From 01d55006960d19b97bbf1e4e5ed462c6a7882c8c Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Patrick Goltzsch Date: Sun, 15 Jan 2023 17:04:07 +0100 Subject: erste Version --- OEBPS/Text/01-weltende.xhtml | 41 +++++++ OEBPS/Text/02-der-traeumende.xhtml | 29 +++++ OEBPS/Text/03-tristitia-ante.xhtml | 41 +++++++ OEBPS/Text/04-der-todesengel.xhtml | 111 +++++++++++++++++++ OEBPS/Text/05-legende.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/06-morgens.xhtml | 40 +++++++ OEBPS/Text/07-karthago.xhtml | 62 +++++++++++ OEBPS/Text/08-die-himmelsschlange.xhtml | 66 +++++++++++ OEBPS/Text/09-zweifel.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/10-indianisch-lied.xhtml | 148 +++++++++++++++++++++++++ OEBPS/Text/11-der-visionarr.xhtml | 34 ++++++ OEBPS/Text/12-der-teufel-spricht.xhtml | 82 ++++++++++++++ OEBPS/Text/13-tohub.xhtml | 62 +++++++++++ OEBPS/Text/14-couplet.xhtml | 55 +++++++++ OEBPS/Text/15-der-morgen-des-philosophen.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/16-aurora.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/anhang.xhtml | 15 +++ OEBPS/Text/deckel.xhtml | 19 ++++ OEBPS/Text/der-rote-hahn.xhtml | 23 ++++ OEBPS/Text/indexc.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/inhalt.xhtml | 33 ++++++ OEBPS/Text/inhaltc.xhtml | 40 +++++++ OEBPS/Text/nav.xhtml | 52 +++++++++ OEBPS/Text/rechte.xhtml | 29 +++++ OEBPS/Text/textnachweis.xhtml | 50 +++++++++ OEBPS/Text/titel.xhtml | 30 +++++ 26 files changed, 1227 insertions(+) create mode 100644 OEBPS/Text/01-weltende.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/02-der-traeumende.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/03-tristitia-ante.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/04-der-todesengel.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/05-legende.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/06-morgens.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/07-karthago.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/08-die-himmelsschlange.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/09-zweifel.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/10-indianisch-lied.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/11-der-visionarr.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/12-der-teufel-spricht.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/13-tohub.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/14-couplet.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/15-der-morgen-des-philosophen.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/16-aurora.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/anhang.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/deckel.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/der-rote-hahn.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/indexc.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/inhalt.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/inhaltc.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/nav.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/rechte.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/textnachweis.xhtml create mode 100644 OEBPS/Text/titel.xhtml (limited to 'OEBPS/Text') diff --git a/OEBPS/Text/01-weltende.xhtml b/OEBPS/Text/01-weltende.xhtml new file mode 100644 index 0000000..8e078d1 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/01-weltende.xhtml @@ -0,0 +1,41 @@ + + + + + + + + Weltende + + + +
+ +

WELTENDE *)

+ +

+Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
+In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
+Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
+Und an den Küsten — liest man — steigt die Flut. +

+ +

+Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
+An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
+Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
+Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

+ +
+

+*) Dieses Gedicht des genialen Jakob van Hoddis leitete, im +Januar 1911, die AKTIONSLYRIK ein, die jetzt das Schlagwort +»expressionistische« Lyrik nennt. Ohne Jakob van Hoddis wäre +unser Alfred Lichtenstein, wären die meisten +»fortschrittlichen« Lyriker undenkbar. P. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/02-der-traeumende.xhtml b/OEBPS/Text/02-der-traeumende.xhtml new file mode 100644 index 0000000..5f48eee --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/02-der-traeumende.xhtml @@ -0,0 +1,29 @@ + + + + + + + + Der Träumende + + + +
+ +

DER TRÄUMENDE

+ +

+Blaugrüne Nacht, die stummen Farben glimmen.
+Ist er bedroht vom roten Strahl der Speere
+Und rohen Panzern? Ziehn hier Satans Heere?
+Die gelben Flecke, die im Schatten schwimmen,
+Sind Augen wesenloser großer Pferde.
+Sein Leib ist nackt und bleich und ohne Wehre.
+Ein fades Rosa eitert aus der Erde. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/03-tristitia-ante.xhtml b/OEBPS/Text/03-tristitia-ante.xhtml new file mode 100644 index 0000000..5f22abb --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/03-tristitia-ante.xhtml @@ -0,0 +1,41 @@ + + + + + + + + Tristitia ante ... + + + +
+ +

TRISTITIA ANTE ...

