Es ging von mir zu dir ein stilles Staunen.
Das strich dir zart den goldenhellen Scheitel.
Das rastete auf deiner weichen Haut.
Das glitt um deinen Mund auf deine Hände,
Das war so anders als verliebte Launen,
So gar nicht heftig und so gar nicht eitel.
Das kannte keinen Anfang und kein Ende.
Ein stilles Staunen nur, das ohne Laut
Das Herz mir in den heißen Blick getrieben. —
Da sagtest du zu mir: Ich will dich lieben.

Es ging von mir zu dir ein starkes Glühn,
Ein wilder Strom, der siedete und rauschte,
Ein Auf und Nieder, das die Ufer tauschte,
Ein rotes Glühn von Feuer und von Blut.
Nie war ich noch so frei und groß und kühn,
Und nie so jung und schön und stolz und gut,
So von Erfülltheit stark und feierlich. —
Da sagtest du zu mir: Ich liebe dich.

Es ging von dir zu mir ein süßes Wehn.
Aus deinen Augen floß ein gütiges Licht.
Von deinen Händen glänzte alles Schöne.
Nie hatte ich dich herrlicher gesehn,
So wunderbar, so fern. Nur Duft und Töne.
So ging ein Wehn. — Doch ach, du sahst mich nicht.
Mir war ums Herz so schwer, wie wenn du weinst. —
Da sagtest du zu mir: Dich liebt' ich einst.