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  <title>IV. Der arme Peter.</title>
</head>

<body>
<h4>IV.</h4>
<h5>Der arme Peter.</h5>

<h6>1.</h6>

<p>
Der Hans und die Grete tanzen herum,<br />
Und jauchzen vor lauter Freude.<br />
Der Peter steht so still und stumm,<br />
Und ist so blaß wie Kreide.
</p>
<p>
Der Hans und die Grete sind Bräut'gam und Braut,<br />
Und blitzen im Hochzeitgeschmeide.<br />
Der arme Peter die Nägel kau't<br />
Und geht im Werkeltagskleide.
</p>
<p>
Der Peter spricht leise vor sich her,<br />
Und schaut betrübet auf beide:<br />
Ach! wenn ich nicht gar zu vernünftig wär',<br />
Ich thät' mir was zu leide.
</p>

<h6>2.</h6>

<p>
»In meiner Brust, da sitzt ein Weh,<br />
Das will die Brust zersprengen;<br />
Und wo ich steh' und wo ich geh',<br />
Will's mich von hinnen drängen.
</p>
<p>
Es treibt mich nach der Liebsten Näh',<br />
Als könnt's die Grete heilen;<br />
Doch wenn ich der in's Auge seh',<br />
Muß ich von hinnen eilen.
</p>
<p>
Ich steig' hinauf des Berges Höh',<br />
Dort ist man doch alleine;<br />
Und wenn ich still dort oben steh',<br />
Dann steh' ich still und weine.«;
</p>

<h6>3.</h6>

<p>
Der arme Peter wankt vorbei,<br />
Gar langsam, leichenblaß und scheu.<br />
Es bleiben fast, wenn sie ihn sehn,<br />
Die Leute auf der Straße stehn.
</p>
<p>
Die Mädchen flüstern sich in's Ohr:<br />
»Der stieg wohl aus dem Grab' hervor.«;<br />
Ach nein, Ihr lieben Jungfräulein,<br />
Der legt sich erst in's Grab hinein.
</p>
<p>
Er hat verloren seinen Schatz,<br />
Drum ist das Grab der beste Platz<br />
Wo er am besten liegen mag,<br />
Und schlafen bis zum jüngsten Tag.
</p>

</body>
</html>