+ +

+Schneeflocken fallen. Meine Nächte sind
+Sehr laut geworden, und zu starr ihr Leuchten.
+Alle Gefahren, die mir ruhmvoll deuchten,
+Sind nun so widrig wie der Winterwind. +

+ +

+Ich hasse fast die helle Brunst der Städte. +

+ +

+Wenn ich einst wachte und die Mitternächte
+Langsam zerflammten – bis die Sonne kam –,
+Wenn ich den Prunk der weißen Huren nahm,
+Ob magrer Prunk mir endlich Lösung brächte, +

+ +

+War diese Grelle nie und dieser Gram. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/04-der-todesengel.xhtml b/OEBPS/Text/04-der-todesengel.xhtml new file mode 100644 index 0000000..38b2961 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/04-der-todesengel.xhtml @@ -0,0 +1,111 @@ + + + + + + + + Der Todesengel + + + +
+ +

DER TODESENGEL

+ +

+I

+ +

+Mit Trommelwirbeln geht der Hochzeitszug,
+In seid'ner Sänfte wird die Braut getragen,
+Durch rote Wolken weißer Rosse Flug,
+Die ungeduldig gold'ne Zäume nagen. +

+ +

+Der Todesengel harrt in Himmelshallen
+Als wüster Freier dieser zarten Braut.
+Und seine wilden, dunklen Haare fallen
+Die Stirn hinab, auf der der Morgen graut. +

+ +

+Die Augen weit, vor Mitleid glühend offen
+Wie trostlos starrend hin zu neuer Lust,
+Ein grauenvolles, nie versiegtes Hoffen,
+Ein Traum von Tagen, die er nie gewußt. +

+ +

+II +

+ +

+Er kommt aus einer Höhle, wo ein Knabe
+Ihn als Geliebte wunderzart umfing.
+Er flog durch seinen Traum als Schmetterling
+Und ließ ihn Meere sehn als Morgengabe. +

+ +

+Und Lüfte Indiens, wo an Fiebertagen
+Das greise Meer in gelbe Buchten rennt.
+Die Tempel, wo die Priester Cymbeln schlagen,
+Um Öfen tanzend, wo ein Mädchen brennt. +

+ +

+Sie schluchzt nur leise, denn der Schar Gesinge
+Zeigt ihr den Götzen, der auf Wolken thront
+Und Totenschädel trägt als Schenkelringe,
+Der Flammenqual mit schwarzen Küssen lohnt. +

+ +

+Betrunkne tanzen nackend zwischen Degen,
+Und einer stößt sich in die Brust und fällt.
+Und während blutig sich die Schenkel regen,
+Versinkt dem Knaben Tempel, Traum und Welt. +

+ +

+III +

+ +

+Dann flog er hin zu einem alten Manne
+Und kam ans Bett als grüner Papagei.
+Und krächzt das Lied: »O schmähliche Susanne!«
+Die längst vergeßne Jugendlitanei. +

+ +

+Der stiert ihn an. Aus Augen glasig blöde
+Blitzt noch ein Strahl. Ein letztes böses Lächeln
+Zuckt um das zahnlose Maul. Des Zimmers Öde
+Erschüttert jäh ein lautes Todesröcheln. +

+ +

+IV +

+ +

+Die Braut friert leise unterm leichten Kleide.
+Der Engel schweigt. Die Lüfte ziehn wie krank.
+Er stürzt auf seine Knie. Nun zittern beide.
+Vom Strahl der Liebe, der aus Himmeln drang. +

+ +

+Posaunenschall und dunkler Donner lachen.
+Ein Schleier überflog das Morgenrot.
+Als sie mit ihrer zärtlichen und schwachen
+Bewegung ihm den Mund zum Küssen bot. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/05-legende.xhtml b/OEBPS/Text/05-legende.xhtml new file mode 100644 index 0000000..041f326 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/05-legende.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + + Legende + + + +
+ +

