DER STERBENDE FAUN

Er stirbt am Waldrand, mit verhaltnem Laut
Klagt schon sein Schatten an des Hades Tor.
Der Kranz von Lattich, den sein Haupt verlor,
Fiel unter Disteln und das Schierlingskraut.

Den Pfeil im Hals, verschüttet er sein Blut,
Das schwarze Faunsblut, in den grünen Grund
Der abendlichen Halde, aus dem Mund,
Drauf schon des Todes dunkler Flügel ruht.

Der Himmel Thrakiens glänzt im Abendgrün,
Ein Silberleuchter seinem Sterbeschrei,
Aus fernen Bergen, wo die Eichen glühn.

Tief unter ihm verblaßt die weite Bai,
Darüber hoch die roten Wolken ziehn,
Und fern ein Purpursegel schwimmt vorbei.