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  <title>Erwachsenheit</title>
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<h3>ERWACHSENHEIT</h3>
<p>
  Der so tief und groß und innen, dieser Baum, vor mir steht.<br />
  Wie ein überallhin abgewendetes Gebet,<br />
  Und als wüchse er so still, so rauschend, weil er fleht:<br />
  Macht mich abwärts blicken und durchsuchen meine Hände<br />
   . . Ob kein Zucken mehr in diesen wachen sich befände.<br />
   . . Doch ich weiß nur, wie sie abends sich vor Kälte reiben,<br />
  Gar nicht mehr, dem Dunkel huldigend, auf weißer Decke bleiben.<br />
  Gleich in eine eigne Schwüle schleichen . . und mit der sich falten,<br />
  Dort mit selbstbewilligter Erhörung schimpflich schalten:<br />
  Aber dann wie Lava hoffnungslos erkaltend nach Vergießen<br />
  Und mit Tränen, schnell veraltend, denk ich an das  ferne Niederfließen<br />
  Blanker Himmel, . . als mich diese Hände noch nicht kannten.<br />
  Reine Finger ihren Gott umarmten wie den Lehrer und Verwandten . .<br />
  Ach und du, der sich zu jedem Plane planlos braucht,<br />
  Alle Glauben zu Genuß verbraucht<br />
  – Das bist wirklich du gewesen, dem nach bloßem Amen<br />
  Die gewünschten Träume alle eilig kamen . . ? 
</p>
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