singt der Schwan im Weiher,<br /> +Und rudert auf und ab,<br /> +Und immer leiser singend,<br /> +Taucht er in's Fluthengrab. +</p> +<p> +Es ist so still und so dunkel!<br /> +Verweht ist Blatt und Blüth',<br /> +Der Stern ist knisternd zerstoben,<br /> +Verklungen das Schwanenlied. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/62.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/62.html new file mode 100644 index 0000000..2bb8cbe --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/62.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXI.</h4> + +<p> +Der Traumgott bracht' mich in ein Riesenschloß,<br /> +Wo schwüler Zauberduft und Lichterschimmer,<br /> +Und bunte Menschenwoge sich ergoß<br /> +Durch labyrinthisch vielverschlungne Zimmer.<br /> +Die Ausgangspforte sucht der bleiche Troß,<br /> +Mit Händeringen und mit Angstgewimmer.<br /> +Jungfrau'n und Ritter ragen aus der Menge,<br /> +Ich selbst bin fortgezogen im Gedränge. +</p> +<p> +Doch plötzlich steh' ich ganz allein, und seh',<br /> +Und staun', wie schnell die Menge konnt' verschwinden,<br /> +Und wandre fort allein, und eil', und geh'<br /> +Durch die Gemächer, die sich seltsam winden.<br /> +Mein Fuß wird Blei, im Herzen Angst und Weh,<br /> +Verzweifl' ich fast den Ausgang je zu finden.<br /> +Da komm' ich endlich an das letzte Thor;<br /> +Ich will hinaus – o Gott, wer steht davor! +</p> +<p> +Es war die Liebste, die am Thore stand,<br /> +Schmerz um die Lippen, Sorge auf der Stirne.<br /> +Ich soll zurückgehn, winkt sie mit der Hand;<br /> +Ich weiß nicht ob sie warne oder zürne.<br /> +Doch aus den Augen bricht ein süßer Brand,<br /> +Der mir durchzuckt das Herz und das Gehirne.<br /> +Wie sie mich ansah, streng und wunderlich,<br /> +Und doch so liebevoll, erwachte ich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/63.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/63.html new file mode 100644 index 0000000..671a30a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/63.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXII.</h4> + +<p> +Die Mitternacht war kalt und stumm;<br /> +Ich irrte klagend im Wald herum.<br /> +Ich habe die Bäum' aus dem Schlaf' gerüttelt;<br /> +Sie haben mitleidig die Köpfe geschüttelt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/64.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/64.html new file mode 100644 index 0000000..184869e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/64.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXIII.</h4> + +<p> +Am Kreuzweg wird begraben<br /> +Wer selber sich brachte um;<br /> +Dort wächst eine blaue Blume,<br /> +Die Armesünderblum'. +</p> +<p> +Am Kreuzweg stand ich und seufzte;<br /> +Die Nacht war kalt und stumm.<br /> +Im Mondschein bewegte sich langsam<br /> +Die Armesünderblum'. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/65.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/65.html new file mode 100644 index 0000000..bd0fe2d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/65.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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+</p> +<p> +Mein Lieb, ich kann nicht aufstehn,<br /> +Bin ja noch immer blind;<br /> +Durch Weinen meine Augen<br /> +Gänzlich erloschen sind. +</p> +<p> +»Ich will dir küssen, Heinrich,<br /> +Vom Auge fort die Nacht;<br /> +Die Engel sollst du schauen,<br /> +Und auch des Himmels Pracht.«; +</p> +<p> +Mein Lieb ich kann nicht aufstehn,<br /> +Noch blutet's immerfort,<br /> +Wo du in's Herz mir stachest<br /> +Mit einem spitz'gen Wort'. +</p> +<p> +»Ganz leise leg' ich, Heinrich,<br /> +Dir meine Hand auf's Herz;<br /> +Dann wird es nicht mehr bluten,<br /> +Geheilt ist all sein Schmerz.«; +</p> +<p> +Mein Lieb, ich kann nicht aufstehn,<br /> +Es blutet auch mein Haupt;<br /> +Hab' ja hinein geschossen,<br /> +Als du mir wurdest geraubt. +</p> +<p> +»Mit meinen Locken, Heinrich,<br /> +Stopf' ich des Hauptes Wund',<br /> +Und dräng' zurück den Blutstrom,<br /> +Und mache dein Haupt gesund.«; +</p> +<p> +Es bat so sanft, so lieblich,<br /> +Ich konnt' nicht widerstehn;<br /> +Ich wollte mich erheben,<br /> +Und zu der Liebsten gehn. +</p> +<p> +Da brachen auf die Wunden,<br /> +Da stürzt' mit wilder Macht<br /> +Aus Kopf und Brust der Blutstrom,<br /> +Und sieh! – ich bin erwacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/67.html b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/67.html new file mode 100644 index 0000000..fa611ac --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02_lyrisches_intermezzo/67.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>II.</title> +</head> + +<body> +<h4>II.</h4> + +<p> +Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,<br /> +Daß ich so traurig bin;<br /> +Ein Mährchen aus alten Zeiten,<br /> +Das kommt mir nicht aus dem Sinn. +</p> +<p> +Die Luft ist kühl und es dunkelt,<br /> +Und ruhig fließt der Rhein;<br /> +Der Gipfel des Berges funkelt<br /> +Im Abendsonnenschein. +</p> +<p> +Die schönste Jungfrau sitzet<br /> +Dort oben wunderbar<br /> +Ihr gold'nes Geschmeide blitzet,<br /> +Sie kämmt ihr gold'nes Haar. +</p> +<p> +Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,<br /> +Und singt ein Lied dabei;<br /> +Das hat eine wundersame,<br /> +Gewaltige Melodei. +</p> +<p> +Den Schiffer im kleinen Schiffe<br /> +Ergreift es mit wildem Weh;<br /> +Er schaut nicht die Felsenriffe,<br /> +Er schaut nur hinauf in die Höh'. +</p> +<p> +Ich glaube, die Wellen verschlingen<br /> +Am Ende Schiffer und Kahn;<br /> +Und das hat mit ihrem Singen<br /> +Die Lore-Ley gethan. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/03.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/03.html new file mode 100644 index 0000000..1683746 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/03.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> + +<p> +Als ich, auf der Reise, zufällig<br /> +Meines Liebchens Familie fand,<br /> +Schwesterchen, Vater und Mutter,<br /> +Sie haben mich freudig erkannt. +</p> +<p> +Sie fragten nach meinem Befinden,<br /> +Und sagten selber sogleich:<br /> +Ich hätte mich gar nicht verändert,<br /> +Nur mein Gesicht sey bleich. +</p> +<p> +Ich fragte nach Muhmen und Basen,<br /> +Nach manchem langweil'gen Gesell'n,<br /> +Und nach dem kleinen Hündchen,<br /> +Mit seinem sanften Bell'n. +</p> +<p> +Auch nach der vermählten Geliebten<br /> +Fragte ich nebenbei;<br /> +Und freundlich gab man zur Antwort:<br /> +Daß sie in den Wochen sey. +</p> +<p> +Und freundlich gratulirt' ich,<br /> +Und lispelte liebevoll:<br /> +Daß man sie von mir recht herzlich<br /> +Viel tausendmal grüßen soll. +</p> +<p> +Schwesterchen rief dazwischen:<br /> +Das Hündchen, sanft und klein,<br /> +Ist groß und toll geworden,<br /> +Und ward ertränkt, im Rhein. +</p> +<p> +Die Kleine gleicht der Geliebten,<br /> +Besonders, wenn sie lacht;<br /> +Sie hat dieselben Augen,<br /> +Die mich so elend gemacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/07.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/07.html new file mode 100644 index 0000000..d75db10 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/07.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> + +<p> +Wir saßen am Fischerhause,<br /> +Und schauten nach der See;<br /> +Die Abendnebel kamen,<br /> +Und stiegen in die Höh'. +</p> +<p> +Im Leuchtthurm wurden die Lichter<br /> +Allmählig angesteckt,<br /> +Und in der weiten Ferne<br /> +Ward noch ein Schiff entdeckt. +</p> +<p> +Wir sprachen von Sturm und Schiffbruch,<br /> +Vom Seemann, und wie er lebt,<br /> +Und zwischen Himmel und Wasser,<br /> +Und Angst und Freude schwebt. +</p> +<p> +Wir sprachen von fernen Küsten,<br /> +Vom Süden und vom Nord,<br /> +Und von den seltsamen Menschen,<br /> +Und seltsamen Sitten dort. +</p> +<p> +Am Ganges duftet's und leuchtet's<br /> +Und Riesenbäume blüh'n.<br /> +Und schöne, stille Menschen<br /> +Vor Lotosblumen knie'n. +</p> +<p> +In Lappland sind schmutzige Leute,<br /> +Plattköpfig, breitmäulig und klein;<br /> +Sie kauern um's Feuer, und backen<br /> +Sich Fische, und quäken und schrei'n. +</p> +<p> +Die Mädchen horchten ernsthaft,<br /> +Und endlich sprach Niemand mehr;<br /> +Das Schiff war nicht mehr sichtbar,<br /> +Es dunkelte gar zu sehr. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/08.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/08.html new file mode 100644 index 0000000..ba1df1c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/08.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> + +<p> +Du schönes Fischermädchen,<br /> +Treibe den Kahn an's Land;<br /> +Komm zu mir und setze dich nieder,<br /> +Wir kosen Hand in Hand. +</p> +<p> +Leg' an mein Herz dein Köpfchen.<br /> +Und fürchte dich nicht zu sehr,<br /> +Vertrau'st du dich doch sorglos<br /> +Täglich dem wilden Meer. +</p> +<p> +Mein Herz gleicht ganz dem Meere,<br /> +Hat Sturm und Ebb' und Fluth,<br /> +Und manche schöne Perle<br /> +In seiner Tiefe ruht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/09.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/09.html new file mode 100644 index 0000000..83ce25b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/09.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> + +<p> +Der Mond ist aufgegangen<br /> +Und überstrahlt die Well'n;<br /> +Ich halte mein Liebchen umfangen,<br /> +Und unsre Herzen schwell'n. +</p> +<p> +Im Arm des holden Kindes<br /> +Ruh' ich allein am Strand;<br /> +Was horchst du bei'm Rauschen des Windes?<br /> +Was zuckt deine weiße Hand? +</p> +<p> +»Das ist kein Rauschen des Windes,<br /> +Das ist der Seejungfern Gesang,<br /> +Und meine Schwestern sind es,<br /> +Die einst das Meer verschlang.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/10.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/10.html new file mode 100644 index 0000000..64cd4eb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/10.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> + +<p> +Der Wind zieht seine Hosen an,<br /> +Die weißen Wasserhosen;<br /> +Er peitscht die Wellen so stark er kann,<br /> +Die heulen und brausen und tosen. +</p> +<p> +Aus dunkler Höh', mit wilder Macht,<br /> +Die Regengüsse träufen;<br /> +Es ist als wollt' die alte Nacht<br /> +Das alte Meer ersäufen. +</p> +<p> +An den Mastbaum klammert die Möve sich,<br /> +Mit heiserem Schrillen und Schreien;<br /> +Sie flattert und will gar ängstiglich<br /> +Ein Unglück prophezeien. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/11.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/11.html new file mode 100644 index 0000000..2c588fc --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/11.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XI.</h4> + +<p> +Der Sturm spielt auf zum Tanze,<br /> +Er pfeift und saust und brüllt;<br /> +Heisa, wie springt das Schifflein!<br /> +Die Nacht ist lustig und wild. +</p> +<p> +Ein lebendes Wassergebirge<br /> +Bildet die tosende See;<br /> +Hier gähnt ein schwarzer Abgrund,<br /> +Dort thürmt es sich weit in die Höh'. +</p> +<p> +Ein Fluchen, Erbrechen und Beten,<br /> +Schallt aus der Kajüte heraus;<br /> +Ich halte mich fest am Mastbaum,<br /> +Und wünsche: wär ich zu Haus. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/12.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/12.html new file mode 100644 index 0000000..be7b605 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/12.html @@ -0,0 +1,65 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XII.</h4> + +<p> +Der Abend kommt gezogen,<br /> +Der Nebel bedeckt die See;<br /> +Geheimnißvoll rauschen die Wogen,<br /> +Da steigt es weiß in die Höh'. +</p> +<p> +Die Meerfrau steigt aus den Wellen,<br /> +Und setzt sich zu mir, am Strand;<br /> +Die weißen Brüste quellen<br /> +Hervor aus dem Schleiergewand. +</p> +<p> +Sie drückt mich und sie preßt mich<br /> +Und thut mir fast ein Weh';<br /> +Du drückst ja viel zu fest mich,<br /> +Du schöne Wasserfee! +</p> +<p> +»Ich presse dich, in meinen Armen,<br /> +Und drücke dich mit Gewalt;<br /> +Ich will bei dir erwarmen,<br /> +Der Abend ist gar zu kalt.«; +</p> +<p> +Der Mond schaut immer blasser<br /> +Aus dämmriger Wolkenhöh';<br /> +Dein Auge wird trüber und nasser,<br /> +Du schöne Wasserfee! +</p> +<p> +»Es wird nicht trüber und nasser,<br /> +Mein Aug' ist naß und trüb',<br /> +Weil, als ich stieg aus dem Wasser,<br /> +Ein Tropfen im Auge blieb.«; +</p> +<p> +Die Möven schrillen kläglich,<br /> +Es grollt und brandet die See;<br /> +Dein Herz pocht wild beweglich,<br /> +Du schöne Wasserfee! +</p> +<p> +»Mein Herz pocht wild beweglich,<br /> +Es pocht beweglich wild;<br /> +Weil ich dich liebe unsäglich,<br /> +Du liebes Menschenbild!«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/13.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/13.html new file mode 100644 index 0000000..3adf6ef --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/13.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIII.</h4> + +<p> +Wenn ich an deinem Hause<br /> +Des Morgens vorüber geh',<br /> +So freut's mich, du liebe Kleine,<br /> +Wenn ich dich am Fenster seh'. +</p> +<p> +Mit deinen schwarzbraunen Augen<br /> +Siehst du mich forschend an:<br /> +Wer bist du, und was fehlt dir,<br /> +Du fremder, kranker Mann? +</p> +<p> +»Ich bin ein deutscher Dichter,<br /> +Bekannt im deutschen Land;<br /> +Nennt man die besten Namen,<br /> +So wird auch der meine genannt. +</p> +<p> +Und was mir fehlt, du Kleine,<br /> +Fehlt Manchem im deutschen Land;<br /> +Nennt man die schlimmsten Schmerzen,<br /> +So wird auch der meine genannt.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/14.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/14.html new file mode 100644 index 0000000..822ed18 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/14.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIV.</h4> + +<p> +Das Meer erglänzte weit hinaus,<br /> +Im letzten Abendscheine;<br /> +Wir saßen am einsamen Fischerhaus,<br /> +Wir saßen stumm und alleine. +</p> +<p> +Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,<br /> +Die Möve flog hin und wieder;<br /> +Aus deinen Augen, liebevoll,<br /> +Fielen die Thränen nieder. +</p> +<p> +Ich sah sie fallen auf deine Hand,<br /> +Und bin auf's Knie gesunken;<br /> +Ich hab' von deiner weißen Hand<br /> +Die Thränen fortgetrunken. +</p> +<p> +Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,<br /> +Die Seele stirbt vor Sehnen; –<br /> +Mich hat das unglückseel'ge Weib<br /> +Vergiftet mit ihren Thränen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/15.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/15.html new file mode 100644 index 0000000..02d4de0 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/15.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XV.</h4> + +<p> +Da droben auf jenem Berge,<br /> +Da steht ein feines Schloß,<br /> +Da wohnen drei schöne Fräulein,<br /> +Von denen ich Liebe genoß. +</p> +<p> +Sonnabend küßte mich Jette,<br /> +Und Sonntag die Julia,<br /> +Und Montag die Kunigunde,<br /> +Die hat mich erdrückt beinah. +</p> +<p> +Doch Diensttag war eine Fete<br /> +Bei meinen drei Fräulein im Schloß;<br /> +Die Nachbarschafts-Herren und Damen,<br /> +Die kamen zu Wagen und Roß. +</p> +<p> +Ich aber war nicht geladen,<br /> +Und das habt ihr dumm gemacht!<br /> +Die zischelnden Muhmen und Basen,<br /> +Die merkten's und haben gelacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/16.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/16.html new file mode 100644 index 0000000..af1ec01 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/16.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVI.</h4> + +<p> +Am fernen Horizonte<br /> +Erscheint, wie ein Nebelbild,<br /> +Die Stadt mit ihren Thürmen,<br /> +In Abenddämmrung gehüllt. +</p> +<p> +Ein feuchter Windzug kräuselt<br /> +Die graue Wasserbahn;<br /> +Mit traurigem Tacte rudert<br /> +Der Schiffer in meinem Kahn. +</p> +<p> +Die Sonne hebt sich noch einmal<br /> +Leuchtend vom Boden empor,<br /> +Und zeigt mir jene Stelle,<br /> +Wo ich das Liebste verlor. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/17.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/17.html new file mode 100644 index 0000000..4bc9584 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/17.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVII.</h4> + +<p> +Sey mir gegrüßt, du große,<br /> +Geheimnißvolle Stadt,<br /> +Die einst in ihrem Schooße<br /> +Mein Liebchen umschlossen hat. +</p> +<p> +Sagt an, ihr Thürme und Thore,<br /> +Wo ist die Liebste mein?<br /> +Euch hab' ich sie anvertrauet,<br /> +Ihr solltet mir Bürge seyn. +</p> +<p> +Unschuldig sind die Thürme,<br /> +Sie konnten nicht von der Stell',<br /> +Als sie mit Koffern und Schachteln<br /> +Die Stadt verlassen so schnell. +</p> +<p> +Die Thore jedoch, die ließen<br /> +Mein Liebchen entwischen gar still;<br /> +Ein Thor ist immer willig,<br /> +Wenn eine Thörin will. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/18.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/18.html new file mode 100644 index 0000000..8ce8e85 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/18.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XVIII.</h4> + +<p> +So wandl' ich wieder den alten Weg,<br /> +Die wohlbekannten Gassen;<br /> +Ich komme von meiner Liebsten Haus,<br /> +Das steht so leer und verlassen. +</p> +<p> +Die Straßen sind doch gar zu eng'!<br /> +Das Pflaster ist unerträglich!<br /> +Die Häuser fallen mir auf den Kopf!<br /> +Ich eile so viel als möglich! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/19.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/19.html new file mode 100644 index 0000000..7908fe6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/19.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XIX.</h4> + +<p> +Ich trat in jene Hallen,<br /> +Wo sie mir Treue versprochen;<br /> +Wo einst ihre Thränen gefallen,<br /> +Sind Schlangen hervor gekrochen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/20.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/20.html new file mode 100644 index 0000000..b4231d0 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/20.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXII.</h4> + +<p> +»Die Jungfrau schläft in der Kammer,<br /> +Der Mond schaut zitternd hinein;<br /> +Da draußen singt es und klingt es,<br /> +Wie Walzermelodein. +</p> +<p> +Ich will mal schaun aus dem Fenster,<br /> +Wer drunten stört meine Ruh'.<br /> +Da steht ein Todtengerippe,<br /> +Und fidelt und singt dazu: +</p> +<p> +Hast einst mir den Tanz versprochen,<br /> +Und hast gebrochen dein Wort,<br /> +Und heut ist Ball auf dem Kirchhof,<br /> +Komm mit, wir tanzen dort. +</p> +<p> +Die Jungfrau ergreift es gewaltig,<br /> +Es lockt sie hervor aus dem Haus;<br /> +Sie folgt dem Gerippe, das singend<br /> +Und fidelnd schreitet voraus. +</p> +<p> +Es fidelt und tänzelt und hüpfet,<br /> +Und klappert mit seinem Gebein,<br /> +Und nickt und nickt mit dem Schädel<br /> +Unheimlich im Mondenschein.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/23.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/23.html new file mode 100644 index 0000000..f3bb9be --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/23.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIII.</h4> + +<p> +Ich stand in dunkeln Träumen<br /> +Und starrte ihr Bildniß an,<br /> +Und das geliebte Antlitz<br /> +Heimlich zu leben begann. +</p> +<p> +Um ihre Lippen zog sich<br /> +Ein Lächeln wunderbar,<br /> +Und wie von Wehmuthsthränen<br /> +Erglänzte ihr Augenpaar. +</p> +<p> +Auch meine Thränen flossen<br /> +Mir von den Wangen herab –<br /> +Und ach, ich kann es nicht glauben,<br /> +Daß ich Dich verloren hab'! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/24.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/24.html new file mode 100644 index 0000000..f6b94a7 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/24.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIV.</h4> + +<p> +Ich unglücksel'ger Atlas! eine Welt,<br /> +Die ganze Welt der Schmerzen muß ich tragen,<br /> +Ich trage Unerträgliches, und brechen<br /> +Will mir das Herz im Leibe. +</p> +<p> +Du stolzes Herz! du hast es ja gewollt,<br /> +Du wolltest glücklich seyn, unendlich glücklich<br /> +Oder unendlich elend, stolzes Herz,<br /> +Und jetzo bist du elend. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/25.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/25.html new file mode 100644 index 0000000..0ff5792 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/25.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXV.</h4> + +<p> +Die Jahre kommen und gehen,<br /> +Geschlechter steigen in's Grab,<br /> +Doch nimmer vergeht die Liebe,<br /> +Die ich im Herzen hab'. +</p> +<p> +Nur einmal noch möcht' ich dich sehen,<br /> +Und sinken vor dir auf's Knie,<br /> +Und sterbend zu dir sprechen:<br /> +Madame, ich liebe Sie! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/26.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/26.html new file mode 100644 index 0000000..9c40068 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/26.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXVI.</h4> + +<p> +Mir träumte: traurig schaute der Mond,<br /> +Und traurig schienen die Sterne;<br /> +Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt,<br /> +Viel hundert Meilen ferne. +</p> +<p> +Es hat mich zu ihrem Hause geführt,<br /> +Ich küßte die Steine der Treppe,<br /> +Die oft ihr kleiner Fuß berührt,<br /> +Und ihres Kleides Schleppe. +</p> +<p> +Die Nacht war lang, die Nacht war kalt,<br /> +Es waren so kalt die Steine;<br /> +Es lugt' aus dem Fenster die blasse Gestalt,<br /> +Beleuchtet vom Mondenscheine. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/27.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/27.html new file mode 100644 index 0000000..21777a3 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/27.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXVIII.</h4> + +<p> +Der bleiche, herbstliche Halbmond<br /> +Lugt aus den Wolken heraus;<br /> +Ganz einsam liegt auf dem Kirchhof'<br /> +Das stille Pfarrerhaus. +</p> +<p> +Die Mutter liest in der Bibel,<br /> +Der Sohn, der starret in's Licht,<br /> +Schlaftrunken dehnt sich die ält're,<br /> +Die jüngere Tochter spricht: +</p> +<p> +Ach Gott! wie Einem die Tage<br /> +Langweilig hier vergeh'n;<br /> +Nur wenn sie Einen begraben,<br /> +Bekommen wir etwas zu sehn. +</p> +<p> +Die Mutter spricht zwischen dem Lesen:<br /> +Du irrst, es starben nur Vier,<br /> +Seit man deinen Vater begraben,<br /> +Dort an der Kirchhofsthür'. +</p> +<p> +Die ält're Tochter gähnet:<br /> +Ich will nicht verhungern bei Euch,<br /> +Ich gehe morgen zum Grafen,<br /> +Und der ist verliebt und reich. +</p> +<p> +Der Sohn bricht aus in Lachen:<br /> +Drei Jäger zechen im Stern,<br /> +Die machen Gold und lehren<br /> +Mir das Geheimniß gern. +</p> +<p> +Die Mutter wirft ihm die Bibel<br /> +In's mag're Gesicht hinein:<br /> +So willst du, Gottverfluchter,<br /> +Ein Straßenräuber seyn! +</p> +<p> +Sie hören pochen an's Fenster,<br /> +Und sehn eine winkende Hand;<br /> +Der todte Vater steht draußen<br /> +Im schwarzen Pred'gergewand. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/29.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/29.html new file mode 100644 index 0000000..396a80c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/29.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXIX.</h4> + +<p> +Das ist ein schlechtes Wetter,<br /> +Es regnet und stürmt und schnei't;<br /> +Ich sitze am Fenster und schaue<br /> +Hinaus in die Dunkelheit. +</p> +<p> +Da schimmert ein einsames Lichtchen,<br /> +Das wandelt langsam fort;<br /> +Ein Mütterchen mit dem Laternchen<br /> +Wankt über die Straße dort. +</p> +<p> +Ich glaube, Mehl und Eier<br /> +Und Butter kaufte sie ein;<br /> +Sie will einen Kuchen backen<br /> +Für's große Töchterlein. +</p> +<p> +Die liegt zu Haus im Lehnstuhl,<br /> +Und blinzelt schläfrig in's Licht;<br /> +Die goldnen Locken wallen<br /> +Ueber das süße Gesicht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/30.