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<title>Euch, Kameraden meiner frohen Bünde</title>
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<div class="poem">
<p>
<span class="vers">Euch, Kameraden meiner frohen Bünde,</span><br />
<span class="vers">Euch leg ich lachend meine Beichte hin,</span><br />
<span class="vers">Daß ihr als Richter meinen Wert ermeßt</span><br />
<span class="vers">Und prüft, ob ich des Lebens kurzes Fest</span><br />
<span class="vers">Im Kampf bestehe, oder ob der Sünde</span><br />
<span class="vers">Des trägen Gottvertrauns ich schuldig bin.</span>
</p>
<p>
<span class="vers">Ihr wägt gerecht. Und was ihr auch erkennt,</span><br />
<span class="vers">Ob ihr mich selbst in Not und Tod verdammt —</span><br />
<span class="vers">Als Wahrwort soll mir eure Meinung gelten.</span><br />
<span class="vers">Ihr mögt mich einen heiligen Kauzen schelten</span><br />
<span class="vers">Und einen, der in Mondsuchtsträumen brennt:</span><br />
<span class="vers">Ein Pflock der Weisheit sei der Spruch gerammt!</span>
</p>
<p>
<span class="vers">Um eins nur, meine Freunde laßt euch bitten,</span><br />
<span class="vers">Eh ihr des Urteils Schicksalskind gebärt:</span><br />
<span class="vers">Aus allen Zonen töne euer Ruf!</span><br />
<span class="vers">Denn ich, als ich mein Werk aus Qualen schuf,</span><br />
<span class="vers">Hab tausend Seligkeiten durchgelitten ..</span><br />
<span class="vers">Verzweifeln müßt ich, wenn ihr einig wärt.</span>
</p>
</div>
</body>
</html>
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