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  <title>XXXII.</title>
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<h4>XXXII.</h4>

<p>
Mein süßes Lieb, wenn du im Grab,<br />
Im dunkeln Grab wirst liegen,<br />
Dann steig' ich langsam zu dir hinab,<br />
Und will mich an dich schmiegen.
</p>
<p>
Ich kuss', ich umschlinge, ich presse dich wild,<br />
Du Stille, du Kalte, du Bleiche!<br />
Ich jauchze, ich zitt're, ich weine mild,<br />
Ich werde selber zur Leiche.
</p>
<p>
Die Todten stehn auf, die Mitternacht ruft,<br />
Sie tanzen im luftigen Schwarme;<br />
Wir beide bleiben in der Gruft,<br />
Ich liege in deinem Arme.
</p>
<p>
Die Todten stehn auf, der Tag des Gerichts<br />
Ruft sie zu Qual und Vergnügen;<br />
Wir beide bekümmern uns um nichts,<br />
Und bleiben umschlungen liegen.
</p>

</body>
</html>