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/30.html new file mode 100644 index 0000000..98d4cca --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/30.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXX.</h4> + +<p> +Man glaubt, daß ich mich gräme<br /> +In bitter'm Liebesleid,<br /> +Und endlich glaub' ich es selber,<br /> +So gut wie andre Leut'. +</p> +<p> +Du Kleine mit großen Augen,<br /> +Ich hab' es dir immer gesagt,<br /> +Daß ich dich unsäglich liebe,<br /> +Daß Liebe mein Herz zernagt. +</p> +<p> +Doch nur in einsamer Kammer<br /> +Sprach ich auf solche Art,<br /> +Und ach! ich hab' immer geschwiegen<br /> +In deiner Gegenwart. +</p> +<p> +Da gab es böse Engel,<br /> +Die hielten mir zu den Mund;<br /> +Und ach! durch böse Engel<br /> +Bin ich so elend jetzund. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/31.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/31.html new file mode 100644 index 0000000..068f795 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/31.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXI.</h4> + +<p> +Deine weichen Lilienfinger,<br /> +Könnt' ich sie noch einmal küssen,<br /> +Und sie drücken an mein Herz,<br /> +Und vergehn in stillem Weinen! +</p> +<p> +Deine klaren Veilchenaugen<br /> +Schweben vor mir Tag und Nacht,<br /> +Und mich quält es: was bedeuten<br /> +Diese süßen, blauen Räthsel? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/32.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/32.html new file mode 100644 index 0000000..c387ef1 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/32.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXII.</h4> + +<p> +»Hat sie sich denn nie geäußert<br /> +Ueber dein verliebtes Wesen?<br /> +Konntest du in ihren Augen<br /> +Niemals Gegenliebe lesen? +</p> +<p> +Konntest du in ihren Augen<br /> +Niemals bis zur Seele dringen?<br /> +Und du bist ja sonst kein Esel,<br /> +Theurer Freund, in solchen Dingen.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/33.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/33.html new file mode 100644 index 0000000..baa7d9e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/33.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXIII.</h4> + +<p> +Sie liebten sich beide, doch keiner<br /> +Wollt' es dem andern gestehn;<br /> +Sie sahen sich an so feindlich,<br /> +Und wollten vor Liebe vergehn. +</p> +<p> +Sie trennten sich endlich und sah'n sich<br /> +Nur noch zuweilen im Traum;<br /> +Sie waren längst gestorben,<br /> +Und wußten es selber kaum. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/34.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/34.html new file mode 100644 index 0000000..3923d4f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/34.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXVI.</h4> + +<p> +Mensch, verspotte nicht den Teufel,<br /> +Kurz ist ja die Lebensbahn,<br /> +Und die ewige Verdammniß<br /> +Ist kein bloßer Pöbelwahn. +</p> +<p> +Mensch, bezahle deine Schulden,<br /> +Lang ist ja die Lebensbahn,<br /> +Und du mußt noch manchmal borgen,<br /> +Wie du es so oft gethan. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/37.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/37.html new file mode 100644 index 0000000..163c955 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/37.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXVII.</h4> + +<p> +Die heil'gen drei Könige aus Morgenland,<br /> +Sie frugen in jedem Städtchen:<br /> +Wo geht der Weg nach Bethlehem,<br /> +Ihr lieben Buben und Mädchen? +</p> +<p> +Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,<br /> +Die Könige zogen weiter;<br /> +Sie folgten einem goldenen Stern,<br /> +Der leuchtete lieblich und heiter. +</p> +<p> +Der Stern blieb stehn über Josehs Haus,<br /> +Da sind sie hineingegangen;<br /> +Das Oechslein brüllte, das Kindlein schrie,<br /> +Die heil'gen drei Könige sangen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/38.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/38.html new file mode 100644 index 0000000..88adf7a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/38.html @@ -0,0 +1,65 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXVIII.</h4> + +<p> +Mein Kind, wir waren Kinder,<br /> +Zwei Kinder, klein und froh;<br /> +Wir krochen in's Hühnerhäuschen<br /> +Und steckten uns unter das Stroh. +</p> +<p> +Wir krähten wie die Hähne,<br /> +Und kamen Leute vorbei –<br /> +Kikereküh! sie glaubten,<br /> +Es wäre Hahnengeschrei. +</p> +<p> +Die Kisten auf unserem Hofe,<br /> +Die tapezirten wir aus,<br /> +Und wohnten drin beisammen,<br /> +Und machten ein vornehmes Haus. +</p> +<p> +Des Nachbars alte Katze<br /> +Kam öfters zum Besuch;<br /> +Wir machten ihr Bückling' und Knixe,<br /> +Und Complimente genug. +</p> +<p> +Wir haben nach ihrem Befinden<br /> +Besorglich und freundlich gefragt;<br /> +Wir haben seitdem dasselbe<br /> +Mancher alten Katze gesagt. +</p> +<p> +Wir saßen auch oft und sprachen<br /> +Vernünftig, wie alte Leut',<br /> +Und klagten, wie Alles besser<br /> +Gewesen zu unserer Zeit; +</p> +<p> +Wie Lieb' und Treu' und Glauben<br /> +Verschwunden aus der Welt,<br /> +Und wie so theuer der Kaffee,<br /> +Und wie so rar das Geld! – – – +</p> +<p> +Vorbei sind die Kinderspiele<br /> +Und Alles rollt vorbei, –<br /> +Das Geld und die Welt und die Zeiten,<br /> +Und Glauben und Lieb' und Treu'. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/39.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/39.html new file mode 100644 index 0000000..b9290b7 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/39.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XXXIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XXXIX.</h4> + +<p> +Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich<br /> +Gedenke ich der alten Zeit;<br /> +Die Welt war damals noch so wöhnlich,<br /> +Und ruhig lebten hin die Leut'. +</p> +<p> +Doch jetzt ist alles wie verschoben,<br /> +Das ist ein Drängen! eine Noth!<br /> +Gestorben ist der Herrgott oben,<br /> +Und unten ist der Teufel todt. +</p> +<p> +Und Alles schaut so grämlich trübe,<br /> +Und krausverwirrt und morsch und kalt,<br /> +Und wäre nicht das bischen Liebe,<br /> +So gäb' es nirgends einen Halt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/40.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/40.html new file mode 100644 index 0000000..d384204 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/40.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XL.</title> +</head> + +<body> +<h4>XL.</h4> + +<p> +Wie der Mond sich leuchtend dränget<br /> +Durch den dunkeln Wolkenflor,<br /> +Also taucht aus dunkeln Zeiten<br /> +Mir ein lichtes Bild hervor. +</p> +<p> +Saßen all auf dem Verdecke,<br /> +Fuhren stolz hinab den Rhein,<br /> +Und die sommergrünen Ufer<br /> +Glühn im Abendsonnenschein. +</p> +<p> +Sinnend saß ich zu den Fußen<br /> +Einer Dame, schön und hold;<br /> +In ihr liebes, bleiches Antlitz<br /> +Spielt' das rothe Sonnengold. +</p> +<p> +Lauten klangen, Buben sangen,<br /> +Wunderbare Fröhlichkeit!<br /> +Und der Himmel wurde blauer,<br /> +Und die Seele wurde weit. +</p> +<p> +Mährchenhaft vorüberzogen<br /> +Berg und Burgen, Wald und Au';<br /> +Und das Alles sah ich glänzen<br /> +In dem Aug' der schönen Frau. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/41.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/41.html new file mode 100644 index 0000000..cb76df5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/41.html @@ -0,0 +1,53 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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Was soll es nützen,<br /> +Stets das alte Lied zu leiern?<br /> +Willst du ewig brütend sitzen<br /> +Auf den alten Liebes-Eiern! +</p> +<p> +Ach! das ist ein ewig Gattern,<br /> +Aus den Schaalen kriechen Küchlein,<br /> +Und sie piepsen und sie flattern,<br /> +Und du sperrst sie in ein Büchlein!«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/43.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/43.html new file mode 100644 index 0000000..790b5ba --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/43.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLIII.</h4> + +<p> +Werdet nur nicht ungeduldig,<br /> +Wenn von alten Schmerzensklängen<br /> +Manche noch vernehmlich klingen<br /> +In den neuesten Gesängen. +</p> +<p> +Wartet nur, es wird verhallen<br /> +Dieses Echo meiner Schmerzen,<br /> +Und ein neuer Liederfrühling<br /> +Sprießt aus dem geheilten Herzen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/44.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/44.html new file mode 100644 index 0000000..8c1dd32 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/44.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLIV.</h4> + +<p> +Nun ist es Zeit, daß ich mit Verstand<br /> +Mich aller Thorheit entled'ge;<br /> +Ich hab' so lang als ein Comödiant<br /> +Mit dir gespielt die Comödie. +</p> +<p> +Die prächt'gen Coulissen, sie waren bemalt<br /> +Im hochromantischen Style,<br /> +Mein Rittermantel hat goldig gestrahlt,<br /> +Ich fühlte die feinsten Gefühle. +</p> +<p> +Und nun ich mich gar säuberlich<br /> +Des tollen Tands entled'ge.<br /> +Noch immer elend fühl' ich mich,<br /> +Als spielt' ich noch immer Comödie. +</p> +<p> +Ach Gott! im Scherz und unbewußt<br /> +Sprach ich was ich gefühlet;<br /> +Ich hab' mit dem eignen Tod in der Brust<br /> +Den sterbenden Fechter gespielet. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/45.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/45.html new file mode 100644 index 0000000..07771de --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/45.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLV.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLV.</h4> + +<p> +Den König Wiswamitra,<br /> +Den treibt's ohne Rast und Ruh',<br /> +Er will durch Kampf und Büßung<br /> +Erwerben Wasischtas Kuh. +</p> +<p> +O, König Wiswamitra,<br /> +O, welch ein Ochs bist du,<br /> +Daß du so viel kämpfest und büßest,<br /> +Und Alles für eine Kuh! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/46.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/46.html new file mode 100644 index 0000000..d372f55 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/46.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVI.</h4> + +<p> +Herz, mein Herz, sey nicht beklommen,<br /> +Und ertrage dein Geschick,<br /> +Neuer Frühling giebt zurück,<br /> +Was der Winter dir genommen. +</p> +<p> +Und wie viel ist dir geblieben!<br /> +Und wie schön ist noch die Welt;<br /> +Und, mein Herz, was dir gefällt,<br /> +Alles, Alles darfst du lieben! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/47.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/47.html new file mode 100644 index 0000000..b887ff6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/47.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVII.</h4> + +<p> +Du bist wie eine Blume,<br /> +So hold und schön und rein;<br /> +Ich schau' dich an, und Wehmuth<br /> +Schleicht mir in's Herz hinein. +</p> +<p> +Mir ist, als ob ich die Hände<br /> +Auf's Haupt dir legen sollt',<br /> +Betend, daß Gott dich erhalte<br /> +So rein und schön und hold. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/48.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/48.html new file mode 100644 index 0000000..08f3ce5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/48.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLVIII.</h4> + +<p> +Kind! Es wäre dein Verderben,<br /> +Und ich geb' mir selber Mühe,<br /> +Daß dein liebes Herz in Liebe<br /> +Nimmermehr für mich erglühe. +</p> +<p> +Nur daß mir's so leicht gelinget,<br /> +Will mich dennoch fast betrüben,<br /> +Und ich denke manchmal dennoch:<br /> +Möchtest du mich dennoch lieben! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/49.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/49.html new file mode 100644 index 0000000..01fabeb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/49.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XLIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>XLIX.</h4> + +<p> +Wenn ich auf dem Lager liege,<br /> +In Nacht und Kissen gehüllt,<br /> +So schwebt mir vor ein süßes,<br /> +Anmuthig liebes Bild. +</p> +<p> +Wenn mir der stille Schlummer<br /> +Geschlossen die Augen kaum,<br /> +So schleicht das Bild sich leise<br /> +Hinein in meinen Traum. +</p> +<p> +Doch mit dem Traum des Morgens<br /> +Zerrinnt es nimmermehr;<br /> +Dann trag' ich es im Herzen<br /> +Den ganzen Tag umher. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/50.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/50.html new file mode 100644 index 0000000..894fe3a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/50.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>L.</title> +</head> + +<body> +<h4>L.</h4> + +<p> +Mädchen mit dem rothen Mündchen,<br /> +Mit den Aeuglein süß und klar,<br /> +Du mein liebes, kleines Mädchen,<br /> +Deiner denk' ich immerdar. +</p> +<p> +Lang ist heut der Winterabend,<br /> +Und ich möchte bei dir seyn,<br /> +Bei dir sitzen, mit dir schwatzen,<br /> +Im vertrauten Kämmerlein. +</p> +<p> +An die Lippen wollt' ich pressen<br /> +Deine kleine, weiße Hand,<br /> +Und mit Thränen sie benetzen,<br /> +Deine kleine, weiße Hand. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/51.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/51.html new file mode 100644 index 0000000..b39a6bb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/51.html @@ -0,0 +1,25 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LI.</h4> + +<p> +Mag da draußen Schnee sich thürmen<br /> +Mag es hageln, mag es stürmen,<br /> +Klirrend mir an's Fenster schlagen,<br /> +Nimmer will ich mich beklagen,<br /> +Denn ich trage in der Brust<br /> +Liebchens Bild und Frühlingslust. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/52.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/52.html new file mode 100644 index 0000000..0d8758a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/52.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LII.</h4> + +<p> +Andre beten zur Madonne,<br /> +Andre auch zu Paul und Peter;<br /> +Ich jedoch, ich will nur beten,<br /> +Nur zu dir, du schöne Sonne. +</p> +<p> +Gieb mir Küsse, gieb mir Wonne,<br /> +Sey mir gütig, sey mir gnädig,<br /> +Schönste Sonne unter den Mädchen,<br /> +Schönstes Mädchen unter der Sonne! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/53.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/53.html new file mode 100644 index 0000000..373daa3 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/53.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LIII.</h4> + +<p> +Verrieth mein blasses Angesicht<br /> +Dir nicht mein Liebeswehe?<br /> +Und willst du, daß der stolze Mund<br /> +Das Bettelwort gestehe? +</p> +<p> +O, dieser Mund ist gar zu stolz,<br /> +Und kann nur küssen und scherzen;<br /> +Er spräche vielleicht ein höhnisch Wort,<br /> +Während ich sterbe vor Schmerzen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/54.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/54.html new file mode 100644 index 0000000..c6a2823 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/54.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LIV.</h4> + +<p> +Theurer Freund, du bist verliebt,<br /> +Und dich quälen neue Schmerzen;<br /> +Dunkler wird es dir im Kopf',<br /> +Heller wird es dir im Herzen. +</p> +<p> +Theurer Freund, du bist verliebt,<br /> +Und du willst es nicht bekennen,<br /> +Und ich seh' des Herzens Gluth<br /> +Schon durch deine Weste brennen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/55.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/55.html new file mode 100644 index 0000000..195707a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/55.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LV.</h4> + +<p> +Ich wollte bei dir weilen,<br /> +Und an deiner Seite ruhn;<br /> +Du mußtest von mir eilen,<br /> +Du hattest viel zu thun. +</p> +<p> +Ich sagte, daß meine Seele<br /> +Dir gänzlich ergeben sey;<br /> +Du lachtest aus voller Kehle,<br /> +Und machtest 'nen Knix dabei. +</p> +<p> +Du hast noch mehr gesteigert<br /> +Mir meinen Liebesverdruß,<br /> +Und hast mir sogar verweigert<br /> +Am Ende den Abschiedskuß. +</p> +<p> +Glaub' nicht, daß ich mich erschieße,<br /> +Wie schlimm auch die Sachen stehn!<br /> +Das Alles, meine Süße,<br /> +Ist mir schon einmal geschehn. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/56.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/56.html new file mode 100644 index 0000000..5ab4527 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/56.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LVI.</h4> + +<p> +Saphire sind die Augen dein,<br /> +Die lieblichen, die süßen.<br /> +O, dreimal glücklich ist der Mann,<br /> +Den sie mit Liebe grüßen. +</p> +<p> +Dein Herz, es ist ein Diamant,<br /> +Der edle Lichter sprühet.<br /> +O, dreimal glücklich ist der Mann,<br /> +Für den es liebend glühet. +</p> +<p> +Rubinen sind die Lippen dein,<br /> +Man kann nicht schön're sehen.<br /> +O, dreimal glücklich ist der Mann,<br /> +Dem sie die Liebe gestehen. +</p> +<p> +O, kennt' ich nur den glücklichen Mann,<br /> +O, daß ich ihn nur fände,<br /> +So recht allein im grünen Wald,<br /> +Sein Glück hätt' bald ein Ende. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/57.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/57.html new file mode 100644 index 0000000..eb75401 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/57.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LVII.</h4> + +<p> +Habe mich mit Liebesreden<br /> +Festgelogen an dein Herz,<br /> +Und, verstrickt in eignen Fäden,<br /> +Wird zum Ernste mir mein Scherz. +</p> +<p> +Wenn du dich, mit vollem Rechte,<br /> +Scherzend nun von mir entfernst,<br /> +Nah'n sich mir die Höllenmächte,<br /> +Und ich schieß' mich todt im Ernst. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/58.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/58.html new file mode 100644 index 0000000..6c64cb1 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/58.html @@ -0,0 +1,25 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LVIII.</h4> + +<p> +Zu fragmentisch ist Welt und Leben,<br /> +Ich will mich zum deutschen Professor begeben,<br /> +Der weiß das Leben zusammen zu setzen,<br /> +Und er macht ein verständlich System daraus;<br /> +Mit seinen Nachtmützen nnd Schlafrockfetzen<br /> +Stopft er die Lücken des Weltenbau's. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/59.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/59.html new file mode 100644 index 0000000..1563482 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/59.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LIX.</h4> + +<p> +Ich hab' mir lang den Kopf zerbrochen<br /> +Mit Denken und Sinnen, Tag und Nacht,<br /> +Doch deine liebenswürdigen Augen<br /> +Sie haben mich zum Entschluß gebracht. +</p> +<p> +Jetzt bleib' ich, wo deine Augen leuchten,<br /> +In ihrer süßen, klugen Pracht –<br /> +Daß ich noch einmal würde lieben,<br /> +Ich hätt' es nimmermehr gedacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/60.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/60.html new file mode 100644 index 0000000..57cde34 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/60.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LX.</h4> + +<p> +Sie haben heut Abend Gesellschaft,<br /> +Und das Haus ist lichterfüllt.<br /> +Dort oben am hellen Fenster<br /> +Bewegt sich ein Schattenbild. +</p> +<p> +Du schaust mich nicht, im Dunkeln<br /> +Steh' ich hier unten allein;<br /> +Noch wen'ger kannst du schauen<br /> +In mein dunkles Herz hinein. +</p> +<p> +Mein dunkles Herze liebt dich,<br /> +Es liebt dich und es bricht,<br /> +Und bricht und zuckt und verblutet,<br /> +Aber du siehst es nicht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/61.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/61.html new file mode 100644 index 0000000..bbcb135 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/61.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXI.</h4> + +<p> +Ich wollt', meine Schmerzen ergössen<br /> +Sich all' in ein einziges Wort,<br /> +Das gäb' ich den lustigen Winden,<br /> +Die trügen es lustig fort. +</p> +<p> +Sie tragen zu dir, Geliebte,<br /> +Das schmerzerfüllte Wort;<br /> +Du hörst es zu jeder Stunde,<br /> +Du hörst es an jedem Ort. +</p> +<p> +Und hast du zum nächtlichen Schlummer<br /> +Geschlossen die Augen kaum,<br /> +So wird dich mein Auge verfolgen<br /> +Bis in den tiefsten Traum. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/62.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/62.html new file mode 100644 index 0000000..4add8ca --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/62.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXII.</h4> + +<p> +Du hast Diamanten und Perlen,<br /> +Hast alles, was Menschenbegehr,<br /> +Und hast die schönsten Augen –<br /> +Mein Liebchen, was willst du mehr? +</p> +<p> +Auf deine schönen Augen<br /> +Hab' ich ein ganzes Heer<br /> +Von ewigen Liedern gedichtet –<br /> +Mein Liebchen, was willst du mehr? +</p> +<p> +Mit deinen schönen Augen<br /> +Hast du mich gequält so sehr,<br /> +Und hast mich zu Grunde gerichtet –<br /> +Mein Liebchen, was willst du mehr? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/63.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/63.html new file mode 100644 index 0000000..276c36a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/63.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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Er schafft mir zu essen!<br /> +Will es ihm nie und nimmer vergessen!<br /> +Schade, daß ich ihn nicht küssen kann!<br /> +Denn ich bin selbst dieser brave Mann. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/65.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/65.html new file mode 100644 index 0000000..d6a99f8 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/65.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXV.</h4> + +<p> +Diesen liebenswürd'gen Jüngling<br /> +Kann man nicht genug verehren;<br /> +Oft traktirt er mich mit Austern,<br /> +Und mit Rheinwein und Liquören. +</p> +<p> +Zierlich sitzt ihm Rock und Höschen,<br /> +Doch noch zierlicher die Binde,<br /> +Und so kommt er jeden Morgen;<br /> +Fragt, ob ich mich wohlbefinde; +</p> +<p> +Spricht von meinem weiten Ruhme,<br /> +Meiner Anmuth, meinen Witzen;<br /> +Eifrig und geschäftig ist er<br /> +Mir zu dienen, mir zu nützen. +</p> +<p> +Und des Abends, in Gesellschaft,<br /> +Mit begeistertem Gesichte,<br /> +Deklamirt er vor den Damen<br /> +Meine göttlichen Gedichte. +</p> +<p> +O, wie ist es hoch erfreulich,<br /> +Solchen Jüngling noch zu finden,<br /> +Jetzt in unsrer Zeit, wo täglich<br /> +Mehr und mehr die Bessern schwinden. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/66.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/66.html new file mode 100644 index 0000000..7438611 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/66.html @@ -0,0 +1,95 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXVI.</h4> + +<p> +Mir träumt': ich bin der liebe Gott,<br /> +Und sitz' im Himmel droben,<br /> +Und Englein sitzen um mich her,<br /> +Die meine Verse loben. +</p> +<p> +Und Kuchen ess' ich und Confekt<br /> +Für manchen lieben Gulden,<br /> +Und Kardinal trink' ich dabei,<br /> +Und habe keine Schulden. +</p> +<p> +Doch Langeweile plagt mich sehr,<br /> +Ich wollt', ich wär' auf Erden,<br /> +Und wär' ich nicht der liebe Gott,<br /> +Ich könnt' des Teufels werden. +</p> +<p> +Du langer Engel Gabriel,<br /> +Geh', mach' dich auf die Sohlen,<br /> +Und meinen theuren Freund Eugen<br /> +Sollst du herauf mir holen. +</p> +<p> +Such' ihn nicht im Collegium,<br /> +Such' ihn beim Glas Tokaier;<br /> +Such' ihn nicht in der Hedwigskirch,<br /> +Such' ihn bei Mamsell Meyer. +</p> +<p> +Da breitet aus sein Flügelpaar<br /> +Und fliegt herab der Engel,<br /> +Und packt ihn auf, und bringt herauf<br /> +Den Freund, den lieben Bengel. +</p> +<p> +Ja, Jung', ich bin der liebe Gott,<br /> +Und ich regier' die Erde!