LEGENDE

+ +

+In Indien – sagt man – weint der Mond Kristalle,
+Den schattenloser schwerer Traum umwand.
+Und wer des Mondes Träne drunten fand,
+Der geht gefeit vor Tod und jähem Falle. +

+ +

+Nun mag die Pest der Völker Leiber fretzen
+Und Hunger sie auf Wegen müde hetzen.
+Er aber quert die Nacht und die Gewimmer,
+In Händen haltend nie versiegten Schimmer. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/06-morgens.xhtml b/OEBPS/Text/06-morgens.xhtml new file mode 100644 index 0000000..ac6cfc8 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/06-morgens.xhtml @@ -0,0 +1,40 @@ + + + + + + + + Morgens + + + +
+ +

MORGENS

+ +

+Ein starker Wind sprang empor.
+Öffnet des eisernen Himmels blutende Tore.
+Schlägt an die Türme.
+Hellklingend laut geschmeidig über die eherne Ebene der Stadt.
+Die Morgensonne rußig. Auf Dämmen donnern Züge.
+Durch Wolken pflügen goldne Engelpflüge.
+Starker Wind über der bleichen Stadt.
+Dampfer und Kräne erwachen am schmutzig fließenden Strom.
+Verdrossen klopfen die Glocken am verwitterten Dom.
+Viele Weiber siehst du und Mädchen zur Arbeit gehn.
+Im bleichen Licht. Wild von der Nacht. Ihre Röcke wehn.
+Glieder zur Liebe geschaffen.
+Hin zur Maschine und mürrischem Mühn.
+Sieh in das zärtliche Licht.
+In der Bäume zärtliches Grün.
+Horch! Die Spatzen schrein.
+Und draußen auf wilderen Feldern
+singen Lerchen. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/07-karthago.xhtml b/OEBPS/Text/07-karthago.xhtml new file mode 100644 index 0000000..e3dd0ab --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/07-karthago.xhtml @@ -0,0 +1,62 @@ + + + + + + + + Karthago + + + +
+ +

KARTHAGO

+ +

+Der eherne Stier speit Flammen. Durchs offene Tempeldach
+Blitzern die Strahlen der Sonne.
+Männer mit offenen Armen beten.
+Einer verschwand in dem krachenden dampfenden ehernen Maul –
+Knabenmänner, die zum Tanz sich drehten. +

+ +

+O blaue Tage, Tage der blutigen Rosen,
+Wo die bewaffneten Kähne die ewig bewegliche See durchschnitten.
+Tage des Opfers und menschenmordender Bitten.
+Wo die beschnittenen Priester mit sanft gleitenden Schritten
+In den Winkeln der Gärten mit Frauen kosen.
+Als Weib mit dem Weibe.
+Und es zittern und klirren die Goldgeschmeide
+Am heiligen Leibe. +

+ +

+Tage der purpurnen Sonnenstrahlen.
+Tage der Glut in der steinernen Stadt.
+Tage der Liebe und Tage der Qualen.
+Tage des Zorns in der totwunden Stadt. +

+ +

+Über der blau donnernden Flut unermüdlicher Meere
+Droht dir der Tod.
+Hoch am Himmel steht der Komet bluteiternd und rot,
+Ein Schwert, das die Leiber verzehrt,
+Ein Drache der Wut. +

+ +

+Blut bedeutet das träumende Licht in den Straßen,
+Vernichtung und Blut.
+Umsonst heult der eherne Stier mit feurigem Schlunde,
+Eure Töchter und Söhne verbrennt ihr im gräßlichen Feuer vergebens.
+Horch, es klingt der gläserne Tod durch die wüste Stunde.
+Und es erstarrt im Mittagswunder der Traum und die Kraft eures Lebens. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/08-die-himmelsschlange.xhtml b/OEBPS/Text/08-die-himmelsschlange.xhtml new file mode 100644 index 0000000..b5e84ef --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/08-die-himmelsschlange.xhtml @@ -0,0 +1,66 @@ + + + + + + + + Die Himmelsschlange + + + +
+ +

DIE HIMMELSSCHLANGE

+ +

+Sonne glüht und Nächte schweigen,
+Aus den hellen Fenstern steigen
+Die Gespenster,
+Unzucht treibend
+In der Luft.
+Und die Stadt
+Verhüllt der Duft
+Ihrer Schnapsgesichter. +

