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<title>In der Frühe</title>
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<h3>In der Frühe</h3>
<p>
<span class="indent">Die Silhouette deines Leibs steht in der Frühe dunkel vor dem trüben Licht</span><br />
<span class="indent">Der zugehangnen Jalousien. Ich fühl, im Bette liegend, hostiengleich mir zugewendet dein Gesicht.</span><br />
<span class="indent">Da du aus meinen Armen dich gelöst, hat dein geflüstert »Ich muß fort« nur an die fernsten Tore meines Traums gereicht –</span><br />
<span class="indent">Nun seh ich, wie durch Schleier, deine Hand, wie sie mit leichtem Griff das weiße Hemd die Brüste niederstreicht . .</span><br />
<span class="indent">Die Strümpfe . . nun den Rock . . das Haar gerafft . . schon bist du fremd, für Tag und Welt geschmückt . .</span><br />
<span class="indent">Ich öffne leis die Türe . . küsse dich . . du nickst, schon fern, ein Lebewohl . . und bist entrückt.</span><br />
<span class="indent">Ich höre, schon im Bette wieder, wie dein sachter Schritt im Treppenhaus verklingt,</span><br />
<span class="indent">Bin wieder im Geruche deines Körpers eingesperrt, der aus den Kissen strömend warm in meine Sinne dringt.</span><br />
<span class="indent">Morgen wird heller. Vorhang bläht sich. Junger Wind und erste Sonne will herein.</span><br />
<span class="indent">Lärmen quillt auf . . Musik der Frühe . . sanft in Morgenträume eingesungen schlaf ich ein.</span>
</p>
</body>
</html>
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