<br /> +Ich hab's ja immer dir gesagt,<br /> +Daß ich was Rechts noch werde. +</p> +<p> +Und Wunder thu' ich alle Tag,<br /> +Die sollen dich entzücken,<br /> +Und dir zum Spaße will ich heut<br /> +Die Stadt Ix-Ix beglücken. +</p> +<p> +Die Pflastersteine auf der Straß',<br /> +Die sollen jetzt sich spalten,<br /> +Und eine Auster, frisch und klar,<br /> +Soll jeder Stein enthalten. +</p> +<p> +Ein Regen von Zitronensaft<br /> +Soll thauig sie begiessen,<br /> +Und in den Straßengössen soll<br /> +Der beste Rheinwein fließen. +</p> +<p> +Wie freuen die Ix-Ixer sich,<br /> +Sie gehen schon an's Fressen;<br /> +Die Herren von dem Landgericht,<br /> +Die saufen aus den Gössen. +</p> +<p> +Wie freuen die Poeten sich<br /> +Bei solchem Götterfraße!<br /> +Die Leutnants und die Fähnderichs,<br /> +Die lecken ab die Straße. +</p> +<p> +Die Leutnants und die Fähnderichs,<br /> +Das sind die klügsten Leute,<br /> +Sie denken, alle Tag' geschieht<br /> +Kein Wunder so wie heute. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/67.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/67.html new file mode 100644 index 0000000..604de21 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/67.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXVII.</h4> + +<p> +Ich hab' Euch im besten Juli verlassen,<br /> +Und find' Euch wieder im Januar;<br /> +Ihr saßet damals so recht in der Hitze.<br /> +Jetzt seyd ihr gekühlt und kalt sogar. +</p> +<p> +Bald scheid' ich nochmals und komm' ich einst wieder,<br /> +Dann seyd ihr weder warm noch kalt,<br /> +Und über Eure Gräber schreit' ich,<br /> +Und das eigne Herz ist arm und alt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/68.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/68.html new file mode 100644 index 0000000..c9d4e09 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/68.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXVIII.</h4> + +<p> +Von schonen Lippen fortgedrängt, getrieben<br /> +Aus schönen Armen, die uns fest umschlossen!<br /> +Ich wäre gern noch einen Tag geblieben.<br /> +Doch kam der Schwager schon mit seinen Rossen. +</p> +<p> +Das ist das Leben, Kind, ein ewig Jammern,<br /> +Ein ewig Abschiednehmen, ew'ges Trennen!<br /> +Konnt' denn dein Herz das mein'ge nicht umklammern?<br /> +Hat selbst dein Auge mich nicht halten können? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/69.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/69.html new file mode 100644 index 0000000..51633ec --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/69.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXIX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXIX.</h4> + +<p> +Wir fuhren allein im dunkeln<br /> +Postwagen die ganze Nacht;<br /> +Wir ruhten einander am Herzen,<br /> +Wir haben gescherzt und gelacht. +</p> +<p> +Doch als es Morgens tagte,<br /> +Mein Kind, wie staunten wir!<br /> +Denn zwischen uns saß Amor,<br /> +Der blinde Passagier. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/70.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/70.html new file mode 100644 index 0000000..1271166 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/70.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXX.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXX.</h4> + +<p> +Das weiß Gott, wo sich die tolle<br /> +Dirne einquartieret hat;<br /> +Fluchend, in dem Regenwetter,<br /> +Lauf' ich durch die ganze Stadt. +</p> +<p> +Bin ich doch von einem Gasthof<br /> +Nach dem andern hingerannt,<br /> +Und an jeden groben Kellner<br /> +Hab' ich mich umsonst gewandt. +</p> +<p> +Da erblick' ich sie am Fenster,<br /> +Und sie winkt und kichert hell.<br /> +Konnt' ich wissen, du bewohntest,<br /> +Mädchen, solches Pracht-Hotel! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/71.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/71.html new file mode 100644 index 0000000..032580e --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/71.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXI.</h4> + +<p> +Wie dunkle Träume stehen<br /> +Die Häuser in langer Reih';<br /> +Tief eingehüllt im Mantel<br /> +Schreite ich schweigend vorbei. +</p> +<p> +Der Thurm der Cathedrale<br /> +Verkündet die zwölfte Stund';<br /> +Mit ihren Reizen und Küssen<br /> +Erwartet mich Liebchen jetzund. +</p> +<p> +Der Mond ist mein Begleiter,<br /> +Er leuchtet mir freundlich vor;<br /> +Da bin ich an ihrem Hause,<br /> +Und freudig ruf' ich empor: +</p> +<p> +Ich danke dir, alter Vertrauter,<br /> +Daß du meinen Weg erhellt;<br /> +Jetzt will ich dich entlassen,<br /> +Jetzt leuchte der übrigen Welt! +</p> +<p> +Und findest du einen Verliebten,<br /> +Der einsam klagt sein Leid,<br /> +So tröst' ihn, wie du mich selber<br /> +Getröstet in alter Zeit. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/72.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/72.html new file mode 100644 index 0000000..70c8959 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/72.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXII.</h4> + +<p> +Und bist du erst mein eh'lich Weib,<br /> +Dann bist du zu beneiden,<br /> +Dann lebst du in lauter Zeitvertreib,<br /> +In lauter Plaisir und Freuden. +</p> +<p> +Und wenn du schiltst und wenn du tobst,<br /> +Ich werd' es geduldig leiden;<br /> +Doch wenn du meine Verse nicht lobst,<br /> +Laß ich mich von dir scheiden. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/73.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/73.html new file mode 100644 index 0000000..1a9b848 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/73.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXIII.</h4> + +<p> +Auf deinen schneeweißen Busen<br /> +Hab' ich mein Haupt gelegt,<br /> +Und heimlich kann ich behorchen,<br /> +Was dir dein Herz bewegt. +</p> +<p> +Es blasen die blauen Husaren,<br /> +Und reiten zum Thor herein,<br /> +Und morgen will mich verlassen<br /> +Die Herzallerliebste mein. +</p> +<p> +Und willst du mich morgen verlassen<br /> +So bist du doch heute noch mein,<br /> +Und in deinen schönen Armen<br /> +Will ich doppelt selig seyn. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/74.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/74.html new file mode 100644 index 0000000..ec7176d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/74.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXVI.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXVI.</h4> + +<p> +Bist du wirklich mir so feindlich,<br /> +Bist du wirklich ganz verwandelt?<br /> +Aller Welt will ich es klagen,<br /> +Daß du mich so schlecht behandelt. +</p> +<p> +O Ihr undankbaren Lippen,<br /> +Sagt, wie könnt Ihr Schlimmes sagen<br /> +Von dem Manne, der so liebend<br /> +Euch geküßt, in schönen Tagen? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/77.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/77.html new file mode 100644 index 0000000..801d93b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/77.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXVII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXVII.</h4> + +<p> +Ach, die Augen sind es wieder,<br /> +Die mich einst so lieblich grüßten,<br /> +Und es sind die Lippen wieder,<br /> +Die mir's Leben einst versüßten; +</p> +<p> +Auch die Stimme ist es wieder,<br /> +Die ich einst so gern gehöret,<br /> +Nur ich selber bin's nicht wieder,<br /> +Bin verändert heimgekehret. +</p> +<p> +Von den weißen, schönen Armen<br /> +Fest und liebevoll umschlossen,<br /> +Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,<br /> +Dumpfen Sinnes und verdrossen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/78.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/78.html new file mode 100644 index 0000000..e3b3367 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/78.html @@ -0,0 +1,23 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXVIII.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXVIII.</h4> + +<p> +Selten habt Ihr mich verstanden,<br /> +Selten auch verstand ich Euch,<br /> +Nur wenn wir im Koth uns fanden<br /> +So verstanden wir uns gleich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/79.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/79.html new file mode 100644 index 0000000..326608c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/79.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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Es regt sich keine Gardine; –<br /> +Sie liegt noch und schläft, und träumt von mir. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/84.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/84.html new file mode 100644 index 0000000..90ee91f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/84.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXXIV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXXIV.</h4> + +<p> +Zu Halle auf dem Markt,<br /> +Da stehn zwei große Löwen.<br /> +Ei, du hallischer Löwentrotz,<br /> +Wie hat man dich gezähmet! +</p> +<p> +Zu Halle auf dem Markt,<br /> +Da steht ein großer Riese.<br /> +Er hat ein Schwert und regt sich nicht,<br /> +Er ist vor Schreck versteinert. +</p> +<p> +Zu Halle auf dem Markt,<br /> +Da steht eine große Kirche.<br /> +Die Burschenschaft und die Landsmannschaft,<br /> +Die haben dort Platz zum Beten. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/85.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/85.html new file mode 100644 index 0000000..76f0e5b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/85.html @@ -0,0 +1,35 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>LXXXV.</title> +</head> + +<body> +<h4>LXXXV.</h4> + +<p> +Dämmernd liegt der Sommerabend<br /> +Ueber Wald und grünen Wiesen;<br /> +Goldner Mond, am blauen Himmel,<br /> +Strahlt herunter, duftig labend. +</p> +<p> +An dem Bache zirpt die Grille,<br /> +Und es regt sich in dem Wasser,<br /> +Und der Wandrer hört ein Plätschern,<br /> +Und ein Athmen in der Stille. +</p> +<p> +Dorten, an dem Bach alleine,<br /> +Badet sich die schöne Elfe;<br /> +Arm und Nacken, weiß und lieblich,<br /> +Schimmern in dem Mondenscheine. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/86.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/86.html new file mode 100644 index 0000000..49e0332 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/86.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; 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und jubelnd<br /> +Zieht nach dem Thor die krausbewegte Schaar, +</p> +<p> +Und lagert draußen sich auf grünem Rasen,<br /> +Bewundert, wie die Bäume fleißig wachsen,<br /> +Spielt mit den bunten, zarten Blümelein,<br /> +Horcht auf den Sang der lust'gen Vögelein,<br /> +Und jauchzt hinauf zum blauen Himmelszelt. +</p> +<p> +Zu mir kam auch der Mai. Er klopfte dreimal<br /> +An meine Thür', und rief: Ich bin der Mai,<br /> +Du bleicher Träumer, komm, ich will dich küssen!<br /> +Ich hielt verriegelt meine Thür', und rief:<br /> +Vergebens lockst du mich, du schlimmer Gast;<br /> +Ich habe dich durchschaut, ich hab' durchschaut<br /> +Den Bau der Welt, und hab' zu viel geschaut,<br /> +Und viel zu tief, und hin ist alle Freude,<br /> +Und ew'ge Qualen zogen in mein Herz.<br /> +Ich schaue durch die steinern harten Rinden<br /> +Der Menschenhäuser und der Menschenherzen,<br /> +Und schau' in beiden Lug und Trug und Elend.<br /> +Auf den Gesichtern les' ich die Gedanken,<br /> +Viel schlimme. In der Jungfrau Scham-Errötheu<br /> +Seh' ich geheime Lust begehrlich zittern;<br /> +Auf dem begeistert stolzen Jünglingshaupt'<br /> +Seh' ich die bunte Schellenkappe sitzen;<br /> +Und Fratzenbilder nur und sieche Schatten<br /> +Seh' ich auf dieser Erde, und ich weiß nicht,<br /> +Ist sie ein Tollhaus oder Krankenhaus.<br /> +Ich sehe durch den Grund der alten Erde, +</p> +<p> +Als sey sie von Kristall, und seh' das Grausen,<br /> +Das mit dem freud'gen Grüne zu bedecken<br /> +Der Mai vergeblich strebt. Ich seh' die Todten,<br /> +Sie liegen unten in den schmalen Särgen,<br /> +Die Händ' gefaltet und die Augen offen,<br /> +Weiß das Gewand und weiß das Angesicht,<br /> +Und durch die gelben Lippen kriechen Würmer.<br /> +Ich seh', der Sohn setzt sich mit seiner Buhle<br /> +Zur Kurzweil nieder auf des Vaters Grab;<br /> +Spottlieder singen rings die Nachtigallen;<br /> +Die sanften Wiesenblümchen lachen hämisch,<br /> +Der todte Vater regt sich in dem Grab',<br /> +Und schmerzhaft zuckt die alte Mutter Erde. +</p> +<p> +Du arme Erde, deine Schmerzen kenn' ich!<br /> +Ich seh' die Gluth in deinem Busen wühlen,<br /> +Und deine tausend Adern seh' ich bluten,<br /> +Und seh', wie deine Wunde klaffend aufreißt,<br /> +Und wild hervorströmt Flamm' und Rauch und Blut.<br /> +Ich seh' die Riesensöhn' der alten Nacht,<br /> +Sie steigen aus der Erde off'nem Schlund,<br /> +Und schwingen rothe Fackeln in den Händen,<br /> +Und legen ihre Eisenleiter an,<br /> +Und stürmen wild hinauf zur Himmelsveste;<br /> +Und schwarze Zwerge klettern nach; und knisternd<br /> +Zerstieben droben alle goldnen Sterne.<br /> +Mit frecher Hand reißt man den goldnen Vorhang +</p> +<p> +Vom Zelte Gottes, heulend stürzen nieder,<br /> +Auf's Angesicht, die frommen Engelschaaren.<br /> +Auf seinem Throne sitzt der bleiche Gott,<br /> +Reißt sich vom Haupt die Kron', zerrauft sein Haar –<br /> +Und näher drängt heran die wilde Rotte;<br /> +Die Riesen werfen ihre rothen Fackeln<br /> +In's Reich der Ewigkeit, die Zwerge schlagen<br /> +Mit Flammengeißeln auf der Englein Rücken;<br /> +Die winden sich und krümmen sich vor Qualen,<br /> +Und werden bei den Haaren fortgeschleudert.<br /> +Und meinen eignen Engel seh' ich dort,<br /> +Mit seinen blonden Locken, süßen Zügen,<br /> +Und mit der ew'gen Liebe um den Mund,<br /> +Und mit der Seligkeit im blauen Auge –<br /> +Und ein entsetzlich häßlich schwarzer Kobold<br /> +Reißt ihn vom Boden, meinen bleichen Engel,<br /> +Beäugelt grinsend seine edlen Glieder,<br /> +Umschlingt ihn fest mit zärtlicher Umschlingung –<br /> +Und gellend dröhnt ein Schrei durch's ganze Weltall,<br /> +Die Säulen brechen, Erd' und Himmel stürzen<br /> +Zusammen, und es herrscht die alte Nacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/90.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/90.html new file mode 100644 index 0000000..cbcbe25 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/90.html @@ -0,0 +1,144 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Ratcliff.</title> +</head> + +<body> +<h4>Ratcliff.</h4> + +<p> +Der Traumgott brachte mich in eine Landschaft,<br /> +Wo Trauerweiden mir »Willkommen«; winkten,<br /> +Mit ihren langen, grünen Armen, wo die Blumen<br /> +Mit klugen Schwesteraugen still mich ansah'n,<br /> +Wo mir vertraulich klang der Vögel Zwitschern,<br /> +Wo gar der Hunde Bellen mir bekannt schien,<br /> +Und Stimmen und Gestalten mich begrüßten,<br /> +Wie einen alten Freund, und wo doch Alles<br /> +So fremd mir schien, so wunderseltsam fremd.<br /> +Vor einem ländlich schmucken Hause stand ich,<br /> +In meiner Brust bewegte sich's, im Kopfe<br /> +War's ruhig, ruhig schüttelte ich ab<br /> +Den Staub von meinen Reisekleidern,<br /> +Dumpf klang die Klingel, und die Thür ging auf. +</p> +<p> +Da waren Männer, Frauen, viel bekannte<br /> +Gesichter. Stiller Kummer lag auf allen<br /> +Und heimlich scheue Angst. Seltsam verstört,<br /> +Mit Beileidsmienen fast, sah'n sie mich an,<br /> +Daß es mir selber durch die Seele schauert',<br /> +Wie Ahnung eines unbekannten Unheils. +</p> +<p> +Die alte Marg'reth hab' ich gleich erkannt;<br /> +Ich sah sie forschend an, jedoch sie sprach nicht.<br /> +»Wo ist Maria?«; fragt' ich, doch sie sprach nicht,<br /> +Griff leise meine Hand, und führte mich<br /> +Durch viele lange, leuchtende Gemächer,<br /> +Wo Prunk und Pracht und Todtenstille herrschte,<br /> +Und führt' mich endlich in ein dämmernd Zimmer,<br /> +Und zeigt' mit abgewandtem Angesicht',<br /> +Nach der Gestalt, die auf dem Sopha saß.<br /> +»Sind Sie Maria?«; fragt' ich. Innerlich<br /> +Erstaunt' ich selber ob der Festigkeit,<br /> +Womit ich sprach. Und steinern und metalllos<br /> +Scholl eine Stimm': »So nennen mich die Leute.«;<br /> +Ein schneidend Weh durchfröstelte mich da,<br /> +Denn jener hohle, kalte Ton war doch –<br /> +Die einst so süße Stimme von Maria!<br /> +Und jenes Weib im fahlen Lillakleid,<br /> +Nachlässig angezogen, Busen schlotternd,<br /> +Die Augen gläsern starr, die Wangenmuskeln<br /> +Des weißen Angesichtes lederschlaff –<br /> +Ach, jenes Weib war doch die einst so schöne,<br /> +Die blühend holde, liebliche Maria!<br /> +»Sie waren lang auf Reisen!«; sprach sie laut,<br /> +Mit kalt unheimlicher Vertraulichkeit,<br /> +»Sie schaun nicht mehr so schmachtend, liebster Freund,<br /> +Sie sind gesund, und pralle Lend' und Wade<br /> +Bezeugt Solidität.«; Ein süßlich Lächeln +</p> +<p> +Umzitterte den gelblich blassen Mund.<br /> +In der Verwirrung sprach's aus mir hervor:<br /> +»Man sagte mir, Sie haben sich vermählt?«;<br /> +»Ach ja!«; sprach sie gleichgültig laut und lachend,<br /> +»Hab' einen Stock von Holz, der überzogen<br /> +Mit Leder ist, Gemahl sich nennt; doch Holz<br /> +Ist Holz!«; Und klanglos widrig lachte sie,<br /> +Daß kalte Angst durch meine Seele rann,<br /> +Und Zweifel mich ergriff: – sind das die keuschen,<br /> +Die blumenzarten Lippen von Maria?<br /> +Sie aber hob sich in die Höh', nahm rasch<br /> +Vom Stuhl den Türken-Shwal, warf ihn<br /> +Um ihren Hals, hing sich an meinen Arm,<br /> +Zog mich von hinnen, durch die offne Hausthür,<br /> +Und zog mich fort durch Feld und Busch und Au'. +</p> +<p> +Die glühend rothe Sonnenscheibe schwebte<br /> +Schon niedrig, und ihr Purpur überstrahlte<br /> +Die Bäume und die Blumen und den Strom,<br /> +Der in der Ferne majestätisch floß.<br /> +»Sehn Sie das große, goldne Auge schwimmen<br /> +Im blauen Wasser?«; rief Maria hastig.<br /> +»Still, armes Wesen!«; sprach ich, und ich schaute<br /> +Im Dämmerlicht' ein mährchenhaftes Weben.<br /> +Es stiegen Nebelbilder aus den Feldern,<br /> +Umschlangen sich mit weißen, weichen Armen;<br /> +Die Veilchen sahn sich zärtlich an, sehnsüchtig +</p> +<p> +Zusammenbeugten sich die Lilienkelche;<br /> +Aus allen Rosen glühten Wollustgluthen!<br /> +Die Nelken wollten sich im Hauch entzünden;<br /> +In sel'gen Düften schwelgten alle Blumen,<br /> +Und alle weinten stille Wonnethränen,<br /> +Und alle jauchzten: Liebe! Liebe! Liebe!<br /> +Die Schmetterlinge flatterten, die hellen<br /> +Goldkäfer summten Lieblingsliedchen,<br /> +Die Abendwinde flüsterten, es rauschten<br /> +Die Eichen, schmelzend sang die Nachtigall –<br /> +Und zwischen all dem Flüstern, Rauschen, Singen,<br /> +Schwatzte mit blechern klanglos kalter Stimme<br /> +Das welke Weib, das mir am Arme hing.<br /> +»Ich kenn' Ihr nächtlich Treiben auf dem Schloß;<br /> +Der lange Schatten ist ein guter Tropf,<br /> +Er nickt und winkt zu allem was man will;<br /> +Der Blaurock ist ein Engel; doch der Rothe,<br /> +Mit blankem Schwert, ist Ihnen spinnefeind.«;<br /> +Und noch viel bunt're, wunderliche Reden<br /> +Schwatzt sie in einem fort, und setzte sich,<br /> +Ermüdet, mit mir nieder auf die Moosbank,<br /> +Die unterm alten Eichenbaume steht. +</p> +<p> +Da saßen wir beisammen, still und traurig,<br /> +Und sahn uns an, und wurden immer traur'ger.<br /> +Die Eiche säuselte wie Sterbeseufzer,<br /> +Tiefschmerzlich sang die Nachtigall herab. +</p> +<p> +Doch rothe Lichter drangen durch die Blätter,<br /> +Umflimmerten Maria's weißes Antlitz,<br /> +Und lockten Gluth aus ihren starren Augen,<br /> +Und mit der alten, süßen Stimme sprach sie:<br /> +»Wie wußtest Du, daß ich so elend bin,<br /> +Ich las es jüngst in deinen wilden Liedern?«; +</p> +<p> +Eiskalt durchzog's mir da die Brust, mir grauste<br /> +Ob meinem eig'nen Wahnsinn, der die Zukunft<br /> +Geschaut, es zuckte dunkel durch mein Hirn,<br /> +Und vor Entsetzen bin ich aufgewacht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/91.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/91.html new file mode 100644 index 0000000..ada51ee --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/91.html @@ -0,0 +1,149 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Donna Clara.</title> +</head> + +<body> +<h4>Donna Clara.</h4> + +<p> +In dem abendlichen Garten<br /> +Wandelt des Alkaden Tochter;<br /> +Pauken- und Trommetenjubel<br /> +Klingt herunter von dem Schlosse. +</p> +<p> +»Lästig werden mir die Tänze<br /> +Und die süßen Schmeichelworte,<br /> +Und die Ritter, die so zierlich<br /> +Mich vergleichen mit der Sonne. +</p> +<p> +»Ueberlästig wird mir Alles,<br /> +Seit ich sah, bei'm Strahl des Mondes,<br /> +Jenen Ritter, dessen Laute<br /> +Nächtens mich an's Fenster lockte. +</p> +<p> +»Wie er stand so schlank und muthig,<br /> +Und die Augen leuchtend schossen<br /> +Aus dem edelblassen Antlitz,<br /> +Glich er wahrlich Sanct Georgen.«; +</p> +<p> +Also dachte Donna Clara,<br /> +Und sie schaute auf den Boden;<br /> +Wie sie aufblickt, steht der schöne,<br /> +Unbekannte Ritter vor ihr. +</p> +<p> +Händedrückend, liebeflüsternd,<br /> +Wandeln sie umher im Mondschein,<br /> +Und der Zephyr schmeichelt freundlich,<br /> +Mährchenartig grüßen Rosen. +</p> +<p> +Mährchenartig grüßen Rosen,<br /> +Und sie glüh'n wie Liebesboten.<br /> +Aber sage mir, Geliebte,<br /> +Warum du so plötzlich roth wirst? +</p> +<p> +»Mücken stachen mich, Geliebter,<br /> +Und die Mücken sind, im Sommer,<br /> +Mir so tief verhaßt, als wären's<br /> +Langenas'ge Judenrotten.«; +</p> +<p> +Laß die Mücken und die Juden,<br /> +Spricht der Ritter, freundlich kosend.<br /> +Von den Mandelbäumen fallen<br /> +Tausend weiße Blüthenflocken. +</p> +<p> +Tausend weiße Blüthenflocken<br /> +Haben ihren Duft ergossen.<br /> +Aber sage mir, Geliebte,<br /> +Ist dein Herz mir ganz gewogen? +</p> +<p> +»Ja, ich liebe dich, Geliebter,<br /> +Bei dem Heiland sey's geschworen,<br /> +Den die gottverfluchten Juden<br /> +Boshaft tückisch einst ermordet.«; +</p> +<p> +Laß den Heiland und die Juden,<br /> +Spricht der Ritter, freundlich kosend.<br /> +In der Ferne schwanken traumhaft<br /> +Weiße Liljen, lichtumflossen. +</p> +<p> +Weiße Liljen, lichtumflossen,<br /> +Blicken nach den Sternen droben.<br /> +Aber sage mir, Geliebte,<br /> +Hast du auch nicht falsch geschworen. +</p> +<p> +»Falsch ist nicht in mir, Geliebter,<br /> +Wie in meiner Brust kein Tropfen<br /> +Blut ist von dem Blut der Mohren<br /> +Und des schmutz'gen Judenvolkes.«; +</p> +<p> +Laß die Mohren und die Juden<br /> +Spricht der Ritter, freundlich kosend;<br /> +Und nach einer Myrthenlaube<br /> +Führt er die Alkadentochter. +</p> +<p> +Wie mit weichen Liebesnetzen<br /> +Hat er heimlich sie umflochten;<br /> +Kurze Worte, lange Küsse,<br /> +Und die Herzen überflossen. +</p> +<p> +Und ein schmelzend süßes Brautlied<br /> +Singt im Laub' ein Zaubervogel;<br /> +Wie zum Fackeltanze hüpfen<br /> +Feuerwürmchen auf dem Boden. +</p> +<p> +In der Laube wird es stiller,<br /> +Und es schweigen die Verborgnen;<br /> +Nur die heimlich klugen Myrthen<br /> +Hört man flüstern, wie verstohlen. +</p> +<p> +Aber Pauken und Trommeten<br /> +Schallen plötzlich aus dem Schlosse,<br /> +Und erwachend hat sich Clara<br /> +Aus des Ritters Arm gezogen. +</p> +<p> +»Horch! da ruft es mich, Geliebter,<br /> +Doch, bevor wir scheiden, sollst du<br /> +Nennen deinen lieben Namen,<br /> +Den du mir so lang verborgen.«; +</p> +<p> +Und der Ritter, heiter lächelnd,<br /> +Küßt die Finger seiner Holden,<br /> +Küßt die Lippen und die Stirne,<br /> +Und er spricht die langen Worte: +</p> +<p> +»Ich, Sennora, Eu'r Geliebter,<br /> +Bin der Sohn des vielbelobten,<br /> +Großen, schriftgelehrten Rabbi<br /> +Israel von Saragossa.«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/92.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/92.html new file mode 100644 index 0000000..ec2fcf9 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/92.html @@ -0,0 +1,199 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Almansor.</title> +</head> + +<body> +<h4>Almansor.</h4> + +<h5>I.