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--- /dev/null
+++ b/OEBPS/Text/14.html
@@ -0,0 +1,71 @@
+<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?>
+<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN"
+ "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd">
+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
+ <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
+ <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+ <title>An Eduard.</title>
+</head>
+
+<body>
+
+<h4>An Eduard.</h4>
+
+
+
+<p>Euch alten Freunde droben, unsterbliches<br />
+Gestirn! euch frag' ich, Helden! woher es ist,<br />
+<span class="indent">Daß ich so unterthan ihm bin, und</span><br />
+<span class="indent">So der Gewaltige sein mich nennet?</span></p>
+
+<p>Denn wenig kann ich bieten, nur weniges<br />
+Kann ich verlieren, aber ein liebes Glück,<br />
+<span class="indent">Ein einziges, zum Angedenken</span><br />
+<span class="indent">Reicherer Tage zurück geblieben;</span></p>
+
+<p>Und so er mir's geböte, dies Eine noch,<br />
+Mein Saitenspiel, ich wagt' es, wohin er wollt',<br />
+<span class="indent">Und mit Gesange folgt' ich, selbst in's</span><br />
+<span class="indent">Ende der Tapferen ihm hinunter.</span></p>
+
+<p>»Die Wolke« &mdash; säng' ich &mdash; »tränket mit Regen Dich,<br />
+»Du Mutterboden! aber mit Blut der Mensch;<br />
+<span class="indent">»So ruht, so kühlt die Liebe sich, die</span><br />
+<span class="indent">»Droben und drunten nicht Gleiches findet.</span></p>
+
+<p>»Wo ist am Tag ihr Zeichen? wo spricht das Herz<br />
+»Sich aus? o wann im Leben, wann ist es frei,<br />
+<span class="indent">»Was unser Wort nicht nennt, wann wird, was</span><br />
+<span class="indent">»Trauert, gebannt in die Nacht, sein Wunsch ihm? &mdash;</span></p>
+
+<p>»Jetzt, wann die Opfer fallen, ihr Freunde! jetzt!<br />
+»Schon tritt hinzu der festliche Zug, schon blinkt<br />
+<span class="indent">»Der Stahl, die Wolke dampft, sie fallen, und es</span><br />
+<span class="indent">»Hallt in der Luft, und die Erde rühmt es!«</span></p>
+
+<p>Wenn ich so singend fiele, dann rächtest Du<br />
+Mich, mein Achill! und sprächest: »er lebte doch<br />
+<span class="indent">»Treu bis zuletzt!« das ernste Wort, das</span><br />
+<span class="indent">Spräche mein Feind und der Todtenrichter!</span></p>
+
+<p>Doch weilen wir in Ruhe, Du Lieber, noch;<br />
+Uns birgt der Wald, es hält das Gebirge dort<br />
+<span class="indent">Das mütterliche, noch die beiden</span><br />
+<span class="indent">Brüder in sicherem Arm gefangen.</span></p>
+
+<p>Uns ist die Weisheit Wiegengesang; sie webt<br />
+Um's Aug' ihr heilig Dunkel; doch öfters kömmt<br />
+<span class="indent">Aus ferne tönendem Gewölk die</span><br />
+<span class="indent">Mahnende Flamme des Zeitengottes.</span></p>
+
+<p>Es regt sein Sturm die Schwingen Dir auf; Dich ruft,<br />
+Dich nimmt der mächt'ge Vater hinauf; o nimm<br />
+<span class="indent">Mich Du, und trage Deine leichte</span><br />
+<span class="indent">Beute dem lächelnden Gott entgegen!</span></p>
+
+
+
+</body>
+</html>