Zur Kirche wallten fromme Leute,
Die weiß auf einem Hügel steht, —
Und was sie quälte, was sie reute,
Das fügten still sie zum Gebet.
Und dumpfes Singen scholl von innen, —
Die Orgel rief bald sanft, bald voll;
Und leise weint' dazu das Rinnen
Des Bächleins, das am Wegrand quoll ...
Ich kam des Weges bangen Mutes.
Scheu schlich der Abend um mich her.
Der Wolkenball verhieß nichts gutes,
Der vor mir drohte, gelb und schwer.
Der Lebensquark, der Sorgenkrempel,
Sie hingen mir an jedem Schritt.
So kroch der Weg zum weißen Tempel,
Und winselnd floß das Bächlein mit ...
Horch! — Schaurig tönt ein Sündenheulen
Vom Hügel her zu mir herab;
Und aus den weißen Kirchensäulen
Klafft wirrer Ängste hohles Grab. —
Das Bächlein stöhnt, die Menschheit wimmert
Die drinnen an die Allmacht glaubt.
Doch vor mir steht aus Bein gezimmert
Ein grinsend freches Totenhaupt.
Die Uhren wichen Augenlöchern,
Und das Gebiß der Säulen bleckt.
Plump überstülpt starrt stumpf und knöchern
Die Kuppel, die den Schädel deckt ...
Fort, fort von diesem Haus der Sünden!
Das Bächlein ächzt, die Orgel schreit; —
Die Füße hasten zu den Gründen
Des Waldes und der Einsamkeit.