</h5> + +<p> +In dem Dome zu Corduva<br /> +Stehen Säulen, dreizehnhundert,<br /> +Dreizehnhundert Riesensäulen<br /> +Tragen die gewalt'ge Kuppel. +</p> +<p> +Und auf Säulen, Kuppel, Wänden,<br /> +Ziehn von oben sich bis unten<br /> +Des Corans arab'sche Sprüche,<br /> +Klug und blumenhaft verschlungen. +</p> +<p> +Mohrenkön'ge bauten weiland<br /> +Dieses Haus zu Allahs Ruhme,<br /> +Doch hat Alles sich verwandelt<br /> +In der Zeiten dunkelm Strudel. +</p> +<p> +Auf dem Thurme, wo der Thürmer<br /> +Zum Gebete aufgerufen,<br /> +Hebt sich jetzt der Christenglocken<br /> +Melancholisches Gesumme. +</p> +<p> +Auf den Stufen, wo die Gläub'gen<br /> +Das Prophetenwort gesungen,<br /> +Zeigen jetzt die Glatzenpfäfflein<br /> +Ihrer Messe fades Wunder. +</p> +<p> +Und das ist ein Drehn und Winden<br /> +Vor den buntbemalten Puppen,<br /> +Und das blöckt und dampft und klingelt,<br /> +Und die dummen Kerzen funkeln. +</p> +<p> +In dem Dome zu Corduva<br /> +Steht Almansor ben Abdullah,<br /> +All die Säulen still betrachtend,<br /> +Und die stillen Worte murmelnd: +</p> +<p> +»O, ihr Säulen, stark und riesig,<br /> +Einst geschmückt zu Allahs Ruhme,<br /> +Jetzo müßt Ihr dienend huld'gen<br /> +Dem verhaßten Christenthume! +</p> +<p> +»Ihr bequemt Euch in die Zeiten,<br /> +Und Ihr tragt die Last geduldig; –<br /> +Ei, da muß ja wohl der Schwäch're<br /> +Noch viel leichter sich beruh'gen.«; +</p> +<p> +Und sein Haupt, mit heiterm Antlitz,<br /> +Beugt Almansor ben Abdullah<br /> +Ueber den gezierten Taufstein,<br /> +In dem Dome zu Corduva. +</p> + +<h5>II.</h5> + +<p> +Hastig schritt er aus dem Dome,<br /> +Jagte fort auf seinem Rappen,<br /> +Daß im Wind die feuchten Locken<br /> +Und des Hutes Federn wallen. +</p> +<p> +Auf dem Weg' nach Alkolea,<br /> +Dem Guadalquivir entlange,<br /> +Wo die weißen Mandeln blühen,<br /> +Und die duft'gen Gold-Orangen; +</p> +<p> +Dorten jagt der lust'ge Ritter,<br /> +Pfeift und singt, und lacht behaglich.<br /> +Und es stimmen ein die Vögel,<br /> +Und des Stromes laute Wasser. +</p> +<p> +In dem Schloß zu Alkolea<br /> +Wohnet Clara de Alvares,<br /> +In Navarra kämpft ihr Vater<br /> +Und sie freut sich mindern Zwanges. +</p> +<p> +Und Allmansor hört schon ferne<br /> +Pauken und Trommeten schallen,<br /> +Und er sieht des Schlosses Lichter<br /> +Blitzen durch der Bäume Schatten. +</p> +<p> +In dem Schloß zu Alkolea<br /> +Tanzen zwölf geschmückte Damen,<br /> +Tanzen zwölf geschmückte Ritter,<br /> +Doch am schönsten tanzt Almansor. +</p> +<p> +Wie beschwingt von muntrer Laune<br /> +Flattert er herum im Saale,<br /> +Und er weiß den Damen allen<br /> +Süße Schmeichelein zu sagen. +</p> +<p> +Isabellens schöne Hände<br /> +Küßt er rasch, und springt von dannen;<br /> +Und er setzt sich vor Elviren<br /> +Und er schaut ihr froh in's Antlitz. +</p> +<p> +Lachend fragt er Leonoren:<br /> +Ob er heute ihr gefalle?<br /> +Und er zeigt die goldnen Kreuze<br /> +Eingestickt in seinen Mantel. +</p> +<p> +Und zu jeder Dame spricht er:<br /> +Daß er sie im Herzen trage;<br /> +Und »so wahr ich Christ bin«; schwört er<br /> +Dreißig Mal an jenem Abend. +</p> + +<h5>III.</h5> + +<p> +In dem Schloß zu Alkolea<br /> +Ist verschollen Lust und Klingen,<br /> +Herr'n und Damen sind verschwunden,<br /> +Und erloschen sind die Lichter. +</p> +<p> +Donna Clara und Almansor<br /> +Sind allein im Saal geblieben;<br /> +Einsam streut die letzte Lampe<br /> +Ueber beide ihren Schimmer. +</p> +<p> +Auf dem Sessel sitzt die Dame,<br /> +Auf dem Schemel sitzt der Ritter,<br /> +Und sein Haupt, das schlummermüde,<br /> +Ruht auf den geliebten Knieen. +</p> +<p> +Rosenöhl, aus gold'nen Fläschchen,<br /> +Gießt die Dame, sorgsam sinnend,<br /> +Auf Almansors braune Locken –<br /> +Und er seufzt aus Herzenstiefe. +</p> +<p> +Süßen Kuß, mit sanftem Munde,<br /> +Drückt die Dame, sorgsam sinnend,<br /> +Auf Almansors braune Locken –<br /> +Und es wölkt sich seine Stirne. +</p> +<p> +Thränenfluth, aus lichten Augen,<br /> +Weint die Dame, sorgsam sinnend,<br /> +Auf Almansors braune Locken –<br /> +Und es zuckt um seine Lippen. +</p> +<p> +Und er träumt: er stehe wieder,<br /> +Tief das Haupt gebeugt und triefend,<br /> +In dem Dom zu Corduva,<br /> +Und er hört' viel dunkle Stimmen. +</p> +<p> +All die hohen Riesensäulen<br /> +Hört er murmeln unmuthgrimmig,<br /> +Länger wollen sie's nicht tragen,<br /> +Und sie wanken und sie zittern; +</p> +<p> +Und sie brechen wild zusammen,<br /> +Es erbleichen Volk und Priester,<br /> +Krachend stürzt herab die Kuppel,<br /> +Und die Christengötter wimmern. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/93.html b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/93.html new file mode 100644 index 0000000..17c8e35 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03_die_heimkehr/93.html @@ -0,0 +1,145 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Die Wallfahrt nach Kevlaar.</title> +</head> + +<body> +<h4>Die Wallfahrt nach Kevlaar.</h4> + +<h5>I.</h5> + +<p> +Am Fenster stand die Mutter,<br /> +Im Bette lag der Sohn.<br /> +»Willst du nicht aufstehn, Wilhelm,<br /> +Zu schau'n die Prozession?«; – +</p> +<p> +»Ich bin so krank, o Mutter,<br /> +Daß ich nicht hör' und seh';<br /> +Ich denk' an das todte Gretchen,<br /> +Da thut das Herz mir weh.«; – +</p> +<p> +»Steh' auf, wir wollen nach Kevlaar,<br /> +Nimm Buch und Rosenkranz;<br /> +Die Mutter Gottes heilt dir<br /> +Dein krankes Herze ganz.«; +</p> +<p> +Es flattern die Kirchenfahnen,<br /> +Es singt im Kirchenton;<br /> +Das ist zu Cölln am Rheine,<br /> +Da geht die Prozession. +</p> +<p> +Die Mutter folgt der Menge,<br /> +Den Sohn, den führet sie,<br /> +Sie singen beide im Chore:<br /> +Gelobt sey'st du Marie! +</p> + +<h5>II.</h5> + +<p> +Die Mutter Gottes zu Kevlaar<br /> +Trägt heut' ihr bestes Kleid;<br /> +Heut' hat sie viel zu schaffen,<br /> +Es kommen viel' kranke Leut'. +</p> +<p> +Die kranken Leute bringen<br /> +Ihr dar, als Opferspend',<br /> +Aus Wachs gebildete Glieder,<br /> +Viel wächserne Füß' und Händ'. +</p> +<p> +Und wer eine Wachshand opfert,<br /> +Dem heilt an der Hand die Wund';<br /> +Und wer einen Wachsfuß opfert,<br /> +Dem wird der Fuß gesund. +</p> +<p> +Nach Kevlaar ging Mancher auf Krücken,<br /> +Der jetzo tanzt auf dem Seil',<br /> +Gar Mancher spielt jetzt die Bratsche,<br /> +Dem dort kein Finger war heil. +</p> +<p> +Die Mutter nahm ein Wachslicht,<br /> +Und bildete d'raus ein Herz.<br /> +»Bring das der Mutter Gottes,<br /> +Dann heilt sie deinen Schmerz.«; +</p> +<p> +Der Sohn nahm seufzend das Wachsherz<br /> +Ging seufzend zum Heiligenbild;<br /> +Die Thräne quillt aus dem Auge,<br /> +Das Wort aus dem Herzen quillt: +</p> +<p> +»Du Hochgebenedeite,<br /> +Du reine Gottesmagd,<br /> +Du Königin des Himmels,<br /> +Dir sey mein Leid geklagt! +</p> +<p> +»Ich wohnte mit meiner Mutter<br /> +Zu Cöllen in der Stadt,<br /> +Der Stadt, die viele hundert<br /> +Kapellen und Kirchen hat. +</p> +<p> +»Und neben uns wohnte Gretchen,<br /> +Doch die ist todt jetzund –<br /> +Marie, dir bring' ich ein Wachsherz,<br /> +Heil' du meine Herzenswund'. +</p> +<p> +»Heil' Du mein krankes Herze,<br /> +Ich will auch spät und früh'<br /> +Inbrünstiglich beten und singen:<br /> +Gelobt seyst du, Marie!«; +</p> + +<h5>III.</h5> + +<p> +Der kranke Sohn und die Mutter,<br /> +Die schliefen im Kämmerlein;<br /> +Da kam die Mutter Gottes<br /> +Ganz leise geschritten herein. +</p> +<p> +Sie beugte sich über den Kranken,<br /> +Und legte ihre Hand<br /> +Ganz leise auf sein Herze,<br /> +Und lächelte mild und schwand. +</p> +<p> +Die Mutter schaut Alles im Traume,<br /> +Und hat noch mehr geschaut;<br /> +Sie erwachte aus dem Schlummer,<br /> +Die Hunde bellten zu laut. +</p> +<p> +Da lag dahingestrecket<br /> +Ihr Sohn, und der war todt;<br /> +Es spielt auf den bleichen Wangen<br /> +Das lichte Morgenroth. +</p> +<p> +Die Mutter faltet die Hände,<br /> +Ihr war, sie wußte nicht wie;<br /> +Andächtig sang sie leise:<br /> +Gelobt sey'st du, Marie! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/00.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/00.html new file mode 100644 index 0000000..86802f8 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/00.html @@ -0,0 +1,18 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Aus der Harzreise.</title> +</head> + +<body> +<h2 class="section center">Aus der Harzreise.</h2> + +<h4 class="center">1824.</h4> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/01.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/01.html new file mode 100644 index 0000000..3fae15a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/01.html @@ -0,0 +1,47 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Prolog.</title> +</head> + +<body> +<h4>Prolog.</h4> + +<p> +Schwarze Röcke, seid'ne Strümpfe,<br /> +Weiße, höfliche Manschetten,<br /> +Sanfte Reden, Embrassiren –<br /> +Ach, wenn sie nur Herzen hätten! +</p> +<p> +Herzen in der Brust, und Liebe,<br /> +Warme Liebe in dem Herzen –<br /> +Ach, mich tödtet ihr Gesinge<br /> +Von erlog'nen Liebesschmerzen. +</p> +<p> +Auf die Berge will ich steigen,<br /> +Wo die frommen Hütten stehen,<br /> +Wo die Brust sich frei erschließet,<br /> +Und die freien Lüfte wehen. +</p> +<p> +Auf die Berge will ich steigen,<br /> +Wo die dunkeln Tannen ragen,<br /> +Bäche rauschen, Vögel singen,<br /> +Und die stolzen Wolken jagen. +</p> +<p> +Lebet wohl, ihr glatten Säle!<br /> +Glatte Herren! glatte Frauen!<br /> +Auf die Berge will ich steigen,<br /> +Lachend auf Euch niederschauen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/02.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/02.html new file mode 100644 index 0000000..e419497 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/02.html @@ -0,0 +1,331 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Bergidylle.</title> +</head> + +<body> +<h4>Bergidylle.</h4> + +<h5>I.</h5> + +<p> +Auf dem Berge steht die Hütte,<br /> +Wo der alte Bergmann wohnt;<br /> +Dorten rauscht die grüne Tanne,<br /> +Und erglänzt der gold'ne Mond. +</p> +<p> +In der Hütte steht ein Lehnstuhl,<br /> +Reich geschnitzt und wunderlich,<br /> +Der darauf sitzt, der ist glücklich,<br /> +Und der Glückliche bin Ich! +</p> +<p> +Auf dem Schemel sitzt die Kleine,<br /> +Stützt den Arm auf meinen Schooß;<br /> +Aeuglein wie zwei blaue Sterne,<br /> +Mündlein wie die Purpurros'. +</p> +<p> +Und die lieben, blauen Sterne<br /> +Schau'n mich an so himmelgroß,<br /> +Und sie legt den Lilienfinger<br /> +Schalkhaft auf die Purpurros'. +</p> +<p> +Nein, es sieht uns nicht die Mutter,<br /> +Denn sie spinnt mit großem Fleiß,<br /> +Und der Vater spielt die Zitter,<br /> +Und er singt die alte Weis'. +</p> +<p> +Und die Kleine flüstert leise,<br /> +Leise, mit gedämpftem Laut;<br /> +Manches wichtige Geheimniß<br /> +Hat sie mir schon anvertaut. +</p> +<p> +»Aber seit die Muhme todt ist,<br /> +Können wir ja nicht mehr geh'n<br /> +Nach dem Schützenhof zu Goslar,<br /> +Und dort ist es gar zu schön. +</p> +<p> +»Hier dagegen ist es einsam,<br /> +Auf der kalten Bergeshöh',<br /> +Und des Winters sind wir gänzlich<br /> +Wie vergraben in dem Schnee. +</p> +<p> +»Und ich bin ein banges Mädchen,<br /> +Und ich fürcht' mich wie ein Kind<br /> +Vor den bösen Bergesgeistern,<br /> +Die des Nachts geschäftig sind.«; +</p> +<p> +Plötzlich schweigt die liebe Kleine,<br /> +Wie vom eignen Wort erschreckt,<br /> +Und sie hat mit beiden Händchen<br /> +Ihre Aeugelein bedeckt. +</p> +<p> +Lauter rauscht die Tanne draußen,<br /> +Und das Spinnrad schnarrt und brummt,<br /> +Und die Zither klingt dazwischen,<br /> +Und die alte Weise summt: +</p> +<p> +Fürcht' dich nicht, du liebes Kindchen,<br /> +Vor der bösen Geister Macht;<br /> +Tag und Nacht, du liebes Kindchen,<br /> +Halten Englein bei dir Wacht!«; +</p> + +<h5>II.</h5> + +<p> +Tannenbaum, mit grünen Fingern,<br /> +Pocht an's nied're Fensterlein,<br /> +Und der Mond, der gelbe Lauscher,<br /> +Wirft sein süßes Licht herein. +</p> +<p> +Vater, Mutter schnarchen leise<br /> +In dem nahen Schlafgemach,<br /> +Doch wir beide, selig schwatzend,<br /> +Halten uns einander wach. +</p> +<p> +»Daß du gar zu oft gebetet,<br /> +Das zu glauben wird mir schwer,<br /> +Jenes Zucken deiner Lippen<br /> +Kommt wohl nicht vom Beten her. +</p> +<p> +»Jenes böse, kalte Zucken,<br /> +Das erschreckt mich jedesmal,<br /> +Doch die dunkle Angst beschwichtigt<br /> +Deiner Augen frommer Strahl. +</p> +<p> +»Auch bezweifl' ich, daß du glaubest,<br /> +Was so rechter Glauben heißt,<br /> +Glaubst wohl nicht an Gott den Vater,<br /> +An den Sohn und heil'gen Geist?«; – +</p> +<p> +Ach, mein Kindchen, schon als Knabe,<br /> +Als ich saß auf Mutters Schooß,<br /> +Glaubte ich an Gott den Vater,<br /> +Der da waltet gut und groß; +</p> +<p> +Der die schöne Erd' erschaffen,<br /> +Und die schönen Menschen d'rauf,<br /> +Der den Sonnen, Monden, Sternen<br /> +Vorgezeichnet ihren Lauf. +</p> +<p> +Als ich größer wurde, Kindchen,<br /> +Noch viel mehr begriff ich schon,<br /> +Und begriff, und ward vernünftig,<br /> +Und ich glaub' auch an den Sohn; +</p> +<p> +An den lieben Sohn, der liebend<br /> +Uns die Liebe offenbart,<br /> +Und zum Lohne, wie gebräuchlich,<br /> +Von dem Volk gekreuzigt ward. +</p> +<p> +Jetzo, da ich ausgewachsen,<br /> +Viel gelesen, viel gereist,<br /> +Schwillt mein Herz, und ganz von Herzen<br /> +Glaub' ich an den heil'gen Geist. +</p> +<p> +Dieser that die größten Wunder,<br /> +Und viel größ're thut er noch;<br /> +Er zerbrach die Zwingherrnburgen,<br /> +Und zerbrach des Knechtes Joch. +</p> +<p> +Alte Todeswunden heilt er,<br /> +Und erneut das alte Recht:<br /> +Alle Menschen, gleichgeboren,<br /> +Sind ein adliges Geschlecht. +</p> +<p> +Er verscheucht die bösen Nebel,<br /> +Und das dunkle Hirngespinst,<br /> +Das uns Lieb' und Lust verleidet,<br /> +Tag und Nacht uns angegrinzt. +</p> +<p> +Tausend Ritter, wohlgewappnet,<br /> +Hat der heil'ge Geist erwählt,<br /> +Seinen Willen zu erfüllen,<br /> +Und er hat sie muthbeseelt. +</p> +<p> +Ihre theuern Schwerdter blitzen,<br /> +Ihre guten Banner weh'n!<br /> +Ei, du möchtest wohl, mein Kindchen,<br /> +Solche stolze Ritter seh'n? +</p> +<p> +Nun, so schau' mich an, mein Kindchen,<br /> +Küsse mich und schaue dreist;<br /> +Denn ich selber bin ein solcher<br /> +Ritter von dem heil'gen Geist. +</p> + +<h5>III.</h5> + +<p> +Still versteckt der Mond sich draußen<br /> +Hinter'm grünen Tannenbaum,<br /> +Und im Zimmer unsre Lampe<br /> +Flackert matt und leuchtet kaum. +</p> +<p> +Aber meine blauen Sterne<br /> +Strahlen auf in heller'm Licht,<br /> +Und es glühn die Purpurröslein,<br /> +Und das liebe Mädchen spricht: +</p> +<p> +»Kleines Völkchen, Wichtelmännchen,<br /> +Stehlen unser Brod und Speck,<br /> +Abends liegt es noch im Kasten,<br /> +Und des Morgens ist es weg. +</p> +<p> +»Kleines Völkchen, unsre Sahne<br /> +Nascht es von der Milch, und läßt<br /> +Unbedeckt die Schüssel stehen,<br /> +Und die Katze säuft den Rest. +</p> +<p> +»Und die Katz' ist eine Hexe,<br /> +Denn sie schleicht, bei Nacht und Sturm,<br /> +Drüben nach dem Geisterberge,<br /> +Nach dem altverfall'nen Thurm. +</p> +<p> +»Dort hat einst ein Schloß gestanden,<br /> +Voller Lust und Waffenglanz;<br /> +Blanke Ritter, Frau'n und Knappen<br /> +Schwangen sich im Fackeltanz. +</p> +<p> +»Da verwünschte Schloß und Leute<br /> +Eine böse Zauberin,<br /> +Nur die Trümmer blieben stehen,<br /> +Und die Eulen nisten d'rin. +</p> +<p> +»Doch die sel'ge Muhme sagte:<br /> +Wenn man spricht das rechte Wort,<br /> +Nächtlich zu der rechten Stunde,<br /> +Drüben an dem rechten Ort: +</p> +<p> +»So verwandeln sich die Trümmer<br /> +Wieder in ein helles Schloß,<br /> +Und es tanzen wieder lustig<br /> +Ritter, Frau'n und Knappentroß; +</p> +<p> +»Und wer jenes Wort gesprochen,<br /> +Dem gehören Schloß und Leut',<br /> +Pauken und Trompeten huld'gen<br /> +Seiner jungen Herrlichkeit.«; +</p> +<p> +Also blühen Mährchenbilder<br /> +Aus des Mundes Röselein,<br /> +Und die Augen gießen drüber<br /> +Ihren blauen Sternenschein. +</p> +<p> +Ihre gold'nen Haare wickelt<br /> +Mir die Kleine um die Händ',<br /> +Giebt den Fingern hübsche Namen,<br /> +Lacht und küßt, und schweigt am End'. +</p> +<p> +Und im stillen Zimmer Alles<br /> +Blickt mich an so wohlvertraut;<br /> +Tisch und Schrank, mir ist als hätt' ich<br /> +Sie schon früher mal geschaut. +</p> +<p> +Freundlich ernsthaft schwatzt die Wanduhr,<br /> +Und die Zither, hörbar kaum,<br /> +Fängt von selber an zu klingen,<br /> +Und ich sitze wie im Traum. +</p> +<p> +Jetzo ist die rechte Stunde,<br /> +Und es ist der rechte Ort;<br /> +Staunen würdest du, mein Kindchen,<br /> +Spräch' ich aus das rechte Wort. +</p> +<p> +Sprech' ich jenes Wort, so dämmert<br /> +Und erbebt die Mitternacht,<br /> +Bach und Tannen brausen lauter,<br /> +Und der alte Berg erwacht. +</p> +<p> +Zitherklang und Zwergenlieder<br /> +Tönen aus des Berges Spalt,<br /> +Und es sprießt, wie'n toller Frühling,<br /> +D'raus hervor ein Blumenwald; +</p> +<p> +Blumen, kühne Wunderblumen,<br /> +Blätter, breit und fabelhaft,<br /> +Duftig bunt und hastig regsam.<br /> +Wie gedrängt von Leidenschaft. +</p> +<p> +Rosen, wild wie rothe Flammen,<br /> +Sprüh'n aus dem Gewühl hervor;<br /> +Lilien, wie krystall'ne Pfeiler,<br /> +Schießen himmelhoch empor. +</p> +<p> +Und die Sterne, groß wie Sonnen,<br /> +Schau'n herab mit Sehnsuchtgluth;<br /> +In der Lilien Riesenkelche<br /> +Strömet ihre Strahlenfluth. +</p> +<p> +Doch wir selber, süßes Kindchen,<br /> +Sind verwandelt noch viel mehr;<br /> +Fackelglanz und Gold und Seide<br /> +Schimmern lustig um uns her. +</p> +<p> +Du, du wurdest zur Prinzessiin,<br /> +Diese Hütte ward zum Schloß,<br /> +Und da jubeln und da tanzen<br /> +Ritter, Frau'n und Knappentroß. +</p> +<p> +Aber Ich, ich hab' erworben<br /> +Dich und Alles, Schloß und Leut';<br /> +Pauken und Trompeten huld'gen<br /> +Meiner jungen Herrlichkeit! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/03.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/03.html new file mode 100644 index 0000000..1f3c022 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/03.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Der Hirtenknabe.</title> +</head> + +<body> +<h4>Der Hirtenknabe.</h4> + +<p> +König ist der Hirtenknabe,<br /> +Grüner Hügel ist sein Thron,<br /> +Ueber seinem Haupt die Sonne<br /> +Ist die große, goldne Kron'. +</p> +<p> +Ihm zu Füßen liegen Schafe,<br /> +Weiche Schmeichler, rothbekreuzt;<br /> +Kavaliere sind die Kälber,<br /> +Und sie wandeln stolzgespreizt. +</p> +<p> +Hofschauspieler sind die Böcklein,<br /> +Und die Vögel nnd die Küh',<br /> +Mit den Flöten, mit den Glöcklein,<br /> +Sind die Kammermusizi. +</p> +<p> +Und das klingt und singt so lieblich,<br /> +Und so lieblich rauschen drein<br /> +Wasserfall und Tannenbäume,<br /> +Und der König schlummert ein. +</p> +<p> +Unterdessen muß regieren<br /> +Der Minister, jener Hund,<br /> +Dessen knurriges Gebelle<br /> +Wiederhallet in der Rund'. +</p> +<p> +Schläfrig lallt der junge König:<br /> +»Das Regieren ist so schwer,<br /> +Ach, ich wollt', daß ich zu Hause<br /> +Schon bei meiner Kön'gin wär'! +</p> +<p> +»In den Armen meiner Kön'gin<br /> +Ruht mein Königshaupt so weich,<br /> +Und in ihren lieben Augen<br /> +Liegt mein unermeßlich Reich!«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/04.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/04.html new file mode 100644 index 0000000..96597d6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/04.html @@ -0,0 +1,41 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Auf dem Brocken.</title> +</head> + +<body> +<h4>Auf dem Brocken.</h4> + +<p> +Heller wird es schon im Osten<br /> +Durch der Sonne kleines Glimmen,<br /> +Weit und breit die Bergesgipfel<br /> +In dem Nebelmeere schwimmen. +</p> +<p> +Hätt' ich Siebenmeilenstiefel,<br /> +Lief ich mit der Hast des Windes,<br /> +Ueber jene Bergesgipfel,<br /> +Nach dem Haus des lieben Kindes. +</p> +<p> +Von dem Bettchen, wo sie schlummert,<br /> +Zög' ich leise die Gardinen,<br /> +Leise küßt' ich ihre Stirne,<br /> +Leise ihres Munds Rubinen. +</p> +<p> +Und noch leiser wollt' ich flüstern<br /> +In die kleinen Lilien-Ohren:<br /> +Denk' im Traum, daß wir uns lieben,<br /> +Und daß wir uns nie verloren. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/05.html b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/05.html new file mode 100644 index 0000000..ea69b27 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04_aus_der_harzreise/05.html @@ -0,0 +1,65 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Die Ilse.</title> +</head> + +<body> +<h4>Die Ilse.</h4> + +<p> +Ich bin die Prinzessin Ilse,<br /> +Und wohne im Ilsenstein;<br /> +Komm mit nach meinem Schlosse,<br /> +Wir wollen selig seyn. +</p> +<p> +Dein Haupt will ich benetzen<br /> +Mit meiner klaren Well',<br /> +Du sollst deine Schmerzen vergessen,<br /> +Du sorgenkranker Gesell! +</p> +<p> +In meinen weißen Armen,<br /> +An meiner weißen Brust,<br /> +Da sollst du liegen und träumen<br /> +Von alter Mährchenlust. +</p> +<p> +Ich will dich küssen und herzen<br /> +Wie ich geherzt und geküßt<br /> +Den lieben Kaiser Heinrich,<br /> +Der nun gestorben ist. +</p> +<p> +Es bleiben todt die Todten,<br /> +Und nur der Lebendige liebt;<br /> +Und ich bin schön und blühend,<br /> +Mein lachendes Herze bebt. +</p> +<p> +Und bebt mein Herz dort unten,<br /> +So klingt mein kristallenes Schloß,<br /> +Es tanzen die Fräulein und Ritter,<br /> +Es jubelt der Knappentroß. +</p> +<p> +Es rauschen die seidenen Schleppen,<br /> +Es klirren die Eisenspor'n,<br /> +Die Zwerge trompeten und pauken,<br /> +Und fiedeln und blasen das Horn. +</p> +<p> +Doch dich soll mein Arm umschlingen<br /> +Wie er Kaiser Heinrich umschlang;<br /> +Ich hielt ihm zu die Ohren,<br /> +Wenn die Trompet' erklang. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html new file mode 100644 index 0000000..f6064aa --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html @@ -0,0 +1,27 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Die Nordsee.</title> +</head> + +<body> +<h2 class="section center">Die Nordsee.</h2> + +<h4 class="center">1825 — 1826.</h4> +<div class="dedication"> +<div class="spaced">Friedrich Merkel</div> +sind die Bilder der Nordsee freundschaftlichst<br /> +zugeeignet<br /> +vom +<div class="spaced">Verfasser.</div> +</div> + +<h3 class="section center">Erster Cyklus.</h3> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/01.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/01.html new file mode 100644 index 0000000..a906612 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/01.html @@ -0,0 +1,59 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>I. Krönung.</title> +</head> + +<body> +<h3 class="section center">Erster Cyklus.</h3> + +<h4>I.</h4> +<h5>Krönung.</h5> + +<p> +<span class="initial">I</span>hr Lieder! Ihr meine guten Lieder!<br /> +Auf, auf! und wappnet Euch!<br /> +Laßt die Trompeten klingen,<br /> +Und hebt mir auf den Schild<br /> +Dies junge Mädchen,<br /> +Das jetzt mein ganzes Herz<br /> +Beherrschen soll, als Königin. +</p> +<p> +Heil dir! du junge Königin! +</p> +<p> +Von der Sonne droben<br /> +Reiß' ich das strahlend rothe Gold,<br /> +Und webe d'raus ein Diadem<br /> +Für dein geweihtes Haupt, +</p> +<p> +Von der flatternd blauseid'nen Himmelsdecke,<br /> +Worin die Nachtdiamanten blitzen,<br /> +Schneid' ich ein kostbar Stück,<br /> +Und häng' es dir, als Krönungsmantel,<br /> +Um deine königliche Schulter.<br /> +Ich gebe dir einen Hofstaat<br /> +Von steifgeputzten Sonetten,<br /> +Stolzen Terzinen und höflichen Stanzen;<br /> +Als Läufer diene dir mein Witz,<br /> +Als Hofnarr meine Phantasie,<br /> +Als Herold die lachende Thräne im Wappen,<br /> +Diene dir mein Humor.<br /> +Aber ich selber, Königin,<br /> +<span class="spaced">Ich</span> kniee vor dir nieder,<br /> +Und huld'gend, auf rothem Sammetkissen,<br /> +Ueberreiche ich Dir<br /> +Das bischen Verstand,<br /> +Das mir aus Mitleid noch gelassen hat<br /> +Deine Vorgängerin im Reich. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/02.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/02.html new file mode 100644 index 0000000..3645d3b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/02.html @@ -0,0 +1,46 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>II. Abenddämmerung.</title> +</head> + +<body> +<h4>II.</h4> +<h5>Abenddämmerung.