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<title>Städter</title>
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<body>
<h3>STÄDTER</h3>
<p>
Dicht wie Löcher eines Siebes stehn<br />
Fenster beieinander, drängend fassen<br />
Häuser sich so dicht an, daß die Straßen<br />
Grau geschwollen wie Gewürgte sehn.
</p>
<p>
Ineinander dicht hineingehakt<br />
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden<br />
Leute, ihre nahen Blicke baden<br />
Ineinander, ohne Scheu befragt.
</p>
<p>
Unsre Wände sind so dünn wie Haut,<br />
Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.<br />
Unser Flüstern, Denken . . wird Gegröhle . .
</p>
<p>
– Und wie still in dick verschlossner Höhle<br />
Ganz unangerührt und ungeschaut<br />
Steht ein jeder fern und fühlt: alleine.
</p>
</body>
</html>
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