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<title>XXXVIII.</title>
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<h4>XXXVIII.</h4>
<p>
Mein Kind, wir waren Kinder,<br />
Zwei Kinder, klein und froh;<br />
Wir krochen in's Hühnerhäuschen<br />
Und steckten uns unter das Stroh.
</p>
<p>
Wir krähten wie die Hähne,<br />
Und kamen Leute vorbei –<br />
Kikereküh! sie glaubten,<br />
Es wäre Hahnengeschrei.
</p>
<p>
Die Kisten auf unserem Hofe,<br />
Die tapezirten wir aus,<br />
Und wohnten drin beisammen,<br />
Und machten ein vornehmes Haus.
</p>
<p>
Des Nachbars alte Katze<br />
Kam öfters zum Besuch;<br />
Wir machten ihr Bückling' und Knixe,<br />
Und Complimente genug.
</p>
<p>
Wir haben nach ihrem Befinden<br />
Besorglich und freundlich gefragt;<br />
Wir haben seitdem dasselbe<br />
Mancher alten Katze gesagt.
</p>
<p>
Wir saßen auch oft und sprachen<br />
Vernünftig, wie alte Leut',<br />
Und klagten, wie Alles besser<br />
Gewesen zu unserer Zeit;
</p>
<p>
Wie Lieb' und Treu' und Glauben<br />
Verschwunden aus der Welt,<br />
Und wie so theuer der Kaffee,<br />
Und wie so rar das Geld! – – –
</p>
<p>
Vorbei sind die Kinderspiele<br />
Und Alles rollt vorbei, –<br />
Das Geld und die Welt und die Zeiten,<br />
Und Glauben und Lieb' und Treu'.
</p>
</body>
</html>
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