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  <title>Freundeswunsch.</title>
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<body>

<h4>Freundeswunsch.</h4>

<div class="subtitle"><span class="spaced">An Rosine</span> St.</div>

<p>Wenn vom Frühling rund umschlungen,<br />
Von des Morgens Hauch umweht,<br />
Trunken nach Erinnerungen<br />
Meine wache Seele späht;<br />
Wenn, wie einst am fernen Herde,<br />
Mir so süß die Sonne blinkt,<br />
Und ihr Stral in's Herz der Erde<br />
Und der Erdenkinder dringt;</p>

<p>Wenn, umdämmert von der Weide,<br />
Wo der Bach vorüber rinnt,<br />
Tief bewegt von Leid und Freude,<br />
Meine Seele träumt und sinnt;<br />
Wenn im Haine Geister säuseln,<br />
Wenn im Mondenschimmer sich<br />
Kaum die stillen Teiche kräuseln:<br />
Schau ich oft und grüße dich.</p>

<p>Edles Herz, du bist der Sterne<br />
Und der schönen Erde werth,<br />
Bist des werth, so viel die ferne<br />
Nahe Mutter Dir beschert.<br />
Sieh', mit Deiner Liebe lieben<br />
Schönes die Erwählten nur;<br />
Denn Du bist ihr treu geblieben,<br />
Deiner Mutter, der Natur.</p>

<p>Der Gesang der Haine schalle<br />
Froh, wie Du, um Deinen Pfad;<br />
Sanft bewegt vom Weste, walle,<br />
Wie Dein friedlich Herz, die Saat!<br />
Deine liebste Blüthe regne,<br />
Wo Du wandelst, auf die Flur,<br />
Wo Dein Auge weilt, begegne,<br />
Dir das Lächeln der Natur!</p>

<p>Oft im stillen Tannenhaine<br />
Webe Dir um's Angesicht<br />
Seine zauberische, reine<br />
Glorie das Abendlicht!<br />
Deines Herzens Sorge wiege<br />
Drauf die Nacht in süße Ruh'<br />
Und die freie Seele fliege<br />
Liebend den Gestirnen zu!</p>



</body>
</html>