</h5> + +<p> +Am blassen Meeresstrande<br /> +Saß ich gedankenbekümmert und einsam.<br /> +Die Sonne neigte sich tiefer, und warf<br /> +Glührothe Streifen auf das Wasser,<br /> +Und die weißen, weiten Wellen,<br /> +Von der Fluth gedrängt,<br /> +Schäumten und rauschten näher und näher –<br /> +Ein seltsam Geräusch, ein Flüstern und Pfeifen,<br /> +Ein Lachen und Murmeln, Seufzen und Sausen,<br /> +Dazwischen ein wiegenliedheimliches Singen –<br /> +Mir war als hört' ich verscholl'ne Sagen,<br /> +Uralte, liebliche Mährchen,<br /> +Die ich einst, als Knabe,<br /> +Von Nachbarskindern vernahm,<br /> +Wenn wir am Sommerabend,<br /> +Auf den Treppensteinen der Hausthür,<br /> +Zum stillen Erzählen niederkauerten,<br /> +Mit kleinen, horchenden Herzen +</p> +<p> +Und neugierklugen Augen; –<br /> +Während die großen Mädchen,<br /> +Neben duftenden Blumentöpfen,<br /> +Gegenüber am Fenster saßen,<br /> +Rosengesichter,<br /> +Lächelnd und mondbeglänzt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/03.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/03.html new file mode 100644 index 0000000..3587e80 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/03.html @@ -0,0 +1,90 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III. Sonnenuntergang.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> +<h5>Sonnenuntergang.</h5> + +<p> +Die glühend rothe Sonne steigt<br /> +Hinab in's weitaufschauernde,<br /> +Silbergraue Weltmeer;<br /> +Luftgebilde, rosig angehaucht,<br /> +Wallen ihr nach, und gegenüber,<br /> +Aus herbstlich dämmernden Wolkenschleiern,<br /> +Ein traurig todtblasses Antlitz,<br /> +Bricht hervor der Mond,<br /> +Und hinter ihm, Lichtfünkchen,<br /> +Nebelweit, schimmern die Sterne. +</p> +<p> +Einst am Himmel glänzten,<br /> +Ehlich vereint,<br /> +Luna, die Göttin, und Sol, der Gott,<br /> +Und es wimmelten um sie her die Sterne,<br /> +Die kleinen, unschuldigen Kinder. +</p> +<p> +Doch böse Zungen zischelten Zwiespalt,<br /> +Und es trennte sich feindlich<br /> +Das hohe, leuchtende Eh'paar. +</p> +<p> +Jetzt am Tage, in einsamer Pracht,<br /> +Ergeht sich dort oben der Sonnengott,<br /> +Ob seiner Herrlichkeit<br /> +Angebetet und vielbesungen<br /> +Von stolzen, glückgehärteten Menschen.<br /> +Aber des Nachts<br /> +Am Himmel wandelt Luna,<br /> +Die arme Mutter<br /> +Mit ihren verwaisten Sternenkindern,<br /> +Und sie glänzt in stummer Wehmuth,<br /> +Und liebende Mädchen und sanfte Dichter<br /> +Weihen ihr Thränen und Lieder. +</p> +<p> +Die weiche Luna! Weiblich gesinnt<br /> +Liebt sie noch immer den schönen Gemahl.<br /> +Gegen Abend, zitternd und bleich,<br /> +Lauscht sie hervor aus leichtem Gewölk,<br /> +Und schaut nach dem Scheidenden, schmerzlich,<br /> +Und möchte ihm ängstlich rufen: »Komm!<br /> +Komm! die Kinder verlangen nach Dir – «;<br /> +Aber der trotzige Sonnengott, +</p> +<p> +Bei dem Anblick der Gattin erglüht' er<br /> +In doppeltem Purpur,<br /> +Vor Zorn und Schmerz,<br /> +Und unerbittlich eilt er hinab<br /> +In sein fluthenkaltes Wittwerbett. +</p> + +<p> +Böse, zischelnde Zungen<br /> +Brachten also Schmerz und Verderben<br /> +Selbst über ewige Götter.<br /> +Und die armen Götter, oben am Himmel<br /> +Wandeln sie, qualvoll,<br /> +Trostlos unendliche Bahnen,<br /> +Und können nicht sterben,<br /> +Und schleppen mit sich<br /> +Ihr strahlendes Elend. +</p> +<p> +Ich aber, der Mensch,<br /> +Der niedriggepflanzte, der Tod-beglückte.<br /> +Ich klage nicht länger. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/04.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/04.html new file mode 100644 index 0000000..8e5c70c --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/04.html @@ -0,0 +1,102 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV. Die Nacht am Strande.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> +<h5>Die Nacht am Strande.</h5> + +<p> +Sternlos und kalt ist die Nacht,<br /> +Es gährt das Meer;<br /> +Und über dem Meer', platt auf dem Bauch,<br /> +Liegt der ungestaltete Nordwind,<br /> +Und heimlich, mit ächzend gedämpfter Stimme,<br /> +Wie'n störriger Griesgram, der gutgelaunt wird,<br /> +Schwatzt er in's Wasser hinein,<br /> +Und erzählt viel tolle Geschichten,<br /> +Riesenmährchen, todtschlaglaunig,<br /> +Uralte Sagen aus Norweg,<br /> +Und dazwischen, weitschallend, lacht er und heult er<br /> +Beschwörungslieder der Edda,<br /> +Graue Runensprüche,<br /> +So dunkeltrotzig und zaubergewaltig,<br /> +Daß die weißen Meerkinder<br /> +Hochaufspringen und jauchzen,<br /> +Uebermuth-berauscht. +</p> +<p> +Derweilen, am flachen Gestade,<br /> +Ueber den fluthbefeuchteten Sand,<br /> +Schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen,<br /> +Das wilder noch als Wind und Wellen;<br /> +Wo es hintritt,<br /> +Sprühen Funken und knistern die Muscheln,<br /> +Und er hüllt sich fest in den grauen Mantel,<br /> +Und schreitet rasch durch die wehende Nacht;<br /> +Sicher geleitet vom kleinen Lichte,<br /> +Das lockend und lieblich schimmert<br /> +Aus einsamer Fischerhütte. +</p> +<p> +Vater und Bruder sind auf der See,<br /> +Und mutterseelallein blieb dort<br /> +In der Hütte die Fischertochter,<br /> +Die wunderschöne Fischertochter.<br /> +Am Heerde sitzt sie<br /> +Und horcht auf des Wasserkessels<br /> +Ahnungssüßes, heimliches Summen,<br /> +Und schüttet knisterndes Reisig in's Feuer,<br /> +Und bläßt hinein,<br /> +Daß die flackernd rothen Lichter<br /> +Zauberlieblich wiederstrahlen<br /> +Auf das blühende Antlitz,<br /> +Auf die zarte, weiße Schulter,<br /> +Die rührend hervorlauscht +</p> +<p> +Aus dem groben, grauen Hemde,<br /> +Und auf die kleine, sorgsame Hand,<br /> +Die das Unterröckchen fester bindet<br /> +Um die feine Hüfte. +</p> +<p> +Aber plötzlich, die Thür springt auf,<br /> +Und es tritt herein der nächtige Fremdling;<br /> +Liebesicher ruht sein Auge<br /> +Auf dem weißen, schlanken Mädchen,<br /> +Das schauernd vor ihm steht,<br /> +Gleich einer erschrockenen Lilie;<br /> +Und er wirft den Mantel zur Erde,<br /> +Und lacht und spricht: +</p> +<p> +Siehst du, mein Kind, ich halte Wort,<br /> +Und ich komme, und mit mir kommt<br /> +Die alte Zeit, wo die Götter des Himmels<br /> +Niederstiegen zu Töchtern der Menschen,<br /> +Und die Töchter der Menschen umarmten,<br /> +Und mit ihnen zeugten<br /> +Zeptertragende Königsgeschlechter<br /> +Und Helden, Wunder der Welt.<br /> +Doch staune, mein Kind, nicht länger<br /> +Ob meiner Göttlichkeit,<br /> +Und ich bitte dich, koche mir Thee mit Rum, +</p> +<p> +Denn draußen war's kalt,<br /> +Und bei solcher Nachtluft<br /> +Frieren auch wir, wir ewigen Götter,<br /> +Und kriegen wir leicht den göttlichsten Schnupfen,<br /> +Und einen unsterblichen Husten. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/05.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/05.html new file mode 100644 index 0000000..6e34132 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/05.html @@ -0,0 +1,85 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>V. Poseidon.</title> +</head> + +<body> +<h4>V.</h4> +<h5>Poseidon.</h5> + +<p> +Die Sonnenlichter spielten<br /> +Ueber das weithinrollende Meer;<br /> +Fern' auf der Rhede glänzte das Schiff,<br /> +Das mich zur Heimath tragen sollte;<br /> +Aber es fehlte an gutem Fahrwind,<br /> +Und ich saß noch ruhig auf weißer Dühne,<br /> +Am einsamen Strand,<br /> +Und ich las das Lied vom Odysseus,<br /> +Das alte, das ewig junge Lied,<br /> +Aus dessen meerdurchrauschten Blättern<br /> +Mir freudig entgegenstieg<br /> +Der Athem der Götter,<br /> +Und der leuchtende Menschenfrühling,<br /> +Und der blühende Himmel von Hellas. +</p> +<p> +Mein edles Herz begleitete treulich<br /> +Den Sohn des Laertes, in Irrfahrt und Drangsal, +</p> +<p> +Setzte sich mit ihm, seelenbekümmert,<br /> +An gastliche Heerde,<br /> +Wo Königinnen Purpur spinnen,<br /> +Und half ihm lügen und glücklich entrinnen<br /> +Aus Riesenhöhlen und Nymphenarmen,<br /> +Folgte ihm nach in kimmerische Nacht,<br /> +Und in Sturm und Schiffbruch,<br /> +Und duldete mit ihm unsägliches Elend. +</p> +<p> +Seufzend sprach ich: Du böser Poseidon,<br /> +Dein Zorn ist furchtbar,<br /> +Und mir selber bangt<br /> +Ob der eignen Heimkehr. +</p> +<p> +Kaum sprach ich die Worte,<br /> +Da schäumte das Meer,<br /> +Und aus den weißen Wellen stieg<br /> +Das schilfbekränzte Haupt des Meergotts,<br /> +Und höhnisch rief er: +</p> +<p> +Fürchte dich nicht, Poetlein!<br /> +Ich will nicht im g'ringsten gefährden<br /> +Dein armes Schiffchen,<br /> +Und nicht dein liebes Leben beängst'gen +</p> +<p> +Mit allzubedenklichem Schaukeln.<br /> +Denn Du, Poetlein, hast nie mich erzürnt,<br /> +Du hast kein einziges Thürmchen verletzt<br /> +An Priamos heiliger Veste,<br /> +Kein einziges Härchen hast du versengt<br /> +Am Aug' meines Sohns Polyphemos,<br /> +Und dich hat niemals rathend beschützt<br /> +Die Göttin der Klugheit, Pallas Athene. +</p> +<p> +Also rief Poseidon<br /> +Und tauchte zurück in's Meer;<br /> +Und über den groben Seemannswitz<br /> +Lachten unter dem Wasser<br /> +Amphitrite, das plumpe Fischweib,<br /> +Und die dummen Töchter des Nereus. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/06.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/06.html new file mode 100644 index 0000000..96ddfe2 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/06.html @@ -0,0 +1,58 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI. Erklärung.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> +<h5>Erklärung.</h5> + +<p> +Herangedämmert kam der Abend,<br /> +Wilder tos'te die Fluth,<br /> +Und ich saß am Strand, und schaute zu<br /> +Dem weißen Tanz der Wellen,<br /> +Und meine Brust schwoll auf wie das Meer,<br /> +Und sehnend ergriff mich ein tiefes Heimweh<br /> +Nach dir, du holdes Bild,<br /> +Das überall mich umschwebt,<br /> +Und überall mich ruft,<br /> +Ueberall, überall,<br /> +Im Sausen des Windes, im Brausen des Meers,<br /> +Und im Seufzen der eigenen Brust. +</p> +<p> +Mit leichtem Rohr schrieb ich in den Sand:<br /> +»Agnes, ich liebe Dich!«;<br /> +Doch böse Wellen ergossen sich<br /> +Ueber das süße Bekenntniß,<br /> +Und löschten es aus. +</p> +<p> +Zerbrechliches Rohr, zerstiebender Sand,<br /> +Zerfließende Wellen, Euch trau' ich nicht mehr!<br /> +Der Himmel wird dunkler, mein Herz wird wilder,<br /> +Und mit starker Hand, aus Norwegs Wäldern<br /> +Reiß ich die höchste Tanne,<br /> +Und tauche sie ein<br /> +In des Aetnas glühenden Schlund, und mit solcher<br /> +Feuergetränkten Riesenfeder<br /> +Schreib' ich an die dunkle Himmelsdecke:<br /> +»Agnes, ich liebe Dich!«; +</p> +<p> +Jedwede Nacht lodert alsdann<br /> +Dort oben die ewige Flammenschrift,<br /> +Und alle nachwachsende Enkelgeschlechter<br /> +Lesen jauchzend die Himmelsworte:<br /> +»Agnes, ich liebe Dich!«; +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/07.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/07.html new file mode 100644 index 0000000..b6c95f5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/07.html @@ -0,0 +1,124 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII. Nachts in der Cajüte.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> +<h5>Nachts in der Cajüte.</h5> + +<p> +Das Meer hat seine Perlen,<br /> +Der Himmel hat seine Sterne,<br /> +Aber mein Herz, mein Herz,<br /> +Mein Herz hat seine Liebe. +</p> +<p> +Groß ist das Meer und der Himmel,<br /> +Doch größer ist mein Herz,<br /> +Und schöner als Perlen und Sterne<br /> +Leuchtet und strahlt meine Liebe. +</p> +<p> +Du kleines, junges Mädchen,<br /> +Komm an mein großes Herz;<br /> +Mein Herz und das Meer und der Himmel<br /> +Vergehn vor lauter Liebe. +</p> + +<p> +An die blaue Himmelsdecke,<br /> +Wo die schönen Sterne blinken,<br /> +Möcht' ich pressen meine Lippen,<br /> +Pressen wild und stürmisch weinen. +</p> +<p> +Jene Sterne sind die Augen<br /> +Meiner Liebsten, tausendfältig<br /> +Schimmern sie und grüßen freundlich,<br /> +Aus der blauen Himmelsdecke. +</p> +<p> +Nach der blauen Himmelsdecke,<br /> +Nach den Augen der Geliebten,<br /> +Heb' ich andachtsvoll die Arme,<br /> +Und ich bete und ich flehe: +</p> +<p> +Holde Augen, Gnadenlichter,<br /> +O, beseligt meine Seele,<br /> +Laßt mich sterben und erwerben<br /> +Euch und Euren ganzen Himmel! +</p> + +<p> +Aus den Himmelsaugen droben<br /> +Fallen zitternd lichte Funken<br /> +Durch die Nacht, und meine Seele<br /> +Dehnt sich liebeweit und weiter. +</p> +<p> +O, Ihr Himmelsaugen droben!<br /> +Weint Euch aus in meine Seele,<br /> +Daß von lieben Sternenthränen<br /> +Ueberfließet meine Seele. +</p> + +<p> +Eingewiegt von Meereswellen,<br /> +Und von träumenden Gedanken,<br /> +Lieg' ich still in der Kajüte,<br /> +In dem dunkeln Winkelbette. +</p> +<p> +Durch die off'ne Luke schau' ich<br /> +Droben hoch die hellen Sterne,<br /> +Die geliebten, süßen Augen<br /> +Meiner süßen Vielgeliebten. +</p> +<p> +Die geliebten, süßen Augen,<br /> +Wachen über meinem Haupte,<br /> +Und sie klingen und sie winken<br /> +Aus der blauen Himmelsdecke. +</p> +<p> +Nach der blauen Himmelsdecke<br /> +Schau' ich selig lange Stunden,<br /> +Bis ein weißer Nebelschleier<br /> +Mir verhüllt die lieben Augen. +</p> +<p> +An die bretterne Schiffswand,<br /> +Wo mein träumendes Haupt liegt,<br /> +Branden die Wellen, die wilden Wellen.<br /> +Sie rauschen und murmeln<br /> +Mir heimlich in's Ohr:<br /> +»Bethörter Geselle!<br /> +Dein Arm ist kurz, und der Himmel ist weit<br /> +Und die Sterne droben sind festgenagelt,<br /> +Vergebliches Sehnen, vergebliches Seufzen,<br /> +Das Beste wäre, du schliefest ein.«; +</p> + +<p> +Es träumte mir von einer weiten Haide,<br /> +Weit überdeckt von weißem, weißem Schnee,<br /> +Und unter'm weißen Schnee lag ich begraben<br /> +Und schlief den einsam kalten Todesschlaf. +</p> +<p> +Doch droben aus dem dunkeln Himmel schauten<br /> +Herunter auf mein Grab die Sternenaugen,<br /> +Die süßen Augen! und sie glänzten sieghaft<br /> +Und ruhig heiter, aber voller Liebe. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/08.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/08.html new file mode 100644 index 0000000..c3d3b2f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/08.html @@ -0,0 +1,68 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII. Sturm.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> +<h5>Sturm.</h5> + +<p> +Es wüthet der Sturm,<br /> +Und er peitscht die Well'n,<br /> +Und die Wellen, wuthschäumend und bäumend,<br /> +Thürmen sich auf, und es wogen lebendig<br /> +Die weißen Wasserberge,<br /> +Und das Schifflein erklimmt sie<br /> +Hastig mühsam,<br /> +Und plötzlich stürzt es hinab<br /> +In schwarze, weitgähnende Fluthabgründe – +</p> +<p> +O Meer!<br /> +Mutter der Schönheit, der Schaumentstiegenen!<br /> +Großmutter der Liebe! schone meiner!<br /> +Schon flattert, leichenwitternd,<br /> +Die weiße, gespenstische Möve,<br /> +Und wetzt an dem Mastbaum den Schnabel<br /> +Und lechzt, voll Fraßbegier, nach dem Mund,<br /> +Der vom Ruhm deiner Tochter ertönt, +</p> +<p> +Und lechzt nach dem Herzen,<br /> +Das dein Enkel, der kleine Schalk,<br /> +Zum Spielzeug erwählt. +</p> +<p> +Vergebens mein Bitten und Flehn!<br /> +Mein Rufen verhallt im tosenden Sturm,<br /> +Im Schlachtlärm der Winde;<br /> +Es braußt und pfeift und prasselt und heult,<br /> +Wie ein Tollhaus von Tönen!<br /> +Und zwischendurch hör' ich vernehmbar<br /> +Lockende Harfenlaute,<br /> +Sehnsuchtwilden Gesang,<br /> +Seelenschmelzend und seelenzerreißend,<br /> +Und ich erkenne die Stimme. +</p> +<p> +Fern an schottischer Felsenküste,<br /> +Wo das graue Schlößlein hinausragt<br /> +Ueber die brandende See,<br /> +Dort am hochgewölbten Fenster,<br /> +Steht eine schöne, kranke Frau,<br /> +Zartdurchsichtig und marmorblaß,<br /> +Und sie spielt die Harfe und singt,<br /> +Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken,<br /> +Und trägt ihr dunkles Lied<br /> +Ueber das weite, stürmende Meer. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/09.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/09.html new file mode 100644 index 0000000..e3bc788 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/09.html @@ -0,0 +1,54 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX. Meeresstille.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> +<h5>Meeresstille.</h5> + +<p> +Meeresstille! Ihre Strahlen<br /> +Wirft die Sonne auf das Wasser,<br /> +Und im wogenden Geschmeide<br /> +Zieht das Schiff die grünen Furchen. +</p> +<p> +Bei dem Steuer liegt der Bootsmann<br /> +Auf dem Bauch, und schnarchet leise.<br /> +Bei dem Mastbaum, seegelflickend,<br /> +Kauert der betheerte Schiffsjung. +</p> +<p> +Hinter'm Schmutze seiner Wangen<br /> +Sprüht es roth, wehmüthig zuckt es<br /> +Um das breite Maul, und schmerzlich<br /> +Schau'n die großen, schönen Augen. +</p> +<p> +Denn der Capitän steht vor ihm,<br /> +Tobt und flucht und schilt ihn: Spitzbub.<br /> +»Spitzbub! einen Hering hast du<br /> +Aus der Tonne mir gestohlen!«; +</p> +<p> +Meeresstille! Aus den Wellen<br /> +Taucht hervor ein kluges Fischlein,<br /> +Wärmt das Köpfchen in der Sonne,<br /> +Plätschert lustig mit dem Schwänzchen. +</p> +<p> +Doch die Möve, aus den Lüften,<br /> +Schießt herunter auf das Fischlein,<br /> +Und den raschen Raub im Schnabel<br /> +Schwingt sie sich hinauf in's Blaue. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/10.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/10.html new file mode 100644 index 0000000..3849fe4 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/10.html @@ -0,0 +1,111 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X. Seegespenst.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> +<h5>Seegespenst.</h5> + +<p> +Ich aber lag am Rande des Schiffes,<br /> +Und schaute, träumenden Auges,<br /> +Hinab in das spiegelklare Wasser,<br /> +Und schaute tiefer und tiefer –<br /> +Bis tief, im Meeresgrunde,<br /> +Anfangs wie dämmernde Nebel,<br /> +Jedoch allmählig farbenbestimmter,<br /> +Kirchenkuppel und Thürme sich zeigten<br /> +Und endlich, sonnenklar, eine ganze Stadt,<br /> +Alterthümlich niederländisch,<br /> +Und menschenbelebt.<br /> +Bedächtige Männer, schwarzbemäntelt,<br /> +Mit weißen Halskrausen und Ehrenketten<br /> +Und langen Degen und langen Gesichtern,<br /> +Schreiten über den wimmelnden Marktplatz +</p> +<p> +Nach dem treppenhohen Rathhaus',<br /> +Wo steinerne Kaiserbilder<br /> +Wacht halten mit Zepter und Schwerdt.<br /> +Unferne, vor langen Häuser-Reih'n<br /> +Mit spiegelblanken Fenstern,<br /> +Stehn pyramidisch beschnittene Linden,<br /> +Und wandeln seidenrauschende Jungfrau'n,<br /> +Ein gülden Band um den schlanken Leib,<br /> +Die Blumengesichter sittsam umschlossen<br /> +Von schwarzen, sammtnen Mützchen,<br /> +Woraus die Lockenfülle hervordringt.<br /> +Bunte Gesellen, in spanischer Tracht,<br /> +Stolziren vorüber und nicken.<br /> +Bejahrte Frauen,<br /> +In braunen, verschollnen Gewändern,<br /> +Gesangbuch und Rosenkranz in der Hand,<br /> +Eilen, trippelnden Schritts,<br /> +Nach dem großen Dome,<br /> +Getrieben von Glockengeläute<br /> +Und rauschendem Orgelton. +</p> +<p> +Mich selbst ergreift des fernen Klangs<br /> +Geheimnißvoller Schauer,<br /> +Unendliches Sehnen, tiefe Wehmuth<br /> +Beschleicht mein Herz,<br /> +Mein kaum geheiltes Herz; +</p> +<p> +Mir ist als würden seine Wunden<br /> +Von lieben Lippen aufgeküßt,<br /> +Und thäten wieder bluten,<br /> +Heiße, rothe Tropfen,<br /> +Die lang und langsam niederfall'n<br /> +Auf ein altes Haus dort unten<br /> +In der tiefen Meerstadt,<br /> +Auf ein altes, hochgegiebeltes Haus,<br /> +Das melancholisch menschenleer ist,<br /> +Nur daß am untern Fenster<br /> +Ein Mädchen sitzt,<br /> +Den Kopf auf den Arm gestützt,<br /> +Wie ein armes, vergessenes Kind –<br /> +Und ich kenne dich armes, vergessenes Kind! +</p> +<p> +So tief, so tief also<br /> +Verstecktest du dich vor mir,<br /> +Aus kindischer Laune,<br /> +Und konntest nicht mehr herauf,<br /> +Und saßest fremd unter fremden Leuten,<br /> +Fünfhundert Jahre lang,<br /> +Derweilen ich, die Seele voll Gram,<br /> +Auf der ganzen Erde dich suchte,<br /> +Und immer dich suchte,<br /> +Du Immergeliebte,<br /> +Du Längstverlorene, +</p> +<p> +Du Endlichgefundene, –<br /> +Ich hab' dich gefunden und schaue wieder<br /> +Dein süßes Gesicht,<br /> +Die klugen, treuen Augen,<br /> +Das liebe Lächeln –<br /> +Und nimmer will ich dich wieder verlassen,<br /> +Und ich komme hinab zu dir,<br /> +Und mit ausgebreiteten Armen<br /> +Stürz' ich hinab an dein Herz – +</p> +<p> +Aber zur rechten Zeit noch<br /> +Ergriff mich beim Fuß der Capitän,<br /> +Und zog mich vom Schiffsrand,<br /> +Und rief, ärgerlich lachend:<br /> +Doktor, sind Sie des Teufels? +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/11.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/11.html new file mode 100644 index 0000000..c41433a --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/11.html @@ -0,0 +1,44 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XI. Reinigung.</title> +</head> + +<body> +<h4>XI.</h4> +<h5>Reinigung.</h5> + +<p> +Bleib' du in deiner Meerestiefe,<br /> +Wahnsinniger Traum,<br /> +Der du einst so manche Nacht<br /> +Mein Herz mit falschem Glück gequält hast<br /> +Und jetzt, als See-Gespenst,<br /> +Sogar am hellen Tag' mich bedrohest –<br /> +Bleib' Du dort unten, in Ewigkeit,<br /> +Und ich werfe noch zu dir hinab<br /> +All meine Schmerzen und Sünden<br /> +Und die Schellenkappe der Thorheit,<br /> +Die so lange mein Haupt umklingelt,<br /> +Und die kalte, gleißende Schlangenhaut<br /> +Der Heuchelei,<br /> +Die mir so lang' die Seele umwunden,<br /> +Die kranke Seele,<br /> +Die gottverleugnende, engelverleugnende, +</p> +<p> +Unselige Seele –<br /> +Hoiho! hoiho! Da kommt der Wind!<br /> +Die Segel auf! Sie flattern und schwell'n;<br /> +Ueber die stillverderbliche Fläche<br /> +Eilet das Schiff,<br /> +Und es jauchzt die befreite Seele. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/12.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/12.html new file mode 100644 index 0000000..35097ff --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/01_erster_cyklus/12.html @@ -0,0 +1,71 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>XII. Frieden.</title> +</head> + +<body> +<h4>XII.</h4> +<h5>Frieden.</h5> + +<p> +Hoch am Himmel stand die Sonne,<br /> +Von weißen Wolken umwogt,<br /> +Das Meer war still,<br /> +Und sinnend lag ich am Steuer des Schiffes,<br /> +Träumerisch sinnend, – und halb im Wachen<br /> +Und halb im Schlummer, schaute ich Christus,<br /> +Den Heiland der Welt.<br /> +Im wallend weißen Gewande<br /> +Wandelt' er riesengroß<br /> +Ueber Land und Meer;<br /> +Es ragte sein Haupt in den Himmel,<br /> +Die Hände streckte er segnend<br /> +Ueber Land und Meer;<br /> +Und als ein Herz in der Brust<br /> +Trug er die Sonne,<br /> +Die rothe, flammende Sonne, +</p> +<p> +Und das rothe, flammende Sonnenherz<br /> +Goß seine Gnadenstrahlen<br /> +Und sein holdes, liebseliges Licht,<br /> +Erleuchtend und wärmend,<br /> +Ueber Land und Meer. +</p> +<p> +Glockenklänge zogen feierlich<br /> +Hin und her, zogen wie Schwäne,<br /> +Am Rosenbande, das gleitende Schiff,<br /> +Und zogen es spielend an's grüne Ufer,<br /> +Wo Menschen wohnen, in hochgethürmter,<br /> +Ragender Stadt. +</p> +<p> +O Friedenswunder! Wie still die Stadt!<br /> +Es ruhte das dumpfe Geräusch<br /> +Der schwatzenden, schwülen Gewerbe,<br /> +Und durch die reinen, hallenden Straßen<br /> +Zogen Menschen, weißgekleidete,<br /> +Palmzweig-tragende,<br /> +Und wo sich Zwei begegneten,<br /> +Sahn sie sich an, verständnißinnig,<br /> +Und schauernd, in Liebe und süßer Entsagung,<br /> +Küßten sie sich auf die Stirne,<br /> +Und schauten hinauf<br /> +Nach des Heilands Sonnenherzen, +</p> +<p> +Das freudig versöhnend sein rothes Blut<br /> +Hinunterstrahlte,<br /> +Und dreimalselig sprachen sie:<br /> +Gelobt sey Jesu Christ! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/00.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/00.html new file mode 100644 index 0000000..6d95dc0 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/00.html @@ -0,0 +1,16 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Zweiter Cyklus.</title> +</head> + +<body> +<h3 class="section center">Zweiter Cyklus.