+ +

+»Laßt uns durch die großen Hallen
+Der betörten Himmel wallen;
+Denn der Mond ist doch schon fern.
+Es verglomm der Grimm der Sterne.
+Ist es Funkel, ist es dunkel,
+Ist es Sang, Gebet, Gemunkel,
+Sind's Paläste oder Plunder?
+Schweigt, wir sind im Reich der Wunder.« +

+ +

+Hunderttausend Heere ziehen
+Durch die Wolkenplane.
+Hunderttausend Freunde fliehen
+Vor der Wolken Karawane.
+Ach, dem Denker wird es übel,
+Der das Heut' bedenken soll.
+Steckt ihn in den Wasserkübel.
+Er ist toll. +

+ +

+Die Wolken winden sich wie Leinentuch,
+Im Himmel spür' ich gräßliche Exzesse.
+Die Engel fürchten sich vor Gottes Fluch
+Und haben Zigaretten in der Fresse. +

+ +

+Denn Luzifer ist heute eingeladen
+Und geht mit einem sicherlich zu Bett.
+Durch sieben Himmel zieht in dicken Schwaden
+Dampf von Tabak und Armesünder-Fett. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/09-zweifel.xhtml b/OEBPS/Text/09-zweifel.xhtml new file mode 100644 index 0000000..20d5c05 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/09-zweifel.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + + Zweifel + + + +
+ +

ZWEIFEL

+ +

+Da diese Nächte uns nur Morgen sind
+Für Feuertage, die wir nicht erkennen,
+Darf ich in trüber Luft, als blödes Kind,
+Verängstigt noch um Liebesstunden flennen. +

+ +

+Schon zucken Stadt und Meer vor Himmelssöhnen,
+Die ihre ersten Zornespfeile senden,
+Im Lampenlicht schon Helle; dieses Dröhnen
+Verlorner Nächte spricht von Mittagsbränden. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/10-indianisch-lied.xhtml b/OEBPS/Text/10-indianisch-lied.xhtml new file mode 100644 index 0000000..d2ef05d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/10-indianisch-lied.xhtml @@ -0,0 +1,148 @@ + + + + + + + + Indianisch Lied + + + +
+ +

INDIANISCH LIED

+ +

Lotte Pritzel gewidmet

+ +

+Jetzt, Mädchen, sattle mein weißes Pferd,
+Ein Ritt, da der Nachtmahr den Mond bedrängt,
+Durch das dampfende Tal, da am Hexenherd
+Der Freund der Indianer am Galgen hängt. +

+ +

+Zwölf Rosse brachen unter mir zusammen.
+Zwölf Sonnen stürzten in den reißenden Strom ihre Flammen.
+Doch am dreizehnten Tag um Mitternacht
+Stand ich vor dem Toten und habe gelacht. +

+ +

+Ich blase die wütenden Totenfanfaren.
+Armer versoffener Freund, nun bist du gestorben!
+Ich bin der Indianer, der einst mit dir ritt,
+Auf manchem Kriegspfad nahmst du mich mit
+und wir haben die Länder und Leute verdorben,
+und ich halt die Trompet und blas,
+Faule Leiche, was grinst du so »monoise«,
+Wo ich siebzehn Mal vom Galgen dich schnitt?
+Ist meine Lust am Leben dir immer noch leid? +

+ +

+Doch der trampt auf im Galgentritt:
+Nu, warum blust de die Trompeit? +

+ +

+Jetzt baut man Ton des Weltgerichts,
+Und der Geist in den Lüften schreit.
+Doch du wohnst, wohin du dich sehntest, im Nichts,
+Und es tönt in den Höhen der Satansritt. +

+ +

+Doch der trampt auf im Galgentritt:
+Nu, warum blust de die Trompeit? +

+ +

+Du nanntest dich Pumperpuckel auf Erden,
+»Denn man muß als häßlicher Satan erscheinen«.
+Schüsse in Kneipen und Diebstahl von Pferden,
+Schmutziges Stöhnen in Häusern aus Steinen,
+Lächelnde Tage und ruchloses Weinen,
+Armselige Täuschung, die ich erlitt.
+Pumperpuckel, du hattest Einen.
+Hinter den Wolken das Mondlicht schreit. +

