From da16c1c086c7c7eaca02f15b7d6b381bf2f0faf3 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Fri, 10 Dec 2021 18:26:21 +0000 Subject: Erste Veröffentlichung MIME-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=UTF-8 Content-Transfer-Encoding: 8bit --- .../05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml | 106 +++++++++++++++++++++ 1 file changed, 106 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml (limited to 'OEBPS/Text/05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml') diff --git a/OEBPS/Text/05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml b/OEBPS/Text/05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml new file mode 100644 index 0000000..3f37729 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05-deutschland-ein-wintermaerchen/19.xhtml @@ -0,0 +1,106 @@ + + + + + + + + Caput XIX. + + + +
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Caput XIX.

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+O, Danton, du hast dich sehr geirrt
+Und mußtest den Irthum büßen!
+Mitnehmen kann man das Vaterland
+An den Sohlen, an den Füßen. +

+ +

+Das halbe Fürstenthum Bückeburg
+Blieb mir an den Stiefeln kleben;
+So lehmigte Wege habe ich wohl
+Noch nie gesehen im Leben. +

+ +

+Zu Bückeburg stieg ich ab in der Stadt,
+Um dort zu betrachten die Stammburg,
+Wo mein Großvater geboren ward;
+Die Großmutter war aus Hamburg. +

+ +

+Ich kam nach Hannover um Mittagzeit,
+Und ließ mir die Stiefel putzen.
+Ich ging sogleich die Stadt zu besehn,
+Ich reise gern mit Nutzen. +

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+Mein Gott! da sieht es sauber aus!
+Der Koth liegt nicht auf den Gassen.
+Viel' Prachtgebäude sah ich dort,
+Sehr imponirende Massen. +

+ +

+Besonders gefiel mir ein großer Platz,
+Umgeben von stattlichen Häusern;
+Dort wohnt der König, dort steht sein Palast,
+Er ist von schönem Aeußern. +

+ +

+(Nämlich der Palast.) Vor dem Portal
+Zu jeder Seite ein Schildhaus.
+Rothröcke mit Flinten halten dort Wacht,
+Sie sehen drohend und wild aus. +

+ +

+Mein Cicerone sprach: „Hier wohnt
+Der Ernst Augustus, ein alter,
+Hochtoryscher Lord, ein Edelmann,
+Sehr rüstig für sein Alter. +

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+„Idyllisch sicher haust er hier,
+Denn besser als alle Trabanten
+Beschützet ihn der mangelnde Muth
+Von unseren lieben Bekannten. +

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+„Ich seh' ihn zuweilen, er klagt alsdann
+Wie gar langweilig das Amt sey,
+Das Königsamt, wozu er jetzt
+Hier in Hannover verdammt sey. +

+ +

+„An großbritanisches Leben gewöhnt,
+Sey es ihm hier zu enge,
+Ihn plage der Spleen, er fürchte schier,
+Er halt' es nicht aus auf die Länge. +

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+„Vorgestern fand ich ihn traurig gebückt
+Am Camin, in der Morgenstunde;
+Er kochte höchstselbst ein Lavement
+Für seine kranken Hunde.“ +

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+ + + -- cgit v1.2.3