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<title>III.</title>
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<h4>III.</h4>
<p>
Mein Herz, mein Herz ist traurig,<br />
Doch lustig leuchtet der Mai;<br />
Ich stehe, gelehnt an der Linde,<br />
Hoch auf der alten Bastei.
</p>
<p>
Da drunten fließt der blaue<br />
Stadtgraben in stiller Ruh';<br />
Ein Knabe fährt im Kahne,<br />
Und angelt und pfeift dazu.
</p>
<p>
Jenseits erheben sich freundlich,<br />
In winziger, bunter Gestalt,<br />
Lusthäuser, und Gärten, und Menschen,<br />
Und Ochsen, und Wiesen, und Wald.
</p>
<p>
Die Mädchen bleichen Wäsche,<br />
Und springen im Gras' herum;<br />
Das Mühlrad stäubt Diamanten,<br />
Ich höre sein fernes Gesumm'.
</p>
<p>
Am alten grauen Thurme<br />
Ein Schilderhäuschen steht;<br />
Ein rothgeröckter Bursche<br />
Dort auf und nieder geht.
</p>
<p>
Er spielt mit seiner Flinte,<br />
Die funkelt im Sonnenroth,<br />
Er präsentirt und schultert –<br />
Ich wollt', er schösse mich todt.
</p>
</body>
</html>
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