+ +

+Doch der trampt auf im Galgentritt:
+Nu, warum blust de die Trompeit? +

+ +

+Du, Schulmeister, sagtest: »Du denkst nur in Worten,
+Doch alle Worte sind Trug nur und Leid.
+Du, du denkst nur in Worten, in Taten und Orten,
+Da der Gott aller Wahrheit dein Reden bestritt,
+Und der Unsinn den Weg alles Sinnens verschneit.«
+Ich denke nicht Worte und rede doch mit,
+Und der Traum meines Daseins träumt Wahrheit und Traum.
+Das bleibt doch ein prächtiger Galgenschnitt,
+Was bleibst du nur hängen am hölzernen Baum,
+Wie sehr ich dich bitte: komm mit, komm mit?
+Heil! der geflügelte Morgenwind öffnete die Himelspforten des Lebens weit! +

+ +

+Doch der trampt auf im Galgentritt:
+Nu, warum blust de die Trompeit? +

+ +

+Einen schallenden Gruß meinem alten Freund!
+Ein fester Galgen hält gut.
+Und wenn herbstlicher Strahl unsere Ebenen träumt
+Und den Vortraum des Winters in Zelten räumt,
+Viel Feuer, Wasser und Mut.
+Doch der weißen Rose vergesse ich nie,
+Die auf schwarzen Rossen einst kam. +

+ +

+Denn sie zwang ihren Krieger aufs zitternde Knie
+Und der Pfeil am Bogen ward lahm,
+Welt vergessen und Träume verhöhnen,
+Tode verachten im Walde der Tiere.
+Doch wie kann ich vergessen ein Lächeln der Schönen,
+Ihrer Augen nackte Wildheit und ihre
+Unberührte Brust!
+Jener Brand von Schönheit, der täglich die Welt verwirrt,
+Jene schattenhafte Trauer, die um meinen Wigwam abenteuert.
+Giftige Pfeile von der Rose der Brenta entsandt.
+Warum kennt mich der Tod und lockt mich vergebens?
+Warum bin ich heiter, wenn über endlosem Land
+Die dröhnende Sonne verbrennt wie am sagenhaften Abend des verendenden Lebens? +

+ +

+O Nacht zärtlicher Sterne Gefunkel
+In liebesklarer Luft
+Lebendigen Traumes Flammendunkel.
+Über schmalen Wegen der Bergeskluft,
+Hoch im Gebirg' in den eisigen Gipfeln ein Raunen.
+Musik der Seele. Tanz und Märchen erstaunen. +

+ +

+Mehr als zu sein und mehr als nicht zu sein!
+Wer darf den Leib denn denken, den er liebt!
+Wer darf vermessen durch die Wälder schrein,
+Daß Gott ihm nie den Tag der Schönheit gibt? +

+ +

+Farbiger Rauch steigt auf aus den Städten der Qual,
+Wo der weiße Bruder bedächtig die Tonpfeife raucht,
+Wie ein Feuer von Fieberträumen hingehaucht,
+Fern am lauernden Horizont. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/11-der-visionarr.xhtml b/OEBPS/Text/11-der-visionarr.xhtml new file mode 100644 index 0000000..e6d7e00 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/11-der-visionarr.xhtml @@ -0,0 +1,34 @@ + + + + + + + + Der Visionarr + + + +
+ +

DER VISIONARR

+ + +

+Lampe blöck nicht.
+Aus der Wand fuhr ein dünner Frauenarm.
+Er war bleich und blau geädert.
+Die Finger waren mit kostbaren Ringen bepatzt.
+Als ich die Hand küßte, erschrak ich:
+Sie war lebendig und warm.
+Das Gesicht wurde mir zerkratzt.
+Ich nahm ein Küchenmesser und zerschnitt ein paar Adern.
+Eine große Katze leckte zierlich das Blut vom Boden auf.
+Ein Mann indes kroch mit gesträubten Haaren
+Einen schräg an die Wand gelegten Besenstiel hinauf. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/12-der-teufel-spricht.xhtml b/OEBPS/Text/12-der-teufel-spricht.xhtml new file mode 100644 index 0000000..e7a5373 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/12-der-teufel-spricht.xhtml @@ -0,0 +1,82 @@ + + + + + + + + Der Teufel spricht + + + +
+ +

DER TEUFEL SPRICHT:

+ +

+»Ein alter Leichnam kriecht aus seinem Loche
+Im Eisenkleid nach alter Krieger Art.
+Er tut es jeden Sonntag in der Woche.
+Die Glocke dröhnt. Im Winde weht sein Bart.
+Zum Morde hebt er die verfallne Linke,
+Ihr wißt ja nicht, wie wohl das Geistern tut.
+Mit seiner Rechten macht er Winke-Winke.
+Aus sieben Wunden strömt er Rauch und Glut.« +

+ +

+Ein kleiner Engel knaut und will nicht essen.
+Fürwahr! Er hat den Teufel so geliebt.
+Doch jetzt beschließt er, seiner zu vergessen.
+Da er ihm nicht mal 'ne Zigarre gibt.
+Doch jener sieht ihn an mit blassen Blicken.
+Und freut sich sehr, daß sich der Kleine kränkt.
+»Wie werden wir uns heute Nacht erquicken,
+Doch die Zigarre kriegst'te nicht geschenkt.« +

+ +

+Im Saale weiße Fliegenschwärme,
+Der Dunst von Wein schlägt aus dem Mund der Zecher.
+Im Saale taumeln weiße Fliegenschwärme,
+Berauscht vom Zorn und vom Atem der Zecher.
+Berauscht vom Atem der Zecher Scharen weißer Fliegen. +

+ +

+Schwirren wie verrückte Tanten
+Zu Bekannten
+Und Folianten
+Und zu unbekannten Kanten,
+Schnatternd auf der Eisenbahn. +

+ +

+Siehste woll!
+Der Mann ist toll.
+Seine Nase glüht und thront
+Durch die Dünste wie der Mond,
+Wenn er aufgeht.
+Ob er, schrecklich zugerichtet,
+Immer unerhörter dichtet,
+Bis er draufgeht? +

+ +

+Ich rauch die Zigarette
+Und geh im Zimmer rum.
+Der Teppich ist so kokette,
+Ihn ziert gar manche Blum. +

+ +

+Der Mond ist meine Tante,
+Er schmoddert durch die Nacht.
+Die Sonne, meine Großmama,
+Hat nie an mich gedacht. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/13-tohub.xhtml b/OEBPS/Text/13-tohub.xhtml new file mode 100644 index 0000000..592b8fa --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/13-tohub.xhtml @@ -0,0 +1,62 @@ + + + + + + + + Tohub + + + +
+ +

TOHUB

+ +

+Drei Männlein singen in der Höhe
+Den gräßlichen Gesang:
+Hast de Wanzen, Lause, Flöhe,
+Wird die Zeit dir gar nicht lang. +

+ +

+Immer hast de was zu knacken,
+Es krabbelt hier und da.
+Darfst packen und darfst zwacken –
+O je! Halleluja! +

+ +

+Was soll die Langeweile,
+Wo edel du verkommst.
+Minute wird zur Meile,
+Du siehst nur Zeit und brommst. +

+ +

+Auf dem Schädel hörst du die Haare.
+Hinter den Ohren wächst dir Gras,
+Dein Kiefer wird zur Knarre,
+Schwer ächzend durch die Jahre
+Auf und ab ohn' Unterlaß. +

+ +

+Drei Männlein singen in der Höhe
+Den gräßlichen Gesang:
+Hast de Wanzen, Lause, Flöhe,
+Wird dir die Zeit nicht lang. +

+ +

+Sie stiegen auf im Morgenrot
+Und sangen Tag und Nacht,
+Und störten Mittag- und Abendbrot
+Und Luft und Erde kracht. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/14-couplet.xhtml b/OEBPS/Text/14-couplet.xhtml new file mode 100644 index 0000000..88d99d9 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/14-couplet.xhtml @@ -0,0 +1,55 @@ + + + + + + + + Couplet + + + +
+ +

COUPLET

+ +

+Bladdy Groth
+War ein Mädchen von zartem Geblüt,
+Bladdy Groth, Bladdy Groth ist tot.
+Bladdy Groth war ein Mädchen von keuschem Geblüt
+Und sie hat doch für viele Männer geglüht
+Und keiner hat sich umsonst gemüht
+Bladdy Groth, Bladdy Groth, Bladdy Groth. +

+ +

+Und die sang, und sie spielte und tanzte zur Nacht
+Und sie hat mich dort öfters ausgelacht
+Bladdy Groth, Bladdy Groth ist tot. +