</h3> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html new file mode 100644 index 0000000..2e32744 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html @@ -0,0 +1,92 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>I. Meergruß.</title> +</head> + +<body> + +<h4>I.</h4> +<h5>Meergruß.</h5> + +<p> +<span class="initial">T</span>halatta! Thalatta!<br /> +Sey mir gegrüßt, du ewiges Meer!<br /> +Sey mir gegrüßt zehntausendmal<br /> +Aus jauchzendem Herzen<br /> +Wie einst dich begrüßten<br /> +Zehntausend Griechenherzen,<br /> +Unglückbekämpfende, heimathverlangende,<br /> +Weltberühmte Griechenherzen. +</p> +<p> +Es wogten die Fluthen,<br /> +Sie wogten und brausten,<br /> +Die Sonne goß eilig herunter<br /> +Die spielenden Rosenlichter, +</p> +<p> +Die aufgescheuchten Mövenzüge<br /> +Flatterten fort, lautschreiend,<br /> +Es stampften die Rosse, es klirrten die Schilde,<br /> +Und weithin erscholl es, wie Siegesruf:<br /> +Thalatta! Thalatta! +</p> +<p> +Sey mir gegrüßt, du ewiges Meer,<br /> +Wie Sprache der Heimath rauscht mir dein Wasser,<br /> +Wie Träume der Kindheit seh' ich es flimmern<br /> +Auf deinem wogenden Wellengebiet,<br /> +Und alte Erinn'rung erzählt mir auf's neue,<br /> +Von all dem lieben, herrlichen Spielzeug,<br /> +Von all den blinkenden Weihnachtsgaben,<br /> +Von all den rothen Corallenbäumen,<br /> +Goldfischchen, Perlen und bunten Muscheln,<br /> +Die du geheimnißvoll bewahrest<br /> +Dort unten im klaren Kristallhaus. +</p> +<p> +O! wie hab' ich geschmachtet in öder Fremde!<br /> +Gleich einer welken Blume<br /> +In des Botanikers blecherner Kapsel,<br /> +Lag mir das Herz in der Brust;<br /> +Mir ist, als saß ich winterlange,<br /> +Ein Kranker, in dunkler Krankenstube,<br /> +Und nun verlaß ich sie plötzlich, +</p> +<p> +Und blendend strahlt mir entgegen<br /> +Der schmaragdne Frühling, der sonnengeweckte,<br /> +Und es rauschen die weißen Blüthenbäume,<br /> +Und die jungen Blumen schauen mich an,<br /> +Mit bunten, duftenden Augen,<br /> +Und es duftet und summt, und athmet und lacht,<br /> +Und im blauen Himmel singen die Vöglein –<br /> +Thalatta! Thalatta! +</p> +<p> +Du tapferes Rückzugherz!<br /> +Wie oft, wie bitteroft<br /> +Bedrängten dich des Nordens Barbarinnen!<br /> +Aus großen, siegenden Augen<br /> +Schossen sie brennende Pfeile;<br /> +Mit krummgeschliffenen Worten<br /> +Drohten sie mir die Brust zu spalten,<br /> +Mit Keilschriftbillets zerschlugen sie mir<br /> +Das arme, betäubte Gehirn –<br /> +Vergebens hielt ich den Schild entgegen,<br /> +Die Pfeile zischten, die Hiebe krachten,<br /> +Und von des Nordens Barbarinnen<br /> +Ward ich gedrängt bis an's Meer,<br /> +Und freiaufathmend begrüß' ich das Meer,<br /> +Das liebe, rettende Meer,<br /> +Thalatta! Thalatta! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/02.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/02.html new file mode 100644 index 0000000..3b651ae --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/02.html @@ -0,0 +1,49 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>II. Gewitter.</title> +</head> + +<body> +<h4>II.</h4> +<h5>Gewitter.</h5> + +<p> +Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter,<br /> +Und durch die schwarze Wolkenwand<br /> +Zuckt der zackige Wetterstrahl,<br /> +Rasch aufleuchtend und rasch verschwindend,<br /> +Wie'n Witz aus dem Haupte Kronions.<br /> +Ueber das wüste, wogende Wasser<br /> +Weithin rollen die Donner<br /> +Und springen die weißen Wellenrosse,<br /> +Die Boreas selber gezeugt<br /> +Mit des Erichthons reizenden Stuten,<br /> +Und es flattert ängstlich das Seegevögel,<br /> +Wie Schattenleichen am Styx,<br /> +Die Charon abwies vom nächtlichen Kahn. +</p> +<p> +Armes, lustiges Schifflein,<br /> +Das dort dahintanzt den schlimmsten Tanz!<br /> +Aeolus schickt ihm die flinksten Gesellen, +</p> +<p> +Die wild aufspielen zum fröhlichen Reigen;<br /> +Der Eine pfeift, der Andre bläst,<br /> +Der Dritte streicht den dumpfen Brummbaß –<br /> +Und der schwankende Seemann steht, am Steuer,<br /> +Und schaut beständig nach der Bussole,<br /> +Der zitternden Seele des Schiffes,<br /> +Und hebt die Hände flehend zum Himmel:<br /> +O rette mich, Kastor, reisiger Held,<br /> +Und Du, Kämpfer der Faust, Polydeukes! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/03.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/03.html new file mode 100644 index 0000000..7f40ce3 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/03.html @@ -0,0 +1,78 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>III. Der Schiffbrüchige.</title> +</head> + +<body> +<h4>III.</h4> +<h5>Der Schiffbrüchige.</h5> + +<p> +Hoffnung und Liebe! Alles zertrümmert!<br /> +Und ich selber, gleich einer Leiche,<br /> +Die grollend ausgeworfen das Meer,<br /> +Lieg' ich am Strande,<br /> +Am öden, kahlen Strande.<br /> +Vor mir woget die Wasserwüste,<br /> +Hinter mir liegt nur Kummer und Elend,<br /> +Und über mich hin ziehen die Wolken,<br /> +Die formlos grauen Töchter der Luft,<br /> +Die aus dem Meer', in Nebeleimern,<br /> +Das Wasser schöpfen,<br /> +Und es mühsam schleppen und schleppen,<br /> +Und es wieder verschütten in's Meer,<br /> +Ein trübes, langweil'ges Geschäft,<br /> +Und nutzlos, wie mein eignes Leben. +</p> +<p> +Die Wogen murmeln, die Möven schrillen,<br /> +Alte Erinn'rungen wehen mich an,<br /> +Vergessene Träume, erloschene Bilder,<br /> +Qualvoll süße, tauchen hervor! +</p> +<p> +Es lebt ein Weib im Norden,<br /> +Ein schönes Weib, königlich schön.<br /> +Die schlanke Zypressengestalt<br /> +Umschließt ein lüstern weißes Gewand;<br /> +Die dunkle Lockenfülle,<br /> +Wie eine selige Nacht, ergießt sich<br /> +Von dem hohen, flechtengekrönten Haupte,<br /> +Sie ringelt sich träumerisch süß<br /> +Um das süße, blasse Antlitz;<br /> +Und aus dem süßen, blassen Antlitz,<br /> +Groß und gewaltig, strahlt ein Auge,<br /> +Wie eine schwarze Sonne. +</p> +<p> +O, du schwarze Sonne, wie oft,<br /> +Entzückend oft, trank ich aus dir<br /> +Die wilden Begeist'rungsflammen,<br /> +Und stand und taumelte, feuerberauscht –<br /> +Dann schwebte ein taubenmildes Lächeln<br /> +Um die hochgeschürzten, stolzen Lippen,<br /> +Und die hochgeschürzten, stolzen Lippen +</p> +<p> +Hauchten Worte, süß wie Mondlicht,<br /> +Und zart wie der Duft der Rose –<br /> +Und meine Seele erhob sich<br /> +Und flog, wie ein Aar, hinauf in den Himmel! +</p> +<p> +Schweigt, ihr Wogen und Möven!<br /> +Vorüber ist Alles, Glück und Hoffnung,<br /> +Hoffnung und Liebe! Ich liege am Boden,<br /> +Ein öder, schiffbrüchiger Mann,<br /> +Und drücke mein glühendes Antlitz<br /> +In den feuchten Sand. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/04.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/04.html new file mode 100644 index 0000000..4a54e17 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/04.html @@ -0,0 +1,83 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IV. Untergang der Sonne.</title> +</head> + +<body> +<h4>IV.</h4> +<h5>Untergang der Sonne.</h5> + +<p> +Die schöne Sonne<br /> +Ist ruhig hinabgestiegen in's Meer;<br /> +Die wogenden Wasser sind schon gefärbt<br /> +Von der dunkeln Nacht,<br /> +Nur noch die Abendröthe<br /> +Ueberstreut sie mit goldnen Lichtern,<br /> +Und die rauschende Fluthgewalt<br /> +Drängt an's Ufer die weißen Wellen,<br /> +Die lustig und hastig hüpfen,<br /> +Wie wollige Lämmerheerden,<br /> +Die Abends der singende Hirtenjunge<br /> +Nach Hause treibt. +</p> +<p> +Wie schön ist die Sonne!<br /> +So sprach nach langem Schweigen der Freund,<br /> +Der mit mir am Strande wandelte, +</p> +<p> +Und scherzend halb und halb wehmüthig,<br /> +Versichert' er mir: die Sonne sey<br /> +Eine schöne Frau, die den alten Meergott<br /> +Aus Convenienz geheurathet;<br /> +Des Tages über wandle sie freudig<br /> +Am hohen Himmel, purpurgeputzt,<br /> +Und diamantenblitzend,<br /> +Und allgeliebt und allbewundert<br /> +Von allen Weltkreaturen,<br /> +Und alle Weltkreaturen erfreuend<br /> +Mit ihres Blickes Licht und Wärme;<br /> +Aber des Abends, trostlos gezwungen,<br /> +Kehre sie wieder zurück<br /> +In das nasse Haus, in die öden Arme<br /> +Des greisen Gemahls. +</p> +<p> +Glaub mir's – setzte hinzu der Freund,<br /> +Und lachte und seufzte und lachte wieder –<br /> +Die führen dort unten die zärtlichste Ehe!<br /> +Entweder sie schlafen oder sie zanken sich,<br /> +Daß hochaufbraust hier oben das Meer,<br /> +Und der Schiffer im Wellengeräusch es hört<br /> +Wie der Alte sein Weib ausschilt:<br /> +»Runde Metze des Weltalls!<br /> +Strahlenbuhlende!<br /> +Den ganzen Tag glühst du für Andre, +</p> +<p> +Und Nachts, für Mich, bist du frostig und müde!«;<br /> +Nach solcher Gardinenpredigt,<br /> +Versteht sich! bricht dann aus in Thränen<br /> +Die stolze Sonne und klagt ihr Elend,<br /> +Und klagt so jammerlang, daß der Meergott<br /> +Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett springt,<br /> +Und schnell nach der Meeresfläche heraufschwimmt,<br /> +Um Luft und Besinnung zu schöpfen. +</p> +<p> +So sah ich ihn selbst, verflossene Nacht,<br /> +Bis an die Brust dem Meer' enttauchen.<br /> +Er trug eine Jacke von gelbem Flanell,<br /> +Und eine lilienweiße Schlafmütz,<br /> +Und ein abgewelktes Gesicht. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/05.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/05.html new file mode 100644 index 0000000..1292ca5 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/05.html @@ -0,0 +1,122 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>V. Der Gesang der Okeaniden.</title> +</head> + +<body> +<h4>V.</h4> +<h5>Der Gesang der Okeaniden.</h5> + +<p> +Abendlich blasser wird es am Meere,<br /> +Und einsam, mit seiner einsamen Seele,<br /> +Sitzt dort ein Mann auf dem kahlen Strand,<br /> +Und schaut, todtkalten Blickes, hinauf<br /> +Nach der weiten, todtkalten Himmelswölbung,<br /> +Und schaut auf das weite, wogende Meer,<br /> +Und über das weite, wogende Meer,<br /> +Wie Lüftesegler, ziehn seine Seufzer,<br /> +Und kehren wieder, trübselig,<br /> +Und hatten verschlossen gefunden das Herz,<br /> +Worin sie ankern wollten –<br /> +Und er stöhnt so laut, daß die weißen Möven,<br /> +Aufgescheucht aus den sandigen Nestern,<br /> +Ihn heerdenweis' umflattern,<br /> +Und er spricht zu ihnen die lachenden Worte: +</p> +<p> +Schwarzbeinigte Vögel,<br /> +Mit weißen Flügeln Meer-überflatternde,<br /> +Mit krummen Schnäbeln Seewasser-saufende,<br /> +Und thranigtes Robbenfleisch-fressende,<br /> +Eu'r Leben ist bitter wie Eure Nahrung!<br /> +Ich aber, der Glückliche, koste nur Süßes!<br /> +Ich koste den süßen Duft der Rose,<br /> +Der Mondschein-gefütterten Nachtigallbraut;<br /> +Ich koste noch süßere Josty-Baisers,<br /> +Mit weißer Seligkeit gefüllte;<br /> +Und das Allersüßeste kost' ich:<br /> +Süße Liebe und süßes Geliebtseyn. +</p> +<p> +Sie liebt mich! Sie liebt mich! die holde Jungfrau!<br /> +Jetzt steht sie daheim, am Erker des Hauses,<br /> +Und schaut in die Dämm'rung hinaus, auf die Landstraß',<br /> +Und horcht, und sehnt sich nach mir – wahrhaftig!<br /> +Vergebens späht sie umher und sie seufzet,<br /> +Und seufzend steigt sie hinab in den Garten,<br /> +Und wandelt in Duft und Mondschein,<br /> +Und spricht mit den Blumen, erzählet ihnen:<br /> +Wie ich, der Geliebte, so lieblich bin<br /> +Und so liebenswürdig – wahrhaftig!<br /> +Nachher im Bette, im Schlafe, im Traum,<br /> +Umgaukelt sie selig mein theures Bild,<br /> +Sogar des Morgens, beim Frühstück, +</p> +<p> +Auf dem glänzenden Butterbrodte,<br /> +Sieht sie mein lächelndes Antlitz,<br /> +Und sie frißt es auf vor Liebe – wahrhaftig! +</p> +<p> +Also prahlt er und prahlt er,<br /> +Und zwischendrein schrillen die Möven,<br /> +Wie kaltes, ironisches Kichern;<br /> +Die Dämm'rungsnebel steigen herauf;<br /> +Aus violettem Gewölk, unheimlich,<br /> +Schaut hervor der grasgelbe Mond;<br /> +Hochauf rauschen die Meereswogen,<br /> +Und tief aus Hochauf rauschendem Meer,<br /> +Wehmüthig wie flüsternder Windzug,<br /> +Tönt der Gesang der Okeaniden,<br /> +Der schönen, mitleidigen Wasserfrau'n,<br /> +Vor allen vernehmbar die liebliche Stimme<br /> +Der silberfüßigen Peleus-Gattin,<br /> +Und sie seufzen und singen: +</p> +<p> +O Thor, du Thor! du prahlender Thor!<br /> +Du kummergequälter!<br /> +Dahingemordet sind all deine Hoffnungen,<br /> +Die tändelnden Kinder des Herzens,<br /> +Und ach! dein Herz, dein Niobe-Herz<br /> +Versteinert vor Gram! +</p> +<p> +In deinem Haupte wird's Nacht,<br /> +Und es zucken hindurch die Blitze des Wahnsinns,<br /> +Und du prahlst vor Schmerzen!<br /> +O Thor, du Thor! du prahlender Thor!<br /> +Halsstarrig bist du wie dein Ahnherr,<br /> +Der hohe Titane, der himmlisches Feuer<br /> +Den Göttern stahl und den Menschen gab,<br /> +Und Geier-gequälet, Felsen-gefesselt,<br /> +Olympauftrotzte und trotzte und stöhnte,<br /> +Daß wir es hörten im tiefen Meer,<br /> +Und zu ihm kamen mit Trostgesang.<br /> +O Thor, du Thor! du prahlender Thor!<br /> +Du aber bist ohnmächtiger noch,<br /> +Und es wäre vernünftig, du ehrtest die Götter,<br /> +Und trügest geduldig die Last des Elends,<br /> +Und trügest geduldig so lange, so lange,<br /> +Bis Atlas selbst die Geduld verliert,<br /> +Und die schwere Welt von den Schultern abwirft<br /> +In die ewige Nacht. +</p> +<p> +So scholl der Gesang der Okeaniden,<br /> +Der schönen, mitleidigen Wasserfrau'n,<br /> +Bis lautere Wogen ihn überrauschten –<br /> +Hinter die Wolken zog sich der Mond,<br /> +Es gähnte die Nacht,<br /> +Und ich saß noch lange im Dunkeln und weinte. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/06.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/06.html new file mode 100644 index 0000000..5b6020f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/06.html @@ -0,0 +1,134 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VI. Die Götter Griechenlands.</title> +</head> + +<body> +<h4>VI.</h4> +<h5>Die Götter Griechenlands.</h5> + +<p> +Vollblühender Mond! In deinem Licht,<br /> +Wie fließendes Gold, erglänzt das Meer;<br /> +Wie Tagesklarheit, doch dämm'rig verzaubert,<br /> +Liegt's über der weiten Strandesfläche;<br /> +Und am hellblau'n sternlosen Himmel<br /> +Schweben die weißen Wolken,<br /> +Wie kolossale Götterbilder<br /> +Von leuchtendem Marmor. +</p> +<p> +Nein, nimmermehr, das sind keine Wolken!<br /> +Das sind sie selber, die Götter von Hellas,<br /> +Die einst so freudig die Welt beherrschten,<br /> +Doch jetzt, verdrängt und verstorben,<br /> +Als ungeheure Gespenster dahinziehn<br /> +Am mitternächtlichen Himmel +</p> + +<p> +Staunend, und seltsam geblendet, betracht' ich<br /> +Das luftige Pantheon,<br /> +Die feierlich stummen, grau'nhaft bewegten<br /> +Riesengestalten.<br /> +Der dort ist Kronion, der Himmelskönig,<br /> +Schneeweiß sind die Locken des Haupts,<br /> +Die berühmten, olymposerschütternden Locken.<br /> +Er hält in der Hand den erloschenen Blitz,<br /> +In seinem Gesichte liegt Unglück und Gram,<br /> +Und doch noch immer der alte Stolz.<br /> +Das waren bessere Zeiten, o Zeus,<br /> +Als du dich himmlisch ergötztest<br /> +An Knaben und Nymphen und Hekatomben!<br /> +Doch auch die Götter regieren nicht ewig,<br /> +Die jungen verdrängen die alten,<br /> +Wie du einst selber den greisen Vater<br /> +Und deine Titanen-Oehme verdrängt,<br /> +Jupiter Parricida!<br /> +Auch dich erkenn' ich, stolze Here!<br /> +Trotz all deiner eifersüchtigen Angst,<br /> +Hat doch eine andre das Zepter gewonnen,<br /> +Und du bist nicht mehr die Himmelskön'gin,<br /> +Und dein großes Aug' ist erstarrt,<br /> +Und deine Lilienarme sind kraftlos,<br /> +Und nimmermehr trifft deine Rache<br /> +Die gottbefruchtete Jungfrau<br /> +Und den wunderthätigen Gottessohn. +</p> +<p> +Auch dich erkenn' ich, Pallas Athene!<br /> +Mit Schild und Weisheit konntest du nicht<br /> +Abwehren das Götterverderben?<br /> +Auch dich erkenn' ich, auch dich, Aphrodite,<br /> +Einst die goldene! jetzt die silberne!<br /> +Zwar schmückt dich noch immer des Gürtels Liebreiz;<br /> +Doch graut mir heimlich vor deiner Schönheit,<br /> +Und wollt' mich beglücken dein gütiger Leib,<br /> +Wie andre Helden, ich stürbe vor Angst;<br /> +Als Leichengöttin erscheinst du mir,<br /> +Venus Libitina!<br /> +Nicht mehr mit Liebe schaut nach dir,<br /> +Dort, der schreckliche Ares.<br /> +Es schaut so traurig Phöbos Apollo,<br /> +Der Jüngling. Es schweigt seine Lei'r,<br /> +Die so freudig erklungen beim Göttermahl.<br /> +Noch trauriger schaut Hephaistos,<br /> +Und wahrlich, der Hinkende! nimmermehr<br /> +Fällt er Hebe'n in's Amt,<br /> +Und schenkt geschäftig, in der Versammlung,<br /> +Den lieblichen Nektar – Und längst ist erloschen<br /> +Das unauslöschliche Göttergelächter. +</p> +<p> +Ich hab' Euch niemals geliebt, Ihr Götter!<br /> +Denn widerwärtig sind mir die Griechen,<br /> +Und gar die Römer sind mir verhaßt. +</p> +<p> +Doch heil'ges Erbarmen und schauriges Mitleid<br /> +Durchströmt mein Herz,<br /> +Wenn ich Euch jetzt da droben schaue,<br /> +Verlassene Götter,<br /> +Todte, nachtwandelnde Schatten,<br /> +Nebelschwache, die der Wind verscheucht –<br /> +Und wenn ich bedenke, wie feig und windig<br /> +Die Götter sind, die Euch besiegten,<br /> +Die neuen, herrschenden, tristen Götter.<br /> +Die Schadenfrohen im Schafspelz der Demuth –<br /> +O da faßt mich ein düsterer Groll,<br /> +Und brechen möcht' ich die neuen Tempel,<br /> +Und kämpfen für Euch, Ihr alten Götter,<br /> +Für Euch und Eu'r gutes, ambrosisches Recht,<br /> +Und vor Euren hohen Altären,<br /> +Den wiedergebauten, den opferdampfenden<br /> +Möcht' ich selber knien und beten,<br /> +Und flehend die Arme erheben – +</p> +<p> +Denn, immerhin, Ihr alten Götter,<br /> +Habt Ihr's auch eh'mals, in Kämpfen der Menschen,<br /> +Stets mit der Parthei der Sieger gehalten,<br /> +So ist doch der Mensch großmüth'ger als Ihr,<br /> +Und in Götterkämpfen halt' ich es jetzt<br /> +Mit der Parthei der besiegten Götter. +</p> +<p> +Also sprach ich, und sichtbar errötheten<br /> +Droben die blassen Wolkengestalten,<br /> +Und schauten mich an wie Sterbende,<br /> +Schmerzenverklärt, und schwanden plötzlich.<br /> +Der Mond verbarg sich eben<br /> +Hinter Gewölk, das dunkler heranzog;<br /> +Hochauf rauschte das Meer,<br /> +Und siegreich traten hervor am Himmel<br /> +Die ewigen Sterne. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/07.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/07.html new file mode 100644 index 0000000..49dcf45 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/07.html @@ -0,0 +1,42 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VII. Die Götter Griechenlands.</title> +</head> + +<body> +<h4>VII.</h4> +<h5>Fragen.</h5> + +<p> +Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer<br /> +Steht ein Jüngling-Mann,<br /> +Die Brust voll Wehmuth, das Haupt voll Zweifel,<br /> +Und mit düstern Lippen fragt er die Wogen: +</p> +<p> +»O lös't mir das Räthsel des Lebens,<br /> +Das qualvoll uralte Räthsel,<br /> +Worüber schon manche Häupter gegrübelt,<br /> +Häupter in Hieroglyphenmützen,<br /> +Häupter in Turban und schwarzem Barett,<br /> +Perückenhäupter und tausend andre<br /> +Arme, schwitzende Menschenhäupter –<br /> +Sagt mir, was bedeutet der Mensch?<br /> +Woher ist er kommen? Wo geht er hin?<br /> +Wer wohnt dort oben auf goldenen Sternen? +</p> +<p> +Es murmeln die Wogen ihr ew'ges Gemurmel,<br /> +Es wehet der Wind, es fliehen die Wolken,<br /> +Es blinken die Sterne, gleichgültig und kalt,<br /> +Und ein Narr wartet auf Antwort. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/08.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/08.html new file mode 100644 index 0000000..df60cf4 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/08.html @@ -0,0 +1,56 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>VIII. Der Phönix.</title> +</head> + +<body> +<h4>VIII.</h4> +<h5>Der Phönix.</h5> + +<p> +Es kommt ein Vogel geflogen aus Westen,<br /> +Er fliegt gen Osten,<br /> +Nach der östlichen Gartenheimath,<br /> +Wo Spezereien duften und wachsen,<br /> +Und Palmen rauschen und Brunnen kühlen –<br /> +Und fliegend singt der Wundervogel: +</p> +<p> +»Sie liebt ihn! sie liebt ihn!<br /> +Sie trägt sein Bildniß im kleinen Herzen,<br /> +Und trägt es süß und heimlich verborgen,<br /> +Und weiß es selbst nicht!<br /> +Aber im Traume steht er vor ihr,<br /> +Sie bittet und weint und küßt seine Hände,<br /> +Und ruft seinen Namen<br /> +Und rufend erwacht sie und liegt erschrocken,<br /> +Und reibt sich verwundert die schönen Augen –<br /> +Sie liebt ihn! Sie liebt ihn!«; +</p> + +<p> +Am Mastbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck,<br /> +Stand ich und hört' ich des Vogels Gesang.<br /> +Wie schwarzgrüne Rosse mit silbernen Mähnen,<br /> +Sprangen die weißgekräuselten Wellen,<br /> +Wie Schwänenzüge schifften vorüber,<br /> +Mit schimmernden Segeln, die Helgolander,<br /> +Die kecken Nomaden der Nordsee;<br /> +Ueber mein Haupt, im ewigen Blau,<br /> +Hinflatterte weißes Gewölk<br /> +Und prangte die ewige Sonne,<br /> +Die Rose des Himmels, die feuerblühende,<br /> +Die freudvoll sich im Meer bespiegelte;<br /> +Und Himmel und Meer und mein eignes Herz<br /> +Ertönten im Nachhall:<br /> +Sie liebt ihn! sie liebt ihn! +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/09.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/09.html new file mode 100644 index 0000000..0c18658 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/09.html @@ -0,0 +1,103 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>IX. Im Hafen.</title> +</head> + +<body> +<h4>IX.</h4> +<h5>Im Hafen.</h5> + +<p> +Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat,<br /> +Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme,<br /> +Und jetzo warm und ruhig sitzt<br /> +Im guten Rathskeller zu Bremen. +</p> +<p> +Wie doch die Welt so traulich und lieblich<br /> +Im Römerglas sich wiederspiegelt,<br /> +Und wie der wogende Mikrokosmus<br /> +Sonnig hinabfließt in's durstige Herz!<br /> +Alles erblick' ich im Glas,<br /> +Alte und neue Völkergeschichte,<br /> +Türken und Griechen, Hegel und Gans,<br /> +Zitronenwälder und Wachtparaden,<br /> +Berlin und Schilda und Tunis und Hamburg,<br /> +Vor allem aber das Bild der Geliebten,<br /> +Das Engelköpfchen auf Rheinweingoldgrund. +</p> +<p> +O, wie schön! wie schön bist du, Geliebte!<br /> +Du bist wie eine Rose!<br /> +Nicht wie die Rose von Schiras,<br /> +Die hafisbesungene Nachtigallbraut;<br /> +Nicht wie die Rose von Saron,<br /> +Die heiligrothe, prophetengefeierte;<br /> +Du bist wie die Ros' im Rathskeller zu Bremen!<br /> +Das ist die Rose der Rosen,<br /> +Je älter sie wird, je lieblicher blüht sie,<br /> +Und ihr himmlischer Duft, er hat mich beseligt,<br /> +Er hat mich begeistert, er hat mich berauscht,<br /> +Und hielt mich nicht fest, am Schopfe fest,<br /> +Der Rathskellermeister von Bremen,<br /> +Ich wäre gepurzelt! +</p> +<p> +Der brave Mann! wir saßen beisammen<br /> +Und tranken wie Brüder,<br /> +Wir sprachen von hohen, heimlichen Dingen,<br /> +Wir seufzten und sanken uns in die Arme,<br /> +Und er hat mich bekehrt zum Glauben der Liebe,<br /> +Ich trank auf das Wohl meiner bittersten Feinde,<br /> +Und allen schlechten Poeten vergab ich,<br /> +Wie einst mir selber vergeben soll werden;<br /> +Ich weinte vor Andacht, und<br /> +Erschlossen sich mir die Pforten des Heils,<br /> +Wo die zwölf Apostel, die heil'gen Stückfässer, +</p> +<p> +Schweigend pred'gen, und doch so verständlich<br /> +Für alle Völker. +</p> +<p> +Das sind Männer!<br /> +Unscheinbar von außen, in hölzernen Röcklein,<br /> +Sind sie von innen schöner und leuchtender<br /> +Denn all die stolzen Leviten des Tempels,<br /> +Und des Herodes Trabanten und Höflinge,<br /> +Die goldgeschmückten, die purpurgekleideten –<br /> +Hab' ich doch immer gesagt<br /> +Nicht unter ganz gemeinen Leuten,<br /> +Nein, in der allerbesten Gesellschaft,<br /> +Lebte beständig der König des Himmels. +</p> +<p> +Hallelujah! Wie lieblich umwehen mich<br /> +Die Palmen von Beth El!<br /> +Wie duften die Myrrhen von Hebron!<br /> +Wie rauscht der Jordan und taumelt vor Freude! –<br /> +Auch meine unsterbliche Seele taumelt,<br /> +Und ich taum'le mit ihr und taumelnd<br /> +Bringt mich die Treppe hinauf, an's Tagslicht,<br /> +Der brave Rathskellermeister von Bremen. +</p> +<p> +Du braver Rathskellermeister von Bremen!