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<title>X.</title>
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<body>
<h4>X.</h4>
<p>
Da hab' ich viel blasse Leichen<br />
Beschworen mit Wortesmacht;<br />
Die wollen nun nicht mehr weichen<br />
Zurück in die alte Nacht.
</p>
<p>
Das zähmende Sprüchlein vom Meister<br />
Vergaß ich vor Schauer und Graus,<br />
Nun zieh'n die eig'nen Geister<br />
Mich selber in's neblichte Haus.
</p>
<p>
Laßt ab, ihr finstren Dämonen!<br />
Laßt ab, und drängt mich nicht!<br />
Noch manche Freude mag wohnen<br />
Hier oben im Rosenlicht.
</p>
<p>
Ich muß ja immer streben<br />
Nach der Blume wunderhold;<br />
Was bedeutet' mein ganzes Leben,<br />
Wenn ich Sie nicht lieben gesollt?
</p>
<p>
Ich möcht sie nur einmal umfangen,<br />
Und pressen an's glühende Herz!<br />
Nur einmal die Lippen und Wangen<br />
Küssen mit sel'gem Schmerz.
</p>
<p>
Nur einmal aus ihrem Munde<br />
Möcht' ich hören ein liebendes Wort, –<br />
Alsdann wollt' ich folgen zur Stunde<br />
Euch, Geister, zum finstern Ort.
</p>
<p>
Die Geister haben's vernommen,<br />
Und nicken grausiglich.<br />
Feins Liebchen, nun bin ich gekommen;<br />
Feins Liebchen, liebst du mich?
</p>
</body>
</html>
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