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| author | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 15:42:43 +0100 | 
|---|---|---|
| committer | Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> | 2020-03-04 15:42:43 +0100 | 
| commit | 6e4f4e3c3315db38547acd8437cd55bfba5fd764 (patch) | |
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| -rw-r--r-- | OEBPS/Text/21.html | 86 | 
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diff --git a/OEBPS/Text/21.html b/OEBPS/Text/21.html new file mode 100644 index 0000000..f1b663f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/21.html @@ -0,0 +1,86 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" +  "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> +  <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> +  <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + +  <title>Der Tag der Stadt</title> +</head> + +<body> +  <h1 id="toc_id_23">Der Tag der Stadt</h1> + +  <h2 class="not_in_toc">Am Abend</h2> + +  <p>Ach! die glitschig nasse Planke<br /> +  War ihm mächtig unbequem.<br /> +  Sass er doch auf einer Banke<br /> +  Und bedachte ein Problem.</p> + +  <p>Dachte, dachte; er war wichtig<br /> +  Denn er gab sich das Gebot:<br /> +  »Löse jene Frage richtig<br /> +  Oder mach dich, bitte, tot.«</p> + +  <p>In der Bülowstrasse war es.<br /> +  Ja, es war ein Abenteuer<br /> +  Heldisch war und voll Gefahr es<br /> +  Ward er dümmer? Ward er schläuer?</p> + +  <p>Ja! er sass auf einer Banke<br /> +  Und er hatte ein Problem<br /> +  Und die pitschenasse Planke<br /> +  Ward ihm auch sehr unbequem.</p> + +  <h2 class="not_in_toc">Die Stadt</h2> + +  <p>Ich sah den Mond und des ägäischen<br /> +  Grausamen Meeres tausendfachen Pomp<br /> +  All meine Pfade rangen mit der Nacht.</p> + +  <p>Doch sieben Fackeln waren mein Geleit<br /> +  Durch Wolken glühend, jedem Sieg bereit.</p> + +  <p>»Darf ich dem Nichts erliegen, darf mich quälen<br /> +  Der Städte weiten Städte böser Wind?<br /> +  Da ich zerbrach den öden Tag des Lebens!«</p> + +  <p>Verschollene Fahrten! Eure Siege sind<br /> +  Zu lange schon verflackt. Ah! helle Flöten<br /> +  Und Geigen tönen meinen Gram vergebens.</p> + +  <h2 class="not_in_toc">Der Traum</h2> + +  <p>Jawohl! Wir träumen oft von grossen Prünken<br /> +  Und durch die goldene Stadt, als Triumphator<br /> +  Kutschieren wir erhaben dem Senat vor<br /> +  Und nackte Mädchen stehn auf Marmelstrünken.</p> + +  <p>Der Wagen fliegt den Vogelflug der Möwen<br /> +  Trotzdem er köstlich teure Beute führt<br /> +  Und diamantenes Geschirr umschnürt<br /> +  Die Löwin und den Tibetaner-Löwen.</p> + +  <p>Da stürzt der Wagen. Plötzlich! Weh, verlieren<br /> +  Die Löwen sich zu Wut der Wüstennächte<br /> +  Weh! wer ist nahe der uns Hilfe brächte<br /> +  Weh! in der Not! – Die Bestien coitieren.</p> + +  <h2 class="not_in_toc">Am Morgen</h2> + +  <p>Er spricht: »Nicht ängstlich an Gestaden<br /> +  Auf offnem Meere will ich baden –<br /> +  Ha! der Vergleich ist ein gewagter!<br /> +  Ich werde frei vom Frohn der Zeiten<br /> +  Zum kosmisch-schöpferischen schreiten.« –<br /> +  (Kosmisch, sagt er).<br /> +  Er wandelt kühn um seinen Tisch, er wandelt wohl die ganze Nacht<br /> +  Beglückt in seiner Lampe Licht,<br /> +  Das jetzt am Tag am Blau zerbricht.<br /> +  Die ganze Nacht hat er umgebracht!<br /> +  (So ein Kerl!)</p> +</body> +</html>  | 