<br /> +Siehst du, auf den Dächern der Häuser sitzen<br /> +Die Engel und sind betrunken und singen; +</p> +<p> +Die glühende Sonne dort oben<br /> +Ist nur eine rothe, betrunkene Nase,<br /> +Und um die rothe Weltgeist-Nase<br /> +Dreht sich die ganze, betrunkene Welt. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/10.html b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/10.html new file mode 100644 index 0000000..bfd4056 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/10.html @@ -0,0 +1,46 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>X. Epilog.</title> +</head> + +<body> +<h4>X.</h4> +<h5>Epilog.</h5> + +<p> +Wie auf dem Felde die Weizenhalmen,<br /> +So wachsen und wogen im Menschengeist<br /> +Die Gedanken.<br /> +Aber die zarten Gedanken der Liebe<br /> +Sind wie lustig dazwischenblühende,<br /> +Roth' und blaue Blumen. +</p> +<p> +Roth' und blaue Blumen!<br /> +Der mürrische Schnitter verwirft Euch als nutzlos,<br /> +Hölzerne Flegel zerdröschen Euch höhnend,<br /> +Sogar der hablose Wanderer,<br /> +Den Eu'r Anblick ergötzt und erquickt,<br /> +Schüttelt das Haupt,<br /> +Und nennt Euch schönes Unkraut.<br /> +Aber die ländliche Jungfrau,<br /> +Die Kränzewinderin, +</p> +<p> +Verehrt Euch und pflückt Euch<br /> +Und schmückt mit Euch die schönen Locken,<br /> +Und also geziert, eilt sie zum Tanzplatz,<br /> +Wo Pfeifen und Geigen lieblich ertönen,<br /> +Oder zur stillen Buche,<br /> +Wo die Stimme des Liebsten noch lieblicher tönt<br /> +Als Pfeifen und Geigen. +</p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/index.html b/OEBPS/Text/index.html new file mode 100644 index 0000000..5cbdeab --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/index.html @@ -0,0 +1,246 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Index</title> +</head> + +<body> +<h3>Index</h3> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/02.html">Abenddämmerung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/77.html">Ach, die Augen sind es wieder</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/35.html">Ach, wenn ich nur der Schemel wär'</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/58.html">Allnächtlich im Traume seh' ich dich</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/92.html">Almansor</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/06.html">Als ich, auf der Reise, zufällig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/64.html">Am Kreuzweg wird begraben</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/16.html">Am fernen Horizonte</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/47.html">Am leuchtenden Sommermorgen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/16.html">An eine Sängerin</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/52.html">Andre beten zur Madonne</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/08.html">Anfangs wollt ich fast verzagen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/10.html">Auf Flügeln des Gesanges</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/73.html">Auf deinen schneeweißen Busen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/04.html">Auf dem Brocken</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/80.html">Auf den Wällen Salamankas</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/15.html">Auf meiner Herzliebsten Aeugelein</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/45.html">Aus alten Mährchen winkt es</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/03.html">Aus meinen Thränen sprießen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/37.html">Aus meinen großen Schmerzen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/10.html">Belsatzar</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/07.html">Berg' und Burgen schau'n herunter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/02.html">Bergidylle</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/76.html">Bist du wirklich mir so feindlich</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/15.html">Da droben auf jenem Berge</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/10.html">Da hab' ich viel blasse Leichen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/39.html">Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/17.html">Das Lied von den Dukaten</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/15.html">Das Liedchen von der Reue</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/14.html">Das Meer erglänzte weit hinaus</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/59.html">Das ist ein Brausen und Heulen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/21.html">Das ist ein Flöten und Geigen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/29.html">Das ist ein schlechtes Wetter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/70.html">Das weiß Gott, wo sich die tolle</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/06.html">Dein Angesicht so lieb und schön</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/31.html">Deine weichen Lilienfinger</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/45.html">Den König Wiswamitra</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/12.html">Der Abend kommt gezogen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/05.html">Der Gesang der Okeaniden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/60.html">Der Herbstwind rüttelt die Bäume</a></div> +<div class="index-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/03.html">Der Hirtenknabe</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/09.html">Der Mond ist aufgegangen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/08.html">Der Phönix</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/03.html">Der Schiffbrüchige</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/11.html">Der Sturm spielt auf zum Tanze</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/87.html">Der Tod das ist die kühle Nacht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/62.html">Der Traumgott bracht' mich in ein Riesenschloß</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/01.html">Der Traurige</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/10.html">Der Wind zieht seine Hosen an</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/04.html">Der arme Peter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/28.html">Der bleiche, herbstliche Halbmond</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/13.html">Der wunde Ritter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/02.html">Die Bergstimme</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/07.html">Die Botschaft</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/29.html">Die Erde war so lange geizig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/12.html">Die Fensterschau</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/06.html">Die Grenadiere</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/06.html">Die Götter Griechenlands</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/08.html">Die Heimführung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/05.html">Die Ilse</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/25.html">Die Jahre kommen und gehen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/22.html">Die Jungfrau schläft in der Kammer</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/26.html">Die Linde blühte, die Nachtigall sang</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/11.html">Die Lotosblume ängstigt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/11.html">Die Minnesänger</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/63.html">Die Mitternacht war kalt und stumm</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/04.html">Die Nacht am Strande</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/05.html">Die Nacht ist feucht und stürmisch</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/04.html">Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/93.html">Die Wallfahrt nach Kevlaar</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/16.html">Die Welt ist dumm, die Welt ist blind</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/32.html">Die Welt ist so schön und der Himmel so blau</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/67.html">Die alten, bösen Lieder</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/31.html">Die blauen Veilchen der Aeugelein</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/37.html">Die heil'gen drei Könige aus Morgenland</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/65.html">Diesen liebenswürd'gen Jüngling</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/79.html">Doch die Kastraten klagten</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/09.html">Done Ramiro</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/91.html">Donna Clara</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/47.html">Du bist wie eine Blume</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/28.html">Du bliebest mir treu am längsten</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/62.html">Du hast Diamanten und Perlen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/13.html">Du liebst mich nicht, du liebst mich nicht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/08.html">Du schönes Fischermädchen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/85.html">Dämmernd liegt der Sommerabend</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/34.html">Ein Fichtenbaum steht einsam</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/41.html">Ein Jüngling liebt ein Mädchen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/02.html">Ein Traum, gar seltsam schauerlich</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/10.html">Epilog (Nordsee)</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/06.html">Erklärung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/74.html">Es blasen die blauen Husaren</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/61.html">Es fällt ein Stern herunter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/48.html">Es leuchtet meine Liebe</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/50.html">Es liegt der heiße Sommer</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/09.html">Es stehen unbeweglich</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/02.html">Es treibt mich hin, es treibt mich her!</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/01.html">Es war mal ein Ritter, trübselig und stumm</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/07.html">Fragen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/12.html">Frieden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/64.html">Gaben mir Rath und gute Lehren</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/18.html">Gespräch auf der Paderborner Haide</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/02.html">Gewitter</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/89.html">Götterdämmerung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/75.html">Habe auch, in jungen Jahren</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/57.html">Habe mich mit Liebesreden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/32.html">Hat sie sich denn nie geäußert</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/46.html">Herz, mein Herz, sey nicht beklommen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/42.html">Hör' ich das Liedchen klingen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/02.html">Ich bin's gewohnt den Kopf recht hoch zu tragen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/19.html">Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/67.html">Ich hab' Euch im besten Juli verlassen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/46.html">Ich hab' dich geliebet und liebe dich noch!</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/57.html">Ich hab' im Traum' geweinet</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/59.html">Ich hab' mir lang den Kopf zerbrochen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/08.html">Ich kam von meiner Herrin Haus</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/38.html">Ich kann es nicht vergessen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/09.html">Ich lag und schlief, und schlief recht mild</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/35.html">Ich rief den Teufel und er kam</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/23.html">Ich stand in dunkeln Träumen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/55.html">Ich steh' auf des Berges Spitze</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/04.html">Ich tanz' nicht mit, ich räuchre nicht den Klötzen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/19.html">Ich trat in jene Hallen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/24.html">Ich unglücksel'ger Atlas! eine Welt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/03.html">Ich wandelte unter den Bäumen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/02.html">Ich weiß nicht, was soll es bedeuten</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/08.html">Ich will meine Seele tauchen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/61.html">Ich wollt', meine Schmerzen ergössen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/55.html">Ich wollte bei dir weilen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/09.html">Im Hafen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/01.html">Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/12.html">Im Rhein, im heiligen Strome</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/41.html">Im Traum sah ich die Geliebte</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/04.html">Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/04.html">Im Walde wandl' ich und weine</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/03.html">Im nächt'gen Traum hab' ich mich selbst geschaut</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/06.html">Im süßen Traum bei stiller Nacht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/02.html">Im wunderschönen Monat Mai</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/01.html">In mein gar zu dunkles Leben</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/20.html">Ja, du bist elend, und ich grolle nicht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/82.html">Kaum sahen wir uns, und an Augen und Stimme</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/48.html">Kind! Es wäre dein Verderben</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/01.html">Krönung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/19.html">Lebensgruß</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/07.html">Lehn' deine Wang' an meine Wang'</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/04.html">Lieb Liebchen, leg's Händchen auf's Herze mein</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/17.html">Liebste, sollst mir heute sagen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/05.html">Lied des Gefangenen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/51.html">Mag da draußen Schnee sich thürmen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/30.html">Man glaubt, daß ich mich gräme</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/40.html">Manch Bild vergessener Zeiten</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/09.html">Meeresstille</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html">Meergruß</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/03.html">Mein Herz, mein Herz ist traurig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/38.html">Mein Kind, wir waren Kinder</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/44.html">Mein Liebchen, wir saßen beisammen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/56.html">Mein Wagen rollet langsam</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/33.html">Mein süßes Lieb, wenn du im Grab</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/36.html">Mensch, verspotte nicht den Teufel</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/66.html">Mir träumt': ich bin der liebe Gott</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html">Mir träumte einst von wildem Liebesglühen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/43.html">Mir träumte von einem Königskind'</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/54.html">Mir träumte wieder der alte Traum</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/26.html">Mir träumte: traurig schaute der Mond</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/09.html">Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/01.html">Morgens steh ich auf und frage</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/50.html">Mädchen mit dem rothen Mündchen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/66.html">Nacht lag auf meinen Augen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/86.html">Nacht liegt auf den fremden Wegen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/07.html">Nachts in der Cajüte</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/81.html">Neben mir wohnt Don Henriques</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/07.html">Nun hast du das Kaufgeld, nun zögerst du doch?</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/44.html">Nun ist es Zeit, daß ich mit Verstand</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/14.html">O schwöre nicht und küsse nur</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/39.html">Philister in Sonntagsröcklein</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/05.html">Poseidon</a></div> +<div class="index-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/01.html">Prolog (Harzreise)</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/90.html">Ratcliff</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/11.html">Reinigung</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/88.html">Sag', wo ist dein schönes Liebchen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/56.html">Saphire sind die Augen dein</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/05.html">Schöne Wiege meiner Leiden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/10.html">Seegespenst</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/36.html">Seit die Liebste war entfernt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/78.html">Selten habt Ihr mich verstanden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/17.html">Sey mir gegrüßt, du große</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/25.html">Sie haben dir viel erzählet</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/60.html">Sie haben heut Abend Gesellschaft</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/49.html">Sie haben mich gequälet</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/33.html">Sie liebten sich beide, doch keiner</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/52.html">Sie saßen und tranken am Theetisch</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/22.html">So hast du ganz und gar vergessen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/18.html">So wandl' ich wieder den alten Weg</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/03.html">Sonnenuntergang</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/20.html">Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/08.html">Sturm</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/42.html">Theurer Freund! Was soll es nützen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/54.html">Theurer Freund, du bist verliebt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/83.html">Ueber die Berge steigt schon die Sonne</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/34.html">Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/30.html">Und als ich so lange, so lange gesäumt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/72.html">Und bist du erst mein eh'lich Weib</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/23.html">Und wüßten's die Blumen, die kleinen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/04.html">Untergang der Sonne</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/53.html">Vergiftet sind meine Lieder</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/53.html">Verrieth mein blasses Angesicht</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/68.html">Von schonen Lippen fortgedrängt, getrieben</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/20.html">Wahrhaftig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/06.html">Warte, warte, wilder Schiffmann</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/24.html">Warum sind denn die Rosen so blaß</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/05.html">Was treibt und tobt mein tolles Blut?</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/27.html">Was will die einsame Thräne?</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/14.html">Wasserfahrt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/13.html">Wenn ich an deinem Hause</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/49.html">Wenn ich auf dem Lager liege</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/05.html">Wenn ich in deine Augen seh'</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/51.html">Wenn zwei von einander scheiden</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/63.html">Wer zum erstenmale liebt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/43.html">Werdet nur nicht ungeduldig</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/40.html">Wie der Mond sich leuchtend dränget</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/18.html">Wie die Wellenschaumgeborene</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/71.html">Wie dunkle Träume stehen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/03.html">Wie ich dein Büchlein hastig aufgeschlagen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/21.html">Wie kannst du ruhig schlafen</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/69.html">Wir fuhren allein im dunkeln</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/27.html">Wir haben viel für einander gefühlt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/07.html">Wir saßen am Fischerhause</a></div> +<div class="index-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/65.html">Wo ich bin, mich rings umdunkelt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/84.html">Zu Halle auf dem Markt</a></div> +<div class="index-entry"><a href="03_die_heimkehr/58.html">Zu fragmentisch ist Welt und Leben</a></div> +<div class="index-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/03.html">Zwei Brüder</a></div> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/inhalt.html b/OEBPS/Text/inhalt.html new file mode 100644 index 0000000..42abd3f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/inhalt.html @@ -0,0 +1,29 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Inhalt</title> +</head> +<body> + +<h2>Inhalt</h2> +<h3><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/00.html">Junge Leiden</a></h3> +<h4 class="sub"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html">Traumbilder</a></h4> +<h4 class="sub"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/00.html">Lieder</a></h4> +<h4 class="sub"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/00.html">Romanzen</a></h4> +<h4 class="sub"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/00.html">Sonette</a></h4> +<h3><a href="02_lyrisches_intermezzo/00.html">Lyrisches Intermezzo</a></h3> +<h3><a href="03_die_heimkehr/00.html">Die Heimkehr</a></h3> +<h3><a href="04_aus_der_harzreise/00.html">Aus der Harzreise</a></h3> +<h3><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html">Die Nordsee</a></h3> +<h4 class="sub"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html">Erster Cyklus</a></h4> +<h4 class="sub"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html">Zweiter Cyklus</a></h4> +<h3><a href="inhaltc.html">Inhalt — vollständige Übersicht</a></h3> +<h3><a href="index.html">Index</a></h3> +<h3><a href="textnachweis.html">Textnachweis und Lizenz</a></h3> +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/inhaltc.html b/OEBPS/Text/inhaltc.html new file mode 100644 index 0000000..82c7733 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/inhaltc.html @@ -0,0 +1,255 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Inhalt</title> +</head> + +<body> +<h2>Inhalt</h2> +<h3><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/00.html">Junge Leiden — Traumbilder</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/01.html">Mir träumte einst von wildem Liebesglühen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/02.html">Ein Traum, gar seltsam schauerlich</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/03.html">Im nächt'gen Traum hab' ich mich selbst geschaut</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/04.html">Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/05.html">Was treibt und tobt mein tolles Blut?