+ +

+Und was haben wir alles mit ihr nicht gemacht
+Und sie hat sich doch gar nichts dabei gedacht
+Bladdy Groth, Bladdy Groth, Bladdy Groth. +

+ +

+Und ihr Nacken, er war wie von Küssen verzehrt
+Und sie hat sich doch vor niemand gewehrt
+Bladdy Groth, Bladdy Groth, Bladdy Groth.
+Und die Augen, die schossen Blitze blau
+Und ihr Kleid war meistens auch himmelblau
+Und heut ist zu der Engel Frau
+Bladdy Groth, Bladdy Groth, Bladdy Groth.
+Ah, wie werden die geflügelten Lucifere ihr zusehn,
+Wenn sie mit den Engeln tengelntateratata.
+Ob es im Himmel, Bladdy Groth! Bladdy Groth!
+Wohl Sekt gibt? +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/15-der-morgen-des-philosophen.xhtml b/OEBPS/Text/15-der-morgen-des-philosophen.xhtml new file mode 100644 index 0000000..17cc503 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/15-der-morgen-des-philosophen.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + + Der Morgen des Philosophen + + + +
+ +

DER MORGEN DES PHILOSOPHEN

+ +

+Er spricht: »Nicht ängstlich an Gestaden
+Auf offnem Meere will ich baden
+(Ha! der Vergleich ist ein gewagter!):
+Ich werde frei vom Frohn der Zeiten
+Zum kosmisch-schöpferischen schreiten.« –
+(Kosmisch, sagt er.)
+Er wandelt kühn um seinen Tisch, er wandelt schon die ganze Nacht
+Wohl in dem gelben Lampenlicht
+Das jetzt am blauen Tag zerbricht
+(Die ganze Nacht hat er umgebracht!
+So ein Kerl!) +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/16-aurora.xhtml b/OEBPS/Text/16-aurora.xhtml new file mode 100644 index 0000000..6014d68 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/16-aurora.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + + Aurora + + + +
+ +

AURORA

+ +

+Nach Hause stiefeln wir verstört und alt,
+Die grelle, gelbe Nacht hat abgeblüht.
+Wir sehn, wie über den Laternen, kalt
+Und dunkelblau, der Himmel droht und glüht.
+

+ +

+Nun winden sich die langen Straßen, schwer
+Und fleckig, bald, im breiten Glanz der Tage.
+Die kräftige Aurore bringt ihn her,
+Mit dicken, rotgefrorenen Fingern, zage. +

+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/anhang.xhtml b/OEBPS/Text/anhang.xhtml new file mode 100644 index 0000000..be87d0f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/anhang.xhtml @@ -0,0 +1,15 @@ + + + + + + + + Anhang + + + +

Anhang

+ + + diff --git a/OEBPS/Text/deckel.xhtml b/OEBPS/Text/deckel.xhtml new file mode 100644 index 0000000..65ae5c6 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/deckel.xhtml @@ -0,0 +1,19 @@ + + + + + + + + Jakob van Hoddis - Weltende - Deckblatt + + + +
+ + Umschlag + +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/der-rote-hahn.xhtml b/OEBPS/Text/der-rote-hahn.xhtml new file mode 100644 index 0000000..3d30bac --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-rote-hahn.xhtml @@ -0,0 +1,23 @@ + + + + + + + + Der Rote Hahn: Jacob van Hoddis - Weltende + + + +
+ + +
+

DER ROTE HAHN

+

Herausgegeben von Franz Pfemfert

+
+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/indexc.xhtml b/OEBPS/Text/indexc.xhtml new file mode 100644 index 0000000..0b0843d --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/indexc.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + Jakob van Hoddis - Weltende - Alphabetischer Index + + + +

Index

+ +
+
Aurora
+
Couplet
+
Der Morgen des Philosophen
+
Der Teufel spricht
+
Der Todesengel
+
Der Träumende
+
Der Visionarr
+
Die Himmelsschlange
+
Indianisch Lied
+
Karthago
+
Legende
+
Morgens
+
Tohub
+
Tristitia ante ...
+
Weltende
+
Zweifel
+
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/inhalt.xhtml b/OEBPS/Text/inhalt.xhtml new file mode 100644 index 0000000..31c4bfa --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/inhalt.xhtml @@ -0,0 +1,33 @@ + + + + + + + Jakob van Hoddis - Weltende + + + +
+

