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  <title>Ein Traumbild hat mich des Nachts geschreckt</title>
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<body>

<div class="poem">

<p>
<span class="vers">Ein Traumbild hat mich des Nachts geschreckt,</span><br />
<span class="vers">Ein geiles, gefräßiges Weib.</span><br />
<span class="vers">Das hat mir brünstig den Fuß geleckt</span><br />
<span class="vers">Und das Bein und das Knie und den Leib.</span><br />
<span class="vers">Und ich könnt' mich nicht wehren und konnte nicht schrein,</span><br />
<span class="vers">Und das Weibsbild biß sich in mich hinein,</span><br />
<span class="vers">Und ich fühlte, wie mir der Angstschweiß troff,</span><br />
<span class="vers">Und wie ihn das Scheusal heruntersoff.</span><br />
<span class="vers">Und als ich endlich aufgewacht,</span><br />
<span class="vers">Da hab' ich das Weib gesucht,</span><br />
<span class="vers">Und habe durch die mondhelle Nacht</span><br />
<span class="vers">Dem ekeln Traumbild geflucht.</span><br />
<span class="vers">Doch mein Leib war gelähmt, und mein Herz war leer,</span><br />
<span class="vers">Und die triefenden Glieder hingen schwer;</span><br />
<span class="vers">Und ich schloß die Augen, um nichts zu sehn, —</span><br />
<span class="vers">Doch der Mondschein greinte mich an; —</span><br />
<span class="vers">Und ich wußte: was mir im Traum geschehn,</span><br />
<span class="vers">Hat das Weib im Monde getan.</span>
</p>

</div>

</body>
</html>