</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/06.html">Im süßen Traum bei stiller Nacht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/07.html">Nun hast du das Kaufgeld, nun zögerst du doch?</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/08.html">Ich kam von meiner Herrin Haus</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/09.html">Ich lag und schlief, und schlief recht mild</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/01_traumbilder/10.html">Da hab' ich viel blasse Leichen</a></div> +<h3><a href="01_junge_leiden/02_lieder/00.html">Junge Leiden — Lieder</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/01.html">Morgens steh ich auf und frage</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/02.html">Es treibt mich hin, es treibt mich her!</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/03.html">Ich wandelte unter den Bäumen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/04.html">Lieb Liebchen, leg's Händchen auf's Herze mein</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/05.html">Schöne Wiege meiner Leiden</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/06.html">Warte, warte, wilder Schiffmann</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/07.html">Berg' und Burgen schau'n herunter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/08.html">Anfangs wollt ich fast verzagen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/02_lieder/09.html">Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold</a></div> +<h3><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/00.html">Junge Leiden — Romanzen</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/01.html">Der Traurige</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/02.html">Die Bergstimme</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/03.html">Zwei Brüder</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/04.html">Der arme Peter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/05.html">Lied des Gefangenen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/06.html">Die Grenadiere</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/07.html">Die Botschaft</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/08.html">Die Heimführung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/09.html">Done Ramiro</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/10.html">Belsatzar</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/11.html">Die Minnesänger</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/12.html">Die Fensterschau</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/13.html">Der wunde Ritter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/14.html">Wasserfahrt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/15.html">Das Liedchen von der Reue</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/16.html">An eine Sängerin</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/17.html">Das Lied von den Dukaten</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/18.html">Gespräch auf der Paderborner Haide</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/19.html">Lebensgruß</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/03_romanzen/20.html">Wahrhaftig</a></div> +<h3><a href="01_junge_leiden/04_sonette/00.html">Junge Leiden — Sonette</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/01.html">Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/02.html">Ich bin's gewohnt den Kopf recht hoch zu tragen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/03.html">Wie ich dein Büchlein hastig aufgeschlagen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="01_junge_leiden/04_sonette/04.html">Ich tanz' nicht mit, ich räuchre nicht den Klötzen</a></div> +<h3><a href="02_lyrisches_intermezzo/00.html">Lyrisches Intermezzo</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/01.html">Es war mal ein Ritter, trübselig und stumm</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/02.html">Im wunderschönen Monat Mai</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/03.html">Aus meinen Thränen sprießen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/04.html">Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/05.html">Wenn ich in deine Augen seh'</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/06.html">Dein Angesicht so lieb und schön</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/07.html">Lehn' deine Wang' an meine Wang'</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/08.html">Ich will meine Seele tauchen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/09.html">Es stehen unbeweglich</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/10.html">Auf Flügeln des Gesanges</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/11.html">Die Lotosblume ängstigt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/12.html">Im Rhein, im heiligen Strome</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/13.html">Du liebst mich nicht, du liebst mich nicht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/14.html">O schwöre nicht und küsse nur</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/15.html">Auf meiner Herzliebsten Aeugelein</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/16.html">Die Welt ist dumm, die Welt ist blind</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/17.html">Liebste, sollst mir heute sagen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/18.html">Wie die Wellenschaumgeborene</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/19.html">Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/20.html">Ja, du bist elend, und ich grolle nicht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/21.html">Das ist ein Flöten und Geigen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/22.html">So hast du ganz und gar vergessen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/23.html">Und wüßten's die Blumen, die kleinen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/24.html">Warum sind denn die Rosen so blaß</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/25.html">Sie haben dir viel erzählet</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/26.html">Die Linde blühte, die Nachtigall sang</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/27.html">Wir haben viel für einander gefühlt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/28.html">Du bliebest mir treu am längsten</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/29.html">Die Erde war so lange geizig</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/30.html">Und als ich so lange, so lange gesäumt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/31.html">Die blauen Veilchen der Aeugelein</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/32.html">Die Welt ist so schön und der Himmel so blau</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/33.html">Mein süßes Lieb, wenn du im Grab</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/34.html">Ein Fichtenbaum steht einsam</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/35.html">Ach, wenn ich nur der Schemel wär'</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/36.html">Seit die Liebste war entfernt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/37.html">Aus meinen großen Schmerzen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/38.html">Ich kann es nicht vergessen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/39.html">Philister in Sonntagsröcklein</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/40.html">Manch Bild vergessener Zeiten</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/41.html">Ein Jüngling liebt ein Mädchen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/42.html">Hör' ich das Liedchen klingen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/43.html">Mir träumte von einem Königskind'</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/44.html">Mein Liebchen, wir saßen beisammen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/45.html">Aus alten Mährchen winkt es</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/46.html">Ich hab' dich geliebet und liebe dich noch!</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/47.html">Am leuchtenden Sommermorgen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/48.html">Es leuchtet meine Liebe</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/49.html">Sie haben mich gequälet</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/50.html">Es liegt der heiße Sommer</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/51.html">Wenn zwei von einander scheiden</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/52.html">Sie saßen und tranken am Theetisch</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/53.html">Vergiftet sind meine Lieder</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/54.html">Mir träumte wieder der alte Traum</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/55.html">Ich steh' auf des Berges Spitze</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/56.html">Mein Wagen rollet langsam</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/57.html">Ich hab' im Traum' geweinet</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/58.html">Allnächtlich im Traume seh' ich dich</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/59.html">Das ist ein Brausen und Heulen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/60.html">Der Herbstwind rüttelt die Bäume</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/61.html">Es fällt ein Stern herunter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/62.html">Der Traumgott bracht' mich in ein Riesenschloß</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/63.html">Die Mitternacht war kalt und stumm</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/64.html">Am Kreuzweg wird begraben</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/65.html">Wo ich bin, mich rings umdunkelt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/66.html">Nacht lag auf meinen Augen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="02_lyrisches_intermezzo/67.html">Die alten, bösen Lieder</a></div> +<h3><a href="03_die_heimkehr/00.html">Die Heimkehr</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/01.html">In mein gar zu dunkles Leben</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/02.html">Ich weiß nicht, was soll es bedeuten</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/03.html">Mein Herz, mein Herz ist traurig</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/04.html">Im Walde wandl' ich und weine</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/05.html">Die Nacht ist feucht und stürmisch</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/06.html">Als ich, auf der Reise, zufällig</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/07.html">Wir saßen am Fischerhause</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/08.html">Du schönes Fischermädchen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/09.html">Der Mond ist aufgegangen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/10.html">Der Wind zieht seine Hosen an</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/11.html">Der Sturm spielt auf zum Tanze</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/12.html">Der Abend kommt gezogen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/13.html">Wenn ich an deinem Hause</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/14.html">Das Meer erglänzte weit hinaus</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/15.html">Da droben auf jenem Berge</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/16.html">Am fernen Horizonte</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/17.html">Sey mir gegrüßt, du große</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/18.html">So wandl' ich wieder den alten Weg</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/19.html">Ich trat in jene Hallen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/20.html">Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/21.html">Wie kannst du ruhig schlafen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/22.html">Die Jungfrau schläft in der Kammer</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/23.html">Ich stand in dunkeln Träumen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/24.html">Ich unglücksel'ger Atlas! eine Welt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/25.html">Die Jahre kommen und gehen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/26.html">Mir träumte: traurig schaute der Mond</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/27.html">Was will die einsame Thräne?</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/28.html">Der bleiche, herbstliche Halbmond</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/29.html">Das ist ein schlechtes Wetter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/30.html">Man glaubt, daß ich mich gräme</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/31.html">Deine weichen Lilienfinger</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/32.html">Hat sie sich denn nie geäußert</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/33.html">Sie liebten sich beide, doch keiner</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/34.html">Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/35.html">Ich rief den Teufel und er kam</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/36.html">Mensch, verspotte nicht den Teufel</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/37.html">Die heil'gen drei Könige aus Morgenland</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/38.html">Mein Kind, wir waren Kinder</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/39.html">Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/40.html">Wie der Mond sich leuchtend dränget</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/41.html">Im Traum sah ich die Geliebte</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/42.html">Theurer Freund! Was soll es nützen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/43.html">Werdet nur nicht ungeduldig</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/44.html">Nun ist es Zeit, daß ich mit Verstand</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/45.html">Den König Wiswamitra</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/46.html">Herz, mein Herz, sey nicht beklommen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/47.html">Du bist wie eine Blume</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/48.html">Kind! Es wäre dein Verderben</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/49.html">Wenn ich auf dem Lager liege</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/50.html">Mädchen mit dem rothen Mündchen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/51.html">Mag da draußen Schnee sich thürmen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/52.html">Andre beten zur Madonne</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/53.html">Verrieth mein blasses Angesicht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/54.html">Theurer Freund, du bist verliebt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/55.html">Ich wollte bei dir weilen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/56.html">Saphire sind die Augen dein</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/57.html">Habe mich mit Liebesreden</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/58.html">Zu fragmentisch ist Welt und Leben</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/59.html">Ich hab' mir lang den Kopf zerbrochen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/60.html">Sie haben heut Abend Gesellschaft</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/61.html">Ich wollt', meine Schmerzen ergössen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/62.html">Du hast Diamanten und Perlen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/63.html">Wer zum erstenmale liebt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/64.html">Gaben mir Rath und gute Lehren</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/65.html">Diesen liebenswürd'gen Jüngling</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/66.html">Mir träumt': ich bin der liebe Gott</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/67.html">Ich hab' Euch im besten Juli verlassen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/68.html">Von schonen Lippen fortgedrängt, getrieben</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/69.html">Wir fuhren allein im dunkeln</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/70.html">Das weiß Gott, wo sich die tolle</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/71.html">Wie dunkle Träume stehen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/72.html">Und bist du erst mein eh'lich Weib</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/73.html">Auf deinen schneeweißen Busen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/74.html">Es blasen die blauen Husaren</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/75.html">Habe auch, in jungen Jahren</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/76.html">Bist du wirklich mir so feindlich</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/77.html">Ach, die Augen sind es wieder</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/78.html">Selten habt Ihr mich verstanden</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/79.html">Doch die Kastraten klagten</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/80.html">Auf den Wällen Salamankas</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/81.html">Neben mir wohnt Don Henriques</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/82.html">Kaum sahen wir uns, und an Augen und Stimme</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/83.html">Ueber die Berge steigt schon die Sonne</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/84.html">Zu Halle auf dem Markt</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/85.html">Dämmernd liegt der Sommerabend</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/86.html">Nacht liegt auf den fremden Wegen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/87.html">Der Tod das ist die kühle Nacht</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/88.html">Sag', wo ist dein schönes Liebchen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/89.html">Götterdämmerung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/90.html">Ratcliff</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/91.html">Donna Clara</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/92.html">Almansor</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="03_die_heimkehr/93.html">Die Wallfahrt nach Kevlaar</a></div> +<h3><a href="04_aus_der_harzreise/00.html">Aus der Harzreise</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/01.html">Prolog (Harzreise)</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/02.html">Bergidylle</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/03.html">Der Hirtenknabe</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/04.html">Auf dem Brocken</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="04_aus_der_harzreise/05.html">Die Ilse</a></div> +<h3><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/00.html">Die Nordsee — Erster Cyklus</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/01.html">Krönung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/02.html">Abenddämmerung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/03.html">Sonnenuntergang</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/04.html">Die Nacht am Strande</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/05.html">Poseidon</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/06.html">Erklärung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/07.html">Nachts in der Cajüte</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/08.html">Sturm</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/09.html">Meeresstille</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/10.html">Seegespenst</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/11.html">Reinigung</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/01_erster_cyklus/12.html">Frieden</a></div> +<h3><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/00.html">Die Nordsee — Zweiter Cyklus</a></h3> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/01.html">Meergruß</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/02.html">Gewitter</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/03.html">Der Schiffbrüchige</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/04.html">Untergang der Sonne</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/05.html">Der Gesang der Okeaniden</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/06.html">Die Götter Griechenlands</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/07.html">Fragen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/08.html">Der Phönix</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/09.html">Im Hafen</a></div> +<div class="inhalt-entry"><a href="05_die_nordsee/02_zweiter_cyklus/10.html">Epilog (Nordsee)</a></div> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/textnachweis.html b/OEBPS/Text/textnachweis.html new file mode 100644 index 0000000..5b13657 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/textnachweis.html @@ -0,0 +1,48 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Textnachweis und Lizenz</title> +</head> +<body> + + <h3>Textnachweis und Lizenz</h3> + + <p>Bei dem Text handelt es sich um die digitalisierte + Erstausgabe des »Buchs der Lieder«, wie sie im Deutschen + Textarchiv vorliegt + (s. <a href="http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/heine_lieder_1827">www.deutschestextarchiv.de/book/show/heine_lieder_1827</a> + Dieser E-Book-Fassung liegt die XML-Version des Textes + zu Grunde, die unter der Maßgabe, das Markup so + zurückhaltend wie möglich zu halten, in HTML übertragen + wurde. </p> + + <p>Die auffälligste Abweichung gegenüber der Vorlage + besteht im Austausch des langen »s« (»ſ«, utf: + x017F) gegen das heute gebräuchliche runde »s«. Die in + der Vorlage als korrigiert vermerkten Stellen (z.B. + »Zimmer« statt »Zimmmer«) wurden wieder dem Druckbild + angepasst. Nach der Korrektur der Druckvorlage gehören + m.E. auch (womöglich vermeintliche) Druckfehler dem + Autor. Die in der XML-Datei teilweise uneinheitlich + verwendeten Zeichen etwa für das Apostroph oder den + Gedankenstrich wurden vereinheitlicht.</p> + + <p>Um die Navigation zu vereinfachen, wurde die Vorlage um + ein ausführliches Inhaltsverzeichnis und einen Index + ergänzt. Der Index listet die Gedichte nach Titel, oder, + so weit sie keinen Titel tragen, nach der ersten Zeile + alphabetisch sortiert auf.</p> + + <p>Die Vorlage wurde unter der Creative-Commons-Lizenz + <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> + Namensnennung-Nicht kommerziell(CC BY-NC 3.0 DE)</a> + veröffentlicht, dem folgt daher auch diese + E-Book-Fassung. </p> + +</body> +</html> diff --git a/OEBPS/Text/titel.html b/OEBPS/Text/titel.html new file mode 100644 index 0000000..c352c0b --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/titel.html @@ -0,0 +1,17 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Heinrich Heine - Buch der Lieder</title> +</head> + +<body> + <p style="text-align: center;"><img src="../Images/titel.jpg" alt="Heinrich Heine - + Buch der Lieder" /></p> + +</body> +</html> |