Inhalt dieses Buches:

+ +
Weltende
+
Der Träumende
+
Tristitia ante ...
+
Der Todesengel
+
Legende
+
Morgens
+
Karthago
+
Die Himmelsschlange
+
Zweifel
+
Indianisch Lied
+
Der Visionarr
+
Der Teufel spricht
+
Tohub
+
Couplet
+
Der Morgen des Philosophen
+
Aurora
+
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/inhaltc.xhtml b/OEBPS/Text/inhaltc.xhtml new file mode 100644 index 0000000..51bce52 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/inhaltc.xhtml @@ -0,0 +1,40 @@ + + + + + + + Jakob van Hoddis - Weltende + + + +
+

Inhalt

+ +
Titelblatt
+
Weltende
+
Der Träumende
+
Tristitia ante ...
+
Der Todesengel
+
Legende
+
Morgens
+
Karthago
+
Die Himmelsschlange
+
Zweifel
+
Indianisch Lied
+
Der Visionarr
+
Der Teufel spricht
+
Tohub
+
Couplet
+
Der Morgen des Philosophen
+
Aurora
+
Inhalt
+ +
Anhang
+
Inhaltsübersichtt
+
Alphabetischer Index
+
Textnachweis und Lizenz
+
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/nav.xhtml b/OEBPS/Text/nav.xhtml new file mode 100644 index 0000000..8fdc243 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/nav.xhtml @@ -0,0 +1,52 @@ + + + + + + + Jakob van Hoddis - Weltende: Inhalt + + + +

Navigation

+

Jakob van Hoddis - Weltende

+ + + + + + diff --git a/OEBPS/Text/rechte.xhtml b/OEBPS/Text/rechte.xhtml new file mode 100644 index 0000000..2fad673 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/rechte.xhtml @@ -0,0 +1,29 @@ + + + + + + + + Jacob van Hoddis - Weltende - Rechtevermerk + + + +
+ +
+

 

+
+ +
+ Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung, vorbehalten
+ Copyright 1918 by Franz Pfemfert, Berlin-Wilmersdorf
+ Dieses Buch wurde als Band 19 der Bücherei
+ »DER ROTE HAHN« von der Buchdruckerei F. E. Haag,
+ Melle in Hannover, gedruckt.
+
+ +
+ + + diff --git a/OEBPS/Text/textnachweis.xhtml b/OEBPS/Text/textnachweis.xhtml new file mode 100644 index 0000000..fdeeb24 --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/textnachweis.xhtml @@ -0,0 +1,50 @@ + + + + + + + + Textnachweis und Lizenz + + + +

Textnachweis

+ +

Grundlage der Texte ist der Nachdruck der Erstausgabe von 1918. Auf + dieser Basis wurde eine OCR-Fassung erstellt, die mit + der Vorlage abgeglichen wurde. Ein Scan des Buches aus + dem Google Books Projekt ist über + die HathiTrust + Digital Library zugänglich (über Proxy).

+ +

Verschiedene Fundstellen im Netz sowie die + »33 + Gedichte« + dienten als Quellen für einen weiteren automatisierten + Abgleich.

+ +

Lizenz

+ +

+ Für den Text von E-Book- und HTML-Fassung gilt die + Creative + Commons Lizenz für öffentliches Eigentum (Public + Domain).

+ +

Rückmeldung

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+ Sollten Sie Anmerkungen haben oder Ihnen Fehler + aufgefallen sein - etwa Abweichungen von der + Druckvorlage, Probleme mit + dem Ebook + oder der Web-Fassung + - schicken Sie bitte gerne eine Nachricht an + buecher (at) in-transit.cc.

+ + + + + + diff --git a/OEBPS/Text/titel.xhtml b/OEBPS/Text/titel.xhtml new file mode 100644 index 0000000..f0e4fdf --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/titel.xhtml @@ -0,0 +1,30 @@ + + + + + + + + Jacob van Hoddis - Weltende + + + +
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JACOB VAN HODDIS

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Weltende

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+ Vignette +

Berlin-Wilmersdorf 1918
+ Verlag der Wochenschrift DIE AKTION (Franz Pfemfert)

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+ + + -- cgit v1.2.3