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<title>Der Tag der Stadt</title>
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<h1 id="toc_id_23">Der Tag der Stadt</h1>
<h2 class="not_in_toc">Am Abend</h2>
<p>Ach! die glitschig nasse Planke<br />
War ihm mächtig unbequem.<br />
Sass er doch auf einer Banke<br />
Und bedachte ein Problem.</p>
<p>Dachte, dachte; er war wichtig<br />
Denn er gab sich das Gebot:<br />
»Löse jene Frage richtig<br />
Oder mach dich, bitte, tot.«</p>
<p>In der Bülowstrasse war es.<br />
Ja, es war ein Abenteuer<br />
Heldisch war und voll Gefahr es<br />
Ward er dümmer? Ward er schläuer?</p>
<p>Ja! er sass auf einer Banke<br />
Und er hatte ein Problem<br />
Und die pitschenasse Planke<br />
Ward ihm auch sehr unbequem.</p>
<h2 class="not_in_toc">Die Stadt</h2>
<p>Ich sah den Mond und des ägäischen<br />
Grausamen Meeres tausendfachen Pomp<br />
All meine Pfade rangen mit der Nacht.</p>
<p>Doch sieben Fackeln waren mein Geleit<br />
Durch Wolken glühend, jedem Sieg bereit.</p>
<p>»Darf ich dem Nichts erliegen, darf mich quälen<br />
Der Städte weiten Städte böser Wind?<br />
Da ich zerbrach den öden Tag des Lebens!«</p>
<p>Verschollene Fahrten! Eure Siege sind<br />
Zu lange schon verflackt. Ah! helle Flöten<br />
Und Geigen tönen meinen Gram vergebens.</p>
<h2 class="not_in_toc">Der Traum</h2>
<p>Jawohl! Wir träumen oft von grossen Prünken<br />
Und durch die goldene Stadt, als Triumphator<br />
Kutschieren wir erhaben dem Senat vor<br />
Und nackte Mädchen stehn auf Marmelstrünken.</p>
<p>Der Wagen fliegt den Vogelflug der Möwen<br />
Trotzdem er köstlich teure Beute führt<br />
Und diamantenes Geschirr umschnürt<br />
Die Löwin und den Tibetaner-Löwen.</p>
<p>Da stürzt der Wagen. Plötzlich! Weh, verlieren<br />
Die Löwen sich zu Wut der Wüstennächte<br />
Weh! wer ist nahe der uns Hilfe brächte<br />
Weh! in der Not! – Die Bestien coitieren.</p>
<h2 class="not_in_toc">Am Morgen</h2>
<p>Er spricht: »Nicht ängstlich an Gestaden<br />
Auf offnem Meere will ich baden –<br />
Ha! der Vergleich ist ein gewagter!<br />
Ich werde frei vom Frohn der Zeiten<br />
Zum kosmisch-schöpferischen schreiten.« –<br />
(Kosmisch, sagt er).<br />
Er wandelt kühn um seinen Tisch, er wandelt wohl die ganze Nacht<br />
Beglückt in seiner Lampe Licht,<br />
Das jetzt am Tag am Blau zerbricht.<br />
Die ganze Nacht hat er umgebracht!<br />
(So ein Kerl!)</p>
</body>
</html>
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