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<title>VI.</title>
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<h4>VI.</h4>
<p>
Als ich, auf der Reise, zufällig<br />
Meines Liebchens Familie fand,<br />
Schwesterchen, Vater und Mutter,<br />
Sie haben mich freudig erkannt.
</p>
<p>
Sie fragten nach meinem Befinden,<br />
Und sagten selber sogleich:<br />
Ich hätte mich gar nicht verändert,<br />
Nur mein Gesicht sey bleich.
</p>
<p>
Ich fragte nach Muhmen und Basen,<br />
Nach manchem langweil'gen Gesell'n,<br />
Und nach dem kleinen Hündchen,<br />
Mit seinem sanften Bell'n.
</p>
<p>
Auch nach der vermählten Geliebten<br />
Fragte ich nebenbei;<br />
Und freundlich gab man zur Antwort:<br />
Daß sie in den Wochen sey.
</p>
<p>
Und freundlich gratulirt' ich,<br />
Und lispelte liebevoll:<br />
Daß man sie von mir recht herzlich<br />
Viel tausendmal grüßen soll.
</p>
<p>
Schwesterchen rief dazwischen:<br />
Das Hündchen, sanft und klein,<br />
Ist groß und toll geworden,<br />
Und ward ertränkt, im Rhein.
</p>
<p>
Die Kleine gleicht der Geliebten,<br />
Besonders, wenn sie lacht;<br />
Sie hat dieselben Augen,<br />
Die mich so elend gemacht.
</p>
</body>
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