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+++ b/OEBPS/Text/66.html
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+<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?>
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+ "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd">
+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
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+ <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+ <title>Andenken.</title>
+</head>
+
+<body>
+
+<h4>Andenken.</h4>
+
+<p><span class="rightalign">Der Nordost weht,</span><br />
+Der liebste unter den Winden<br />
+Mir, weil er feurigen Geist<br />
+Und gute Fahrt verheißet den Schiffern.<br />
+Geh' aber nun und grüße<br />
+Die schöne Garonne,<br />
+Und die Gärten von Bourdeaux,<br />
+Dort wo am schroffen Ufer<br />
+Hingehet der Steg und in den Strom<br />
+Tief fällt der Bach, darüber aber<br />
+Hinschauet ein edel Paar<br />
+Von Eichen und Silberpappeln!</p>
+
+<p><span class="rightalign">Noch denket das mir wohl und wie</span><br />
+Die breiten Gipfel neiget<br />
+Der Ulmwald über die Mühl',<br />
+Im Hofe aber wächst ein Feigenbaum,<br />
+An Feiertagen gehn<br />
+Die braunen Frauen daselbst<br />
+Auf seidnen Boden,<br />
+Zur Märzenzeit,<br />
+Wenn gleich ist Nacht und Tag,<br />
+Und über langsamen Stegen,<br />
+Von goldenen Träumen schwer,<br />
+Einwiegende Lüfte ziehen.</p>
+
+<p><span class="rightalign">Es reiche aber,</span><br />
+Des dunkeln Lichtes voll,<br />
+Mir Einer den duftenden Becher,<br />
+Damit ich ruhen möge; denn süß<br />
+Wär' unter Schatten der Schlummer.<br />
+Nicht ist es gut,<br />
+Seellos vor sterblichen<br />
+Gedanken zu seyn, doch gut<br />
+Ist ein Gespräch und zu sagen<br />
+Des Herzens Meinung, zu hören viel<br />
+Von Tagen der Lieb',<br />
+Und Thaten, welche geschahen.</p>
+
+<p><span class="rightalign">Wo aber sind die Freunde? Bellarmin</span><br />
+Mit dem Gefährten? Mancher<br />
+Trägt Scheue, an die Quelle zu gehn;<br />
+Es beginnt nehmlich der Reichthum Im Meere. Sie,<br />
+Wie Mahler, bringen zusammen<br />
+Das Schöne der Erd' und verschmähn<br />
+Den geflügelten Krieg nicht, und<br />
+Zu wohnen einsam, jahrlang, unter<br />
+Dem entlaubten Mast, wo nicht die Nacht durchglänzen<br />
+Die Feiertage der Stadt,<br />
+Und Saitenspiel und eingeborner Tanz nicht.</p>
+
+<p><span class="rightalign">Nun aber sind zu Indiern</span><br />
+Die Männer gegangen,<br />
+Dort an der luftigen Spitz'<br />
+An Traubenbergen, wo herab<br />
+Die Dordogne kommt<br />
+Und zusammen mit der prächt'gen<br />
+Garonne meerbreit<br />
+Ausgehet der Strom. Es mehret aber<br />
+Und giebt Gedächtniß die See<br />
+Und die Lieb' auch heftet fleißig die Augen,<br />
+Was bleibt aber, stiften die Dichter.</p>
+
+
+
+</body>
+</html>