So träumte mir: Durch meines Fensters Scheibe
Kroch eine Vettel, grinsend mich zu grüßen,
Mit Glatze, Buckel und geklumpten Füßen,
Voll Aussatz, Schmutz und Grint am ganzen Leibe.
Vom bärtigen Kiefer hing ein morscher Zahn.
Der Eiter floß ihr aus dem einzigen Auge,
Und giftig spritzte ihrer Worte Lauge
Aus kropfigem Halse meinen Schauder an.
Und angstvoll duckt' ich mich vor dem Gespenst,
Das schäbig kichernd knochige Finger spreizte,
Das hüstelte und nicht mit Auswurf geizte:
„Schau mich nur an, mein Schatz, ob du mich kennst!"
Nein! rief ich aus. Bei allem, was mir teuer
Und heilig ist, nie kannt' ich solchen Drachen,
Nie stieg aus alles Greuels schmierigen Lachen
Ein Ekelstück gleich dir, du Ungeheuer.
Ich kenn dich nicht. Doch Schauder, Angst und Schreck
Packt mich bei deinem Anblick. Sieh mein Grauen,
Und zwing mich nicht, dich länger anzuschauen.
Verlaß mich! Kriech zurück in deinen Dreck!
„Nicht eher, als du meinen Namen weißt!"
Dicht vor den Bettrand trat damit das Weib.
Bei seinen Dünsten schüttelte mein Leib.
„Ich bin," so hub sie an, „dein böser Geist.
Wenn dich die Ängste schnüren im Genick, —
Ich bins, und wenn dich böse Träume hetzen.
Ich bin die Not, der Hunger, das Entsetzen,
Bin deines ganzen Lebens Mißgeschick." ....
Da wurden meine Sehnen wieder straffer:
Dazu der Aufwand? Elend? Hunger? Pein?
Ich glaubte schon, du seist aus Fleisch und Bein, —
Und bist nur eine dürftige Metapher!