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<title>Nach dem Tag</title>
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<body>
<h3>NACH DEM TAG</h3>
<p>
Die Kissen sind wie Messer weiß und spitz,<br />
Mich preßt mein Bett als läge es auf mir,<br />
Aus finstren Wänden spritzen Blitz nach Blitz,<br />
Breit dröhnt mein Herz und stößt mich wie ein Tier.
</p>
<p>
Das ist, der über seine Zeit hinaus<br />
Mich starr verfolgt und überwacht – der Tag,<br />
Weil bei dem langen Leuchten seines Blaus<br />
Mein Blick der Dämmrung zugewendet lag.
</p>
<p>
Genuß, der mich so gütig halb erhält,<br />
Entätzend des Gehirnes Allzusehr,<br />
In Frau'n und Kinos abgeschwächte Welt,<br />
In Worte, Weine, Spiel versüßtes Meer:
</p>
<p>
Nun steht ihr ganz und hart und riesig auf.<br />
Seid Sonne in der Nacht und höhnisch Glück,<br />
Und macht mich so lebendig – – O hört auf,<br />
Schafft, den ihr blindlings schufet, mich zurück!
</p>
<p>
Ja ließet ihr – und sänke ich hinein<br />
– Ganz rasch in jenes zwischen jetzt und jetzt –<br />
– Zwischen die Ufer zweier harter Reihn –<br />
– Von keiner harten Brücke übersetzt –
</p>
</body>
</html>
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